Papers by Peter Bescherer
sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung, 2023
Der Beitrag illustriert, wie der lokale Kontext darüber entscheidet, was unter Widerstand gegen a... more Der Beitrag illustriert, wie der lokale Kontext darüber entscheidet, was unter Widerstand gegen autoritären Urbanismus zu verstehen ist. Anhand von Beispielen aus den Städten Gera und Leipzig diskutiert er insbesondere die affektiven Aspekte von Widerstand sowie dessen Verschränkung mit Anpassung, die so weit gehen kann, dass Widerstand gegen autoritären Urbanismus selbst Autoritarismus reproduziert.
Stadt. Raum. Institution, 2023
Der Beitrag diskutiert städtische soziale Konflikte, die als instituierende
Reaktion auf institut... more Der Beitrag diskutiert städtische soziale Konflikte, die als instituierende
Reaktion auf institutionelle Praktiken der Raumproduktion verstanden werden. Unter Rückgriff auf empirische Forschungen zu urbaner (Un-)Sicherheit und zur großstädtischen Wohnungskrise wird die These verfolgt, dass die Forderung nach mehr Sicherheit nicht zwangsläufig rechts- und die Unzufriedenheit mit der Wohnsituation nicht unbedingt linksorientiert ist. Der politische Charakter entsprechender Proteste und Bewegungen wird auf das jeweils vorherrschende Ortsverständnis bezogen.
Bescherer, P. (2022): Umkämpftes Ortsverständnis. Eine Fallstudie zu Rechtspopulismus in Leipzig,... more Bescherer, P. (2022): Umkämpftes Ortsverständnis. Eine Fallstudie zu Rechtspopulismus in Leipzig, in: J. Miggelbrink/D. Mullis (Hg.): Lokal extrem Rechts. Analysen alltäglicher Vergesellschaftungen, Bielefeld: transcript, S. 85–102.
Radical Housing Journal, 2021
Through two neighborhood case studies in the rapidly upgrading East German city of Leipzig we dis... more Through two neighborhood case studies in the rapidly upgrading East German city of Leipzig we discuss political implications of urban restructuring. Scrutinizing tenants' rightist and racist reactions to the housing question, we argue that residential alienation affects people's sense of place in a divisive manner, which in turn impacts both their interpretations of urban change and their respective practices. Based on our analyses of scapegoating and territorial stigma, we critically discuss the potential of activist intervention, drawing from two qualitative and ethnographic research projects, as well as activist experience in neighborhood organizing.
in: L. Berg u. J. Üblacker (Hg.), Rechtes Denken, rechte Räume? Demokratiefeindliche Entwicklunge... more in: L. Berg u. J. Üblacker (Hg.), Rechtes Denken, rechte Räume? Demokratiefeindliche Entwicklungen und ihre räumlichen Kontexte, Bielefeld: transcript 2020, S. 177–198
Die Leipziger AfD vor und nach der Kommunalwahl 2019. Ergebnisse und Strategien, in: chronik.Le (... more Die Leipziger AfD vor und nach der Kommunalwahl 2019. Ergebnisse und Strategien, in: chronik.Le (Hg.), Rechtsaußen in der Kommunalpolitik, S. 22–27. (gemeinsam mit E. Gerbsch)
dérive. Zeitschrift für Stadtforschung, 2019
Die Krise der Wohnraumversorgung, insbesondere in den wachsenden Großstädten, ist eine drängende ... more Die Krise der Wohnraumversorgung, insbesondere in den wachsenden Großstädten, ist eine drängende sozialpolitische Frage. Der Artikel diskutiert anhand einer Analyse rechter Medien und tagespolitischer Beiträge der AfD in deutschen Parlamenten, wie die Neue Rechte mit der gegenwärtigen Wohnungsfrage umgeht. Es wird aufgezeigt, dass die Rechten sozialpolitische Fragen der Wohnungspolitik mit einer vermeintlichen Krise der Migration verschalten. Von hier aus zeichnet sich als Grundmotiv eine Kulturalisierung verschiedener Fragen des Wohnens ab, vom Wohneigentum über die Nachbarschaft bis hin zu Formen der Stadtentwicklung. Mit diesen Positionen leisten rechte Akteure marktliberalen Lösungen Vorschub. Schließlich möchte der Artikel aufzeigen, wie in diesen Argumentationslinien Bedingungen einer zivilgesellschaftlichen Demokratie von den Rechten angegriffen werden.
