Milet
Milet | |
Provinz | Ionien |
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Einwohnerzahl | |
Höhe | |
Milet |
Milet ist eine antike Ruinenstätte in Ägäischen Region in der Türkei.
Hintergrund
[Bearbeiten]Der Sage nach kamen Siedler aus Kreta hierher und erschlugen die hier lebenden Karer um mit deren Frauen eine neue Zukunft zu starten. So soll es zur Stadtgründung gekommen sein. Zwar steckt hier vielleicht etwas Wahrheit in der Sage, doch zumindest ist die Geschichte von Milet wesentlich facettenreicher, als es die Sage vermuten lässt. Die ältesten Funde gehen auf das 4. Jahrtausend zurück, lässt aber keine zusammenhängende Siedlung erkennen. Etwa tausend Jahre später wird das anders als es zu einer ersten Siedlung mit starken einheimischen Charakterzügen kommt. Etwa 2000 v. Chr. setzt sich starker minoischer Einfluß durch. Eine Brandkatastrophe zerstört zwar das ganze Dorf, doch der sofortige Wiederaufbau trägt wieder minoische Gesichtszüge, wobei gerade bei der normalen Bevölkerung ein großer karischer Anteil nachgewiesen werden konnte. Etwa 1450 v. Chr. wurde auch diese zerstört und eine mykenische Stadt entstand hier. Diese hielt aber nur etwa hundert Jahre, bevor die Hethiter aus Hattuşa die minoische Stadt niederbrannten und auf den Ruinen eine neue Stadt errichteten, die natürlich starke hethitische Züge hatte. Die Löwenskulpturen am Hafen zeugen heute noch davon. Auch diese Stadt florierte aufgrund der guten Handelsposition und konnte sich auch gegen die allgemeinen Wirren zum Ende der Bronzezeit behaupten. Während Metropolen wie Hattusa oder Troja gegen Ende des 13. Jahrhunderts zerstört wurden, konnte sich die Stadt über 100 Jahre noch behaupten. Erst das Eintreffen der ionischen Siedler 1053 v. Chr. führte zu einem neuen Umbruch. Als Umschlagplatz für Öl, Wolle und Textilien gelang dem Ort ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. ein erneuter Aufschwung, der sich ab dem 6.Jahrhundert durch die Einführung der Münzprägung noch verstärkte, zumal Milet hier eine Vorreiterrolle übernahm. Die Stadt übernahm eine überregionale Führungsrolle und gründete in der Folge über 80 Kolonien z. B. Sinop, Trabzon oder Naukratis. Doch durch die Ausdehnung schaffte man sich auch neue Gegner und so wurde man darauf zunehmend in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt. Zuerst erfolgte die Eroberung durch Krösus im 6.Jahrhundert v. Chr., der der Stadt aber die volle Souveränität gab. So zog die Stadt selbstverständlich als Verbündeter an Krösus Seite in den Krieg gegen die Perser und wurde nach dessen Niederlage von den Persern besetzt. Im frühen 5. Jahrhundert lehnten sich die Ionischen Städte gegen die persischen Besatzer auf. Bei der Rückeroberung der Stadt Milet durch die Perser im Jahre 494 v. Chr. wurde diese komplett zerstört. Die Stadt wurde wieder neu aufgebaut nach den Plänen eines Bürgers der Stadt namens Hippodamos. Der Grundriss der Stadt gilt als das hippodamische System und wurde bei vielen Städtebauvorhaben kopiert (z. B. in Piräus). Die Stadt erholte sich aber rasch unter persischer Führung und war im Peloponnesischen Krieg im späten 5.Jahrhundert schon wieder an der Seite von Sparta zu finden. Als im 4.Jahrhundert v.Chr. Alexander der Große anrückte war Milet schon wieder die wichtigste und größte Stadt der Region und während Städte wie Ephesos sich Alexander dem Großen kampflos ergaben, wollte Milet sein privileg nicht verlieren und leistete Widerstand um auf eine persische Unterstützung zu warten. Diese kam zwar, konnte aber aufgrund einer griechischen Blockkade der Häfen nicht entscheidend in die Kämpfe eingreifen und Alexander der Große konnte die Stadt einnehmen und verwüstete diese schwer. Milet erholte sich nur sehr langsam und verlor dauerhaft seine Vormachtstellung. Zusammen mit der gesamten Region kam man 133 v. Chr. in die Provinz Asia in das römische Reich. Zwar hatte die Stadt mittlerweile wieder eine gewisse Regionale Bedeutung und wurde auch unter römischer Herrschaft weiter ausgebaut, doch Ephesos war nun die Provinzhauptstadt und das Herz der Region. So florierte die Stadt bis in das 6 Jahrhundert n. Chr., war Bischofssitz und wurde auch in der Bibel erwähnt. Doch im 7. Jahrhundert n. Chr. folgten Überfälle, Kriege und Seuchen und die Bevölkerung schrumpfte. Auch die Ausdehnung der Stadt zog sich bis auf das Theater zurück. Wohnhäuser wurden im Theater errichtet und eine Burg auf dem höchsten Punkt des Theaters. Durch die Eroberung des Gebietes durch die Türken gab es im 14. Jahrhundert noch eine kurze Blüte als der Stamm der Mentesche für einige Zeit seinen Sitz hierher verlegte. Doch damals war der Hafen schon völlig versandet und viele Handelswege versiegt und das, was von Milet übrig war, siechte als Dorf Balat vor sich hin. Als dieses durch ein Erdbeben im Jahre 1955 schwer beschädigt wurde, errichtete man ein neues Balat etwas außerhalb des Ruinenfeldes. Seit 1899 wird in Milet und Umgebung ausgebraben und geforscht.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Der nächst gelegene Flughafen ist in Selçuk (Selçuk Efes Havaalanı) zu finden. Dieser kann aber nur mit privaten Flugzeugen angeflogen werden. Wer auf eine Airline zurückgreifen will, der findet im Norden in Izmir und im Süden in Bodrum den nächst gelegenen Flughafen. Von dort aus geht es auf der Straße weiter.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Mit dem Bus
[Bearbeiten]Wer von Kuşadası kommt sollte den Bus nach Söke nehmen. Von hier fährt ein Dolmuş nach Balat. Dieser kommt am Ruinengelände vorbei und hält auf Anfrage oder Handzeichen für den Rückweg.
Von Didim gibt es mehrere Möglichkeiten nach Milet zu kommen. Der kürzeste Weg ist der Dolmuş nach Balat. Dieser fährt aber nur zweimal am Tag vom Altinkum aus. Wer flexibler sein möchte nimmt von Didim Seyahat den regulären Bus in nördlicher Richtung und steigt in Söke aus und von hier geht es wie gehabt mit dem Dolmuş in Richtung Balat und steigt einfach vorher in Milet aus.
Wer sich in Akköy einquartiert hat, um die Nähe zu Milet zu nutzen muß leider leider die 5 km laufen oder mit dem Auto fahren, da es hier keine Verbindung gibt.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Die D525 von Milas nach Söke führt nahe des Ausgrabungsgeländes entlang. Bei Akköy verläst man diese in Richtung Akköy. In Akköy hält man sich rechts in Richtung Balat. Etwa 1km hinter Balat erreicht man das Ausgrabungsgelände.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Mobilität
[Bearbeiten]Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- Theater
- Löwenstatuen
- Heroon
- Marktplatz
- Nördliche Agora
- Delphinion
- Capito Bäder
- Gymnasium
- Bouleterion
- Südliche Agora
- Tempel der Serapis
- Stadion
- Westliche Agora
- Tempel der Athene
- Stadtmauern
- Ilyas Bey Moschee