Die Untersuchung von Mensch-Umwelt-Beziehungen gehört zu den Schwerpunkten der siedlungs- und lan... more Die Untersuchung von Mensch-Umwelt-Beziehungen gehört zu den Schwerpunkten der siedlungs- und landschaftsarchäologischen Forschung. Ur- und frühgeschichtliche Siedlungsdynamiken zwischen Gunst- und Ungunsträumen werfen eine Reihe von Fragen hinsichtlich der auslösenden Faktoren für die Erschließung und Wahrnehmung bzw. Nutzung von Landschaften mit unterschiedlichen agrarwirtschaftlichen Voraussetzungen auf. Im Fokus der vorliegenden Arbeit stehen eine theoretische und methodische Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex innerhalb der deutschsprachigen Prähistorischen Archäologie sowie eine Untersuchung von ur- und frühgeschichtlichen Siedlungsdynamiken anhand eines Fallbeispiels aus dem südwestdeutschen Raum. Ausgehend von einer archäologischen Quellenkritik werden mittels Geographischer Informationssysteme (GIS) Veränderungen in der Landnutzung auf der Baar und in angrenzenden Naturräumen der Südostabdachung des Mittleren Schwarzwaldes sowie der Schwäbischen Alb erfasst und mit Erkenntnissen aus anderen Untersuchungsregionen diskutiert. Die Datenbasis umfasst 1826 Fundstellen aus der Zeit vom Paläolithikum bis zum Ende des Hochmittelalters und wird durch AMS-Radiokarbondatierungen von Holzkohleproben und OSL-Datierungen von Sedimentproben aus Kolluvien ergänzt. Die Synthese dieser archäologischen und bodenkundlichen Daten ermöglicht es, die wechselnde Erschließung und Konzeptualisierung der Baar, des Schwarzwaldes und der Schwäbischen Alb zu erfassen. Durch die Berücksichtigung von theoretischen Ansätzen aus der Anthropologie und Geographie werden alternative Perspektiven für den archäologischen Umgang mit Gunst- und Ungunsträumen aufgezeigt.
Im Verlauf der Evolution hat der Mensch den Gebrauch von Farbe auf eine Art und Weise kultiviert,... more Im Verlauf der Evolution hat der Mensch den Gebrauch von Farbe auf eine Art und Weise kultiviert, wie es bisher in dieser Form für keine andere Spezies nachgewiesen werden konnte. Im Vergleich zu Tieren sind Menschen nicht mehr auf das Sehen von Farbe angewiesen, um ihr Überleben zu sichern. Menschen können sich Farben als ein Attribut vorstellen, welches auf alle möglichen Formen angewendet werden kann aber auch für sich allein funktioniert, d.h. Farben sind damit zu polysemischen Symbolen geworden. Der Prähistorischen Archäologie sind seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert Funde von Farbstoffen bekannt, die bereits auf eine abstrakte Farbwahrnehmung und -nutzung im Paläolithikum hinweisen. Der Fundbestand umfasst überwiegend rot, orange, gelb oder violett färbende Stücke, die mitunter Eisenhydroxide und/oder Eisenoxide enthalten und allgemein unter dem Sammelbegriff Ocker zusammengefasst werden. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden nur wenige systematische Untersuchungen an diesem Material durchgeführt. Den Farbstoffen wurde lediglich Aufmerksamkeit zuteil, sobald diese in jungpaläolithischen Kontexten vorgefunden wurden, die mit einem abstrakten Denken assoziiert wurden (z. B. Bestattungen und Höhlenmalereien). Infolge dieser Fokussierung auf symbolisch aufgeladene Befunde kam es zu einer Vernachlässigung der übrigen Nutzungs- und Fundkontexte von Farbstoffen, insbesondere bei denen aus der Zeit vor dem Jungpaläolithikum.
Ausgehend von einer Zusammenstellung alt-, mittel- und jungpaläolithischer Ockerfunde aus Afrika, Westasien und Europa werden grundlegende Tendenzen in der Geschichte der menschlichen Farbnutzung diskutiert. Neben einer chronologischen Übersicht zu den frühesten Hinweisen auf eine spezifische Farbwahrnehmung beim Homo erectus und Homo neanderthalensis werden Artefaktgattungen aus Ocker bzw. Hämatit zusammengetragen („Crayons“, gravierte wie auch perforierte Stücke etc.). Ferner wird eine Darstellung von Abbaustellen und möglichen Transportstrecken von Farbstoffen geboten. Weitere Schwerpunkte bilden archäologische und naturwissenschaftliche Indizien für eine gezielte Hitzebehandlung von Ocker zur Gewinnung spezifischer Farbtöne beim Homo erectus, Homo neanderthalensis und Homo sapiens sowie praktische Nutzungen wie die Verwendung von Ocker in Klebstoffen, bei der Verarbeitung von Häuten und Fellen sowie medizinische Anwendungsmöglichkeiten. Ergänzend werden das Vorkommen von Ocker in Bestattungen und im Bereich von Behausungen, wie auch die Herstellung bzw. Färbung von Statuetten aus/mit Ocker vorgestellt. Den Abschluss bildet eine Zusammenstellung von Knochen-, Geweih-, Horn- und Molluskenartefakten im Kontext der Nutzung und Verarbeitung von Farbstoffen.
Im Rahmen des geoarchäologischen Forschungsprojektes B02 „Gunst – Ungunst? Ressourcenerschließung... more Im Rahmen des geoarchäologischen Forschungsprojektes B02 „Gunst – Ungunst? Ressourcenerschließung in Marginalräumen“ wurden in der ersten Förderphase (2013–2017) des Sonderforschungsbereiches 1070 RessourcenKulturen an der Universität Tübingen ur‐ und frühgeschichtliche Siedlungsdynamiken zwischen Gunst‐ und Ungunsträumen in Südwestdeutschland erforscht. Das Arbeitsgebiet erstreckte sich über Naturräume des Mittleren Schwarzwaldes, der Baar und des südwestlichen Teils der Schwäbischen Alb. Aufgrund ihrer naturräumlichen Verhältnisse stellt die Baar im Gegensatz zu den angrenzenden Mittelgebirgen einen agrarwirtschaftlichen Gunstraum dar. Auf der Basis von Ortsakten und Fundmeldungen wurden 1826 Fundstellen aus der Zeit vom Paläolithikum bis zum Hochmittelalter in einer Datenbank erfasst. Zudem erfolgten bodenkundliche Analysen an Kolluvien in den drei Teilräumen des Arbeitsgebietes. Bei der Standortauswahl wurden bodenkundliche Aspekte und Fundstellenverteilungen berücksichtigt, sodass eine Korrelation von physikalisch datierten Phasen der Kolluvienbildung mit archäologischen Daten möglich war. Im Vordergrund des Vortrages steht die neolithische Besiedlung des Arbeitsgebietes. Ausgehend von einer qualitativen und quantitativen archäologischen Quellenkritik werden der Forschungsstand für 107 jungsteinzeitliche Fundstellen und dessen Aussagefähigkeit zu Siedlungsdynamiken untersucht. Abschließend wird durch eine Korrelation mit neolithisch datierenden AMS 14C‐Datierungen und OSL‐Datierungen aus Kolluvien der Mehrwert aufgezeigt, welcher sich durch die Verknüpfung archäologischer und bodenkundlicher Daten für landschaftsarchäologische Forschungen ergibt. Hierdurch lassen sich auf dem Niveau von Perioden sowohl zwischen der Baar und den angrenzenden Ungunsträumen als auch auf der Baar selbst Siedlungsdynamiken aufzeigen. Die Mittelgebirge wurden voraussichtlich im Rahmen einer Transhumanz sowie zur Rohmaterialgewinnung aufgesucht.
