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Die Beauftragung der vorliegenden Projektstudie zur Einrichtung der Stelle einer/s Beauftragten für gemeinwohlorientierte Immobilienentwicklung sowie einer weiteren Studie für den Aufbau einer Koordinierungsstelle für die Vernetzung und... more
Die Beauftragung der vorliegenden Projektstudie zur Einrichtung der Stelle einer/s Beauftragten für gemeinwohlorientierte Immobilienentwicklung sowie einer weiteren Studie für den Aufbau einer Koordinierungsstelle für die Vernetzung und Kooperation von zivilgesellschaftlichen Akteuren und administrativen Strukturen im Handlungsfeld Stadtentwicklung ist das Ergebnis eines Verständigungsprozesses zwischen der Abteilung für Bauen, Planen und Facility Management des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin und zahlreichen Initiativen, die sich als Mieter_innen, Gewerbetreibende und Bürger_innen für eine soziale Stadtentwicklung einsetzen und versuchen, den Verdrängungsmechanismen im Bezirk durch konstruktives Handeln zu begegnen. Das zivilgesellschaftliche Wissen und Engagement gekoppelt mit der Expertise und Handlungsspielräumen der Verwaltung soll im Rahmen einer Beauftragtenstelle für gemeinwohlorientierte Immobilienentwicklung eine bessere Unterstützung bedrohter Mieter_innen gewährleisten. Auch soll die kooperative Entwicklung langfristiger, konzeptueller Lösungen für die dargestellten Problemlagen ermöglicht werden.

Verfasser*innen: coopdisco (Robert Burghardt, Pedro Coelho, Dagmar Pelger, Lisa Rochlitzer, Niloufar Tajeri) + Bettina Barthel, Julian Benz, Caroline Rosenthal, Tilmann Teske, Martha Wegewitz. Beratung: Nada Bretfeld

Grafik: Willy Sengewald, Studio TheGreenEyl

Diese Veröffentlichung ist unter der CC-Lizenz CC BY-NC-ND lizenziert. Lizenzvertrag: Creative Commons 4.0 International https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/ Berlin, April 2018
Die vorliegende Projektstudie ist den Bereichen der Policy Forschung und der Stadtforschung zuzuordnen. Das heißt, es wird sowohl auf Methoden verschiedener sozialwissenschaftlicher Disziplinen als auch auf Methoden der Planungs- und... more
Die vorliegende Projektstudie ist den Bereichen der Policy Forschung und der Stadtforschung zuzuordnen. Das heißt, es wird sowohl auf Methoden verschiedener sozialwissenschaftlicher Disziplinen als auch auf Methoden der Planungs- und Designdisziplinen zurück gegriffen, um systematisch und regelgeleitet Möglichkeiten zur Erarbeitung politischer Instrumente zur Verbesserung bestimmter Prozesse zu identifizieren 1 und deren Wirkungsweisen auf die Stadtplanung und die Stadtraumproduktion zu untersuchen und auszuwerten. Entsprechend der Ausschreibung ist die Projektstudie praxisorientiert angelegt. Ziel ist es, die Arbeitsgrundlagen für die Stelle einer/eines Beauftragten für gemeinwohlorientierte Immobilienentwicklung zu definieren. Die zur Datenerfassung und -analyse angewendeten Methoden erfüllen dabei eine doppelte Funktion. Neben der Wissensgenerierung für das Bearbeitungsteam werden sie auch als Arbeitsmittel für die/den Beauftragte/n geprüft und vorbereitet. So kann beispielsweise die durchgeführte aber noch nicht vollumfänglich erfolgte Bestandsaufnahme durch die/den Beauftragte/n fortgesetzt werden, dienen die Interviews neben der Datenerhebung auch dem Knüpfen von Arbeitsnetzwerken und Kooperationen und so wurden die Steuerungsrunden als Format eines späteren Begleitkreises oder Beirats in Kooperation mit der parallel verlaufenden Projektstudie für den Aufbau einer Koordinierungsstelle ausprobiert.

Im Folgenden wird das Vorgehen zur Wissensermittlung anhand von Bestandserfassung, Interviews und Fallstudien in der Projektstudie kurz beschrieben, um zum auswertenden Studienteil überzuleiten, dessen zentrale Erkenntnisse in der Stellenbeschreibung im Heft 1: Kurzfassung zusammengetragen sind.

