Papers by Franziska Vaessen
Innovation und Gesellschaft, 2017
Arnold, Anika/ David, Martin/ Hanke, Gerolf/ Sonnberger, Marco (Hrsg.): Innovation – Exnovation. Über Prozesse des Abschaffens und Erneuerns in der Nachhaltigkeitstransformation. Marburg: Metropolis-Verlag, S. 185-198, 2015
Basierend auf einer empirischen Untersuchung beleuchten wir in diesem Beitrag das Phänomen Solida... more Basierend auf einer empirischen Untersuchung beleuchten wir in diesem Beitrag das Phänomen Solidarische Landwirtschaft aus einer innovationssoziologischen Perspektive. Dazu identifizieren wir drei zentrale innovative Elemente – Dekommodifizierung, Solidarität und Prosuming die kontrastiv zur kapitalistischen Produktionsweise stehen. Solidarische Landwirtschaft wird von einer zunehmenden Anzahl von Personen als (Teil einer) Lösungsstrategie für gesellschaftliche Problemstellungen betrachtet, die teilweise weit über den Bereich der Landwirtschaft hinausreichen. So entstehen diskursive Anschlussmöglichkeiten an kapitalismuskritische Debatten und Bewegungen. Zugleich sieht sich Solidarische Landwirtschaft mit der Drohung einer kapitalistischen Vereinnahmung sowie unterschiedlichen Diffusionsbarrieren konfrontiert.
International Journal of Consumer Studies, 2017
The discourses and material consequences of the crisis dynamics of capitalist societies increasin... more The discourses and material consequences of the crisis dynamics of capitalist societies increasingly spawn practices of production and supply that are situated outside capitalist market logic. One example of such an alternative practice is Community‐Supported Agriculture (CSA), a social innovation that is comprehensively analyzed here in the German context. Applying the concept of social innovation, the authors carried out a standardized survey, semi‐structured interviews and a discourse analysis of CSA farms in Germany. This paper identifies the (international) crisis discourses to which Community‐Supported Agriculture is a reaction, and the motivations of CSA members are outlined. Innovative facets of CSA such as solidarity, de‐commodification, and prosuming are identified. It becomes apparent that Community‐Supported Agriculture is not a homogeneous phenomenon, but can be differentiated into various types ? sociopolitical, spiritual‐communal, and pragmatic‐economic ‐ which differ in respect of how they express (social) innovation as well as in their attitudes to crises.
Kapitalismus als Lebensform? Deutungsmuster, Legitimation und Kritik in der Marktgesellschaft, 2016
Nach einer Klage des privatwirtschaftlichen Eigentümers wird im April 2013 das Institut für vergl... more Nach einer Klage des privatwirtschaftlichen Eigentümers wird im April 2013 das Institut für vergleichende Irrelevanz (IvI) im Frankfurter Westend polizeilich geräumt. Die stadtpolitische Auseinandersetzung um die materielle Auflösung und die unterschiedlichen Perspektiven von Stadtpolitiker_innen und Aktivist_innen bilden den Gegenstand des Beitrags. Welche Rolle Stadtpolitik in diesem Prozess des Zentrums zugeschrieben wird und sich selbst zu-schreibt, soll ausgehend von vier qualitativen Interviews rekonstruiert werden. Dabei wollen wir nachvollziehen, inwiefern sich unternehmerische Logiken von Stadtpolitik in den Um-gang mit selbstverwalteten Räumen einschreiben und was oder wem Platz in der Stadt einge-räumt wird. Dabei konstituiert die Zuschreibung von Handlungsmacht (Un-) Möglichkeits-räume, welche sich performativ auf die Gestaltung von (Frei-)Räumen, konkret dem IvI, auswirken. Diese stadtpolitischen Rahmenbedingungen werden anschließend in Bezug auf wider-ständige, aktivistische Praktiken reflektiert, um den Blick für eine politische Perspektive auf die Möglichkeit von Irrelevanz in Frankfurt zu eröffnen.