We present a seamless workflow for defining archaeological Site Exploitation Territories (SET) us... more We present a seamless workflow for defining archaeological Site Exploitation Territories (SET) using the open source statistical language R. The concept was developed in the 1960s in order to study the cultural remains, botanical and zoological finds from archaeological sites in relation to their geographical environment. A SET designates a time-distance based area, which is visited on a daily basis by sedentary farmers or mobile groups as they deal with their subsistence. One of the main assumptions is that humans have a territorial behaviour and did not select sites at random. Accordingly, it is predominantly used to discuss economic questions, e.g. the availability of resources, the potentially available food or the function of a site within a larger settlement system. The form of a SET depends on the geography surrounding a site. In landscapes with a flat relief SET have an almost circular shape, in mountainous regions they are more distorted. Until recently, the determination of SET was performed manually based on experimental studies using the walking distance within a specific time frame. Today, these results are hardly reproducible. The increasing availability of spatial data and fast developments in computing technologies as well as geographical information systems (GIS) enable us to implement time-cost-functions in various ways. Our workflow enables researchers to calculate SET in a fast and reproducible way. So far, our R script takes into account walking speed and topography (slope) via Toblers Hiking Function.
Die Untersuchung von Mensch-Umwelt-Beziehungen gehört zu den Schwerpunkten der siedlungs- und lan... more Die Untersuchung von Mensch-Umwelt-Beziehungen gehört zu den Schwerpunkten der siedlungs- und landschaftsarchäologischen Forschung. Ur- und frühgeschichtliche Siedlungsdynamiken zwischen Gunst- und Ungunsträumen werfen eine Reihe von Fragen hinsichtlich der auslösenden Faktoren für die Erschließung und Wahrnehmung bzw. Nutzung von Landschaften mit unterschiedlichen agrarwirtschaftlichen Voraussetzungen auf. Im Fokus der vorliegenden Arbeit stehen eine theoretische und methodische Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex innerhalb der deutschsprachigen Prähistorischen Archäologie sowie eine Untersuchung von ur- und frühgeschichtlichen Siedlungsdynamiken anhand eines Fallbeispiels aus dem südwestdeutschen Raum. Ausgehend von einer archäologischen Quellenkritik werden mittels Geographischer Informationssysteme (GIS) Veränderungen in der Landnutzung auf der Baar und in angrenzenden Naturräumen der Südostabdachung des Mittleren Schwarzwaldes sowie der Schwäbischen Alb erfasst und mit Erkenntnissen aus anderen Untersuchungsregionen diskutiert. Die Datenbasis umfasst 1826 Fundstellen aus der Zeit vom Paläolithikum bis zum Ende des Hochmittelalters und wird durch AMS-Radiokarbondatierungen von Holzkohleproben und OSL-Datierungen von Sedimentproben aus Kolluvien ergänzt. Die Synthese dieser archäologischen und bodenkundlichen Daten ermöglicht es, die wechselnde Erschließung und Konzeptualisierung der Baar, des Schwarzwaldes und der Schwäbischen Alb zu erfassen. Durch die Berücksichtigung von theoretischen Ansätzen aus der Anthropologie und Geographie werden alternative Perspektiven für den archäologischen Umgang mit Gunst- und Ungunsträumen aufgezeigt.
Im Verlauf der Evolution hat der Mensch den Gebrauch von Farbe auf eine Art und Weise kultiviert,... more Im Verlauf der Evolution hat der Mensch den Gebrauch von Farbe auf eine Art und Weise kultiviert, wie es bisher in dieser Form für keine andere Spezies nachgewiesen werden konnte. Im Vergleich zu Tieren sind Menschen nicht mehr auf das Sehen von Farbe angewiesen, um ihr Überleben zu sichern. Menschen können sich Farben als ein Attribut vorstellen, welches auf alle möglichen Formen angewendet werden kann aber auch für sich allein funktioniert, d.h. Farben sind damit zu polysemischen Symbolen geworden. Der Prähistorischen Archäologie sind seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert Funde von Farbstoffen bekannt, die bereits auf eine abstrakte Farbwahrnehmung und -nutzung im Paläolithikum hinweisen. Der Fundbestand umfasst überwiegend rot, orange, gelb oder violett färbende Stücke, die mitunter Eisenhydroxide und/oder Eisenoxide enthalten und allgemein unter dem Sammelbegriff Ocker zusammengefasst werden. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden nur wenige systematische Untersuchungen an diesem Material durchgeführt. Den Farbstoffen wurde lediglich Aufmerksamkeit zuteil, sobald diese in jungpaläolithischen Kontexten vorgefunden wurden, die mit einem abstrakten Denken assoziiert wurden (z. B. Bestattungen und Höhlenmalereien). Infolge dieser Fokussierung auf symbolisch aufgeladene Befunde kam es zu einer Vernachlässigung der übrigen Nutzungs- und Fundkontexte von Farbstoffen, insbesondere bei denen aus der Zeit vor dem Jungpaläolithikum.