Verfasser*innen: coopdisco (Robert Burghardt, Pedro Coelho, Dagmar Pelger, Lisa Rochlitzer, Niloufar Tajeri) + Bettina Barthel, Julian Benz, Caroline Rosenthal, Tilmann Teske, Martha Wegewitz. Beratung: Nada Bretfeld

Grafik: Willy Sengewald, Studio TheGreenEyl

Diese Veröffentlichung ist unter der CC-Lizenz CC BY-NC-ND lizenziert. Lizenzvertrag: Creative Commons 4.0 International https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/ Berlin, April 2018
GEMEINWOHLORIENTIERTE IMMOBILIENENTWICKLUNG. WAS IST DAS? Gemeinwohl ist ein handlungsleitender Begriff. Welche Handlungen das Gemeinwohl befördern, kann jedoch immer erst in einem konkreten gesellschaftlichen Zusammenhang bestimmt... more
GEMEINWOHLORIENTIERTE IMMOBILIENENTWICKLUNG. WAS IST DAS?
Gemeinwohl ist ein handlungsleitender Begriff. Welche Handlungen das Gemeinwohl befördern, kann jedoch immer erst in einem konkreten gesellschaftlichen Zusammenhang bestimmt werden. Die Gemeinwohlforschung geht davon aus, dass der Schlüssel zum Gemeinwohl in der Herstellung eines Ausgleichs zwischen den Interessen der Individuen und der Allgemeinheit liegt.

Die gemeinwohlorientierte Immobilien- und Stadtentwicklung entsteht in einem Zusammenspiel aus dem GEMEINWESEN und seinen Akteur*innen, den GEMEINGÜTERN und Ressourcen sowie den Instrumenten des GEMEINSCHAFFENS.

Die GEMEINNUTZ-KRITERIEN beschreiben die Gemeinwohlziele. Der Prozess dieses Zusammenspiels lässt sich als GEMEINWOHLKREIS darstellen.


Herausgeberin: AKS Gemeinwohl, Arbeits- und Koordinierungsstruktur für gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung c/o Stadtteilbüro Friedrichshain Warschauer Straße 23, 10245 Berlin
www.gemeinwohl.berlin

Posterkonzept und Redaktion: Roberta Burghardt, Dagmar Pelger
Konzept Illustrationen Fall 1 & 2: Aslì Varol
Lektorat: Ulf Heidel, Korrektorat: Bettina Barthel
Grafik und Layout: Oficina de disseny, Barcelona
Berlin, Dezember 2019

CC BY-NC-ND https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Das Poster basiert auf den Inhalten der Projektstudie „Gemeinwohl Entwickeln: Kooperativ und Langfristig! Eine Beauftragtenstelle für gemeinwohlorientierte Immobilienentwicklung in Friedrichshain-Kreuzberg“, coopdisco+ (Roberta Burghardt, Pedro Coelho, Dagmar Pelger, Lisa Rochlitzer, Niloufar Tajeri, mit Bettina Barthel, Julian Benz, Caroline Rosenthal, Tilmann Teske und Martha Wegewitz), Berlin 2018.
www.coop-disco.net
Research Interests:
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On account of their size, their social importance and the radical way in which they are architecturally formulated the housing complexes of the post–war period provoke an ongoing critical discussion of the questions: “How do we want to... more
On account of their size, their social importance and the radical way in which they are architecturally formulated the housing complexes of the post–war period provoke an ongoing critical discussion of the questions: “How do we want to live?” and “How should we live?” Opinions are very much divided over the dimensions, the normative floor plans, and the social structure of these large housing developments. The debate seems to be conducted between three different camps. There are those who suggest that there is a direct causality between form and function and attribute the social tensions within housing complexes to their external structure. Others uphold the autonomy of architecture and in the process either do not consider social policy and the residents or even hold them responsible for the negative image of this form of housing. The text that follows below can be allotted to the third camp: this viewpoint recognizes the complex interaction between form and political, economic, and social practices and
examines their relationship to the autonomous development of the form of housing, which has its own history of development and an inherent rationality.