Sozialer Fortschritt, 2019
Die reaktionären Bewegungen der Vergangenheit verteufelten das vermeintlich sündhafte, wurzellose... more Die reaktionären Bewegungen der Vergangenheit verteufelten das vermeintlich sündhafte, wurzellose und degenerierte Leben in der Großstadt und glorifizierten die Genügsamkeit und Fruchtbarkeit des ‚Bauernstandes'. Zwar waren städtische Räume immer auch der Ort rechter Hegemoniebestrebungen, die von der Monumentalarchitektur der Nazis bis hin zu den ‚national befreiten Zonen' der NPD reichten. Die Stadt war aber in der Regel nicht ihr Thema. Mit der Krise der liberalen Demokratie droht sich das Politikfeld Stadt für die Rechte zu öffnen. Der Aufsatz illustriert anhand der Wohnungsfrage und der Sicherheitspolitik, wie Stadtentwicklung eine populistische Lücke hinterlässt, in die rechte Parteien und Bewegungen hineindrängen (können). Anhand eines Falls aus der empirischen Forschung wird darüber hinaus diskutiert, wie sich politisches Nachfrage und rechtspopulistisches Angebot zueinander verhalten.
Reactionary movements of the past demonized city life for nurturing dissolute, rootless and degenerated habits. On the contrary, they praised the frugality and fertility of rural people. The city has always been a site of hegemonic politics by the radical right, ranging from National-Socialist architecture to no-go areas established by neo-Nazis in East German towns after the reunification. It has, however, usually not been a matter of rightist politics. The crisis of liberal democracy, that came about the last years, runs the risk of providing the radical right with access to urban development. By analyzing issues on the housing market and in urban security politics the paper points out a 'populist gap' in urban development that could be filled by the right. Furthermore, an empirical case study reveals tensions between the demand site and supply side of urban populism.
sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung, 2019
Ein rechter Placebo. Vor Ort hat der autoritäre Populismus wenig zu bieten, Zustimmung findet er ... more Ein rechter Placebo. Vor Ort hat der autoritäre Populismus wenig zu bieten, Zustimmung findet er trotzdem, in: chronik.LE (Hg.), Leipziger Zustände. Dokumentation und Analyse faschistischer, rassistischer und diskriminierender Ereignisse in und um Leipzig, S. 66–67.
Portal für Politikwissenschaft, 2018
Rechtspopulismus wird häufig in Hinblick auf seine soziale Basis in ländlichen Regionen diskutier... more Rechtspopulismus wird häufig in Hinblick auf seine soziale Basis in ländlichen Regionen diskutiert, findet aber auch in städtischen Konflikten eine begünstigende Situation vor. In einer materialgestützten Analyse wird skizziert, wie Moralisierung und Moralkritik in der Kampagne des rechten Populismus gegen das „Dieselverbot“ in Stuttgart (und anderen Großstädten) Ausdruck finden.
In: Jena – Lexikon zur Stadtgeschichte, Nürnberg: Tümmel, S. 448–449.
The Interplay Between Political Theory and Movies. Bridging Two Worlds, 2018
This chapter addresses crowd psychology and breakdown theories within the field of social movemen... more This chapter addresses crowd psychology and breakdown theories within the field of social movement research. Paradigm shifts, in particular the debate between collective behavior and collective action approaches, are exemplified by the American TV series “The Walking Dead”. The interpretation of the series attempts to discuss the issue of the unreasonable and destructive nature of the crowd versus its ability to engage in collective action (instead of mere behavior). Eventually, the boundaries between ‘normal’ social movement politics and ‘abnormal’ crowd action seem to be not that clear-cut anymore.
Ethik und Gesellschaft, 2018
Mit dem »Lumpenproletariat« haben Marx und Engels einen seltsamen, schillernden Begriff in die Di... more Mit dem »Lumpenproletariat« haben Marx und Engels einen seltsamen, schillernden Begriff in die Diskussion kritischer Gesellschaftstheorie geworfen. Während das Proletariat Träger von Herrschaftskritik und sozialer Umwälzung ist, ist der Lump damals wie heute eine betrügerische und gewissenlose Person. Unter Lumpenproletariat verstehen Marx und Engels eine besondere Klassenfraktion oder eine (quer zur Klasseneinteilung liegende) soziale Gruppe, die in scharfem Kontrast zu ihrer eigenen Vorstellung revolutionärer Subjektivität steht. Eine kritische Reflexion aus heutiger Perspektive muss von den Fragen ausgehen, auf die das Konzept Lumpenproletariat antwortet. Der vorliegende Text stellt sich dieser Aufgabe. Er geht der These nach, dass es sich beim Lumpenproletariat um einen Begriff handelt, der sich an den Grenzen des Denkens von Marx und Engels (zwischen Analyse und Moral, Ökonomie und Politik, Klasse und Masse etc.) bewegt.
