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Aconcagua

Gewählt zum Ziel des Monats Juni 2008
Vollständiger Artikel
Aus Wikivoyage
Lage
Lagekarte von Argentinien
Lagekarte von Argentinien
Aconcagua
Aconcagua
Aconcagua, Eingang Nationalpark

Der Aconcagua in Argentinien ist mit 6.962 m der höchste Berg in Amerika und der höchste Berg außerhalb von Asien.

Hintergrund

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Aconcagua von Süden

Der Berg liegt unmittelbar an der chilenisch- argentinischen Grenze auf argentinischer Seite im gleichnamigen argentinischen Nationalpark, der 1983 gegründet wurde.

Die Bezeichnung kommt aus der Quechua- Sprache der einheimischen Inkas und bedeutet „weißer Wächter“, oder auch „steinerner Wächter“.

Die offizielle Erstbesteigung gelang am 14. Januar 1897 im fünften Versuch dem Schweizer Matthias Zurbriggen als Bergführer des reichen englischen Abenteurers Edward Fitzgerald, der den Gipfel wegen gesundheitlicher Probleme selbst nicht erreichte.

Im Jahre 1947 wurde auf dem Verbindungsgrat zwischen Haupt- und Südgipfel das Skelett eines Guanakos gefunden, 1985 auf dem Südwestgrat in 5200 m eine gut erhaltene Mumie. Diese Funde stützen die Vermutung, dass der Gipfel (wie andere Andengipfel auch) bereits vor dem Erscheinen der Europäer von den Inkas bestiegen wurde.

Von den Statistikern wird der Berg in der Wertung der „topographische Prominenz“, das ist die gemessene Schartenhöhe von 6.962 m, sogar als der zweithöchste der Welt geführt, übertroffen nur noch vom Mount Everest mit einer Schartenhöhe von 8.848 m. Der Wert für die „topographischen Dominanz“, das ist der Abstand zum nächsthöheren Berg, ist mit 16.520 km unübertroffener Weltrekord.

Die Gegend um den Aconcagua lässt sich stark vereinfacht als wasser- und vegetationsarme Höhenwüste beschreiben. Interessant sind die wegen der fehlenden Vegetation frei sichtbaren Gesteinsschichten mit den, je nach eingelagertem Mineral, verschiedenen Färbungen (grün für Kupfer, rot für Eisen). Einzelne Schutthalden und Stolleneingänge lassen auf früheren Bergbau schließen.

Puente del Las Incas
  • Puente del Inca, (2720 m, „Brücke der Inkas“), weltberühmte Naturbrücke (47 m) und schwefelhaltiges Thermalbad (durch Erdrutsch zerstört), Startpunkt in das Horcones-Tal;
  • Punta de Vacas, Startpunkt in das ostseitigen Basislager Plaza Argentina, Weiler und Skiort am Tupungato (6550 m), im südamerikanischen Sommer ist hier nicht viel los;
Info auf der spanischen Wikipedia;

Anreise

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Nächster anfahrbarer Ort ist Puente del Inca an der Verbindungsstrasse von Mendoza in Argentinien nach Los Andes in Chile.

  • Anfahrt mit dem Bus von Mendoza nach Puente del Inca mit der Gesellschaft Uspallata;
Bergsteigerfriedhof

Sehenswürdigkeiten

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  • Büßerschnee. In den Eisregionen ab dem Basislager. Die meterhohen, reihenförmige Eiszacken auf dem Erdboden verdanken ihre Entstehung der starken Sonneneinstrahlung äquatornaher Hochgebirgsregionen.
  • Bergsteigerfriedhof, in Puente del Inca. Hier ruhen die Opfer des Berges.

Aktivitäten

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Horcones-Tal
Basislager „Plaza de Mulas“
Hochlager

Die beste Jahreszeit für einen Besuch am Aconcagua ist der Sommer der Südhalbkugel von Mitte Dezember bis Ende März.

Für den Besuch des Nationalparks und die Gipfelbesteigung muss im Tourismusbüro in Mendoza, „Dirección de Recursos Naturales Renovables“ im „Parque San Martín 1143“ ein Permit (Besteigungsgenehmigung), je nach Saison und Aufenthaltsdauer, (Trekking: ca. 10 – 50 US$, Besteigung: ca. 80 – 200 US$. Das Permit hat in der letzten Saison 5.100,- Argentinische Pesos für die Hochsaison gekostet, das sind etwa € 680,-) gelöst werden, das Lösen vor Ort ist nicht möglich.