Starting from architecture’s ability to operate using its own tools in a heterogeneous field between ideological, economic, and political practices, in this text consideration is given not only to how new social demands on existing housing can be met but also to how, in view of these hotly debated buildings, architects can in the first place adopt a critical and socially relevant approach.
Research Interests:
Die Wohnanlagen der Nachkriegszeit provozieren aufgrund ihrer Größe, ihrer sozialen Bedeutung und ihrer radikalen architektonischen Ausformulierung eine fortwährende kritische Diskussion der Fragen „Wie will man wohnen?“ und „Wie soll man... more
Die Wohnanlagen der Nachkriegszeit provozieren aufgrund ihrer Größe, ihrer sozialen Bedeutung und ihrer radikalen architektonischen Ausformulierung eine fortwährende kritische Diskussion der Fragen „Wie will man wohnen?“ und „Wie soll man wohnen?“ Die Geister scheiden sich an der Beurteilung der Dimensionen, der normativen Grundrisse und der sozialen Struktur dieser Großsiedlungen. Die Debatte scheint sich zwischen drei Lagern zu entfalten. Da sind jene, die eine direkte Kausalität zwischen Form und Nutzung vermuten und soziale Spannungen innerhalb der Wohnanlagen auf deren äußere Form zurückführen. Andere halten die Autonomie der Architektur hoch und lassen dabei mitunter die Bewohnerschaft und Sozialpolitik außen vor oder machen sie gar für das negative Image dieser Wohnform verantwortlich. Der folgende Text ist einem dritten Lager zuzurechnen: Hier wird eine komplexe Wechselwirkung zwischen Form und politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Praktiken anerkannt und in ihrer Verschränkung mit der autonomen Entwicklung der Wohnform, die ihre eigene Entstehungsgeschichte und inhärente Rationalität besitzt, betrachtet.

Ausgehend von der Fähigkeit der Architektur, sich mit ihren eigenen Werkzeugen in einem heterogenen Feld zwischen ideologischen, wirtschaftlichen und politischen Praktiken zu bewegen, werden im Folgenden Überlegungen angestellt, wie man nicht allein neuen gesellschaftlichen Anforderungen an den Wohnbaubestand gerecht werden kann, sondern auch, wie Architekten in Anbetracht der heftig diskutierten Gebäude überhaupt eine kritische und gesellschaftlich relevante Haltung einnehmen können.
Research Interests:
In recent years the large housing estates and housing complexes found throughout Europe that date from the 1960s and 1970s have been given considerable attention. This is due to the fact that they now require extensive renovation and... more
In recent years the large housing estates and housing complexes found throughout Europe that date from the 1960s and 1970s have been given considerable attention. This is due to the fact that they now require extensive renovation and refurbishment work. Given the large number of such buildings and the substantial investment that they require, this process is accompanied by an important debate about financing, building conservation, social focal points and demographic change. At the time they were built the slogan “Urbanity through Density” was a symbol of industrial prefabrication, mass production, optimization of building processes and
