ADB:Roscius, Anthony Jacobsz
[174] Puppius. Als dieser erst zu Middelie, später zu Edam die Lehre der Taufgesinnten in seinem „Bewys van den kinderdoop, dat deselve uyt Godt is ende niet uyt den menschen“ und seinem „Bewys van den Wederdoop dat deselve uyt den menschen is ende niet uyt Godt“ (Amsterdam 1614 und 1621) angriff, antwortete R. mit seiner „Wederlegginghe des Kinderdoops“, Amsterdam 1617, welche schon 1624 in 3. Auflage und noch 1636 wieder erschien. Noch im selben Jahre 1617 erschien des Puppius Gegenschrift: „Bescherminghe des Kinderdoops tegen A. Jacobsz“, 2. Aufl. Amsterdam 1629. 1626 verfaßte R. mit einem seiner Glaubensgenossen eine neue Streitschrift: „Babel, dat is verwarringe der Kinderdooperen onder malkanderen over het artykel des Doopsels“, besonders wider Hermann Faukelius gerichtet. Leider erlebte R. selbst ihr Erscheinen nicht mehr. Im Winter des Jahres 1624, als er mit Frau und Kind eine Schlittenfahrt nach Amsterdam unternommen hatte, brach die Eisfläche unter ihnen. Seine Geliebten fanden den Tod in der Tiefe und er selbst, wiewohl gerettet, verfiel einer heftigen Krankheit, der er am 27. Januar erlag. Der bekannte Joost van den Vondel, welcher mit ihm befreundet war, hat dies tragische Ereigniß in schönen Versen verewigt.
Roscius: Anthony Jacobsz R., Arzt und gelehrter Prediger der waterländischen Taufgesinnten zu Hoorn, wo er um 1594 geboren war. Mit Wort und Schrift für die Sache seiner Glaubensgenossen eifrigst thätig, vertheidigte er die Taufe der Erwachsenen wider den reformirten Prediger Robert- Paquot, Mém. litér. I, 142 sv. – Blaupot ten Cate, Gesch. d. Doopsg. in Holland I, bl. 282; II. 219 und Glasius, Godgel. Nederl.