Ausgehend von einer Zusammenstellung alt-, mittel- und jungpaläolithischer Ockerfunde aus Afrika, Westasien und Europa werden grundlegende Tendenzen in der Geschichte der menschlichen Farbnutzung diskutiert. Neben einer chronologischen Übersicht zu den frühesten Hinweisen auf eine spezifische Farbwahrnehmung beim Homo erectus und Homo neanderthalensis werden Artefaktgattungen aus Ocker bzw. Hämatit zusammengetragen („Crayons“, gravierte wie auch perforierte Stücke etc.). Ferner wird eine Darstellung von Abbaustellen und möglichen Transportstrecken von Farbstoffen geboten. Weitere Schwerpunkte bilden archäologische und naturwissenschaftliche Indizien für eine gezielte Hitzebehandlung von Ocker zur Gewinnung spezifischer Farbtöne beim Homo erectus, Homo neanderthalensis und Homo sapiens sowie praktische Nutzungen wie die Verwendung von Ocker in Klebstoffen, bei der Verarbeitung von Häuten und Fellen sowie medizinische Anwendungsmöglichkeiten. Ergänzend werden das Vorkommen von Ocker in Bestattungen und im Bereich von Behausungen, wie auch die Herstellung bzw. Färbung von Statuetten aus/mit Ocker vorgestellt. Den Abschluss bildet eine Zusammenstellung von Knochen-, Geweih-, Horn- und Molluskenartefakten im Kontext der Nutzung und Verarbeitung von Farbstoffen.
Im Rahmen des geoarchäologischen Forschungsprojektes B02 „Gunst – Ungunst? Ressourcenerschließung... more Im Rahmen des geoarchäologischen Forschungsprojektes B02 „Gunst – Ungunst? Ressourcenerschließung in Marginalräumen“ wurden in der ersten Förderphase (2013–2017) des Sonderforschungsbereiches 1070 RessourcenKulturen an der Universität Tübingen ur‐ und frühgeschichtliche Siedlungsdynamiken zwischen Gunst‐ und Ungunsträumen in Südwestdeutschland erforscht. Das Arbeitsgebiet erstreckte sich über Naturräume des Mittleren Schwarzwaldes, der Baar und des südwestlichen Teils der Schwäbischen Alb. Aufgrund ihrer naturräumlichen Verhältnisse stellt die Baar im Gegensatz zu den angrenzenden Mittelgebirgen einen agrarwirtschaftlichen Gunstraum dar. Auf der Basis von Ortsakten und Fundmeldungen wurden 1826 Fundstellen aus der Zeit vom Paläolithikum bis zum Hochmittelalter in einer Datenbank erfasst. Zudem erfolgten bodenkundliche Analysen an Kolluvien in den drei Teilräumen des Arbeitsgebietes. Bei der Standortauswahl wurden bodenkundliche Aspekte und Fundstellenverteilungen berücksichtigt, sodass eine Korrelation von physikalisch datierten Phasen der Kolluvienbildung mit archäologischen Daten möglich war. Im Vordergrund des Vortrages steht die neolithische Besiedlung des Arbeitsgebietes. Ausgehend von einer qualitativen und quantitativen archäologischen Quellenkritik werden der Forschungsstand für 107 jungsteinzeitliche Fundstellen und dessen Aussagefähigkeit zu Siedlungsdynamiken untersucht. Abschließend wird durch eine Korrelation mit neolithisch datierenden AMS 14C‐Datierungen und OSL‐Datierungen aus Kolluvien der Mehrwert aufgezeigt, welcher sich durch die Verknüpfung archäologischer und bodenkundlicher Daten für landschaftsarchäologische Forschungen ergibt. Hierdurch lassen sich auf dem Niveau von Perioden sowohl zwischen der Baar und den angrenzenden Ungunsträumen als auch auf der Baar selbst Siedlungsdynamiken aufzeigen. Die Mittelgebirge wurden voraussichtlich im Rahmen einer Transhumanz sowie zur Rohmaterialgewinnung aufgesucht.
We present a seamless workflow for defining archaeological Site Exploitation Territories (SET) us... more We present a seamless workflow for defining archaeological Site Exploitation Territories (SET) using the open source statistical language R. The concept was developed in the 1960s in order to study the cultural remains, botanical and zoological finds from archaeological sites in relation to their geographical environment. A SET designates a time-distance based area, which is visited on a daily basis by sedentary farmers or mobile groups as they deal with their subsistence. One of the main assumptions is that humans have a territorial behaviour and did not select sites at random. Accordingly, it is predominantly used to discuss economic questions, e.g. the availability of resources, the potentially available food or the function of a site within a larger settlement system. The form of a SET depends on the geography surrounding a site. In landscapes with a flat relief SET have an almost circular shape, in mountainous regions they are more distorted. Until recently, the determination of SET was performed manually based on experimental studies using the walking distance within a specific time frame. Today, these results are hardly reproducible. The increasing availability of spatial data and fast developments in computing technologies as well as geographical information systems (GIS) enable us to implement time-cost-functions in various ways. Our workflow enables researchers to calculate SET in a fast and reproducible way. So far, our R script takes into account walking speed and topography (slope) via Toblers Hiking Function.
The study of migrations and the development of landscapes has a long history in archaeological re... more The study of migrations and the development of landscapes has a long history in archaeological re-search. However, this applies only to those landscapes with fertile soils and favoured climate condi-tions, often called 'Altsiedellandschaften' (“old-settled landscapes”). This is in contrast to low moun-tain ranges, which are often described as marginal areas because of their less fertile soils, high amounts of rainfall and steep slopes. These unfavoured areas have been neglected by archaeologists for decades since it was assumed that they were only visited sporadically in prehistory and a contin-uous settlement did not start before the 12th century AD when monasteries organized clearances of the forest. Furthermore, the archaeological visibility is often limited due to the poor preservation of the material remains and erosion caused superposition or removal of archaeological sites. To overcome the lack of systematic field work and to develop new theoretical models for the prehis-toric settlement of low mountain ranges, interdisciplinary approaches are necessary. Questions con-cerning the definition, perception and development of these landscapes are currently investigated with archaeological, archaeopedological and archaeobotanical methods within the framework of the research project “Favour – Disfavour? Development of resources in marginal areas” (CRC 1070 “ResourceCultures”). The study area is located in SW-Germany. An archaeological database was set up to investigate the settlement-history of this area in 2014. It contains ca. 2000 sites dating from the early Holocene to 1200 AD. The archaeological data as well as the spatial information from the sites will be compared with archaeopedological investigations of similar regions and colluvial deposits from several locations in the study area. The distribution and layering of these deposits provides valuable information on the intensity and duration of land use, which is often not adequately preserved in the archaeological record. Colluvial deposits also serve as archives for the local climate history. In addition pollen analysis is carried out in the study area. This complementary approach, which brings together the methods of archaeological research and natural sciences, offers new insights in the study of cultural processes and human behaviours. In our talk we would like to discuss how the correlation of these different data sets changes the knowledge of the prehistoric development of low mountain ranges.