an understanding of planning as a science. It also represented a departure from the functionalist urban planning of modernism and, in concrete terms, from the large housing estates of the 1950s. Consequently efforts to develop forms of housing for a new society often took the form of housing experiments and not infrequently introduced innovative concepts and new building forms paired with the use of new production technologies such as modular building and systems building. During this period two central building typologies emerged: first the large estates and satellite towns of the 1960s—rows of buildings and high-rise structures with extensive open areas between them, and second the large housing complexes of the 1970s—inner city developments with high building and spatial density and a mix of uses.
At the same time, astonishingly, in dealing with the existing fabric a social and typological examination of the fundamental housing concepts and the forms of housing they produced has remained the exception rather than the rule. Refurbishments include improvements to the housing surroundings, modernizations, thermal retrofits and barrier-free adaptations; in extreme
cases the approach to existing buildings has been to vacate and demolish them. In the course of the refurbishment measures considerable attention is given to the urban scale—the external appearance, the facade and the surroundings of the housing are the focus—but the suitability of the particular form of housing for the user is questioned only where new requirements clearly run up against the limits of the existing typology, for instance in the area of freedom from barriers (accessibility). It is above all the individual dwelling units that shape the form of such complexes: the apartment is a space-shaping structural unit and the overall form is the product of the accumulation of such units.
Research Interests:
In den letzten Jahren wurde den Großsiedlungen und Großwohnkomplexen der 1960er- und 1970er-Jahre in ganz Europa aufgrund anstehender weitreichender Sanierungsmaßnahmen viel Aufmerksamkeit zuteil. Eine nicht zuletzt aufgrund des... more
In den letzten Jahren wurde den Großsiedlungen und Großwohnkomplexen
der 1960er- und 1970er-Jahre in ganz Europa aufgrund anstehender weitreichender Sanierungsmaßnahmen viel Aufmerksamkeit zuteil. Eine nicht zuletzt aufgrund des umfangreichen Gebäudebestandes und des entsprechend hohen Investitionsbedarfs wichtige Debatte über Finanzierung, Denkmalschutz, soziale Brennpunkte und den demografischen Wandel begleitet diesen Prozess. Der Leitspruch „Urbanität durch Dichte“ war zur Zeit der Erbauung Sinnbild für industrielle Vorfertigung, Massenproduktion und Optimierung von Bauprozessen sowie einer Verwissenschaftlichung von Planungen. Zumal er auch eine
Abkehr vom funktionalistischen Städtebau der Moderne und konkret von den Großwohnsiedlungen der 1950er-Jahre verdeutlicht. Der Anspruch, Wohnformen für eine neue Gesellschaft zu entwickeln, war entsprechend geprägt von Wohnexperimenten und brachte, gepaart mit dem Einsatz neuer Fertigungstechniken wie modularem Bauen und Systembauweisen, nicht selten innovative Konzepte und neue Bauformen hervor. Zwei Gebäudetypologien zeichneten sich in dieser Zeit ab: die Großsiedlungen
und Satellitenstädte der 1960er-Jahre – Gebäudezeilen und Hochhausstrukturen mit weitläufigen Abstandsflächen – und die Großwohnkomplexe der 1970er-Jahre – innerstädtische Anlagen mit einer hohen baulichen und räumlichen Dichte sowie einer Nutzungsdurchmischung.

