Books by Sebastian Gießmann
Materiality of Cooperation, 2023
Cooperation occurs materially. From mechanical tools being passed along in a bicycle workshop to ... more Cooperation occurs materially. From mechanical tools being passed along in a bicycle workshop to transmitting software updates for a GPS car device, from crammed filing cabinets in a law firm to its vast digital databases, from heated discussions in classrooms to participants whose microphones can be muted in video conference tools, from safe vaults in banks to ransomware on your computer asking for cyber currency, from following signs to the airport gate to presenting a boarding pass on a smartphone: for the process, change and success of cooperation it is not only essential which people are involved, but also which materials. Empirically, this holds true for local interactions as well as digital ones. Thinking cooperation through materiality theoretically addresses questions of production and impact of both media and social order, and, most importantly, their interconnections. Thinking cooperation through materiality also, and this is the central claim of this book, points towards the situation as an important methodological concept for social order and its spatio-temporal organisation-a concept which needs updating if we want to deal with the relation between media and social order adequately.
Netze halten, verbinden und fangen. Sie verfangen, binden und verstricken. Unsere sozialen Netzwe... more Netze halten, verbinden und fangen. Sie verfangen, binden und verstricken. Unsere sozialen Netzwerke verdanken ihren Namen einem denkbar merkwürdigen und zwiespältigen Objekt. Wie aber kam das Netz ins Netzwerk? Warum kann es für ein Verbundensein von Menschen, Dingen, Institutionen, Zeichen, Infrastrukturen, ja selbst der Natur einstehen? Mit der »Verbundenheit der Dinge« liegt erstmals eine Kulturgeschichte vor, in der die überwältigende Vielfalt von Netzwerken ausgebreitet wird. Sie beginnt mit den Geschicken von Fischer- und Spinnennetz in den alten Hochkulturen. Das Buch erzählt von den entscheidenden Momenten, in denen sich aus Vernetzungen eine veritable Kulturtechnik entwickelt. Es nimmt die Leser mit in die Pariser Kanalisation und an den Suez-Kanal, in die Telefonzentralen Nordostamerikas und lädt ein, mit der Londoner Untergrundbahn zu fahren. Sebastian Gießmanns fulminante Geschichte erklärt, warum soziale Netzwerke erst spät entdeckt wurden, wie sich der rasante Aufstieg der mathematischen Netzwerktheorie vollziehen konnte, wie unwahrscheinlich die Erfindung des Internets eigentlich war und was Diagramme und Verschwörungstheorien mit alldem zu tun haben.
»Study the unstudied«, erforsche das Unerforschte – dieser Devise ihres Lehrers Anselm Strauss is... more »Study the unstudied«, erforsche das Unerforschte – dieser Devise ihres Lehrers Anselm Strauss ist die amerikanische Soziologin, Feministin, Technik- und Wissenschaftsforscherin Susan Leigh Star Zeit ihres Lebens gefolgt. So war das Spektrum der von ihr studierten Gegenstände immens. Es manifestierte sich vor allem in einer Vielzahl von verstreut publizierten Artikeln, die auffällig oft zusammen mit anderen Autorinnen und Autoren verfasst worden sind. Ob Star mit Wissenschaftsphilosophen wie James Griesemer, Historikern wie ihrem Partner Geoffrey C. Bowker, Sozioinformatikerinnen der Computer-Supported Cooperative Work wie Karen Ruhleder und Artificial-Intelligence-Forschern wie Les Gasser und Carl
Hewitt, Bibliothekswissenschaftlern oder Soziologinnen wie Adele Clarke zusammenarbeitete, stets hat sie sich intensiv auf andere Wissens- und Wissenschaftskulturen
eingelassen. Die dazu nötigen Lernprozesse reflektierte sie eindringlich – und teils sehr persönlich. Ihre Vielseitigkeit beruhte dabei auf einer tiefen
Verwurzelung im amerikanischen Pragmatismus, insbesondere in der Tradition der Chicago School of Sociology und des symbolischen Interaktionismus.2 Stars ethnografische Arbeit zeichnete sich im Sinne der Grounded Theory durch ein stetiges Hin und Her zwischen Forschungsgegenständen, analytischen Kategorien und der eigenen, verkörperten Erfahrung aus.
