Drafts by Maximilian Waldmann
Books by Maximilian Waldmann
Queer/Feminismus und kritische Männlichkeit. Ethico-politische und pädagogische Positionen, 2019
Subjekte kritischer Männlichkeit werden erst in den Antworten auf die vielfältigen Ansprüche des ... more Subjekte kritischer Männlichkeit werden erst in den Antworten auf die vielfältigen Ansprüche des feministischen Erbes zu dem, was sie sind. Das Buch ergründet aus profeministischer Perspektive das Konzept einer so gearteten kritischen Männlichkeit. Vor welche Ansprüche sind Männer gestellt, die sich eine eigene Position zu aktuellen Geschlechterpolitiken erarbeiten wollen? Worauf und wie antworten sie, wenn sie einen Beitrag zu einer gerechteren Geschlechterordnung leisten wollen?
Das wichtigste intellektuelle Prinzip männlicher Herrschaft, so leitet die Studie her, basiert auf der Differenzierungspraxis divide et impera. Indem verschiedene widerstreitende Gerechtigkeitsansprüche auf unterschiedlichen Unterdrückungsachsen gegeneinander ausgespielt werden, entstehen mächtige gesellschaftliche Allianzen. Waldmann formuliert die Forderung, eine Position kritischer Männlichkeit dürfe daher nicht allein in dem Sinn kritisch sein, dass sie sich zwischen zwei unterschiedenen Elementen entscheidet. Kritik über sich hinauszutreiben bedeutet vielmehr, das Unterscheidungsprinzip des Unterteilens und Herrschens zu zerlegen. Möglich wird dies, wenn kritische Männlichkeit mehr als einem Erbe die Treue hält. Denn ohne die postkoloniale Kondition Europas zu berücksichtigen und ohne das Vermächtnis der queeren Aufstände gegen den Ausschluss nicht heteronormkonformer Lebensweisen einzubeziehen, wird die Tragweite des in den letzten Jahren entbrannten Streits um die Neubewertung des feministischen Erbes verkannt. Innerhalb der Allgemeinen Pädagogik des globalen Nordens verlangen die skizzierten Ansprüche nach politischen Einsprüchen gegen androzentrische Geneselinien sowie nach sozialtheoretischen und hegemoniekritischen Revisionen des pädagogischen Verhältnisses.
Papers by Maximilian Waldmann
Verlag Julius Klinkhardt eBooks, 2023
Jahrbuch Medienpädagogik 14, 2017
In unserem Beitrag verbinden wir zeichentheoretische und leibphanomenologische Perspektiven, um a... more In unserem Beitrag verbinden wir zeichentheoretische und leibphanomenologische Perspektiven, um asthetisch-mediale Praktiken von Jugendlichen zu erforschen. Ziel ist es, die Prekaritat des Selbst in der Auseinandersetzung mit Fremd- und Selbstzuschreibungen im Rahmen von diskriminierenden Ordnungen zu untersuchen. Das Medium bildet dabei das Dritte aus, in dem sich die Standortgebundenheit von Erfahrung und die identifikatorische Ausenperspektive miteinander verschranken, ohne zur Deckung zu kommen. Wir zeigen dies anhand von drei Raumverhaltnissen auf, die das Mediale auf je spezifische Weise einbeziehen. Fur die Frage nach dem reprasentierten Identifikationsgeschehen sind es topographische und topologische Raumverhaltnisse. Die lebensweltliche Bedeutsamkeit dieser Identifikationsprozesse werden wir anhand des sozialraumlichen Aspekts erlautern, zu dem auch die Bildungsdimension gehort, die im von uns untersuchten Material ihren Ausgangspunkt in der Bezeugung von Rassismus nimmt.
Verlag Julius Klinkhardt eBooks, 2023
Figurationen von Unsicherheit, 2022
Der Text eröffnet mit Rekurs auf phänomenologische Analysekontexte neue Perspektiven auf Lernen i... more Der Text eröffnet mit Rekurs auf phänomenologische Analysekontexte neue Perspektiven auf Lernen in medialen Rahmungen. Dabei eröffnet der Beitrag eine neue Perspektive, um die Gestaltung von Serious Games von einer einfachen Ursache-Wirkung-Logik zu befreien.
MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung, 2021
In ästhetisch digitalen Praktiken zeigen sich verschiedene Formen von Optimierungszusammenhängen,... more In ästhetisch digitalen Praktiken zeigen sich verschiedene Formen von Optimierungszusammenhängen, die zumeist mit Prozessen der Individualisierung und Vereinzelung gekoppelt sind. Ästhetisch digitale Praktiken können aber auch Möglichkeiten zur Kollektivierung und zum Widerstand gegen die allgegenwärtigen Optimierungsansprüche bieten. Vor diesem Hintergrund werden sowohl repressive als auch widerständige Seiten ästhetisch-medialer Praxen ins Auge gefasst. Die Ambivalenzen werden an zwei Beispielen beleuchtet. Das erste Beispiel stammt aus Japan und dem Bereich der Intelligent Assistent Systeme. Die nach einem Animecharakter gestaltete dreidimensionale Figur, Azuma Hikari, soll das Leben von jungen Single-Männern angenehmer gestalten und übernimmt eine Reihe von Sorgetätigkeiten für diese. An diesem Beispiel wird der technologiegestützte Umgang mit Vereinzelungstendenzen neoliberaler Gesellschaften aus einer care-feministischen Perspektive analysiert. Das zweite Beispiel ist das gepl...
