Fokida
Fokida | |
Präfektur | Fokida |
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Fokida |
Fokída (griechisch Φωκίδα), ist eine Region in Zentralgriechenland, sie entspricht ungefähr der antiken Region Phokis.
Fokida ist umgeben von den Regionen Böotien im Osten, Fthiotida im Norden und Ätolien-Akarnanien im Westen. Die südliche Begrenzung ist der Golf von Korinth. Die Landschaft ist geprägt von Gebirgen, die Gebirgsketten Vardousia und Giona erreichen Höhen um 2.500 m, auch das Massiv des Parnassos steht dem nicht viel nach. Nur das Tal zwischen Itea und Amfissa kann landwirtschaftlich intensiv genutzt werden.
Wichtigster Anziehungspunkt der Region sind die antiken Stätten von Delphi, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.
Orte
[Bearbeiten]Verwaltungstechnisch gibt es in Fokida nur die beiden Gemeindebezirke Dorida und Delphi. Zum Gemeindebezirk Delphi gehören
- Delphi, moderne Gemeinde nahe der antiken Stätte
- Itea, in der Antike der Hafen von Delphi
- Amfissa , Hauptstadt der Region
Der Wintersportort Arachova am Fuße des Parnassos liegt in der antiken Region Phokis, nach moderner Einteilung aber in Böotien.
Weitere Ziele
[Bearbeiten]Hintergrund
[Bearbeiten]Der Name der modernen Präfektur (bzw. seit der Verwaltungsreform 2011 des Regionalbezirks) Fokída leitet sich von der antiken Region Phokis ab, der Heimat des griechischen Stamms der Phoker. Diese ist jedoch nicht ganz deckungsgleich mit der heutigen Verwaltungseinheit. So gehörte das gesamte Parnassos-Massiv zum antiken Phokis, heute liegt nur noch dessen Westseite in Fokida, der Gipfel und der Nordosthang wurden hingegen Fthiotida, der Südhang Böotien zugeschlagen. Stattdessen wurde Fokida im Westen um die antike Region Doris (Heimat der Dorer, nach denen die dorische Säulenordnung benannt ist) sowie einen Teil der westlichen Lokris erweitert.
Der heutige Regionalbezirk Fokida hat somit eine Fläche von 2.210 km² (etwas kleiner als das Saarland, etwas größer als der Kanton St. Gallen), aber nur rund 40.000 Einwohner. Auf einen Quadratkilometer kommen also gerade einmal 18 Einwohner.
Die Massive Giona (2507 m), Vardousia (2495 m) und Parnassos (2455 m) sind die höchsten Erhebungen in Mittelgriechenland und zählen zu den höchsten Bergen des gesamten Landes. Die bergige Landschaft erschwert die landwirtschaftliche Nutzung – abgesehen vom Olivenanbau – weshalb die Region traditionell dünn besiedelt ist. Daher bildeten sich hier keine mächtigen Stadtstaaten oder Städtebünde heraus – anders als in Attika (Athen), Böotien (Theben) oder auf dem Peloponnes (Sparta). Rund um Delphi gab es lediglich eine sogenannte Amphiktyonie, d. h. einen lockeren Verband von Gemeinden, der eher religiös-kultureller denn politischer Natur war.
Umso größer war die Bedeutung im religiösen und mythologischen Bereich. Der Parnass(os) gilt als Berg des Apollon und Heimat der Musen (Göttinnen der Künste) und damit als Sinnbild der Lyrik bzw. allgemein der Kunst. In Delphi war nach Vorstellung der alten Griechen gar der „Nabel“ der Welt (Omphalos), da sich hier die zwei Adler trafen, die Zeus von den beiden Enden der Welt losgeschickt hatte. Das Apollon-Heiligtum von Delphi gehörte zu den panhellenischen Heiligtümern, d. h. jenen, die überregional von allen Griechen verehrt wurden. Da viele griechische Herrscher das Orakel von Delphi um Rat fragten und ihre Entscheidungen davon abhängig machten (z. B. neue Kolonien zu gründen oder in den Krieg zu ziehen), hatte es – in Gestalt der weissagenden Apollonpriesterin (Pythia) – indirekt auch großen politischen Einfluss. Zudem kommt das Orakel und seine rätselhaften Aussprüche in zahlreichen griechischen Sagen und Dramen vor. Auch fanden hier die Pythischen Spiele statt – nach den Olympischen Spielen die zweitwichtigsten unter den panhellenischen Wettkämpfen der Antike.