Die Verbundenheit der Dinge. Eine Kulturgeschichte der Netze und Netzwerke, 2014
This is the introduction to my revised and printed PhD thesis (Kulturverlag Kadmos, Berlin 2014 –... more This is the introduction to my revised and printed PhD thesis (Kulturverlag Kadmos, Berlin 2014 – support your friendly Indy Publisher and buy the book!). And it's in German, yes. A translation would be nice...
Auf dem Backcover steht:
Netze halten, verbinden und fangen. Sie verfangen, binden und verstricken. Unsere sozialen Netzwerke verdanken ihren Namen einem denkbar merkwürdigen und zwiespältigen Objekt. Wie aber kam das Netz ins Netzwerk? Warum kann es für ein Verbundensein von Menschen, Dingen, Institutionen, Zeichen, Infrastrukturen, ja selbst der Natur einstehen?
Mit der »Verbundenheit der Dinge« liegt erstmals eine Kulturgeschichte vor, in der die überwältigende Vielfalt von Netzwerken ausgebreitet wird. Sie beginnt mit den Geschicken von Fischer- und Spinnennetz in den alten Hochkulturen. Das Buch erzählt von den entscheidenden Momenten, in denen sich aus Vernetzungen eine veritable Kulturtechnik entwickelt. Es nimmt die Leser mit in die Pariser Kanalisation und an den Suez-Kanal, in die Telefonzentralen Nordostamerikas und lädt ein, mit der Londoner Untergrundbahn zu fahren. Sebastian Gießmanns fulminante Geschichte erklärt, warum soziale Netzwerke erst spät entdeckt wurden, wie sich der rasante Aufstieg der mathematischen Netzwerktheorie vollziehen konnte, wie unwahrscheinlich die Erfindung des Internets eigentlich war und was Diagramme und Verschwörungstheorien mit alldem zu tun haben.
Vorsicht! Nicht alles, was verbunden ist, ist auch vernetzt. Schon jetzt haben Netzwerke ihre Grenzen. Von ihnen handelt das Ende der »Verbundenheit der Dinge«.
... Frankfurt/Main: Suhrkamp 1990, S. 12. 32 Vgl. ... Besonders gut lässt sich dies im Frankreich... more ... Frankfurt/Main: Suhrkamp 1990, S. 12. 32 Vgl. ... Besonders gut lässt sich dies im Frankreich des 18. Jahrhunderts nachvollziehen, dessen Raumordnung nicht an Querverbindungen interessiert ist, sondern vielmehr die gen Paris laufenden Linien fixiert. ...
Edited Journals by Sebastian Gießmann
Zeitschrift für Medienwissenschaft, 2023
Heft 29 der Zeitschrift für Medienwissenschaft fragt, wie sich Medien und Tests wechselseitig kon... more Heft 29 der Zeitschrift für Medienwissenschaft fragt, wie sich Medien und Tests wechselseitig konstituieren. Besondere Aufmerksamkeit erfahren dabei Politiken des Testens. Die Beiträger*innen schlagen vor, Tests als offene Situationen zu verstehen, in denen mit teils etablierten, teils sich erst während des Testens etablierenden Maßstäben soziotechnische Bewertungen erfolgen und Entscheidungen getroffen werden. Für einen medienkulturwissenschaftlichen Begriff des Tests gilt: In den Mikroentscheidungen des verteilten und verteilenden Testens steht das Soziale selbst auf der Probe. Die versammelten Beiträge verdeutlichen: kein Test ohne Medien - kein Medium ohne Test.