Zeitschrift Fur Padagogik, 2020
Zeitschrift Fur Padagogik, 2020
Digitalisierung – Subjekt – Bildung, 2020
In unserem Beitrag verbinden wir zeichentheoretische und leibphanomenologische Perspektiven, um a... more In unserem Beitrag verbinden wir zeichentheoretische und leibphanomenologische Perspektiven, um asthetisch-mediale Praktiken von Jugendlichen zu erforschen. Ziel ist es, die Prekaritat des Selbst in der Auseinandersetzung mit Fremd- und Selbstzuschreibungen im Rahmen von diskriminierenden Ordnungen zu untersuchen. Das Medium bildet dabei das Dritte aus, in dem sich die Standortgebundenheit von Erfahrung und die identifikatorische Ausenperspektive miteinander verschranken, ohne zur Deckung zu kommen. Wir zeigen dies anhand von drei Raumverhaltnissen auf, die das Mediale auf je spezifische Weise einbeziehen. Fur die Frage nach dem reprasentierten Identifikationsgeschehen sind es topographische und topologische Raumverhaltnisse. Die lebensweltliche Bedeutsamkeit dieser Identifikationsprozesse werden wir anhand des sozialraumlichen Aspekts erlautern, zu dem auch die Bildungsdimension gehort, die im von uns untersuchten Material ihren Ausgangspunkt in der Bezeugung von Rassismus nimmt.
Der Korper und mit ihm die Phanomenologie erfahren gegenwartig eine erneute Konjunktur in den Erz... more Der Korper und mit ihm die Phanomenologie erfahren gegenwartig eine erneute Konjunktur in den Erziehungswissenschaften, die sich auch fur empirische Forschungsansatze und methodologische Uberlegungen als fruchtbar erweist. Der phanomenologische Ansatzpunkt einer leiblichen Subjektivitat, mit der die »gelebte Erfahrung« als Ausgangspunkt aller Erkenntnis hervorgehoben wird, befordert insbesondere ein Bildungsverstandnis, das fur eine normativitatskritische Fundierung der Forschung weiterfuhrend is
For a long time the connection of queer and pedagogy in the German-speaking academic context was ... more For a long time the connection of queer and pedagogy in the German-speaking academic context was considered non-existent. Although there has been a lively debate over the relationship between queer and pedagogy in the English-speaking world for more than two decades, the scientific contributions to this topic are still a bipartisan. What distinguishes a queer pedagogy and what makes it different from other, seemingly meaning-related terms? The anthology tries to answer these and other questions. The contributions can be understood as exemplary discussions for the research field of a queer pedagogy; They certainly set the framework for such a field. In this way, the volume presented here is both an invitation to perceive and recognize the contours of the research field as a specific field of research as well as an invitation to participate in the tense discussion space.
Im Beitrag werden wir aus einer bildungssoziologischen Perspektive anhand der Analyse von zwei in... more Im Beitrag werden wir aus einer bildungssoziologischen Perspektive anhand der Analyse von zwei internationalen Beispielen untersuchen, ob die Einfuhrung von automatisierten Empfehlungssystemen in die Hochschullehre zur Veranderung des Verhaltnisses zwischen Gesellschaftsstruktur, Lernarchitektur und Autonomie von Lernenden fuhren konnte.
Die Untersuchung von Medienpraxen hat (nicht nur) in der Medienpadagogik Konjunktur. Seit dem Pra... more Die Untersuchung von Medienpraxen hat (nicht nur) in der Medienpadagogik Konjunktur. Seit dem Practice Turn erfreut sich der Praxisbegriff einer Renaissance in den Kultur- und Sozialwissenschaften, verspricht er doch soziale Zusammenhange nicht uber den Rekurs auf einzelne Akteure oder ubergeordnete Instanzen aufzuschlusseln, sondern mit Blick auf ein gemeinsam hervorgebrachtes und wiederholtes Tun zu analysieren.
