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BuusKeerl un Sandmann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Karl Tannen
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Titel: BuusKeerl un Sandmann
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 31, S. 441
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1859
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[441]

BuusKeerl un Sandmann

Dat Spinnweel schnürt, de Moder spinnt,
Bi’t Füür spoölt still hör lüttje Kind.
Dat Füür brannt hell, hell schient dat Lücht,
De Rook stiegt up, de Funke flügt.

5
Dat Kind slöpt in, de Sandmann kummt –

Acht Ühr de olle Thoornklock brummt.
„Buuskeerl geit um, mien sötet Kind!
Man gau to Bedd’, ehr he di findt.“
Dat Kind waakt up, riwt d’Oogen unt:

10
„Is, Moder, he denn all dar buut?“ –

„Hörst neet, dat Nabers Jann all reert?“ –
„Hett he denn all?“ fragt’t Kind verfährt. –
„Kumm gau, hier is dien Avendbrod;
Ick treck di uut, dann hest gien Noth.

15
Nu foll dien Hand’ un bed’ dien Christ,

Dann legg’ ick di in’t warme Nüst!“ –
Dat Spinnweel schnürt, de Moder spinnt
Un is vergnögt, warm slöpt hör Kind.[1]
 C. Tannen.

Erläuterungen.

Sandmann, wenn die Kinder schläfrig die Augen reiben, so heißt es der Sandmann komme und streue ihnen Sand in die Augen. – Buuskeerl, ein Kobold, Ungeheuer, um die Kinder damit zu schrecken, eine vermummte Person. – Spinnweel, Spinnrad. – Bi’t Füür, bei dem Feuer. – hör, ihr. – lüttje. klein. – Rook, Rauch. – Ühr, Uhr. – old, alt. – sötet, süßes. – Man gau to Bedd, ehr he di findt, Nur schnell zu Bett, ehe er dich findet. – dar buut, draußen. – Naber, Nachbar. – Jann, Johann. – all, schon. – reeren, weinen. – verfährt, erschreckt. – Ick treck di uut, ich ziehe dich aus. – gien, kein, keine. – foll, falte. – Nüst, Nest, Lager, Bett.



  1. Als Probe aus den plattdeutschen Gedichten von C. Tannen.