Zugleich bildet die gesellschaftliche und typologische Auseinandersetzung mit den zugrunde liegenden Wohnkonzepten und den daraus resultierenden Wohnformen im Umgang mit dem Bestand erstaunlicherweise eine Ausnahme. Die Sanierungen umfassen Wohnumfeldverbesserungen, Modernisierungen, die energetische Sanierung und barrierefreie Umbauten; in extremen Fällen wird dem Bestand auch mit Entmietung und Abriss begegnet. Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen wird dem städtischen Maßstab viel Beachtung geschenkt – äußeres Erscheinungsbild, Fassade und Wohnumfeld sind im Fokus –, aber nur dort, wo veränderte Funktionsanforderungen am deutlichsten auf die Grenzen der Bestandstypologie treffen, etwa im Hinblick auf die Barrierefreiheit, wird die Angemessenheit der Wohnform für den Nutzer in Frage gestellt. Dabei sind es vor allem die einzelnen Wohneinheiten, die formgebend für diese Anlagen sind: Die Wohnung ist eine raumbestimmende, strukturelle Einheit, aus deren Akkumulation die Gesamtform entsteht.
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Wenn man durch die Ausstellung "Radikal Modern – Planen und Bauen im Berlin der 1960er Jahre" geht, gibt es zwei für den Kontext relevante Aspekte. Der Prolog thematisiert zum einen die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs sowie den Bau... more
Wenn man durch die Ausstellung "Radikal Modern – Planen und Bauen im Berlin der 1960er Jahre" geht, gibt es zwei für den Kontext relevante Aspekte. Der Prolog thematisiert zum einen die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs sowie den Bau der Berliner Mauer 1961 als wichtigste Rahmenbedingungen für die architektonischen und stadträumlichen Konzepte der 1960er Jahre, auf die in den sechs Kapiteln der Ausstellung näher eingegangen wird. Der schlechte Zustand der Bausubstanz als Auslöser für das Aufkeimen des radikalen Wunsches nach einer Neuausrichtung der Stadt wird hier ebenso deutlich wie die stadträumliche und ideologische Bedeutsamkeit des wichtigsten Bauwerks der Zeit – der Berliner Mauer. Die Entwürfe und Bauten müssen im Kontext einer geteilten und zerstörten Zeit gesehen werden, die ihre Vergangenheit rigoros überwinden und nach vorne schauen wollen. Zum anderen – und dieser Aspekt wird n der Ausstellung nicht direkt thematisiert – gibt es die gegenwärtige Situation einer wiedervereinigten Stadt, in der die Rekonstruktion nach wilheminischem Ideal vorherrscht – das Stadtschloss ist gerade im Bau – und die Zerstörung oder Umgestaltung vieler Bauten den Nachkriegsmoderne anstrebt.
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Was in der (mittlerweile zu Ende gegangenen) von Anselm Franke und Eyal Weizman kuratierten Ausstellung Forensis zuerst auffällt: Obwohl Machtmissbrauch und Menschenrechtsverletzungen die Themen sind, wird kein Mitleid seitens der... more
Was in der (mittlerweile zu Ende gegangenen) von Anselm Franke und Eyal Weizman kuratierten Ausstellung Forensis zuerst auffällt: Obwohl Machtmissbrauch und Menschenrechtsverletzungen die Themen sind, wird kein Mitleid seitens der Besucher heraufbeschworen. Man betritt einen kalt beleuchteten Raum voller streng angeordneter Leuchttische und Stellwände. Sechs Themengebiete befassen sich mit laufenden juristischen Prozessen des Instituts Forensic Architecture – Cases [Fälle] – sowie mit Projekten, in denen Künstler und Architekten in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Juristen Beweismittel für die Gerichtsbarkeit ungeahndeter Verbrechen sammeln – Files [Akten]. Karten, Renderings, 3D-Scans, elektromagnetische Mikroskopien und Satellitenbilder prägen die Ausstellung. Dass alles subjektiv Menschliche ausgeblendet ist, hat einen frappierenden Grund, handelt es sich doch ausschließlich um globale Härtefälle, in denen die Zeugenaussagen der Opfer nicht zum Tragen kommen können. In manchen Fällen gehören die Opfer zu einer unterdrückten Bevölkerungsgruppe ohne Rechte, in anderen können sie aufgrund territorialer Schranken und laufender Konflikte nicht ausfindig gemacht werden, oder es gibt keine Überlebenden. In solchen Fällen bleiben oftmals nur die Spuren an Gebäuden und Landschaften, die Zeugnis von Verbrechen ablegen. Die Betroffenheit, die diese Fälle auslösen, ist trotz, oder gerade wegen ihrer nüchternen, wissenschaftlichen Darlegung umso eindringlicher.
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Die kuratorische Botschaft von Beatrice Galilee ist durchaus progressiv: Es handelt sich um den Versuch, eine junge Architekturveranstaltung als Alternative zur ästhetischen Makellosigkeit und privilegierten Stellung der „alten“... more