Die Beitrage des Bandes verbindet eine gemeinsame, angesichts der offentlichen Debatte ad Digital... more Die Beitrage des Bandes verbindet eine gemeinsame, angesichts der offentlichen Debatte ad Digitalisierung durchaus erstaunliche Einsicht: Unsere subjektive Lebensfuhrung, die Pflege sozialer Beziehungen und die institutionellen Infrastrukturen, in deren Bahnen unser Alltag verlauft, sind in einer kurzen Zeitspanne mit digitalen Medien, Geraten und Kommunikationsweisen angereichert worden. Diese Anreicherung ist praktisch weitgehend gerauschlos vonstattengegangen. Wir konnen daher eine deutliche Diskrepanz zwischen der bisweilen aufgeregt-kritischen, bisweilen ehrfurchtsvoll-erwartungsfrohen intellektuellen Auseinandersetzung mit Digitalisierung und der praktischen Absorptionspotenz der gesellschaftlichen Interaktionsordnungen im Hinblick auf Digitalisierung beobachten.
In diesem Beitrag wird versucht, das sog. Padagogische Verhaltnis als ‚Padagogisches Band‘ episte... more In diesem Beitrag wird versucht, das sog. Padagogische Verhaltnis als ‚Padagogisches Band‘ epistemologisch und sozialtheoretisch neu grundzulegen. Ausgehend von der Verdopplung der Fremdheit in der Begegnung zwischen Lehrenden und Lernenden wird eine doppelte Asymmetrie im Padagogischen ausgewiesen. Dies macht auch eine systematische Umarbeitung padagogischer Sozialitat notwendig. Mit der Verbindung von gabe- und anerkennungstheoretischen Konzeptionen mit leibphanomenologischen Uberlegungen wird diese Herausforderung beantwortet. Eine derartige Zugangsweise berucksichtigt einerseits die Stiftung von Sozialitat im Horizont von Anderen und Dritten. Andererseits lassen sich dabei fremde Anspruche an eine padagogische Ordnung beschreiben, die zu einer Antwort herausfordern. Die doppelte Asymmetrie erfahrt dann eine responsive Entfaltung in der Zeit, wenn es zu einem Gegeneinander von Herausfordern, Anbieten und Binden kommt. In der Zusammenschau zeigt sich, dass das Padagogische Band ge...
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Books by Maximilian Waldmann
Das wichtigste intellektuelle Prinzip männlicher Herrschaft, so leitet die Studie her, basiert auf der Differenzierungspraxis divide et impera. Indem verschiedene widerstreitende Gerechtigkeitsansprüche auf unterschiedlichen Unterdrückungsachsen gegeneinander ausgespielt werden, entstehen mächtige gesellschaftliche Allianzen. Waldmann formuliert die Forderung, eine Position kritischer Männlichkeit dürfe daher nicht allein in dem Sinn kritisch sein, dass sie sich zwischen zwei unterschiedenen Elementen entscheidet. Kritik über sich hinauszutreiben bedeutet vielmehr, das Unterscheidungsprinzip des Unterteilens und Herrschens zu zerlegen. Möglich wird dies, wenn kritische Männlichkeit mehr als einem Erbe die Treue hält. Denn ohne die postkoloniale Kondition Europas zu berücksichtigen und ohne das Vermächtnis der queeren Aufstände gegen den Ausschluss nicht heteronormkonformer Lebensweisen einzubeziehen, wird die Tragweite des in den letzten Jahren entbrannten Streits um die Neubewertung des feministischen Erbes verkannt. Innerhalb der Allgemeinen Pädagogik des globalen Nordens verlangen die skizzierten Ansprüche nach politischen Einsprüchen gegen androzentrische Geneselinien sowie nach sozialtheoretischen und hegemoniekritischen Revisionen des pädagogischen Verhältnisses.
Papers by Maximilian Waldmann
Das wichtigste intellektuelle Prinzip männlicher Herrschaft, so leitet die Studie her, basiert auf der Differenzierungspraxis divide et impera. Indem verschiedene widerstreitende Gerechtigkeitsansprüche auf unterschiedlichen Unterdrückungsachsen gegeneinander ausgespielt werden, entstehen mächtige gesellschaftliche Allianzen. Waldmann formuliert die Forderung, eine Position kritischer Männlichkeit dürfe daher nicht allein in dem Sinn kritisch sein, dass sie sich zwischen zwei unterschiedenen Elementen entscheidet. Kritik über sich hinauszutreiben bedeutet vielmehr, das Unterscheidungsprinzip des Unterteilens und Herrschens zu zerlegen. Möglich wird dies, wenn kritische Männlichkeit mehr als einem Erbe die Treue hält. Denn ohne die postkoloniale Kondition Europas zu berücksichtigen und ohne das Vermächtnis der queeren Aufstände gegen den Ausschluss nicht heteronormkonformer Lebensweisen einzubeziehen, wird die Tragweite des in den letzten Jahren entbrannten Streits um die Neubewertung des feministischen Erbes verkannt. Innerhalb der Allgemeinen Pädagogik des globalen Nordens verlangen die skizzierten Ansprüche nach politischen Einsprüchen gegen androzentrische Geneselinien sowie nach sozialtheoretischen und hegemoniekritischen Revisionen des pädagogischen Verhältnisses.