Jan J. Miera – Thomas Knopf – Thomas Scholten – Peter Kühn (Hrsg.), Gunst/Ungunst: Nutzung und Wahrnehmung von (Marginal-)Räumen. RessourcenKulturen 20 (Tübingen 2022) 11–36, 2022
The paper investigates potentials and challenges during the interpretation of prehistoric settlem... more The paper investigates potentials and challenges during the interpretation of prehistoric settlement dynamics based on large archaeological datasets. Exemplarily, this is carried out using a database of 1365 Neolithic sites in the Weiße Elster river catchment in Central Germany located between the southernmost part of the Northern German Plain and the Central Uplands. The recorded sites are systematically pre-processed with regard to their chronology, functional interpretation and spatial delineation. The quality of the dataset is reviewed by analyzing site distributions with respect to field surveys and modern land use. The Random Forests machine learning algorithm is used to examine the impact of terrain covariates on the depth of sites and pottery preservation. Neolithic settlement dynamics are studied using Site Exploitation Territories, and site frequencies per century are used to compare the intensity of land use with adjacent landscapes. The results show that the main trends of the Neolithic settlement dynamics can be derived from the dataset. However, Random Forests analyses indicate poor pottery preservation in the Central Uplands and a superimposition of Neolithic sites in the southernmost part of the Northern German Plain. Throughout the Neolithic the margins between soils on loess and the Weiße Elster floodplain were continuously settled, whereas only Early and Late Neolithic land use also extended into the Central Uplands. These settlement patterns are reflected in the results of the Site Exploitation Territories analyses and explained with environmental economic factors. Similar with adjacent landscapes the Middle Neolithic site frequency is lower compared to earlier and later periods.
Hydro-sedimentary processes such as soil erosion, sediment transport, deposition, and re-depositi... more Hydro-sedimentary processes such as soil erosion, sediment transport, deposition, and re-deposition influence the environmental evolution of floodplains, especially in loess-covered catchments. Holocene floodplain deposits are thus a source of information on previous hydro-sedimentary dynamics and land use in the catchment. Resulting from forest clearings in the catchment, the onset of overbank silt-clay deposition is considered as an initial and significant human-induced process affecting Central European floodplain evolution and ecosystems. However, it is difficult to separate climate-related from anthropogenic forces on depositional environments, and the complexity of the hydro-sedimentary responses is part of an ongoing debate in geoscientific, ecological, and archaeological communities. This study focuses on the Central European Weiße Elster river system, where humans have been influencing hydro-sedimentary processes since the Early Neolithic due to land-use-induced soil erosion predominantly in the loess-covered sub-basin of the middle course. A catchment-scale XRF element record of fluvial sediment sources combined with the geochemical characterisation of Holocene floodplain deposits aim for a better understanding of the interplay between past soil erosion, overbank deposition in the floodplain, and potential changes in sediment provenances. The Weiße Elster floodplain chronosequences show a geochemical differentiation into a lower (Neolithic) and an upper (post-Neolithic) overbank silt-clay deposition. The construction of a sediment source fingerprinting mixing model yields the significant finding that the Neolithic overbank silt-clay deposition reveals a remote provenance signal from the upper catchment and less from the proximal loess-covered sub-catchment. According to a systematic archaeological data survey, the upper catchment was not permanently settled and used for agriculture in the Neolithic period. This contradicts the previous assumption that Neolithic overbank silt-clay deposition primarily originates from forest clearings and subsequent farming-induced soil erosion in the catchment. From a more general perspective, further examination of existing hypotheses concerning overbank silt-clay deposition in Central European floodplains is thus in order.
Exploring Resources. On Cultural, Spatial and Temporal Dimensions of ResourceCultures. RessourcenKulturen 13, 2021
Ausgehend von einer kritischen Betrachtung des Konzeptes des „Naturheiligtums“ wird im vorliegend... more Ausgehend von einer kritischen Betrachtung des Konzeptes des „Naturheiligtums“ wird im vorliegenden Beitrag die kulturelle Konstruktion von Landschaften in prähistorischen Gesellschaften diskutiert. Als Fallbeispiel dient das Heidentor von Egesheim im Landkreis Tuttlingen und dessen Bedeutung für die Besiedlung des Großen Heuberges von der Urnenfelderzeit bis zum Ende der Latènezeit. Bei dem Arbeitsgebiet handelt es sich um einen klar umgrenzten Naturraum, der zu allen Seiten hin durch Flusstäler von benachbarten Landschaften abgegrenzt wird. Auf der Basis einer archäologischen Quellenkritik wird die Fundstellenverteilung evaluiert und der geborgene Fundstoff ausgewertet. Für den Großen Heuberg lässt sich ein sehr guter Forschungsstand feststellen. Angesichts zahlreicher Geländebegehungen und Luftbildprospektionen kann davon ausgegangen werden, dass die materiellen Hinterlassenschaften der prähistorischen Besiedlung weitestgehend erfasst wurden, sodass aus der Fundstellenverteilung Aussagen über Siedlungsdynamiken sowie die Konstruktion von Landschaften abgeleitet werden können. Nach einer Zusammenstellung von theoretisch begründbaren Indizien zur Identifikation von rituellen Aktivitäten können das Heidentor und zwei weitere Fundstellen als Ritualorte beschrieben werden. Unter Berücksichtigung des Konzeptes der Liminalität und mit Hilfe von ergänzenden Sichtfeldanalysen wird aufgezeigt, dass die rituelle Nutzung des Heidentores mit einer spezifischen Landschaftskonzeption des Großen Heuberges einhergegangen ist. Bereits in der Urnenfelderzeit zeichnet sich ab, dass das Heidentor abseits übriger Fundstellen in einem fundleeren Bereich liegt. Aus der hallstattzeitlichen Fundstellenverteilung lassen sich drei Landschaften ableiten: eine „Landschaft der Lebenden“ mit Siedlungen und Grabhügeln auf der Westseite des Großen Heuberges, auf der Ostseite eine „Landschaft der Ahnen“, in der ausschließlich Grabhügel erfasst wurden und letztlich das „Nichts“, der fundleere Bereich im direkten Umfeld des Heidentores. Das „Nichts“ wird bis zum Ende der Nutzung dieses Ritualortes in der mittleren Latènezeit aufrechterhalten. In der Spätlatènezeit wird erstmals eine Siedlung gegründet, die im potentiellen Sichtfeld des Heidentores liegt. Durch den integrativen Einsatz von Quellenkritik, Theorie und räumlichen Analysen ist es somit möglich, ein Netzwerk aus Orten, Dingen und Praktiken zu erfassen, welches bei einer schlichten Deutung der Fundstelle als „Naturheiligtum“ nicht hätte identifiziert werden können.
