Industrielle Röntgencomputertomographie ist eine wertvolle Messtechnologie für die dimensionelle Messtechnik, da sie die holistische Erfassung eines kompletten Bauteils inklusive der innenliegenden Merkmale in einem Scan erlaubt. Die Simulation dieser röntgencomputertomographischen Messungen könnte die numerische Bestimmung von aufgabenspezifischen Messunsicherheiten erlauben, deren Fehlen momentan die Anwendung in metrologischen Kontexten behindert und auch weitere Anwendungen wie z. B. die Korrektur systematischer Messabweichungen auf Simulationsbasis erlauben. Diese Promotionsschrift diskutiert die Herausforderung und notwendigen Entwicklungen für diese simulative numerische Messunsicherheitsbestimmung. Eine der wichtigsten notwendigen Entwicklungen auf dem Weg zu diesem Ziel ist die Erstellung eines digitalen Zwillings für ein konkretes reales CT-System. Dies umfasst die Parametrisierung eines spezifischen realen Röntgencomputertomographiesystems, für welche eine Methode zur Bestimmung einer effektiven Detektorsensitivität, Charakterisierungsmessungen für die Verteilung des Detektorrauschens sowie eine Methode zur Bestimmung des Spotintensitätsprofils vorgestellt werden. Für die Anwendung der Monte-Carlo-Methode zur Messunsicherheitsbestimmung wurde ein vorhandener Prototyp für Konvergenz- und Parameterrelevanz-Untersuchungen verwendent. In einem Anwendungskapitel wird der Nutzen einer idealisierten Simulation anhand einer Fallstudie zur Annahme und (Re-) Verifikationsprüfung im Kontext des neuen ISO 10360-11 Standards vorgestellt.