Weberknoten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Einfacher Weberknoten (Weberknoten #485)

Unter Weberknoten werden Verbindungsknoten verstanden, welche mit einer bestimmten Art des Knüpfens von Webern benutzt werden, um zwei dünne Materialien wie Fäden, Zwirne oder Garne miteinander zu verknoten. Es sind Ansteckknoten, die dazu bestimmt sind, für die Dauer in schwaches Bindegut gebunden zu sein. Auf der ganzen Welt bekannt, solange es Aufzeichnungen gibt, wurden sie auch verwendet, um auf dem Webstuhl gerissene Zwirne zusammenzubinden.[1]

Die hier gezeigten Anleitungen sind gängige Methoden, wie die Weber Weberknoten knüpfen, um dünne Materialien, wie bspw. 2 Garne miteinander zu verbinden[2]. Aus Anschauungsgründen werden hier aber Reepschnüre verwendet.

Beschreibung und Knüpfen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charakteristisch beim Anfang des Knüpfens von denselben ist, dass fast immer die gekreuzten Enden bspw. zweier Garne zwischen Daumen und Zeigefinger einer Hand liegen.[3]

Da viele unterschiedliche Weberknoten häufig nur Weberknoten heißen, werden hier in dieser Aufzählung die im „Das Ashley-Buch der Knoten“ benutzten Nummern als numerische Referenz benutzt, mit Angabe in der Form „ABoK #1234“ oder nur #1234.

Einfacher Weberknoten (Weberknoten #485)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ashley nennt ihn nur Weberknoten. In der deutschen Fachliteratur wird er auch „Einfacher Weberknoten“ genannt.[4] Dieser Weberknoten wird gewöhnlich in Wollgewebe geknotet. Von der Knotenform ist dieser Weberknoten derselbe wie der Schotstek (siehe auch dort), nur die Knüpfweise und die normalerweise verwendeten dünneren Materialien sind unterschiedlich.[5]

Die hier gezeigte Anleitung ist eine gängige Methode, wie die Weber den Weberknoten knüpfen, um dünne Materialien, wie bspw. 2 Garne miteinander zu verbinden[6][7]. Aus Anschauungsgründen werden hier aber Reepschnüre verwendet.

Weberknoten (#486) – Doppelter Glanzknoten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten zwei Knüpfschritte sind exakt gleich wie schon oben beim Gewöhnlichen Weberknoten gezeigt.

Weberknoten (#487)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es ist derselbe Knoten, wie der Kreuz- oder Reffknoten, aber er wird ganz anders gebunden. Er ist kein so guter Weberknoten, weil die Enden dazu neigen, den Knoten brechen zu lassen, wenn er durch die Blätter läuft.[9]

Doppelter Weberknoten (#488)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er ist derselbe Knoten wie der Doppelter Schotstek (Ashley #1435).[10] Beim Binden dieses Knotens werden die Enden ein bisschen länger gelassen, weil ein gewisser Slip auftritt, wenn man sie festzieht.

Doppelter Weberknoten (#489)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein weiterer Doppelter Weberknoten. Bei diesem Knoten zeigen die beiden Enden in dieselbe Richtung. Dies ist eine gute Eigenschaft, weil wenn sich die Knoten beim Passieren der Blätter einklemmen, reißen sie.[11]

Bastard-Weberknoten (#490)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Falschen Schotstek ist er in der Form identisch. Dieser hat ihm wahrscheinlich auch diesen Namen gegeben. Wie schon an anderer Stelle erwähnt, bedeutet eine andere Art des Knotens zwar bei gleicher Form aber einen anderen Knoten. Er ist dem Gewöhnlichen Weberknoten unterlegen, aber er hat den Vorteil, dass er sehr schnell geknüpft werden kann.[12]

Doppelter Bastard-Weberknoten (#491)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Knoten hat die beste Eigenschaft eines Weberknotens, da beide Enden nach rückwärts zeigen.[13]

Falscher Schotstek (#492)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verwendet wurde dieser Knoten in der Spitzenfertigung. Schnell gebunden ist er zwar nicht so sicher wie der Einfache Schotstek (siehe oben), aber wenn Garn oder Faden nicht sehr glatt sind, völlig gleichwertig. Zwei wichtige Forderungen an einen Weberknoten sind: Leicht durch die Blätter gehen und nicht im Gewebe auffallen.[14]

Weberknoten (#493)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Weberknoten wurde bei der Herstellung von Bandware verwendet. Das sind geflochtene Schnüre, die in den Baumwollwebereien gebraucht wurden. Die Enden haben eine ausgezeichnete Führung.[15]

Weberknoten (#1419)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser ist eng mit dem Kreuzknoten verwandt, siehe hier oder auch dort! Beide Arbeitsenden liegen meist in der gleichen Richtung, so dass der Knoten leicht die Blätter des Webstuhles passiert.[16]

Doppelter Weberknoten (#1438)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Weberknoten ist identisch mit dem Schotstek mit Einstecken (AOBK 1436). Aber der Zug auf dem linken Ende ist entgegengesetzt.[17]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 269 (#1418).
  2. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, Seite 88 bis 91.
  3. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005. Knoten verschiedener Berufe und Tätigkeiten. Abschnitt: Der Weber, S. 88.
  4. Lothar Simon, Manfred Hübner: Vorbereitungstechnik für Weberei, Wirkerei und Strickerei. Fachbuchverlag Leipzig 1983, ISBN 978-3-642-47856-7, S. 89.
  5. Geoffrey Budworth: Knoten. Das Praxishandbuch. Delius Klasing Verlag, 1. Auflage 2009, S. 64. Titel der englischen Originalausgabe: Handbook of Knots and Knot Tying, 1999
  6. Schritt für Schritt zum Weberknoten auf Klöppelzauber.de
  7. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 88 (#485)
  8. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 88 (#486)
  9. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 88 (#487)
  10. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 88 (#488)
  11. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 88 (#489)
  12. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 89 (#490)
  13. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 89 (#491)
  14. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 89 (#492)
  15. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 89 (#493)
  16. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 259 (#1419)
  17. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 262 (#1438)