We review and contrast three frameworks for analyzing human-land interactions in the Holocene: th... more We review and contrast three frameworks for analyzing human-land interactions in the Holocene: the traditional concept of favored and disfavored landscapes, the new concept of ResourceCultures from researchers at University of Tübingen, and complex adaptive systems, which is a well-established contemporary approach in interdisciplinary research. Following a theoretical integration of fundamental concepts, we analyze three paired case studies involving modern agriculture in Germany and Belize, prehistorical changes in land use in southwest Germany, and aquaculture on the Pacific and Atlantic coasts of North America. We conclude that ResourceCultures and complex adaptive systems provide different but complementary strengths, but that both move beyond the favor-disfavor concept for providing a holistic, system-level approach to understanding human-land interactions. The three frameworks for understanding human responses to contemporary cultural and biophysical challenges are relevant to new thinking related to sustainability, resilience, and long-term environmental planning in the Anthropocene.
Colluvial deposits are considered as sedimentary archives for the reconstruction of the sedimenta... more Colluvial deposits are considered as sedimentary archives for the reconstruction of the sedimentation and climate history, past pedogenesis and phases of land use. However, the human contribution to the formation of colluvial deposits is mainly based on assumptions derived from the local chronostratigraphy and archaeology. For this reason, there is often a substantial gap in the identification of specific land use practices that promoted prehistoric soil erosion and sedimentation processes.
We use an archaeopedological multi-proxy approach on a multi-layered colluvial deposit (six colluvial horizons) at the prehistoric site of Fürstenberg (Southwest Germany) to gain detailed insights into the sedimentation history, past pedogenesis and land use practices since the Neolithic. Soil and geochemical analyses such as X-ray fluorescence (XRF), X-ray diffraction (XRD), pedogenic oxides, pH-value and calcium carbonate content support the chronostratigraphy based on ages from optically stimulated luminescence (OSL) and AMS 14C dating. Further, biogeochemical analyses of phytoliths, charcoal spectra, black carbon (BC), soil organic matter (SOM) composition by using pyrolysis-field ionization mass spectroscopy (Py-FIMS), urease activity, steroid biomarker and heavy metals (HM) are used as land use proxies.
The OSL and 14C ages and the local archaeological record indicate six phases of colluvial deposition that occurred through five phases of land use comprising the Early to Younger Neolithic, the Urnfield to Hallstatt period, the Iron to Roman Age, the High Middle Ages, and the pre-modern period. The soil and geochemical proxies correlate with a phase of geomorphodynamic stability between the Early to Younger Neolithic and the Urnfield to Hallstatt period. The high abundance of grass morphotypes since the Neolithic and the increase of Juniperus since the Urnfield to Hallstatt period indicate a persistent anthropogenic impact on the vegetation. Considerable amounts of burned OM (up to 676 g BC kg−1 SOC, also identified as thermally stabilized SOM compounds by Py-FIMS) in colluvial horizons provide information that fire clearing (e.g. slash-and-burn) was especially used to open and maintain the landscape until the Roman Age. The absence of phytolith species originating from cereals, the occurrence of Juniperus and the evidence from the analysis of urease activity and faecal biomarkers indicate that the slopes of the Fürstenberg were mainly used for livestock farming and wood procurement.
Thus, the application of specific soil-biogeochemical proxies to colluvial deposits provide new information on the nature of past land use practices that caused the formation of colluvial deposits at that time. In general, archaeopedological multi-proxy analyses of colluvial deposits, integrating the local archaeological record, contributes to a refined understanding of how humans have shaped the landscape since the Neolithic.
This paper discusses land use on the Great Heuberg in the southwestern part of the Swabian Jura d... more This paper discusses land use on the Great Heuberg in the southwestern part of the Swabian Jura during the Urnfield period and the pre-Roman Iron Age. In contrast to adjacent landscapes, this plateau is characterized by a small site density that has been interpreted as the result of an avoidance of its low-yielding soils and harsh climate. However, this interpretation is ineligible because it tacitly transfers contemporary perceptions of environmental conditions onto prehistoric societies. The present paper reviews the history of archaeological research on the Great Heuberg to evaluate the site distribution and promotes an alternative interpretation by using the concept of liminality. Accordingly, the site distribution on the Great Heuberg may have been linked to ritual activities at the so-called Heidentor, a natural rock formation in the form of a gate located at the northeastern edge of the plateau. Material remains excavated at the site point to ritual activities from the Urnfield period onward until the end of the middle La Tène period. The overall site distribution on the plateau indicates that the journey through the landscape may have been an integral part of the rituals performed at the Heidentor. This went along with the possible construction of a liminal space in the immediate vicinity of the rock formation. In addition, the distribution of settlements and burial sites from the Hallstatt period allows a differentiation between a landscape with settlements and burial mounds in the west of the Great Heuberg and a landscape with only burial mounds on the eastern half, separated by a river. While this spatial pattern ceases to exist in the La Tène period, the liminal space is archaeologically visible until the ritual use of the Heidentor came to an end in the middle La Tène period.
Im Fokus des Artikels steht das Erzählen von Vergangenheiten in der deutschsprachigen Prähistoris... more Im Fokus des Artikels steht das Erzählen von Vergangenheiten in der deutschsprachigen Prähistorischen Archäologie. Ausgehend von theoretischen Überlegungen über das Aussagepotenzial prähistorischer Quellen werden vier Thesen zu den erkenntnistheoretischen Grundlagen des Faches formuliert: (i) archäologische Quellen sind nicht selbstevident, (ii) archäologische Quellen sind fragmentarisch, (iii) eine Rekonstruktion prähistorischer Lebenswirklichkeiten ist nicht möglich, da prähistorische Gesellschaften nur aus einer etischen Perspektive betrachtet werden können, (iv) Vergangenheit ist ein Teil der Gegenwart und kann nicht losgelöst von ihr erforscht werden. Auf dieser Basis wird archäologisches Erzählen als eine sinnstiftende Syntheseleistung definiert, in deren Zuge Funde und Befunde durch theoretische und methodische Überlegungen angesichts des gegenwärtigen Forschungsstandes zu einem in sich kohärenten Konstrukt plausibel miteinander verknüpft werden. Anschließend werden Varianten der Aneignung von Vergangenheit in Form von Eingemeindung und Exotisierung prähistorischer Lebensverhältnisse sowie Typen des historischen Erzählens nach Rüsen, Erzählmuster nach White und das Konzept der Meistererzählung vorgestellt und an ausgewählten Publikationen illustriert. Abschließend wird die deutschsprachige Theoriediskussion vor dem Hintergrund politischer Entwicklungen und fachinterner Strukturen betrachtet und herausgestellt, dass das Wissen um die Narrativität des eigenen Forschens eine zentrale Erkenntnis für eine ethikorientierte Archäologie ist.
