Books by Annika Hamachers
Das Internet nimmt heutzutage einen wichtigen Stellenwert in der Lebenswelt der meisten Menschen ... more Das Internet nimmt heutzutage einen wichtigen Stellenwert in der Lebenswelt der meisten Menschen ein, den auch politisch oder religiös motivierte Extremisten für sich zu nutzen wissen: Hier vernetzen sie sich untereinander, verbreiten ihre Hassbotschaften an ein großes, potenziell weltweites Publikum, rufen explizit zu Straftaten auf oder dokumentieren ihre eigenen Gewaltakte in Echtzeit. Die Gefahren, die vom Internet für die Radikalisierung vulnerabler Personen ausgehen, werden von Gesellschaft und Sicherheitsbehörden gegenwärtig entsprechend viel diskutiert – der Bedarf an gesichertem Wissen über die zugrundeliegenden Strukturen und Mechanismen ist groß. Die zehn in diesem Band zusammengestellten Beiträge wurden bewusst vielfältig ausgewählt, um sowohl eine Brücke zwischen unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen zu schlagen als auch zwischen Forschung und Praxis. Autoren aus Kriminologie, Islamwissenschaft, Informatik, Psychologie, Kommunikationswissenschaft, Soziologie und Rechtwissenschaft, aber auch aktiv in Sicherheitsbehörden tätige Polizeibeamte, stellen hierbei aktuelle Befunde zu (De-)Radikalisierungsfaktoren im Internet vor. Die thematischen Schwerpunkte liegen dabei insbesondere auf den inhaltlichen Strukturen extremistischer Internetangebote, auf der Frage, welcher Stellenwert diesen „Online-Faktoren“ bei der individuellen Radikalisierung von Tätern, aber auch bei der Prävention von politisch motivierter Gewalt zukommt, sowie auf innovativen methodischen Zugängen zur Radikalisierungsforschung.
Wie gestalten sich Medienbiographien, verstanden als die Lebensläufe von Menschen, die in und für... more Wie gestalten sich Medienbiographien, verstanden als die Lebensläufe von Menschen, die in und für Medien arbeiten? Auf diese Ausgangsfrage präsentiert dieses Buch Antworten. Welche Medienerfahrungen gewinnen Journalisten, PR-Berater und Werber im Elternhaus und während der Kindheit? Wie kommen sie während des Studiums mit der Medienwelt in Berührung? Wie gestaltet sich der Einstieg in die Medienbranche? Wie etablieren sie sich in ihren Berufsfeldern? Wie lassen sich berufliche Tätigkeiten und Privat-/Familienleben vereinbaren? Wie reflektieren Journalisten, PR-Experten und Werbefachleute ihre beruflichen Karrieren? Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, stellten sich 36 Werber, Journalisten und PR-Berater in biographischen Interviews den Fragen von Studenten des Instituts für Kommunikationswissenschaft der Universität Münster.
Papers by Annika Hamachers
Almost intuitively, we ascribe greater appeal to stories than to non-narrative media content. Mor... more Almost intuitively, we ascribe greater appeal to stories than to non-narrative media content. Moreover, a review of narratological literature and entertainment theories seems to approve strong structural similarities between narrative and entertaining media content. Yet, there is hardly any empirical work investigating the relationship between narration and entertainment (or other media effects) on the basis of isolated structural features (Dahlstrom, 2012, 2013), even fewer studies question the assumed narrative properties themselves (Bortolussi & Dixon, 2003). The aim of the present study was originally twofold: first to put definitions of narration to an empirical test and second to check whether it are actually these properties that contribute to a text’s entertainment value. To do so, 17 suggestions for basic defining textual features are extracted from literature of various academic disciplines (such as philosophy, linguistics, psychology, literary criticism, and communication...
Though the notion ‘narration’ is frequently encountered in studies on media effects, hardly any r... more Though the notion ‘narration’ is frequently encountered in studies on media effects, hardly any research questions the concept itself. This paper seeks to put definitions of narration to an empirical test. 17 proposals for defining features of narratives were extracted from literature from various disciplines. Three promising candidates are discussed in terms of their operationalizability and examined in a quasi-experimental design (N = 146) – eliminating them from texts and comparing readers’ responses. Results are disillusioning: Only one hypothesized narrative feature can be confirmed as such (making a text feel significantly more ‘story-like’). Limitations of the study that can be attributed to the problems of the textual operationalization of narration are discussed as well as implications for future research.