Die kuratorische Botschaft von Beatrice Galilee ist durchaus progressiv: Es handelt sich um den Versuch, eine junge Architekturveranstaltung als Alternative zur ästhetischen Makellosigkeit und privilegierten Stellung der „alten“ Architektengeneration (der sogenannten „Stararchitekten“), aber auch als Gegenposition zur Architekturideologie marktorientierter Büros zu positionieren. In der gelungenen, bewusst temporär anmutenden „Austeritätsästhetik“, die alle Teilausstellungen formal zu einem Ganzen zusammenfügte, nahm diese Neuausrichtung überzeugend Gestalt an. Inhaltlich ist die Triennale als Reaktion auf ein verändertes wirtschaftliches und soziales Klima und die damit einhergehenden Umwälzungen in den Bedingungen der Architekturproduktion zu verstehen. Dabei handelt es sich um Veränderungen, die ihrerseits eine Erweiterung des klassischen Handlungsfelds hin zu einer allgemeineren, interdisziplinären „räumlichen Praxis“ erforderlich machen. Der Generation junger Architekten, die aufgrund der anhaltenden Krise nicht am Baugeschehen teilhaben können, soll die Triennale als Bühne und experimentelle Werkstatt für die Definition und Erörterung dieser neuen Praxis dienen. Die Disziplin, deren Handwerk, so die kuratorische These, immer immaterieller wird, soll sich dabei einem breiteren Publikum nähern, populärer, nahbarer werden. Die kuratorische Intention – die Krise als Ausgangsmoment und Einsicht, dass es nicht wie bisher weitergehen kann, die Kritik gegenüber dem privilegierten, neoliberalen Status der Stararchitekten, die Sensibilität für eine neue Praxis und notwendige Neuausrichtung des Architektenberufes – warf zwar relevante und wichtige Fragen auf, wurde jedoch nur in einer der vier Teilausstellungen kritisch und mutig aufgegriffen.
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The meetings during the NAI Debates on Tour to Tehran provided a wealth of facts and figures about the Iranian capital. One of the meetings was about 'Tehran Analysis', with experts on the Tehran Masterplan presenting a comprehensive... more
The meetings during the NAI Debates on Tour to Tehran provided a wealth of facts and figures about the Iranian capital. One of the meetings was about 'Tehran Analysis', with experts on the Tehran Masterplan presenting a comprehensive overview of the city's basic economic and social data, as well as a detailed insight into the urban development plans for the city. In the knowledge that Tehran's urban growth has been moving towards a neo-liberal and deregulated logic for almost two decades, and has recently experienced a renewed governmental intervention in the economy, I was very keen to discover how the new masterplan (dating from 2006) would respond to the current challenges and how its strategic guidelines will be enforced within Tehran's complex economic mechanisms and logic of growth. The Tehran metropolitan region has a population of about 13.2 million, Tehran city about 7.7 million. The prognosis for the next 20 years is that the population
will grow to 18 million in the metropolitan region and 9.2 million in the city proper.
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The International style is dead, long live the international style! When site and culturally specific architecture are bon ton, in the world of refugee camps and relief aid the generic and seemingly neutral are preeminent. For obvious... more
The International style is dead, long live the international style! When site and culturally specific architecture are bon ton, in the world of refugee camps and relief aid the generic and seemingly neutral are preeminent. For obvious reasons tent and container as temporary solutions are the norm, implemented with military organization and logic. Even without stressing that ‘temporary’ often proves to be semi-permanent or even permanent, these ‘installations’ tend to negate and erase contexts. So is it possible to produce (temporary) solutions to disaster and emergency situations with local logic, local materials and local manpower? Can architectural intelligence make a difference in a world consisting of the well-oiled machinery of the Red Cross and other world players in the league of disaster rescue and relief-aid companies? Several world-wide operating network organizations think so. Architects without Frontiers is one, Architects without Borders another. They mostly contribute expert advice in specific situations. In searching for a balance between generic and specific, temporary and sustainable, the Paper Tube House projects by architect Shigeru Ban are challenging demonstrations of a comprehensive approach.
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During Forensis, an exhibition and conference at the Haus der Kulturen der Welt in Berlin this Spring, researcher-curators Eyal Weizman and Anselm Franke talked to Gal Kirn and Niloufar Tajeri about the relationship of forensics to... more
During Forensis, an exhibition and conference at the Haus der Kulturen der Welt in Berlin this Spring, researcher-curators Eyal Weizman and Anselm Franke talked to Gal Kirn and Niloufar Tajeri about the relationship of forensics to emancipatory politics and the aesthetic implications of ‘forensic realism’.
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Wie können Wohnungen der 1960er- und 1970er-Jahre strukturell erneuert werden? Sieben internationale Autoren analysieren bestehende Wohnanlagen der Nachkriegsmoderne im Kontext der gesellschaftlichen und ökonomischen Veränderungen, die... more
Wie können Wohnungen der 1960er- und 1970er-Jahre strukturell erneuert werden?