Undisturbed sediments are an important source for the reconstruction of the Holocene development ... more Undisturbed sediments are an important source for the reconstruction of the Holocene development of valleys. Wide floodplains with relatively small rivers in a region settled since 5500 BCE offer opportunities for investigations regarding climatic and anthropogenic landscape change. In the context of a motorway construction, excavations were carried out by the Saxonian Heritage Office in the year 2015. At one of the sites it was possible to get a view of the sediments of the Pleiße valley less than 100 m distance from large cross sections described by Neumeister (1964) in a former open cast mine. Archaeological finds and features, plant remains and radiocarbon dating as well as micromorphological and geochemical investigations helped to decipher the age and the characteristics of the Holocene sediments: above Weichselian loamy sands a sedge peat developed in small depressions during the Preboreal and Boreal. The sands and the sedge peat are covered by a “black clay”, which was still the topsoil during the Atlantic period. The sedimentation of 2.3 m thick overbank fines began after 4000 BCE. A depth of 1 m below the surface a medieval Slavic find layer was excavated. These results show that sedimentation processes in the lower Pleiße valley significantly changed after 4000 BCE. It is obvious that the increase in silty material in the floodplain is caused by the land clearance in the Neolithic period. More than half of the silty overbank fines were deposited before the Middle Ages began.
O. Lemercier – I. Sénépart – M. Besse – C. Mordant (Hrsg.), Habitations et habitat du Néolithique à l’âge du Bronze en France et ses marges. Actes des IIe Rencontres Nord/Sud de Préhistoire récente, Dijon, 19–21 novembre 2015 (Toulouse 2018), 2018
Today’s global challenges (e.g., food security) are not unprecedented in human history. Starting ... more Today’s global challenges (e.g., food security) are not unprecedented in human history. Starting with the Neolithic transition, the agricultural sector and society underwent several cultural and technological changes and endured natural challenges.
These challenges and changes are analyzed by using the adaptive cycle metaphor and the social-ecological system as tools to show the complexity of human–environment interactions and their development. The analysis relies on archaeological, pedological, and botanical research, and demonstrates the importance of interdisciplinary work. Agrarian soil use as a social-ecological system persisted in Central Europe for 7000 years and underwent an adaptive cycle from the Neolithic transition to industrialization. With agriculture’s mechanization, a second adaptive cycle started. The resilience of agrarian soil use for thousands of years shows that agriculture, as a
human–environmental interaction, is adaptive to change. Understanding past agricultural challenges and changes using archaeological and soil scientific data puts the present development into a new perspective. A cultural perspective on soils might trigger soil protection and sustainable land use in a technical as well as political domain. Applying social-ecological system and adaptive cycle concepts to
this interdisciplinary reconstruction of agrarian soil use illustrates their usefulness for archaeology and soil science.
A common theory to explain human migration is climate change triggering migration and the shift o... more A common theory to explain human migration is climate change triggering migration and the shift of farming places. Populated areas might have been relocated or extended because of changing resources like a warming climate, soil erosion or a change in demands. But it also has to be taken into account that altered trading relations or changing religious attitudes might have caused migration into and settlement of formerly not used areas. In the case of Southwest Germany it is assumed that people migrated from the favorable Baar (more even areas, soils on loess, lower elevations) to the unfavorable Black Forest and the Swabian Jura with harsher environmental conditions (small valleys, acidic soils, steep slopes, higher elevation). Soils are generally considered as being an important resource related to human activities, especially farming, but also for using wood, water or iron ore. Colluvial deposits as geoarchives reveal the formative impact of humans on their environment: on the development of soil, relief, vegetation, and land use. Land use and therefore settlement history are inscribed in colluvial deposits, which we use as proxies for the kind and intensity of human activities. Especially in marginal areas land use and settlement dynamics are not well investigated. Important questions are how and why did people use the unfavorable land during different times? Which resources were important for different phases of settlement? In this project, soil science methods are used together with archaeological approaches, which is an essential part of archaeopedology. Using colluvial deposits from three study areas it is possible to create pedological and chronological stratigraphies reflecting land use dynamics in favorable and unfavorable areas. First AMS radiocarbon dates from the western Baar in transition to the Black Forest point to human land use with different intensity for 5500 years. Thick lower colluvial layers date back to the third millennium BC. Above-lying colluvial layers date to the 11-12th and to the 13-14th Century. Around Villingen colluvial deposits could be found in approximately 60-80 cm depth dating to 1620-1500 cal BC and in about 50 cm depth dating to 427-543 cal AD. So the age of the lowest colluvial layers are older than the widely accepted beginning of intense settlement in Southwest Germany. Inferred from the periods of intensified colluvial deposition events other reasons than warmer climate may be responsible for migration from favorable to unfavorable regions.
The entire script with short description is attached for download. Additionally, we provide a tes... more The entire script with short description is attached for download. Additionally, we provide a test dataset, which we have used for further testings. The test data set represents an early Bronze Age metal hoard, that was discovered in 1970 during constructions works in Mauthausen near Bad Reichenhall (Menke 1978/79). This technical section is made to evolve! Please share your thoughts, requirements and suggestions regarding the described issues to
Jan Ahlrichs jan.ahlrichs(at)uni-tuebingen.de and Karsten Schmidt karsten.schmidt(at)uni-tuebingen.de
Storytelling is essential to human nature. By constantly creating narratives, we constitute our i... more Storytelling is essential to human nature. By constantly creating narratives, we constitute our identity and shape our sense of belonging. Narratives of the past provide an important point of reference in understanding our present and to seek purpose for the future. It is the sum of all individual and group-specific pasts, that defines the general understanding of what it means to be human. Archaeology offers unique perspectives on the history of our species and contributes to the human condition as it studies cultural trajectories and processes that have triggered the development of present-day societies.
Probably one of the most famous archaeological narratives is the »Neolithic Revolution«, introduced by Vere Gordon Childe in his book »Man Makes Himself« in 1936. In addition to long term processes, archaeological narratives may also cover events such as the Varus‘ Battle in the Teutoburg Forest, individual biographies as well as specific archaeological features or certain types of artifacts.
