Der römische Klappstuhl aus Rülzheim mit einem Anhang von Holger Becker Im Frühjahr 2013 fand ein... more Der römische Klappstuhl aus Rülzheim mit einem Anhang von Holger Becker Im Frühjahr 2013 fand ein Sondengänger im Wald südlich von Rülzheim (Landkreis Germersheim, Rheinland-Pfalz), nur wenige Kilometer vom römerzeitlichen Terra-Sigillata-Herstellungszentrum Rheinzabern entfernt, mit seinem Metalldetektor einen außergewöhnlichen Schatzfund aus der Antike 1. Dieser bestand aus über einhundert Silber-und Goldobjekten, die sich insgesamt elf verschiedenen Gegenständen zuordnen lassen. Die Funde waren in einer relativ nahe an der heutigen Oberfläche gelegenen, etwa einen mal einen halben Meter großen und etwa einen halben Meter tiefen Grube deponiert. Bei der wissenschaftlichen und restauratorischen Bearbeitung der Fundstücke, die zum Teil durch die lange und inadäquate Lagerung bei dem Finder stark geschädigt waren, wurde festgestellt, dass ein Teil der ursprünglich kompletten Objekte-und zwar diejenigen römischer Herkunft-noch vor der Verbergung zertrümmert und alle Teile in die Grube gelegt worden waren. Sollten Spuren einer Kiste oder einer Verpackung aus Leder oder Textil vorhanden gewesen sein, wurden diese durch die unsachgemäße, überhastete Ausgrabung und die anschließende unfachmännische mechanische Reinigung der Funde seitens des Finders vernichtet. Eisennägel, die auf eine Kiste hätten deuten können, fanden sich weder bei den abgegebenen Funden noch bei der offiziellen Nachgrabung durch die Mitarbeiter der Landesarchäologie. Daher ist die ursprüngliche Deponierung in einer Kiste wenig wahrscheinlich. Ob die Gegenstände in Textilien verpackt waren, lässt sich wegen der unfachmännischen Bergung nicht sagen 2. melmann / R. Petrovszky, Der ›Schatz von Rülzheim‹ und die Folgen. Zum vorläufigen Forschungsstand und über die Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Sondengängern in der Pfalz.
Platform for the participatory preparation of a proposal "NFDI4Objects" within the cont... more Platform for the participatory preparation of a proposal "NFDI4Objects" within the context of the NFDI
Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz setzt im Bereich der Geodatenverarbeitung s... more Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz setzt im Bereich der Geodatenverarbeitung seit 2010 auf Open Source Software wie PostgreSQL/PostGIS, Quantum GIS, Mapserver und Mapbender. Zur Verwaltung der Fachdaten wird der MS SQL-Server eingesetzt, die clientseitig installierten Datenbankfrontends basieren auf .NET. Um die Vorteile aus beiden "Welten" nutzen zu können, wird seit 2011 an einer Verknüpfung gearbeitet, die vor allem auf dem Datenaustausch zwischen den Datenbanksystemen SQLServer und PostgreSQL/PostGIS aufbaut. Das Ergebnis ist eine Fachanwendung, die hinsichtlich der Darstellung und Bearbeitung von Geodaten je nach Erfordernissen des Users mit unterschiedlichen GIS-Clients genutzt werden kann. Dazu zählen ein in die Datenbank integrierter, OpenLayers-Kartenviewer ebenso wie eine Anbindung von QGIS sowie eines weiteren proprietären GIS. Derzeit wird zudem eine Verknüpfung mit dem auf Open Source Komponenten aufbauenden GeoPortal.rlp entwickelt, so dass...
Das zahlreiche Fachrichtungen und Institutionen umfassende Netzwerk NFDI4Objects beschäftigt sich... more Das zahlreiche Fachrichtungen und Institutionen umfassende Netzwerk NFDI4Objects beschäftigt sich mit den materiellen Überresten der Menschheit aus einem Zeitraum von mehr als 2,6 Millionen Jahren. Aufbau und Ziele sowie die unterschiedlichen Task Areas werden im Folgenden vorgestellt. Dieser Artikel wurde zunächst analog im BLiCKpunkt Archäologie Heft 2/2021, Seite 150-164 veröffentlicht.
Anfang 2014 wurde bekannt, dass ein junger Mann in einem Waldstück südlich von Rülzheim einen bed... more Anfang 2014 wurde bekannt, dass ein junger Mann in einem Waldstück südlich von Rülzheim einen bedeutenden Schatz aus der Völkerwanderungszeit entdeckt hatte. Wie sich später herausstellte, hatte der Finder, der bereits zuvor in zahllosen Inter-net-Videos versucht hatte, sich als Gallionsfigur der illegalen Metallsucherszene in der Pfalz zu positionieren, die Gegenstände schon im Frühjahr 2013 gemeinsam mit zwei Bekannten aus der Erde gewühlt, wobei alle archäologisch relevanten Spuren an der Fundstelle zerstört wurden. Daher wissen wir heute praktisch nichts über die Art und Abb. 1: Die Lage des Fundortes in der Rheinebene. Kartengrundlage: "EU-DEM-Layers", Daten von der EU bereitgestellt und finanziert.