Öffnungszeiten des „Subsecretaria de Turismo“: Mo. - Fr. 8.00 – 18.00 Uhr und Sa./ So. 9.00 – 13.00 Uhr;

Das Basislager

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Wer das Basislager „Plaza de Mulas“ (4300 m, „Maultierplatz“) besuchen möchte, sollte seine Höhentauglichkeit vorab in vergleichbaren Höhen ausgetestet haben. Das Base Camp ist für den gesunden Bergwanderer in zwei Trekking – Tagesetappen mit Übernachtung im Camp Confluencia (Wasser in einem Bachlauf) erreichbar.

Startpunkt ist Los Penitentes bzw. Puente del Inca. Von hier geht es nach Norden in ca. einer Stunde Gehzeit (alternativ: Jeep) zum Parkeingang (Kontrolle durch die Parkranger) und dann zu Fuss durch das Horcones-Tal zum Basislager Plaza de Mulas. Die Gesamtstrecke hat 35 km Länge mit 1.560 Höhenmetern sollte mit mindestens zehn Stunden Gesamtlaufzeit (auch für konditionsstarke) veranschlagt werden. Die Aufteilung auf zwei Tagesetappen (ca. vier und fünf bis acht Stunden Gehzeit) fördert die Höhenanpassung.

Die West- Ost – Querung des Gletscherbachs am zweiten Tag sollte nicht zu spät erfolgen, da mit Näherung an das Basislager das Gefälle des Bachs und damit auch die Strömung zunimmt.

Der Gepäcktransport in das Basislager erfolgt durch Maultiere, die in Puente del Inca angemietet werden können.

Wasser im Basislager gibt es am Gletscherbach (15 Min.) bzw. durch Schneeschmelzen. Ein Mittel zur Durchfallbekämpfung sollte daher unbedingt vorgehalten werden.

Das Hotel „Hotel de Plaza de Mulas“ ist in einem 15-minütigem Fussmarsch vom Basislager aus zu erreichen und bietet notfalls eine medizinische Grundversorgung; auch im Basislager gibt es medizinische Versorgung und Kontrolle auf Höhenkrankheit.

Während der Besteigungssaison befinden sich ca. 200 bis zu 400 Trekking- und Bergtouristen täglich im Basislager, während der ganzen Saison bis zu 4000 Personen.

Der Gipfelanstieg

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Gipfelregion und Canaleta

Wegen der absoluten Höhe (der Berg ist knapper Siebentausender ) kommen für die Besteigung nur konditionsstarke Bergsteiger mit belegter Tauglichkeit für die Höhe in Frage. Ein mittlerer „Fünftausender“ als Akklimatisationstour vorab ist unbedingt zu empfehlen. Nur 20 % der Gipfelaspiranten sind erfolgreich, die Anzahl der Verunglückten am Berg liegt weit über dem Schnitt des Mount Everest!

  • Der Aufstieg auf dem Normalweg ist während der Hochsaison meistens eisfrei und führt recht monoton vom Plaza de Mulas über Nido de Cóndores, Camp Berlin, durch die mühsame Canaleta-Schuttrinne (33 Grad Neigung, ca. 400 m Länge) zum Sattel zwischen Süd- und Nordgipfel und von da zum Gipfel. Der Weg wird im Normalfall mit zwei oder drei Hochlagern bewältigt. Das Gelände bis zum Sattel kann vom Basislager aus in großen Teilen eingesehen werden.
  • Die falsche Polenroute startet vom ostseitigen Basislager Plaza Argentina (4200 m, Zustieg in drei Tagen von Punta de Vacas durch das Tal des Rio de las Vacas), führt in 6200 m Höhe wieder auf die Normalroute und umgeht somit den Gletscheranstieg der Polenroute (siehe folgend).

Für diese beiden vorgenannten einfacheren Routen zum Gipfel werden von den verschiedenen einschlägigen Veranstaltern bergführerbegleitete Touren mit expeditiosnähnlichem Charakter angeboten, z. B. in Deutschland DAV-Summit Club und Hauser Exkursionen, in Österreich www.bergnews.com und Laserer und in Südtirol GLOBO ALPIN. Anbieter aus der Schweiz sind BERIE und Aktivferien AG. Diese Veranstalter organisieren in der Regel auch die nötigen Transfers und das Permit.

  • Die Polenroute wurde im Jahre 1935 erstmals von einer polnischen Seilschaft begangen. Dieser Anstieg führt an der Ostseite durch eine 800 m hohe Wand, hat Neigungen bis 55° und gilt als der zweitschwerste Anstieg auf den Gipfel.
  • Die Pared Sur in der Südwand (entspricht der sonnenabgewanden Nordwand auf der Nordhalbkugel) gilt mit 3050 m Eis und brüchigem Fels als die schwierigste Aufstiegsroute. Sie wurde 1954 von einem französischen Team in acht Tagen erstbegangen und galt seinerseits als eine der härtesten Routen der Welt.

