Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
25) T. Flavius Abascantus, ein Freigelassener Domitians. Vorname und Gentile, die er seinem kaiserlichen Patron verdankt, ersehen wir aus CIL VI 8713 und aus der Inschrift eines seiner Freigelassenen, CIL VI 2214; Stat. silv. V praef. nennt ihn bloß Abascantus. Er gehörte zu den reichsten und angesehensten Günstlingen Domitians, bei dem er das einflußreiche Amt ab epistulis bekleidete (bekannte Schilderung seiner vielseitigen Tätigkeit bei Stat. silv. V 1, 83ff.: vgl. Friedländer Sittengesch. I⁶ 110f.); als Aug(usti) libfertus) ab epistulis wird er genannt CIL XI 8598f. Als seine Gattin Priscilla [sie war älter als er und schon verwitwet, als sie ihn heiratete; der Name Antistia L. f. beruht nur auf der wohl gefälschten Inschrift CIL VI 5, *3060) starb, richtete Statius an ihn das Trostgedicht V 1 (um 95 n. Chr.; vgl. Friedländer Sittengesch. III⁶ 475). Er ließ der Verstorbenen ein überaus prunkvolles Leichenbegängnis veranstalten (Stat. v. 209–221) und sie in einem
[2530]
prachtvollen Grabmal an der Via Appia beisetzen (v. 222ff.). Mit dem Kult dieses Heiligtums beauftragte aeditui, Freigelassene des F., werden genannt CIL VI 2214. 8713. Seinen großen Reichtum zeigte auch ein goldenes Bild des Kaisers auf dem Kapitol, das er angeblich auf Wunsch seiner sterbenden Gattin errichtete (Stat. v. 189–191). So dürften von ihm auch die balnea Abascanti erbaut worden sein, die sich nach Not. region. urbis, bei Jordan Topogr. II 542, in der Regio I, Porta Capena (südöstlicher Stadtteil Roms), befanden. Kaiserliche Freigelassene des gleichen Namens, aber von ihm verschieden, begegnen öfters auf Inschriften, so z. B. CIL VI 8628. 14895. 17975. 18073. 18140. XIV 2191. Bull. com. 1886. 289, 1291. Vgl. Prosopogr. imp. Rom. II 62f. nr. 136. Friedländer Sittengesch. I⁶ 98.