Tschistyje Bory war anfangs ein kleines Dorf mit gerade 3000 Einwohnern. Im Jahre 1983 wurde begonnen, im Zusammenhang mit dem Bau des Kernkraftwerks Kostroma, die Stadt zu erweitern und Wohnkapazitäten für weitere 7000 Einwohner zu schaffen. Während dieser Zeit zogen sehr viele Menschen nach Tschistyje Bory. In Hochzeiten hatte der Ort mehr als 8500 Einwohner. Nachdem es 1986 nach der Katastrophe von Tschernobyl zum Baustopp des Kernkraftwerks gekommen und 1992 die Finanzierung endgültig eingestellt worden war, sank die Einwohnerzahl der Stadt mit der Zeit ab. Die Siedlung fiel der gleichen Entwicklung zum Opfer wie die Stadt Agidel, die im Zusammenhang mit dem Bau des Kernkraftwerks Baschkirien gebaut wurde.[2][3][4]
Im Jahr 2000 kam es zu dem endgültigen Veto gegen einen Bau des Kernkraftwerks, was die Einwohnerzahl bis heute weiter sinken lässt. Jedoch hat die Duma ihr Veto gegen einen Bau 2007 wieder zurückgezogen, sodass der Standort Kostroma weiterhin als Ersatzkapazität offenbleibt.[2][3]
Erreichbar ist Tschistyje Bory über die Regionalstraße R 99, mit der eine direkte Verbindung Richtung Norden in die Kreisstadt Bui besteht und die in südlicher Richtung direkt bis nach Kostroma führt. Eine direkte Bahnverbindung gibt es nicht. Es führen zwar Gleise zum Kernkraftwerksgelände, jedoch ist dort kein Bahnhof angebunden und es verkehren auch keine Züge.
↑ abItogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)