Tricassen
Tricassen (lateinisch Tricasses, Tricassi) war der Name eines keltischen Stammes in Gallien, sie waren ein Klientenstamm der Lingonen. Ihr Siedlungsgebiet lag im heutigen Département Aube im Nordosten Frankreichs, an der oberen Seine und der Aube. Ihr Hauptort war Troyes, das frühere Augustobona, das seinen jetzigen Namen von den Tricassen herleitet.[2]
Nach Birkhan ist die gallische Namensendung -casses mit „die Gelockten, Behaarten“ zu deuten (zum Beispiel: Bodiocasses, „die Blondgelockten“).[3] Bei Maier wird diese Ableitung ebenfalls als möglich genannt (siehe dort irisch buidechas, „blondgelockt“).[4] Der Name Tricasses könnte auf eine auffällige, vielleicht dreigeteilte (?) Frisur hinweisen (wobei tri häufig als verstärkendes Element verwendet wird).[5]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3.
- Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur (= Kröners Taschenausgabe. Band 466). Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.
- Harry Mountain: The Celtic Encyclopedia. In: Celtic Encyclopedia Series. Band 1. Universal-Publishers, 1998, ISBN 1-58112-890-8, S. 234–235 (englisch, 280 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Laurent Denajar: Carte archéologique de la Gaule: 10. Aube. In: Carte archéologique de la Gaule. Band 10. Les Editions de la MSH, Paris 2005, ISBN 2-87754-093-6, S. 141–167 (französisch, 704 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ CIL : C(aio) Catul[l]io / Decimino / Tuti Catullin[i] fil(io) / Tricassin(o) omnib(us) / honorib(us) ap[u]d su/os funct(o) sac[e]rd(oti) / ad templ(um) Rom(ae) et / Augg[[g(ustorum)]] III prov(inciae) Gall(iae) // Iunia[e] / Domitiol[ae] / uxori [C(ai)] / Catull[i] / Decimin[i] // tres pr[ov(inciae) Galliae; heute im Musée gallo-romain de Fourvière ( XIII, 1691Lyon)
- ↑ Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 300; Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur. S. 320.
- ↑ Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 834, Anm. 1.
- ↑ Bernhard Maier: Kleines Lexikon der Namen und Wörter keltischen Ursprungs. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-49470-6, S. 71.
- ↑ Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 492, 493 Anm. 1.