Talks by Franziska Vaessen
Die Kämpfe von Trans*Personen werden seit einigen Jahren verstärkt sichtbar. Mit der zunehmenden ... more Die Kämpfe von Trans*Personen werden seit einigen Jahren verstärkt sichtbar. Mit der zunehmenden rechtlichen Anerkennung („Dritte Option“) stellt sich in Bezug auf die Aufrechterhaltung zweigeschlechtlicher Ordnungen die Frage nach Spielregeln, Begründungen, Widerständen und Sanktionen. Gleichzeitig werden die vielfältigen Lebensweisen, –realitäten und -erfahrungen von Trans*Personen vor allem im Kontext der Trans* und Queer Studies verstärkt untersucht und diskutiert. Im Rahmen akademischer und aktivistischer Kontexte wird dabei ein Perspektivenwechsel initiiert: Zuvor marginalisierte Perspekti ven, Erfahrungen und Wissensproduktionen von Personen, die sich als nicht-binär, trans*, inter*, gendervariant oder gender-nonkonform verstehen, werden ins Zentrum gerückt. Aus einer neuen Position wird so ein Licht auf vielfältige Trans*Lebensweisen geworfen.
Die sich seit zwei Jahrzehnten auch in Deutschland formierenden Transgender Studies nehmen diese Fragen in den Blick und verstehen sich explizit als (wissenschafts)kritisches Projekt. In Abgrenzung von Ansätzen, die Trans*Geschlechtlichkeit als Phänomen beleuchten, an dem sich das Normale und Allgemeine konkretisieren lässt, setzen die Transgender Studies Trans*Perspektiven zentral. Ausgehend von der Infragestellung der Norm naturalisierter Zweigeschlechtlichkeit und den Privilegien, die mit der Identifikation mit einem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht verbunden sind (Cisgenderismus), sind Analysen medizinischer und rechtlicher Regulierungen, unterschiedlich gelagerter Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen sowie eigensinniger Existenzweisen, kultureller und künstlerischer Artikulationen und Potenziale kollektiver Praktiken von Trans*Personen wichtige, inter/transdisziplinäre Forschungsfelder. So können nicht nur verändernde, objektivierende und pathologisierende Modi akademischer Wissenschaftsproduktion in Frage gestellt, sondern auch neues Wissen hervorgebracht werden. Als interdisziplinärer Ansatz weisen die Transgender Studies dabei vielfältige Schnittstellen mit anderen Forschungsperspektiven und Disziplinen auf.
Im aktuellen Colloquium werden insbesondere Fragen der Bildung und Pädagogik adressiert. Eröffnet wird die Vortragsreihe mit einer bildungstheoretischen Perspektive auf „Trans*Formati onen“. Zum Abschluss findet eine Podiumsdiskussion zu Trans*Pädagogiken und queerer Bildungsarbeit statt.
Dazwischen werden zentrale Positionen und aktuelle Fragestellungen der Transgender Studies vorgestellt und diskutiert: In welchem Verhältnis stehen Verletzungen und kollektive Praktiken? Welche besonderen Bedingungen kennzeichnen die Lebensrealitäten von Trans* of Color und geflüchteten und migrierten Trans*Personen? Welche Bedeutung haben sprachliche Bezeichnungen und Anrufungen im Zusammenhang mit gender-nonkonformen Lebensrealitäten und Positionalitäten? Welche Methoden und Methodologien sind für die Erforschung der Lebensrealitäten von Inter* und Trans*Personen angemessen? Was bedeutet es, Trans* zu imaginieren und wie ist es möglich, sich zu entscheiden, fluide, variabel, Trans* zu leben? Wie verhalten sich Trans* und Queer Studies zueinander. Und schließlich: Wie können Bildung und Anerkennung in diesen Zusammenhängen gestaltet werden?
Konzeption der Reihe gemeinsam mit Bettina Kleiner, Marianne Schmidbaur und Tina Breidenich
Conference Presentations by Franziska Vaessen
16. Arbeitstagung der Konferenz der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterstudien im deutschsprachigen Raum (KEG), 2018
Gerade weil sich die Gender Studies im Kontext feministischer Kämpfe entwickelt haben und die Ana... more Gerade weil sich die Gender Studies im Kontext feministischer Kämpfe entwickelt haben und die Analyse von Macht- und Herrschaftsverhältnissen fokussieren, aber auch vor dem Hintergrund eines antidiskriminatorischen Leitbildes vieler Hochschulen möchte diese Arbeitsgruppe einen kritisch-solidarischen Austausch über das Verhältnis von Anspruch und Praxis anregen.
Wie ist es um den Anspruch der emanzipatorischen Transformation gesellschaftlicher Verhältnisse in der (institutionellen) Praxis der Einrichtungen der Frauen- und Geschlechterforschung und ihrer Angebote bestellt? Inwiefern werden Privilegien, Hierarchien und Ungleichheiten reproduziert statt herausgefordert? Welche Ansätze und Projekte existieren, um dem (nicht nur auf dem Papier) entgegen zu wirken? Wie können Konzepte und Maßnahmen performativ werden, d.h. in Anlehnung an Sara Ahmed (2012) tun, was sie versprechen und nicht nur vorgeben zu tun?