The 6th international conference of CE-TAG focuses on the general nature of archaeological narrativity. In this context, we will debate, where narrativity is present in our everyday research and whether it can or should be avoided. Furthermore, we will explore how the increased use of methods from natural sciences affects the nature of archaeological narratives. In addition, the presentations will focus on public and political conceptions of the past and discuss how archaeologists can respond to these conceptions.
Uploads
Books by Jan J Miera
Ausgehend von einer Zusammenstellung alt-, mittel- und jungpaläolithischer Ockerfunde aus Afrika, Westasien und Europa werden grundlegende Tendenzen in der Geschichte der menschlichen Farbnutzung diskutiert. Neben einer chronologischen Übersicht zu den frühesten Hinweisen auf eine spezifische Farbwahrnehmung beim Homo erectus und Homo neanderthalensis werden Artefaktgattungen aus Ocker bzw. Hämatit zusammengetragen („Crayons“, gravierte wie auch perforierte Stücke etc.). Ferner wird eine Darstellung von Abbaustellen und möglichen Transportstrecken von Farbstoffen geboten. Weitere Schwerpunkte bilden archäologische und naturwissenschaftliche Indizien für eine gezielte Hitzebehandlung von Ocker zur Gewinnung spezifischer Farbtöne beim Homo erectus, Homo neanderthalensis und Homo sapiens sowie praktische Nutzungen wie die Verwendung von Ocker in Klebstoffen, bei der Verarbeitung von Häuten und Fellen sowie medizinische Anwendungsmöglichkeiten. Ergänzend werden das Vorkommen von Ocker in Bestattungen und im Bereich von Behausungen, wie auch die Herstellung bzw. Färbung von Statuetten aus/mit Ocker vorgestellt. Den Abschluss bildet eine Zusammenstellung von Knochen-, Geweih-, Horn- und Molluskenartefakten im Kontext der Nutzung und Verarbeitung von Farbstoffen.
Talks by Jan J Miera
Auf der Basis von Ortsakten und Fundmeldungen wurden 1826 Fundstellen aus der Zeit vom Paläolithikum bis zum Hochmittelalter in einer Datenbank erfasst. Zudem erfolgten bodenkundliche Analysen an Kolluvien in den drei Teilräumen des Arbeitsgebietes. Bei der Standortauswahl wurden bodenkundliche Aspekte und Fundstellenverteilungen berücksichtigt, sodass eine Korrelation von physikalisch datierten Phasen der Kolluvienbildung mit archäologischen Daten möglich war.
Im Vordergrund des Vortrages steht die neolithische Besiedlung des Arbeitsgebietes. Ausgehend von einer qualitativen und quantitativen archäologischen Quellenkritik werden der Forschungsstand für 107 jungsteinzeitliche Fundstellen und dessen Aussagefähigkeit zu Siedlungsdynamiken untersucht. Abschließend wird durch eine Korrelation mit neolithisch datierenden AMS 14C‐Datierungen und OSL‐Datierungen aus Kolluvien der Mehrwert aufgezeigt, welcher sich durch die Verknüpfung archäologischer und bodenkundlicher Daten für landschaftsarchäologische Forschungen ergibt. Hierdurch lassen sich auf dem Niveau von Perioden sowohl zwischen der Baar und den angrenzenden Ungunsträumen als auch auf der Baar selbst Siedlungsdynamiken aufzeigen. Die Mittelgebirge wurden voraussichtlich im Rahmen einer Transhumanz sowie zur Rohmaterialgewinnung aufgesucht.
Ausgehend von einer Zusammenstellung alt-, mittel- und jungpaläolithischer Ockerfunde aus Afrika, Westasien und Europa werden grundlegende Tendenzen in der Geschichte der menschlichen Farbnutzung diskutiert. Neben einer chronologischen Übersicht zu den frühesten Hinweisen auf eine spezifische Farbwahrnehmung beim Homo erectus und Homo neanderthalensis werden Artefaktgattungen aus Ocker bzw. Hämatit zusammengetragen („Crayons“, gravierte wie auch perforierte Stücke etc.). Ferner wird eine Darstellung von Abbaustellen und möglichen Transportstrecken von Farbstoffen geboten. Weitere Schwerpunkte bilden archäologische und naturwissenschaftliche Indizien für eine gezielte Hitzebehandlung von Ocker zur Gewinnung spezifischer Farbtöne beim Homo erectus, Homo neanderthalensis und Homo sapiens sowie praktische Nutzungen wie die Verwendung von Ocker in Klebstoffen, bei der Verarbeitung von Häuten und Fellen sowie medizinische Anwendungsmöglichkeiten. Ergänzend werden das Vorkommen von Ocker in Bestattungen und im Bereich von Behausungen, wie auch die Herstellung bzw. Färbung von Statuetten aus/mit Ocker vorgestellt. Den Abschluss bildet eine Zusammenstellung von Knochen-, Geweih-, Horn- und Molluskenartefakten im Kontext der Nutzung und Verarbeitung von Farbstoffen.
Auf der Basis von Ortsakten und Fundmeldungen wurden 1826 Fundstellen aus der Zeit vom Paläolithikum bis zum Hochmittelalter in einer Datenbank erfasst. Zudem erfolgten bodenkundliche Analysen an Kolluvien in den drei Teilräumen des Arbeitsgebietes. Bei der Standortauswahl wurden bodenkundliche Aspekte und Fundstellenverteilungen berücksichtigt, sodass eine Korrelation von physikalisch datierten Phasen der Kolluvienbildung mit archäologischen Daten möglich war.
Im Vordergrund des Vortrages steht die neolithische Besiedlung des Arbeitsgebietes. Ausgehend von einer qualitativen und quantitativen archäologischen Quellenkritik werden der Forschungsstand für 107 jungsteinzeitliche Fundstellen und dessen Aussagefähigkeit zu Siedlungsdynamiken untersucht. Abschließend wird durch eine Korrelation mit neolithisch datierenden AMS 14C‐Datierungen und OSL‐Datierungen aus Kolluvien der Mehrwert aufgezeigt, welcher sich durch die Verknüpfung archäologischer und bodenkundlicher Daten für landschaftsarchäologische Forschungen ergibt. Hierdurch lassen sich auf dem Niveau von Perioden sowohl zwischen der Baar und den angrenzenden Ungunsträumen als auch auf der Baar selbst Siedlungsdynamiken aufzeigen. Die Mittelgebirge wurden voraussichtlich im Rahmen einer Transhumanz sowie zur Rohmaterialgewinnung aufgesucht.