Berliner Debatte Initial, 2018
Eine dominante Konfliktlinie der Gesellschaften des frühen 21. Jahrhunderts scheint jene zwischen... more Eine dominante Konfliktlinie der Gesellschaften des frühen 21. Jahrhunderts scheint jene zwischen Demokratie und Populismus zu sein. Die Treffsicherheit der analytischen Kategorie Populismus ist jedoch unklar. Der Beitrag diskutiert den Begriff vor dem Hintergrund der Unterscheidung zwischen der Politik und dem Politischen. So gesehen stellt Populismus zunächst eine urdemokratische Geste gegen die zunehmende Entpolitisierung der Politik dar und votiert für die Öffnung der formalisierten demokratischen Verfahren. Der alltägliche Sprachgebrauch meint hingegen eine „arche-politische“ Schließung des Feldes der Politik. Was gleichzeitig Schließung und Öffnung bedeutet, hat aber wenig erklärendes Potential. Die Schärfung des Begriffs und die Diskussion von Alternativen sind auch deshalb wichtig, um reaktionäre und nationalistische Positionen und Programme nicht mit einem Impuls der Demokratisierung zu assoziieren, dem sie nicht anhängen.
ACHTUNG: Es handelt sich die sog. Bronzeversion, die mit der gedruckten Fassung nicht ganz identisch ist; außerdem fehlen hier die Seitenzahlen.
Urbane Widerstände – Urban Resistance, 2018
Bescherer, Peter/Krahmer, Alexander (2018), Angst vor der Angst? Städtische soziale Bewegungen un... more Bescherer, Peter/Krahmer, Alexander (2018), Angst vor der Angst? Städtische soziale Bewegungen und gefühlte Unsicherheit, in: A.Schoch, R.Bürgin (Hg.), Urbane Widerstände – Urban Resistance, Bern u.a.: Peter Lang, S. 181–197
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Papers by Peter Bescherer
Reaktion auf institutionelle Praktiken der Raumproduktion verstanden werden. Unter Rückgriff auf empirische Forschungen zu urbaner (Un-)Sicherheit und zur großstädtischen Wohnungskrise wird die These verfolgt, dass die Forderung nach mehr Sicherheit nicht zwangsläufig rechts- und die Unzufriedenheit mit der Wohnsituation nicht unbedingt linksorientiert ist. Der politische Charakter entsprechender Proteste und Bewegungen wird auf das jeweils vorherrschende Ortsverständnis bezogen.
Reactionary movements of the past demonized city life for nurturing dissolute, rootless and degenerated habits. On the contrary, they praised the frugality and fertility of rural people. The city has always been a site of hegemonic politics by the radical right, ranging from National-Socialist architecture to no-go areas established by neo-Nazis in East German towns after the reunification. It has, however, usually not been a matter of rightist politics. The crisis of liberal democracy, that came about the last years, runs the risk of providing the radical right with access to urban development. By analyzing issues on the housing market and in urban security politics the paper points out a 'populist gap' in urban development that could be filled by the right. Furthermore, an empirical case study reveals tensions between the demand site and supply side of urban populism.
ACHTUNG: Es handelt sich die sog. Bronzeversion, die mit der gedruckten Fassung nicht ganz identisch ist; außerdem fehlen hier die Seitenzahlen.
Reaktion auf institutionelle Praktiken der Raumproduktion verstanden werden. Unter Rückgriff auf empirische Forschungen zu urbaner (Un-)Sicherheit und zur großstädtischen Wohnungskrise wird die These verfolgt, dass die Forderung nach mehr Sicherheit nicht zwangsläufig rechts- und die Unzufriedenheit mit der Wohnsituation nicht unbedingt linksorientiert ist. Der politische Charakter entsprechender Proteste und Bewegungen wird auf das jeweils vorherrschende Ortsverständnis bezogen.
Reactionary movements of the past demonized city life for nurturing dissolute, rootless and degenerated habits. On the contrary, they praised the frugality and fertility of rural people. The city has always been a site of hegemonic politics by the radical right, ranging from National-Socialist architecture to no-go areas established by neo-Nazis in East German towns after the reunification. It has, however, usually not been a matter of rightist politics. The crisis of liberal democracy, that came about the last years, runs the risk of providing the radical right with access to urban development. By analyzing issues on the housing market and in urban security politics the paper points out a 'populist gap' in urban development that could be filled by the right. Furthermore, an empirical case study reveals tensions between the demand site and supply side of urban populism.
ACHTUNG: Es handelt sich die sog. Bronzeversion, die mit der gedruckten Fassung nicht ganz identisch ist; außerdem fehlen hier die Seitenzahlen.
Die Beiträge des Bandes liegen im Schnittfeld von Forschung und Aktivismus. In Analysen zu gewerkschaftlichen Kämpfen, feministischen Streiks und migrantischer Selbstorganisation beleuchten sie die Bedeutung des Raums für soziale Bewegungen. In Interviews kommen Aktivist:innen zudem selbst zu Wort.