Die Arbeitsgruppe möchte den Raum öffnen, um die (Un-)Möglichkeiten von Performativität, also die Chancen und Grenzen antidiskriminatorischer Praxen, im Kontext der neoliberalen Hochschule zu reflektieren. Die AG versteht sich als Einladung zum offenen, transnationalen Austausch, um über konkrete Strategien zu diskutieren und voneinander zu lernen. Die Themen werden dabei von den Teilnehmer*innen bestimmt. Denkbar sind bspw. Rassismuskritik an der Hochschule oder die Kämpfe und Unterstützung von Trans*personen.
Organisation der Arbeitsgruppe gemeinsam mit Michaela Gindl (Donau-Universität Krems, Österreich)
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Papers by Franziska Vaessen
Talks by Franziska Vaessen
Die sich seit zwei Jahrzehnten auch in Deutschland formierenden Transgender Studies nehmen diese Fragen in den Blick und verstehen sich explizit als (wissenschafts)kritisches Projekt. In Abgrenzung von Ansätzen, die Trans*Geschlechtlichkeit als Phänomen beleuchten, an dem sich das Normale und Allgemeine konkretisieren lässt, setzen die Transgender Studies Trans*Perspektiven zentral. Ausgehend von der Infragestellung der Norm naturalisierter Zweigeschlechtlichkeit und den Privilegien, die mit der Identifikation mit einem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht verbunden sind (Cisgenderismus), sind Analysen medizinischer und rechtlicher Regulierungen, unterschiedlich gelagerter Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen sowie eigensinniger Existenzweisen, kultureller und künstlerischer Artikulationen und Potenziale kollektiver Praktiken von Trans*Personen wichtige, inter/transdisziplinäre Forschungsfelder. So können nicht nur verändernde, objektivierende und pathologisierende Modi akademischer Wissenschaftsproduktion in Frage gestellt, sondern auch neues Wissen hervorgebracht werden. Als interdisziplinärer Ansatz weisen die Transgender Studies dabei vielfältige Schnittstellen mit anderen Forschungsperspektiven und Disziplinen auf.
Im aktuellen Colloquium werden insbesondere Fragen der Bildung und Pädagogik adressiert. Eröffnet wird die Vortragsreihe mit einer bildungstheoretischen Perspektive auf „Trans*Formati onen“. Zum Abschluss findet eine Podiumsdiskussion zu Trans*Pädagogiken und queerer Bildungsarbeit statt.
Dazwischen werden zentrale Positionen und aktuelle Fragestellungen der Transgender Studies vorgestellt und diskutiert: In welchem Verhältnis stehen Verletzungen und kollektive Praktiken? Welche besonderen Bedingungen kennzeichnen die Lebensrealitäten von Trans* of Color und geflüchteten und migrierten Trans*Personen? Welche Bedeutung haben sprachliche Bezeichnungen und Anrufungen im Zusammenhang mit gender-nonkonformen Lebensrealitäten und Positionalitäten? Welche Methoden und Methodologien sind für die Erforschung der Lebensrealitäten von Inter* und Trans*Personen angemessen? Was bedeutet es, Trans* zu imaginieren und wie ist es möglich, sich zu entscheiden, fluide, variabel, Trans* zu leben? Wie verhalten sich Trans* und Queer Studies zueinander. Und schließlich: Wie können Bildung und Anerkennung in diesen Zusammenhängen gestaltet werden?
Konzeption der Reihe gemeinsam mit Bettina Kleiner, Marianne Schmidbaur und Tina Breidenich
Conference Presentations by Franziska Vaessen
Wie ist es um den Anspruch der emanzipatorischen Transformation gesellschaftlicher Verhältnisse in der (institutionellen) Praxis der Einrichtungen der Frauen- und Geschlechterforschung und ihrer Angebote bestellt? Inwiefern werden Privilegien, Hierarchien und Ungleichheiten reproduziert statt herausgefordert? Welche Ansätze und Projekte existieren, um dem (nicht nur auf dem Papier) entgegen zu wirken? Wie können Konzepte und Maßnahmen performativ werden, d.h. in Anlehnung an Sara Ahmed (2012) tun, was sie versprechen und nicht nur vorgeben zu tun?