Der römische Klappstuhl aus Rülzheim mit einem Anhang von Holger Becker Im Frühjahr 2013 fand ein... more Der römische Klappstuhl aus Rülzheim mit einem Anhang von Holger Becker Im Frühjahr 2013 fand ein Sondengänger im Wald südlich von Rülzheim (Landkreis Germersheim, Rheinland-Pfalz), nur wenige Kilometer vom römerzeitlichen Terra-Sigillata-Herstellungszentrum Rheinzabern entfernt, mit seinem Metalldetektor einen außergewöhnlichen Schatzfund aus der Antike 1. Dieser bestand aus über einhundert Silber-und Goldobjekten, die sich insgesamt elf verschiedenen Gegenständen zuordnen lassen. Die Funde waren in einer relativ nahe an der heutigen Oberfläche gelegenen, etwa einen mal einen halben Meter großen und etwa einen halben Meter tiefen Grube deponiert. Bei der wissenschaftlichen und restauratorischen Bearbeitung der Fundstücke, die zum Teil durch die lange und inadäquate Lagerung bei dem Finder stark geschädigt waren, wurde festgestellt, dass ein Teil der ursprünglich kompletten Objekte-und zwar diejenigen römischer Herkunft-noch vor der Verbergung zertrümmert und alle Teile in die Grube gelegt worden waren. Sollten Spuren einer Kiste oder einer Verpackung aus Leder oder Textil vorhanden gewesen sein, wurden diese durch die unsachgemäße, überhastete Ausgrabung und die anschließende unfachmännische mechanische Reinigung der Funde seitens des Finders vernichtet. Eisennägel, die auf eine Kiste hätten deuten können, fanden sich weder bei den abgegebenen Funden noch bei der offiziellen Nachgrabung durch die Mitarbeiter der Landesarchäologie. Daher ist die ursprüngliche Deponierung in einer Kiste wenig wahrscheinlich. Ob die Gegenstände in Textilien verpackt waren, lässt sich wegen der unfachmännischen Bergung nicht sagen 2. melmann / R. Petrovszky, Der ›Schatz von Rülzheim‹ und die Folgen. Zum vorläufigen Forschungsstand und über die Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Sondengängern in der Pfalz.
Platform for the participatory preparation of a proposal "NFDI4Objects" within the cont... more Platform for the participatory preparation of a proposal "NFDI4Objects" within the context of the NFDI
Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz setzt im Bereich der Geodatenverarbeitung s... more Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz setzt im Bereich der Geodatenverarbeitung seit 2010 auf Open Source Software wie PostgreSQL/PostGIS, Quantum GIS, Mapserver und Mapbender. Zur Verwaltung der Fachdaten wird der MS SQL-Server eingesetzt, die clientseitig installierten Datenbankfrontends basieren auf .NET. Um die Vorteile aus beiden "Welten" nutzen zu können, wird seit 2011 an einer Verknüpfung gearbeitet, die vor allem auf dem Datenaustausch zwischen den Datenbanksystemen SQLServer und PostgreSQL/PostGIS aufbaut. Das Ergebnis ist eine Fachanwendung, die hinsichtlich der Darstellung und Bearbeitung von Geodaten je nach Erfordernissen des Users mit unterschiedlichen GIS-Clients genutzt werden kann. Dazu zählen ein in die Datenbank integrierter, OpenLayers-Kartenviewer ebenso wie eine Anbindung von QGIS sowie eines weiteren proprietären GIS. Derzeit wird zudem eine Verknüpfung mit dem auf Open Source Komponenten aufbauenden GeoPortal.rlp entwickelt, so dass...
Das zahlreiche Fachrichtungen und Institutionen umfassende Netzwerk NFDI4Objects beschäftigt sich... more Das zahlreiche Fachrichtungen und Institutionen umfassende Netzwerk NFDI4Objects beschäftigt sich mit den materiellen Überresten der Menschheit aus einem Zeitraum von mehr als 2,6 Millionen Jahren. Aufbau und Ziele sowie die unterschiedlichen Task Areas werden im Folgenden vorgestellt. Dieser Artikel wurde zunächst analog im BLiCKpunkt Archäologie Heft 2/2021, Seite 150-164 veröffentlicht.
Anfang 2014 wurde bekannt, dass ein junger Mann in einem Waldstück südlich von Rülzheim einen bed... more Anfang 2014 wurde bekannt, dass ein junger Mann in einem Waldstück südlich von Rülzheim einen bedeutenden Schatz aus der Völkerwanderungszeit entdeckt hatte. Wie sich später herausstellte, hatte der Finder, der bereits zuvor in zahllosen Inter-net-Videos versucht hatte, sich als Gallionsfigur der illegalen Metallsucherszene in der Pfalz zu positionieren, die Gegenstände schon im Frühjahr 2013 gemeinsam mit zwei Bekannten aus der Erde gewühlt, wobei alle archäologisch relevanten Spuren an der Fundstelle zerstört wurden. Daher wissen wir heute praktisch nichts über die Art und Abb. 1: Die Lage des Fundortes in der Rheinebene. Kartengrundlage: "EU-DEM-Layers", Daten von der EU bereitgestellt und finanziert.
Uploads
Papers by Ulrich Himmelmann