Einkaufen

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  • Bergsportgeschäft in Mendoza: „Casa Orviz“:
Adresse: Tel 54-261-4251281, www.orviz.com;

Küche

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Das letzte Restaurant vor der Tour (und das erste danach) befindet sich in Puente del Inca bzw. Punta de Vacas (Ausnahme: das teure Hotel am Basislager), im Nationalpark gibt es sonst keine Einkaufsmöglichkeiten mehr.

Während der Tour gibt es nur die übliche Bergsteigerkost, das ist das was man mitbringt, gekocht auf Benzin oder Gas. Da der Materialtransport ins Basislager durch Mulis erfolgt, sind hier jedoch keine besonderen Einschränkungen bezüglich des Gewichts erforderlich.

Unterkunft

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  • Gasthaus Puente del Inca. Bergsteigerunterkunft.

Sicherheit

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Das Wort von der Bergsteigerkameradschaft ist ein Idealismus, der in der Realität leider sehr dehnbar interpretiert wird. In den einschlägigen Medien und Foren gibt es zunehmend Berichte über geplünderte Essens – und Materialdepots in den Hochlagern der weltweit vielbesuchten Berge. Eine offizielle Statistik gibt es nicht. Für kleine Gruppen kann es daher sinnvoll sein, während der Transporttouren Sicherungsmaßnahmen unbeaufsichtigter Zelte vorzusehen, am besten ist hier eine Abstimmung und Absprache mit anderen Teams am Berg.

Klima

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Gewitterabzug

Große Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht und häufige Wetterwechsel sind die Regel.

Wegen des ständigen starken und böigen Windes kann es sinnvoll sein, den Zeltaufbau vorher zu üben und dabei alles, was Windangriffsfläche bietet, irgendwie zu verzurren und zu fixieren um es vor dem Davonfliegen zu sichern. Ausreichend Reepschnur ist hilfreich.

Starken Wettereinfluss übt der Nahe Pazifik aus, dessen Stürme mit plötzlichen Wetterstürzen sehr schnell extremen Charakter annehmen können. Berüchtigt für seine Wetterstürze ist der sogenannte „Viento Blanco“, der innerhalb weniger Stunden sonnig-ruhiges Bergwetter in eine Extremwetterlage mit Gewittern, starken Schneefällen und Orkanböen bis zu 180 km/ h verwandeln kann.

Wettervorhersage für den Aconcagua: Snow-Forecast.com

Gesundheit

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Das Trinkwasser kann nur aus den Bachläufen und aus geschmolzenem Gletschereis/Schnee gewonnen werden und sollte grundsätzlich abgekocht werden. Wegen des mit der Höhe sinkenden Siedepunktes des Wassers (im Basislager bei rd. 86°C) sind alternativ Entkeimungstabletten (z.Bsp. MICROPUR FORTE) sinnvoll.

Hygienische Probleme sind aber nicht bekannt (Stand Januar 2009) und in der Praxis ist es wichtiger zu wissen, dass das Wasser der Baeche, insbesondere bei Confluencia, stark magnesiumhaltig ist und dadurch abfuehrend wirkt. Die oertlichen Aerzte (der Park-Verwaltung) empfehlen dagegen Mittel gegen Durchfall. Den hohen Gehalt an Mg-Salzen erkennt man an Salz-Ausbluehungen, die schon auf dem Weg nach Confluencia deutlich sichtbar sind und die man auch noch im Hochlager Nido de Condores findet. Da die Veranstalter das Wasser fuer die Getraenke wie auch fuer die Mahlzeiten den lokalen Baechen entnehmen, kann man das Problem praktisch nur durch Kaufen von Mineralwasser umgehen.

Die Nationalparkverwaltung schreibt den Besuchern eine Wiedermitnahme aller Abfälle einschliesslich der festen Stoffwechselprodukte des Körpers in extra am Parkeingang dafür ausgegebenen Plastiktüten vor, und versucht auch eine Überwachung. Die Überwachung dieser Umweltschutzvorschrift ist aber, insbesondere oberhalb des Basislagers, nur begrenzt möglich, die Maultiere halten sich sowieso grundsätzlich nicht daran. Die wilden Toiletten im dafür geeigneten Gelände links und rechts der Hauptrouten können klar am Geruch erkannt werden.

Hinweise zur Höhenanpassung gibt es im Artikel zum Thema Bergsteigen;

Literatur

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  • R. J. Secor: Aconcagua – A Climbing Guide, Mountaineers Books; 12,99 €; ISBN 0-89886-669-3;
  • Eckehard Radehose: Traumberge Amerikas, Von Alaska bis Feuerland, Rother 26,90; ISBN 3-7633-3006-2;

Karten

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Webcams

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