Die Arbeitsgruppe möchte den Raum öffnen, um die (Un-)Möglichkeiten von Performativität, also die Chancen und Grenzen antidiskriminatorischer Praxen, im Kontext der neoliberalen Hochschule zu reflektieren. Die AG versteht sich als Einladung zum offenen, transnationalen Austausch, um über konkrete Strategien zu diskutieren und voneinander zu lernen. Die Themen werden dabei von den Teilnehmer*innen bestimmt. Denkbar sind bspw. Rassismuskritik an der Hochschule oder die Kämpfe und Unterstützung von Trans*personen.
Organisation der Arbeitsgruppe gemeinsam mit Michaela Gindl (Donau-Universität Krems, Österreich)
Die sich seit zwei Jahrzehnten auch in Deutschland formierenden Transgender Studies nehmen diese Fragen in den Blick und verstehen sich explizit als (wissenschafts)kritisches Projekt. In Abgrenzung von Ansätzen, die Trans*Geschlechtlichkeit als Phänomen beleuchten, an dem sich das Normale und Allgemeine konkretisieren lässt, setzen die Transgender Studies Trans*Perspektiven zentral. Ausgehend von der Infragestellung der Norm naturalisierter Zweigeschlechtlichkeit und den Privilegien, die mit der Identifikation mit einem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht verbunden sind (Cisgenderismus), sind Analysen medizinischer und rechtlicher Regulierungen, unterschiedlich gelagerter Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen sowie eigensinniger Existenzweisen, kultureller und künstlerischer Artikulationen und Potenziale kollektiver Praktiken von Trans*Personen wichtige, inter/transdisziplinäre Forschungsfelder. So können nicht nur verändernde, objektivierende und pathologisierende Modi akademischer Wissenschaftsproduktion in Frage gestellt, sondern auch neues Wissen hervorgebracht werden. Als interdisziplinärer Ansatz weisen die Transgender Studies dabei vielfältige Schnittstellen mit anderen Forschungsperspektiven und Disziplinen auf.
Im aktuellen Colloquium werden insbesondere Fragen der Bildung und Pädagogik adressiert. Eröffnet wird die Vortragsreihe mit einer bildungstheoretischen Perspektive auf „Trans*Formati onen“. Zum Abschluss findet eine Podiumsdiskussion zu Trans*Pädagogiken und queerer Bildungsarbeit statt.
Dazwischen werden zentrale Positionen und aktuelle Fragestellungen der Transgender Studies vorgestellt und diskutiert: In welchem Verhältnis stehen Verletzungen und kollektive Praktiken? Welche besonderen Bedingungen kennzeichnen die Lebensrealitäten von Trans* of Color und geflüchteten und migrierten Trans*Personen? Welche Bedeutung haben sprachliche Bezeichnungen und Anrufungen im Zusammenhang mit gender-nonkonformen Lebensrealitäten und Positionalitäten? Welche Methoden und Methodologien sind für die Erforschung der Lebensrealitäten von Inter* und Trans*Personen angemessen? Was bedeutet es, Trans* zu imaginieren und wie ist es möglich, sich zu entscheiden, fluide, variabel, Trans* zu leben? Wie verhalten sich Trans* und Queer Studies zueinander. Und schließlich: Wie können Bildung und Anerkennung in diesen Zusammenhängen gestaltet werden?
Konzeption der Reihe gemeinsam mit Bettina Kleiner, Marianne Schmidbaur und Tina Breidenich
Wie ist es um den Anspruch der emanzipatorischen Transformation gesellschaftlicher Verhältnisse in der (institutionellen) Praxis der Einrichtungen der Frauen- und Geschlechterforschung und ihrer Angebote bestellt? Inwiefern werden Privilegien, Hierarchien und Ungleichheiten reproduziert statt herausgefordert? Welche Ansätze und Projekte existieren, um dem (nicht nur auf dem Papier) entgegen zu wirken? Wie können Konzepte und Maßnahmen performativ werden, d.h. in Anlehnung an Sara Ahmed (2012) tun, was sie versprechen und nicht nur vorgeben zu tun?
Die Arbeitsgruppe möchte den Raum öffnen, um die (Un-)Möglichkeiten von Performativität, also die Chancen und Grenzen antidiskriminatorischer Praxen, im Kontext der neoliberalen Hochschule zu reflektieren. Die AG versteht sich als Einladung zum offenen, transnationalen Austausch, um über konkrete Strategien zu diskutieren und voneinander zu lernen. Die Themen werden dabei von den Teilnehmer*innen bestimmt. Denkbar sind bspw. Rassismuskritik an der Hochschule oder die Kämpfe und Unterstützung von Trans*personen.
Organisation der Arbeitsgruppe gemeinsam mit Michaela Gindl (Donau-Universität Krems, Österreich)