Edited Volumes by Judith Schachtmann
Soziale Minderheiten sind zum Beispiel Menschen mit besonderen Körpern, aber auch Menschen, die a... more Soziale Minderheiten sind zum Beispiel Menschen mit besonderen Körpern, aber auch Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft, Religion, sexuellen Orientierung, Alter oder Geschlecht zu Minderheiten werden können: In der Archäologie werden sie-wenn überhaupt-häufig durch die Linse der Exklusion betrachtet. Hier werden sie als Randgruppen oder passive Außenseiter konzeptualisiert. Dementsprechend wird in den materiellen Hinterlassenschaften nach Distinktion und non-normativen Mustern gesucht. Die Abgrenzung sozial mächtiger Gruppen wird in der Regel besser erforscht und ist für uns zumeist augenfälliger (z.B. ‚Eliten'-Forschung), weil dieser Vorgang in unserer Gesellschaft positiv bewertet wird. In der Session wollen wir einen Perspektivenwechsel wagen, der nach inklusiven Praktiken fragt und die Integration und Partizipation sozialer Minderheiten in drei Bereichen behandelt: in archäologisch-historischen Kontexten, in der aktuellen archäologischen Museumspraxis und in der archäologischen Fachtradition Dabei soll kritisch hinterfragt werden, inwiefern unsere Vorstellungen von ‚Andersartigkeit' und damit auch die Kategorien und Methoden, mit denen wir an archäologische Überlieferung und Vermittlung herangehen, überhaupt zur Identifizierung von Minderheiten führt und möglicherweise den Blick auf gänzlich andere Vorstellungen zum Verhältnis Norm/Nicht-Norm oder inklusiven Praktiken verstellt oder gar solche Minderheiten erst erschafft. Trotz der innewohnenden Ungerechtigkeit solcher Vorgänge und der damit verbundenen sozialen Ungleichheiten muss uns bewusst sein, dass solche Prozesse in allen Gesellschaften zu beobachten sind und stetig Ab-und Ausgrenzungen und räumliche Segregation stattfinden. Immer wieder gibt es aber auch Ermächtigungstendenzen von benachteiligten Gruppen. Wie können wir auch diese im archäologischen Befund greifbar machen? Wie versuchen Mehrheitsgesellschaften, inklusive Strategien zu etablieren? Wie sieht heute Teilnahme und Teilhabe von Minderheiten in archäologischen Museen aus? Wir freuen uns auf deutsch-und englischsprachige Beiträge aus den Bereichen: theoretische und praktische Archäologie, Wissenschaftsgeschichte sowie aktuelle Museumspraxis. Wir möchten die Session möglichst barrierefrei gestalten, um allen Interessierten die Teilhabe zu ermöglichen. (Für einen stärker theoretischen Zugang zum Thema Exklusion/Inklusion vgl. den CfP für die Session der AG Theorien in der Archäologie: 'Außenseiter*innen, Randgruppen und andere Unsichtbare'.)
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Papers by Judith Schachtmann
Mitteilungen und Berichte aus dem Institut für Museumsforschung, 2009
Grenzen überwinden. Archäologie zwischen Disziplin und Disziplinen. Festschrift für Uta Halle zum 65. Geburtstag. Studia Honoraria Band 40, 2021
Standbein Spielbein 116, 2021
Blickpunkt Archäologie 4, 2020
Archäologisches Nachrichtenblatt 16/3, 2011
Monika Hölscher [HLZ] (Hrsg.) Hessische GeschichteN 1933-1945: Das „Dritte Reich“ und die Archäologie – von Geschichtsverfälschungen bis zu Gedenkstätten heute. Zwei Beispiele. 5, 2014
Sabine Heinz (Hrsg.) Die Deutsche Keltologie und ihre Berliner Gelehrten bis 1945, 1999
Egon Schallmayer (Hrsg.) Archäologie und Politik, Fundberichte aus Hessen Beiheft 7, Glauberg Forschungen 1, 2011
Ausgrabungen in Sachsen 2. Arbeits- und Forschungsberichte zur Sächsischen Bodendenkmalpflege, Beiheft 21, 2010
Günther Heydemann/Jan Erik Schulte/Francesca Weil (Hrsg.) Sachsen und der Nationalsozialismus. Gesellschaftliche Interaktionen in der Region, Schriften des Hannah-Arendt-Instituts 53, 2014
Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Berichte und Beiträge 36/2010, 2012
Archäologische Informationen 39, 2016
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Die wissenschaftlichen Beiträge beinhalten die Themenbereiche „Gender und Archäologie [3 Aufsätze]“, „Aus der Geschichte des Fachs [16]“, „Museale Forschung und Vermittlung [5]“, „Vom Leben und Sterben [5]“, „Aus Bremen, umzu und aller Welt [13]“ sowie „Archäologie der Moderne und der Tatorte [4]“. Chronologisch umfassen die Beiträge den Zeitraum von der Römischen Kaiserzeit bis zur Moderne, geographisch steht vor allem Mitteleuropa, insbesondere Deutschland, im Fokus der Ausführungen.