Sieben internationale Autoren analysieren bestehende Wohnanlagen der Nachkriegsmoderne im Kontext der gesellschaftlichen und ökonomischen Veränderungen, die einen Wandel der Wohn- und Haushaltsformen zur Folge hatten: Inwieweit entsprechen die funktional optimierten Wohneinheiten der Nachkriegszeit noch den Anforderungen der heutigen Gesellschaft? Kann mit kleinen Eingriffen eine substantielle Verbesserung erreicht werden? Wie können diese unter heterogenen politischen, ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen umgesetzt werden?

Die Herausgeber stellen zentrale Thesen zu Entwurfsstrategien sowie zu politischen und gesellschaftlichen Transformationsprozessen zur Diskussion. Anhand von fünf aktuellen Beispielen aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweden und der Schweiz präsentieren sie praxisnah wirksame kleine Eingriffe.

Mit Texten von Tom Avermaete, Owen Hatherley, Maren Harnack, Erik Stenberg, Julia Gill, Kang Zhao, Niloufar Tajeri

Mit Projekten von Erik Stenberg, Oliver Clemens, Bernhard Hummel, Anna Heilgemeir, Beat Rothen, Birgit Rothen, Lacaton&Vassal, Andreas Rumpfhuber

Herausgegeben von Walter Nägeli und Niloufar Tajeri
Research Interests:
How can the apartment buildings of the 1960s and 1970s be reorganized? In the context of the social and economic changes that have led to transformations in the way people live and organize their lives seven international authors... more
How can the apartment buildings of the 1960s and 1970s be reorganized?

In the context of the social and economic changes that have led to transformations in the way people live and organize their lives seven international authors analyze existing housing complexes of post–war modernism. To what extent can the functionally optimized dwelling units of the post–war era still meet the demands of society today? Is it possible to achieve significant improvements with just small interventions? How can these be implemented under the heterogeneous political, economic, and social conditions?

As a basis for discussion the publishers present central theses on design strategies and on political and social transformation processes. They use five current examples from Germany, Austria, France, Sweden and Switzerland that illustrate the ideal of the small intervention—examples that prove to be both close to practice and effective as interventions.

Contributions by Tom Avermaete, Owen Hatherley, Maren Harnack, Erik Stenberg, Julia Gill, Kang Zhao, Niloufar Tajeri

Projects by Erik Stenberg, Oliver Clemens, Bernhard Hummel, Anna Heilgemeir, Beat Rothen, Birgit Rothen, Lacaton&Vassal, Andreas Rumpfhuber

Edited by Walter Nägeli, Niloufar Tajeri
Research Interests:
Kabul, Afghanistan is an emergent metropolis where glimpses of hope and progress are immanent in every corner, where construction in the private sector is booming, where people are determined to restore their city, where they can finally... more
Kabul, Afghanistan is an emergent metropolis where glimpses of hope and progress are immanent in every corner, where construction in the private sector is booming, where people are determined to restore their city, where they can finally use a comparatively peaceful phase in their history to start recovering, marrying, organizing their lives, embellishing their surroundings, and catching up with the rest of the world in terms of education, culture and technology. And yet there are multiple obstacles: Kabul is also a place where there is still no progress in solving civic urgencies, where international organizations’ inclination to self-protection disrupts residents’ everyday life, where an emerging security-industrial complex is driving an urban civil war, where public spaces are economically and politically contested, where urban planning ideologies collide, and where authorities face the challenge of land titling as a venture that will ultimately reveal the very nature of nation building and human rights in Afghanistan.
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Das Buch Team 10 East. Revisionist Architecture in Real Existing Modernism, herausgegeben von Lukasz Stanek, weist gleich in der Einführung darauf hin, dass es sich bei der Bezeichnung »Team 10 East« um ein fiktives Konzept und nicht... more
Das Buch Team 10 East. Revisionist Architecture in Real Existing Modernism, herausgegeben von Lukasz Stanek, weist gleich in der Einführung darauf hin, dass es sich bei der Bezeichnung »Team 10 East« um ein fiktives Konzept und nicht etwa um einen osteuropäischen Zweig des Team 10 handelt. Im Unterschied zur CIAM, die in nationalen und regionalen Gruppen organisiert war, waren die osteuropäischen Mitglieder des Team 10 abgeneigt eine einheitliche Haltung einzunehmen und somit die ideologische Spaltung des Eisernen Vorhangs zu bestätigen. Sie fühlten sich mit ihren Kollegen und Kolleginnen im Westen stark verbunden in dem Bestreben dem technologischen und sozialen Paradigmenwechsel nach dem Wiederaufbau mit erneuerten architektonischen und urbanistischen Herangehensweisen und Konzepten gerecht zu werden. Sie waren sich einig darüber, dass eine neue avantgardistische Architektur die technokratische, funktionalistische Massenarchitektur der Nachkriegszeit überwinden, Veränderbarkeit und Wachstum ermöglichen und den Menschen in den Mittelpunkt stellen müsse. Die Bezeichnung East im Titel der Publikation bekräftigt entsprechend nicht etwa eine Dichotomie der Architekturideologien des Kalten Krieges, wie so oft am Beispiel Ost- und Westberlins vollzogen, sondern rückt zum ersten Mal die Vielfalt sozialistischer Auslegungen und Ausprägungen der Neuausrichtung der Nachkriegsmoderne in den Vordergrund.
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Interview with Gal Kirn and Niloufar Tajeri - on the concept and the exhibition developed for Akademie Solitude
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