Thallichtenberg
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 33′ N, 7° 21′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Kusel | |
Verbandsgemeinde: | Kusel-Altenglan | |
Höhe: | 287 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,72 km2 | |
Einwohner: | 535 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 94 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 66871 | |
Vorwahl: | 06381 | |
Kfz-Kennzeichen: | KUS | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 36 097 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marktplatz 1 66869 Kusel | |
Website: | vg-kusel-altenglan.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Annika Süssel | |
Lage der Ortsgemeinde Thallichtenberg im Landkreis Kusel | ||
Thallichtenberg ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan an und liegt im Kuseler Musikantenland in der Westpfalz.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Thallichtenberg liegt in einer Tallage auf rund 300 m ü. NHN im Nordpfälzer Bergland innerhalb dessen Teilbereich Kuseler Bergland. Der Ort wird im Südosten von der Ruine der Burg Lichtenberg überragt, die auf einem Sporn in 394 m ü. NHN liegt. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Körborn, Ruthweiler, Pfeffelbach, Berschweiler bei Baumholder, Mettweiler und Baumholder.
Erhebungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nordwestlich des Ortes erhebt sich die Hügelkette von Mittelberg (550 m ü. NHN), Spitzeberg (578 m ü. NHN) und Stolzberg (557 m ü. NHN) Im süden unmittelbar an der Grenze zu Pfeffelbach erhebt sich der 442,5 Meter hohe Niederberg.
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wird vom Bisterbach – auf einigen Karten alternativ Hesselbach genannt – durchflossen, der unweit südlich des Ortes auf 285 m ü. NHN ( ) in den Pfeffelbach mündet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1816 kamen Thallichtenberg und Burglichtenberg zum Fürstentum Lichtenberg, einer neugeschaffenen Exklave des Herzogtums Sachsen-Coburg-Saalfeld beziehungsweise ab 1826 des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha. Mit diesem fielen sie 1834 an Preußen, das aus diesem Gebiet den Landkreis Sankt Wendel schuf. 1910 wurde Burglichtenberg nach Thallichtenberg eingemeindet.[2] Nach der Abtrennung des Hauptteils des Kreises an das neugeschaffene Saargebiet entstand 1920 der Restkreis Sankt Wendel-Baumholder, zu dem Thallichtenberg bis 1937 gehörte, als es in den Landkreis Birkenfeld eingegliedert wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Thallichtenberg innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde die Gemeinde am 1969 in den Landkreis Kusel umgegliedert. Drei Jahre später wurde der Ort Teil der neu geschaffenen Verbandsgemeinde Kusel, seit 2018 gehört Thallichtenberg zur Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Thallichtenberg besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[3]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Annika Süssel wurde im Juni 2019 Ortsbürgermeisterin von Thallichtenberg.[4] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war sie mit einem Stimmenanteil von 59,70 Prozent für fünf Jahre gewählt worden.[5]
Vorgänger von Annika Süssel war ihr im Januar 2020 verstorbener Vater Heinz Süssel, der das Amt von 2004 bis 2019 ausübte.[6]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In geteiltem Schild oben in Silber ein wachsender, rotbewehrter und -bezungter, blauer Löwe, unten von Grün und Silber dreifach geteilt, auf den grünen Balken fünf silberne Kugeln 3:2.“ | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kulturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burg Lichtenberg, die mit 425 Metern Länge die größte Burgruine in Deutschland ist, und der Jüdische Friedhof sind als Denkmalzonen ausgewiesen. Auf der Burg Lichtenberg befinden sich das Musikantenland-Museum sowie das Urweltmuseum Geoskop, das eine Außenstelle des Bad Dürkheimer Pfalzmuseums für Naturkunde darstellt.
Mit der evangelischen Kirche existiert zudem ein Einzelobjekt, das unter Denkmalschutz steht.
Sonstige Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Einzugsgebiet der Gemeinde befand sich einst die Burg Wadenau; ihr genauer Standort wurde bislang nicht lokalisiert.
Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit einer Fichte existiert im Gemeindegebiet ein Naturdenkmal.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor Ort existiert der TSG Burglichtenberg, der Fußball anbietet.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitten durch den Ort verläuft Landesstraße 176, in die am südlichen Siedlungsrand in die Landesstraße 349 mündet. Die Kreisstraße 23 stellt außerdem eine Verbindung nach Oberalben her. Im Süden verläuft die A 62. Die Buslinie 292 stellt eine Verbindung nach Kusel und Freisen her.
1936 wurde die Bahnstrecke Türkismühle–Kusel eröffnet, an die Thallichtenberg ein Bahnhof anschloss, der sich jedoch bereits auf der Gemarkung von Pfeffelbach befand. 1959 wurde er zu einem Haltepunkt herabgestuft.[7] Der Personenverkehr endete 1964, der Güterverkehr zwei Jahre später. 1971 wurde die Strecke abgebaut. Der nächste Bahnhof befindet sich heute in Kusel. Dieser Bahnhof liegt an der Bahnstrecke Landstuhl–Kusel.
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Thallichtenberg verlaufen der Saar-Glan-Weg und der Fritz-Wunderlich-Weg. An der Burg Lichtenberg beginnen der mit einem roten Kreuz markierte Fernwanderweg Franken-Hessen-Kurpfalz und ein Wanderweg, der mit einem gelb-roten Balken gekennzeichnet ist.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christian Dingert (* 1980), Fußballschiedsrichter
Personen, die vor Ort gewirkt haben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anita Stangl (* 1966), Unternehmerin und Schachspielerin, wurde bei der vor Ort stattfindenden deutschen Blitzmeisterschaft der Frauen 1987 Vizemeisterin
- Philipp Hoffmann (* 1992), Fußballspieler, spielte in seiner Jugend beim örtlichen Fußballverein
- Anni Schummel, seit 2004 Inhaberin der Freiherr-vom-Stein-Plakette
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Thallichtenberg in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsgemeinde Thallichtenberg auf den Seiten der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan
- Thallichtenberg auf regionalgeschichte.net
- Seite beim Musikantenland
- Homepage des Urweltmuseums
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeindeverzeichnis
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Sabrina Wagner: Annika Süssel neue Ortsbürgermeisterin in Thallichtenberg. Die Rheinpfalz, 27. Juni 2019, abgerufen am 17. Mai 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Kusel-Altenglan, Verbandsgemeinde, 35. Ergebniszeile. Abgerufen am 17. Mai 2020.
- ↑ Susanne Cahn: Nachruf: Thallichtenbergs früherer Ortsbürgermeister Heinz Süssel ist verstorben. Die Rheinpfalz, 23. Januar 2020, abgerufen am 17. Mai 2020.
- ↑ Bundesbahndirektion Mainz (Hrsg.): Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 2. Oktober 1959, Nr. 45. Bekanntmachung Nr. 471, S. 211.