Zeitschrift für Medienwissenschaft, 2023
Bereits vor Ausbruch der Covid19-Pandemie haben David Stark und Noortje Marres die fortwährende A... more Bereits vor Ausbruch der Covid19-Pandemie haben David Stark und Noortje Marres die fortwährende Ausweitung von Testverfahren als eine Signatur von test societiesbeschrieben. Sie konzentrierten sich dabei auf das wechselseitige Verhältnis von Test und Gesellschaft(en), denn Tests finden nicht allein in Labor und Werkstatt, Büro oder Studio statt, sondern in sämtlichen Lebens- und Arbeitsbereichen. Doch in welchem Verhältnis stehen Medien und Tests – historisch, in der digitalen Gegenwart, politisch und methodologisch? Wir schlagen vor, Tests als offene Situationen zu verstehen, in denen mit teils etablierten, teils sich erst während des Testens etablierenden Maßstäben soziotechnisch Entscheidungen eröffnet werden. Mittels Tests wird das Neue und Unerwartbare nicht nur erkundet, sondern medial registriert, identifiziert und klassifiziert. Auf diese Art und Weise werden situierte Daten als Fakten generiert, die wiederum Entscheidungen ermöglichen.
Für einen medienkulturwissenschaftlichen Begriff des Tests gilt: In den Mikroentscheidungen des verteilten und verteilenden Testens steht das Soziale selbst auf der Probe. Der Schwerpunkt untersucht deshalb medienhistorische wie gegenwärtige Praktiken und Techniken von Testgesellschaften und fragt, wie sich Medien und Tests wechselseitig konstituieren. Besondere Aufmerksamkeit soll dabei die Frage der Politiken des Testens erfahren – wer oder was bestimmt, unter welchen Umständen getestet wird? Wir laden dazu ein, die konkreten Situationen des Testens einer medienwissenschaftlichen Prüfung zu unterziehen.
Einreichung kompletter Beiträge bis Ende Februar 2023.
Stylesheet und ausführlicher Call unter www.zfmedienwissenschaft.de.
Redaktion: Sebastian Gießmann, Carolin Gerlitz
Die vierte Ausgabe von ilinx widmet sich den Praktiken und Kulturtechniken zielführender Umwege. ... more Die vierte Ausgabe von ilinx widmet sich den Praktiken und Kulturtechniken zielführender Umwege. Unter „Workarounds“ verstehen wir temporäre Lösungen eines Problems und Improvisationen, mit deren Hilfe nicht nur Fehler in technischen Systemen korrigiert werden, sondern im weiteren Sinne der soziale Alltag bewältigt wird – angesprochen sind die Ausnahmen von der Regel, die das Gelingen erst ermöglichen. Workarounds umgehen auf räumlicher, zeitlicher und auch institutioneller Ebene die formalisierten und regelgeleiteten Abläufe, sie zeigen neue politische, soziale und ästhetische Wege auf. Indem man auftretenden Schwierigkeiten ausweicht und überraschende Verbindungen schafft, eröffnen sich Handlungsoptionen, während man etwas tut.
Die digital-vernetzten Medien erfordern neue Analysen, Theorien und Geschichten. Sie verändern un... more Die digital-vernetzten Medien erfordern neue Analysen, Theorien und Geschichten. Sie verändern unseren Blick auf die Geschichte von Infrastrukturen, Öffentlichkeiten und Medienpraktiken. Was wären Ansätze für eine Medientheorie, die praktischen „skills“ des Mediengebrauchs, seiner soziotechnischen Materialität und den bürokratischen wie epistemischen Qualitäten der Medien gerecht wird? Die vorliegende Ausgabe 1/2015 der Navigationen widmet sich Medien als kooperativ bewerkstelligten Kooperationsbedingungen. Sie erbringen, so die These, konstitutive Vermittlungsleistungen zwischen der Organisation von Arbeit, Praktiken des Infrastrukturierens und der Genese von Öffentlichkeiten in wechselseitiger Interaktion.
Creative Commons 3.0, Namensnennung, Keine kommerzielle Nutzung, Keine Bearbeitung (CC BY-NC-ND 3.0 DE)
URN: urn:nbn:de:hbz:467-9293
URL: http://dokumentix.ub.uni-siegen.de/opus/volltexte/2015/929/
Zeitschrift für Kulturwissenschaften, 2009
Politische Ökologie zur Einleitung
Papers by Sebastian Gießmann
Media of Cooperation Working Paper Series, 2023
In this working paper we explore an alternative thread in the early development of media and medi... more In this working paper we explore an alternative thread in the early development of media and medium as concepts: the origins of the idea of the storage medium in digital computing practices and communities of the 1940s and 1950s. While such practices were obscure at the time, they laid the technological foundation for today’s range of digital media. We discuss digitality as a feature of the practices used to read and write symbols from a medium, not a physical property of the medium itself.