We use an archaeopedological multi-proxy approach on a multi-layered colluvial deposit (six colluvial horizons) at the prehistoric site of Fürstenberg (Southwest Germany) to gain detailed insights into the sedimentation history, past pedogenesis and land use practices since the Neolithic. Soil and geochemical analyses such as X-ray fluorescence (XRF), X-ray diffraction (XRD), pedogenic oxides, pH-value and calcium carbonate content support the chronostratigraphy based on ages from optically stimulated luminescence (OSL) and AMS 14C dating. Further, biogeochemical analyses of phytoliths, charcoal spectra, black carbon (BC), soil organic matter (SOM) composition by using pyrolysis-field ionization mass spectroscopy (Py-FIMS), urease activity, steroid biomarker and heavy metals (HM) are used as land use proxies.
The OSL and 14C ages and the local archaeological record indicate six phases of colluvial deposition that occurred through five phases of land use comprising the Early to Younger Neolithic, the Urnfield to Hallstatt period, the Iron to Roman Age, the High Middle Ages, and the pre-modern period. The soil and geochemical proxies correlate with a phase of geomorphodynamic stability between the Early to Younger Neolithic and the Urnfield to Hallstatt period. The high abundance of grass morphotypes since the Neolithic and the increase of Juniperus since the Urnfield to Hallstatt period indicate a persistent anthropogenic impact on the vegetation. Considerable amounts of burned OM (up to 676 g BC kg−1 SOC, also identified as thermally stabilized SOM compounds by Py-FIMS) in colluvial horizons provide information that fire clearing (e.g. slash-and-burn) was especially used to open and maintain the landscape until the Roman Age. The absence of phytolith species originating from cereals, the occurrence of Juniperus and the evidence from the analysis of urease activity and faecal biomarkers indicate that the slopes of the Fürstenberg were mainly used for livestock farming and wood procurement.
Thus, the application of specific soil-biogeochemical proxies to colluvial deposits provide new information on the nature of past land use practices that caused the formation of colluvial deposits at that time. In general, archaeopedological multi-proxy analyses of colluvial deposits, integrating the local archaeological record, contributes to a refined understanding of how humans have shaped the landscape since the Neolithic.
and geochemical investigations helped to decipher the age and the characteristics of the Holocene sediments: above Weichselian loamy sands a sedge peat developed in small depressions during the Preboreal and Boreal. The sands and the sedge peat are covered by a “black clay”, which was still the topsoil during the Atlantic period. The sedimentation of 2.3 m thick overbank fines began after 4000 BCE. A depth of 1 m below the surface a medieval Slavic find layer was excavated. These results show that sedimentation processes in the lower Pleiße valley significantly changed after 4000 BCE. It is obvious that the increase in silty material in the floodplain is caused by the land clearance in the
Neolithic period. More than half of the silty overbank fines were deposited before the Middle Ages began.
These challenges and changes are analyzed by using the adaptive cycle metaphor and the social-ecological system as tools to show the complexity of human–environment interactions and their development. The analysis relies on archaeological, pedological, and botanical research, and demonstrates the importance of interdisciplinary work. Agrarian soil use as a social-ecological system persisted in Central Europe for 7000 years and underwent an adaptive cycle from the Neolithic transition to industrialization. With agriculture’s mechanization, a second adaptive cycle started. The resilience of agrarian soil use for thousands of years shows that agriculture, as a
human–environmental interaction, is adaptive to change. Understanding past agricultural challenges and changes using archaeological and soil scientific data puts the present development into a new perspective. A cultural perspective on soils might trigger soil protection and sustainable land use in a technical as well as political domain. Applying social-ecological system and adaptive cycle concepts to
this interdisciplinary reconstruction of agrarian soil use illustrates their usefulness for archaeology and soil science.
places. Populated areas might have been relocated or extended because of changing resources like a warming
climate, soil erosion or a change in demands. But it also has to be taken into account that altered trading relations
or changing religious attitudes might have caused migration into and settlement of formerly not used areas. In
the case of Southwest Germany it is assumed that people migrated from the favorable Baar (more even areas,
soils on loess, lower elevations) to the unfavorable Black Forest and the Swabian Jura with harsher environmental
conditions (small valleys, acidic soils, steep slopes, higher elevation).
Soils are generally considered as being an important resource related to human activities, especially farming, but
also for using wood, water or iron ore. Colluvial deposits as geoarchives reveal the formative impact of humans on
their environment: on the development of soil, relief, vegetation, and land use. Land use and therefore settlement
history are inscribed in colluvial deposits, which we use as proxies for the kind and intensity of human activities.
Especially in marginal areas land use and settlement dynamics are not well investigated. Important questions
are how and why did people use the unfavorable land during different times? Which resources were important
for different phases of settlement? In this project, soil science methods are used together with archaeological
approaches, which is an essential part of archaeopedology.
Using colluvial deposits from three study areas it is possible to create pedological and chronological stratigraphies
reflecting land use dynamics in favorable and unfavorable areas. First AMS radiocarbon dates from the western
Baar in transition to the Black Forest point to human land use with different intensity for 5500 years. Thick lower
colluvial layers date back to the third millennium BC. Above-lying colluvial layers date to the 11-12th and to the
13-14th Century. Around Villingen colluvial deposits could be found in approximately 60-80 cm depth dating
to 1620-1500 cal BC and in about 50 cm depth dating to 427-543 cal AD. So the age of the lowest colluvial
layers are older than the widely accepted beginning of intense settlement in Southwest Germany. Inferred from
the periods of intensified colluvial deposition events other reasons than warmer climate may be responsible for
migration from favorable to unfavorable regions.
Jan Ahlrichs jan.ahlrichs(at)uni-tuebingen.de and
Karsten Schmidt karsten.schmidt(at)uni-tuebingen.de
Probably one of the most famous archaeological narratives is the »Neolithic Revolution«, introduced by Vere Gordon Childe in his book »Man Makes Himself« in 1936. In addition to long term processes, archaeological narratives may also cover events such as the Varus‘ Battle in the Teutoburg Forest, individual biographies as well as specific archaeological features or certain types of artifacts.
The 6th international conference of CE-TAG focuses on the general nature of archaeological narrativity. In this context, we will debate, where narrativity is present in our everyday research and whether it can or should be avoided. Furthermore, we will explore how the increased use of methods from natural sciences affects the nature of archaeological narratives. In addition, the presentations will focus on public and political conceptions of the past and discuss how archaeologists can respond to these conceptions.