Recently, insights from discourse psychology have been incorporated into narrative persuasion res... more Recently, insights from discourse psychology have been incorporated into narrative persuasion research in order to investigate the influence of story structure on its persuasiveness (Dahlstrom, 2010, 2012, 2013). However, the so called narrative causality effect has been investigated only at a micro-level consisting of assertions placed at causal vs. non-causal points in the story; the acceptance of these sentences as true formed the persuasive effect. It is proposed here that a macro-level narrative causality effect exists as well, whereby the macro structure of the narrative in the form of exposition, climax, and resolution (see linguistic theories of story grammar; e.g. Johnson & Mandler, 1980) is taken into account. Arguably, readers expect narrative to possess this structure and willingly construct their belief through formation of story mental models (Busselle & Bilandzic, 2008) in order to reach the resolution of the story and learn its implications. Although there is a historical disagreement between theories of story grammer and story point (Wilensky, 1982, 1983; see also eventfulness/tellability and experentiality; Hühn, 2008, Fludernik, 2010), we argue that the macro causal structure of the narrative is linked to the notion that narratives have a certain point necessary for the narrative to make sense and be worthy of telling. Persuasion in the overall plot implications could then be seen as a consequence of seeking the narrative point, or meaning of the story, and not only as a side-effect of entertainment offered by transportation (Green, Brock, & Kaufman, 2004), or narrative engagement (Busselle & Bilandzic, 2009). This line of thought will be explored in order to bring a new theoretical perspective to the narrative persuasion field, as well as alternative ventures for empirical research.
This paper responds to the call for the incorporation of neurological methods into the empirical ... more This paper responds to the call for the incorporation of neurological methods into the empirical study of literature – more specifically, into empirical narratology. Two non-invasive brain stimulating techniques (TMS and tDCS) are discussed as potentially fruitful tools to explore narrative reception. Very briefly, the technical fundamentals are sketched out. Advantages and limitations are taken into consideration before deriving potential fields of application.
Sicherheit und Kommunikation bei Fußballgroßveranstaltungen: Praxishandbuch für Akteure im Netzwerk der Sicherheitsgewährleistung, 2018
Unter Deutungshoheit oder dem oft synonym verwendeten Begriff Definitionsmacht wird allgemein die... more Unter Deutungshoheit oder dem oft synonym verwendeten Begriff Definitionsmacht wird allgemein die alleinige Befugnis, ein Thema für den öffentlichen Diskurs zu interpretieren bzw. auszulegen, wie es um einen bestimmten Sachverhalt bestellt ist, verstanden. Sie bezeichnet eine Machtstellung, die die Ansichten und Überzeugungen einer Person, Gruppe oder Institution als wahr und richtig definiert und der damit Einflussnahme auf die Konstruktion von kollektiver sozialer Wirklichkeit zukommt. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist Deutungshoheit oft negativ besetzt, da sie insbesondere in der Politik auch durch Manipulation oder Zensur hergestellt werden kann. Im Kontext strategischer Unternehmens- und Organisationskommunikation, insbesondere im Bereich der (proaktiven) Krisenkommunikation, stellt sie aber eine zentrale Größe dar, die als unerlässlich für den langfristigen Erhalt der Legitimität einer Organisation anzusehen ist. Im polizeilichen Kontext ist Deutungshoheit intern durch Befehlsstrukturen gegeben, nach außen muss sie durch gezielte --> externe Kommunikation und langfristige --> Strategien, die vor allem die Massenmedien miteinbeziehen, aufgebaut und gepflegt werden.
Extremistische Dynamiken im Social Web. Forschungsbefunde zu den digitalen Katalysatoren politisch und religiös motivierter Gewalt, 2020
Der Beitrag thematisiert die Schwierigkeiten, mit denen sich Forscher heutzutage konfrontiert seh... more Der Beitrag thematisiert die Schwierigkeiten, mit denen sich Forscher heutzutage konfrontiert sehen, die mit aus sozialen Medien gewonnenen „Big Data“ arbeiten wollen. Er beleuchtet die technischen und juristischen Rahmenbedingungen, die es zu beachten gilt – insbesondere die jüngst geänderten datenschutzrechtlichen Vorgaben. Vor dem Hintergrund der Konsequenzen, die Netzwerkbetreiber aus Skandalen wie „Cambridge Analytica“ gezogen haben sowie dem Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung und des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes, steckt der Artikel so den Rahmen dessen ab, was gegenwärtig möglich ist und was nicht.