Die Versuche der Phoker und Lokrer, die Kontrolle über die Heiligtümer von Delphi auszuüben, die allen Griechen heilig und daher offiziell neutral waren, führten im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. zu einer Reihe von Kriegen mit wechselnden Bündnissen, die als Heilige Kriege bezeichnet werden. In hellenistischer Zeit (2. Jahrhundert v. Chr.) war die Gegend zwischen Makedonen und Römern umkämpft und verlor in der Folgezeit an eigenständiger Bedeutung. Unter Kaiser Augustus wurde sie in die römische Provinz Achaea integriert.
Einige der Anführer im Griechischen Unabhängigkeitskrieg 1821–29 stammten aus Fokida. Im Zweiten Weltkrieg war hier ein Schwerpunkt der griechischen Partisanentätigkeit, worauf die deutschen Besatzer mit Vergeltungsmaßnahmen wie Massenerschießungen und Niederbrennen von Dörfern reagierten. Die beiden Provinzen Dorida und Parnassida wurden 1947 zur Präfektur Fokida zusammengefasst, die deckungsgleich mit dem heutigen Regionalbezirk ist.
Zu den Wirtschaftszweigen der Region zählen die Landwirtschaft (besonders Olivenanbau, Imkerei und Viehzucht), Fischerei in Aquakultur sowie Bauxitabbau. Zudem wird in den sauberen Quellen im Parnassos-Massiv Trinkwasser gewonnen, mit dem auch der Großraum Athen versorgt wird.
Sprache
[Bearbeiten]Anreise
[Bearbeiten]In der Region selbst gibt es keinen Flughafen. Die nächstgelegenen Verkehrsflughäfen mit Linienverbindungen sind Nea Anchialos/Volos (VOL; 150 km von Amfissa), Araxos/Patras (GPA; 155 km von Amfissa) sowie Athen (ATH; 200 km von Delphi).
Züge der Linie Athen–Leianokladi fahren am nordöstlichen Rand der Region entlang, mit Halten u. a. in Amfikleia, Lilaia und Bralos. Alternativ kann man bis Livadia (Böotien) fahren (dort halten auch Fernzüge der Route Athen–Thessaloniki) und dort in einen Bus Richtung Itea umsteigen.
Wichtigste Routen im Straßenverkehr sind die Nationalstraßen 27 (Bralos–Amfissa–Itea) und 48 (Livadia–Delphi–Itea–Andirrio).
Mobilität
[Bearbeiten]Als öffentliches Verkehrsmittel stehen nur Busse zur Verfügung, die meist von KTEL Fokidas betrieben werden. Selbst zwischen den größeren Orten fahren nur wenige Busse pro Tag.
Ein eigenes Auto bzw. Mietwagen ist daher sehr anzuraten. Aufgrund der bergigen Landschaft sind die Straßen sehr kurvig. Die Beschilderung erfolgt an den meisten Kreuzungen nur in griechischer Schrift.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- Höhepunkt und „Must-See“ sind die antiken Stätten von Delphi, namentlich der Apollon-Tempel, der Tholos im Heiligtum der Athene Pronaia, die Schatzhäuser der Athener und der Siphnier. Sie gehören allesamt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Zudem befinden sich hier das Archäologische Museum mit zahlreichen antiken Kunstwerken und Ausgrabungsstücken sowie die Kastalische Quelle.
- 1 Burg Amfissa: Die Burg von Amfissa, auch als Burg von Salona oder Burg von Oria bekannt, liegt sehr fotogen auf einem felsigen Hügel in 225m Höhe über der Stadt Amfissa. Sie wurde an der Stelle der antiken Akropolis errichtet. Was wir heute von der Burg aus sehen, sind die Überreste der von den Franken im 13.Jh. errichteten Burg, aber auch viele Elemente aus der byzantinischen und antiken griechischen Zeit.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Küche
[Bearbeiten]Nachtleben
[Bearbeiten]Sicherheit
[Bearbeiten]Klima
[Bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten]- Offizielle Webpräsenz der Region, teils englisch