Extremistische Dynamiken im Social Web. Befunde zu den digitalen Katalysatoren politisch und religiös motivierter Gewalt, 2020
In diesem Beitrag wird der Blick speziell auf das salafistisch-jihadistische Personen-Netzwerk de... more In diesem Beitrag wird der Blick speziell auf das salafistisch-jihadistische Personen-Netzwerk deutscher Syrien-Reisender gelegt, die in Kampfgebiete in und um Syrien und den Irak ausgereist sind, um sich einer terroristischen Organisation anzuschließen. Auf der Grundlage einer qualitativen Aktenanalyse konnten sowohl Beziehungen zwischen den Syrien-Reisenden untereinander als auch zu weiteren wichtigen Personengruppen aufgedeckt werden. Mittels netzwerkanalytischer Verfahren werden diese Kennverhältnisse tiefergehend untersucht. Hierbei tritt insbesondere der immense Einfluss, der salafistischen Prediger bei der Radikalisierung der Täter zukam, zutage: Sie sind nachweislich das wichtigste Bindeglied zwischen ideologisch empfänglichen Personen in Deutschland und terroristischen Organisationen im Ausland, wobei sich ihr Einfluss allerdings nach wie vor primär aus den „analogen“ Kontakten ergibt, die sie gezielt in ihrem sozialen Nahraum aufbauen und weniger aus ihrer Online-Kommunikation.
Extremistische Dynamiken im Social Web. Befunde zu den digitalen Katalysatoren politisch und religiös motivierter Gewalt, 2020
Der Beitrag versucht, den Phänomenbereich radikalisierender, extremistischer Inhalte für den isla... more Der Beitrag versucht, den Phänomenbereich radikalisierender, extremistischer Inhalte für den islamistischen Bereich möglichst flächendeckend zu beschreiben. Angelehnt an den aktuellen Forschungsstand und Praxisbefunde sowie abgeleitet aus eigens erhobenen Daten aus einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage wird eine Typologie von islamistischen Netzinhalten erarbeitet, die drei Ebenen umfasst: Kernthemen, Formate und Räume des Online-Islamismus.
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Papers by Annika Hamachers
Um derartige Dynamiken zu verstehen und Präventionspraktier und Sicherheitsbehörden in die Lage zu versetzen, effektiv darauf zu reagieren, werden im Verbundprojekt X-SONAR extremistische Online-Bestrebungen von den beteiligten Projektpartnern aus unterschiedlichen Perspektiven analysiert. Im Teilprojekt des Bielefelder Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) werden u.a. Softwarebausteine geschrieben, die es erlauben, automatisiert die Themen zu bestimmen, die die islamistischen Propaganda-Materialien dominieren, die online und offline grassieren.
Die auf diese Weise herausgearbeiteten Topic-Cluster zeigen einige interessante Besonderheiten auf: So zeigt sich beispielsweise, dass es die von Frauen für Frauen erstellten Materialien sind, die die tatsächlich radikalen Themen verhandeln, indem sie stark negativ aufgeladen sind und Begriffe ins Zentrum rücken, die mit den Ausüben und/oder Erleiden von Gewalt konnotiert sind.
Neben den Ergebnissen selbst diskutiert der Vortrag die Vorteile und Grenzen automatisierter Verfahren zur Analyse extremistischer Inhalte und stelle heraus, wie wichtig es für den Phänomenbereich ‚Radikalisierung‘ ist, dass quantitative und qualitative Forschung Hand in Hand arbeiten.
Als ein Teilprojekt wird dazu von der deutschen Hochschule der Polizei eine Onlinebefragung in drei Wellen durchgeführt, die die Kontakthäufigkeit und den Umgang mit extremistischen Inhalten bei Internetnutzern repräsentativ für den deutschen Sprachraum erhebt.
Der Vortrag stellt Methode und Ergebnisse der zweiten Befragungswelle vor, die Anfang Oktober 2018 im Feld war und fokussiert dabei insbesondere die Veränderungen, die im Vergleich zur Vorjahresbefragung am Erhebungsinstrument vorgenommen wurden: So wurden beispielsweise neue Fragen aufgenommen, die dazu dienen sollen, die im Zusammenhang mit Radikalisierungsprozessen besonders relevanten Dimensionen von Internetkompetenz besser zu erfassen. Außerdem konnte die Kontaktwahrscheinlichkeit mit unterschiedlichen Arten extremistischer Inhalte dank einer neu entwickelten, sehr breit gefächerten, Propaganda-Typologie deutlich differenzierter erhoben werden. Diese Typologie basiert dabei nicht nur auf dem aktuellen Forschungsstand zu Online-Propaganda, sondern bezieht insbesondere auch die vielfältigen Praxiserfahrungen der assoziierten Projektpartner aus dem Jugendmedienschutz ein.
Wie bereits im Vorjahr wird der Vortrag mit Blick auf den Praxistransfer zudem die Verwertbarkeit der Ergebnisse diskutieren. Insbesondere soll überlegt werden, wir die Befunde in Programme zur Internetkompetenzförderung einfließen können.
Der Beitrag ist in Teilen redundant zum Vortrag, der 2018 auf dem Präventionstag gehalten wurde, da es sich um eine Langzeitstudie handelt. Die Ergebnisse des Vorjahres werden entsprechend auch erneut aufgegriffen und an sie angeknüpft.