We then move on to a discussion of the alphabet as itself digital, grounded in the work of Nelson Goodman. Engaging with the contributions of Matthew Kirschenbaum, we explore the limited interchangeability of representations between different encodings of the same symbols, connecting the purported immateriality of digitality to this actual fungibility of material representations.
This is a draft chapter of a book on “Defining Digitalities.” Comments are highly welcome!
Media of Cooperation Working Paper Series, 2023
Although the distinction between digital and analog was first made in the context of automatic co... more Although the distinction between digital and analog was first made in the context of automatic computers, the concepts were quickly broadened to apply to media and communication systems of all kinds. This working paper continues work on both fronts by looking at the historical broadening of the concept of digitality to include non-numerical systems of representation such as those used to encode text and pictures. This conception underlies the ability of computers to deal with things other than numbers, but it has its roots in communications theory, most famously in the work of Claude Shannon. In parallel with our historical description of the emergence of non-numerical conceptions of digitality we broaden our analytical treatment of digitality to encompass more historical technologies and reading practices: not only adding machines and punched cards, but also musical boxes, weaving systems, movable type, and even alphabets and hand gestures.
Das Protokoll, 2023
Der Beitrag folgt protokollarischen Schreibpraktiken, die zur Ausbildung der nordamerikanischen K... more Der Beitrag folgt protokollarischen Schreibpraktiken, die zur Ausbildung der nordamerikanischen Kultur des Kreditgebens beigetragen haben. Er rekonstruiert die institutionelle und medienpraktische Entstehung des credit report im 19. Jahrhundert. Auf dessen narrativen und klassifizierenden Bewertungen von Kreditwürdigkeit beruht, so die These, die Konjunktur des prestigeträchtigen Bezahlens mit Kreditkarten im 20. Jahrhundert. Die protokollierenden Praktiken – in der Kreditauskunft, aber auch in der Registratur von Transaktionen – führen darin zur Ausbildung von fixierenden Karten- und Datenformaten und Standardisierungen. Diese werden wiederum für die Finanzmedieninteraktion protokollarisch, d.h. vorschreibend wirksam.
Materiality of Cooperation, 2023
The French verb identifier is regarded as the point of reference in Anglo-Saxon and German etymol... more The French verb identifier is regarded as the point of reference in Anglo-Saxon and German etymologies. Identifier, in turn, derives its origin as a transitive verb from scholastic Latin, if one follows the Larousse: ‘latin scolastique identificare, du latin classique idem, le même, et facere, faire’ (‘identifier’, in: Larousse). Identification is interested in equal qualities, one could say. To recognise something as equal or made equal, however, is a complex practice that needs to take cultural schemata and acting between categories into account. The German noun Identität (identity), which stands for ‘völlige Übereinstimmung, Gleichheit, Wesenseinheit’ (complete accordance, equality, unity of essence) and the verb identifizieren (to identify), which means ‘to establish identity, to equate with one another’, were borrowed from Latin in the eighteenth century (‘Identität’, in: Pfeiffer 2005, p. 570, trans. SG). In the nineteenth century, Identifikation (identification) was added (ibid.) The encyclopaedically verifiable history of the German language appears to be lagging behind the practices of identification that with French, English, Spanish and Italian etymology can be dated much earlier in the seventeenth century (‘identify’, in OED).
The Oxford English Dictionary, for example, which is perhaps the most suitable for praxeological research, notes early modern occurrences from 1626 onwards for the transitive use of identify – in the sense of ‘to regard or treat as identical’. To identify in the sense of ‘to serve as a means of identification for; to show something or somebody to be’ became common as a transitive verb especially in the late eighteenth century (ibid.).
Connect and Divide: The Practice Turn in Media Studies, 2021
This paper combines a theory of media practices – coordination, delegation, registration/identifi... more This paper combines a theory of media practices – coordination, delegation, registration/identification – with a historical case study of a European credit card, the Eurocard.
Center for Advanced Internet Studies, 2020
Dieser CAIS-Report ist eine Vorschau für »Das Kreditkarten-Buch: Geschichte und Theorie des digit... more Dieser CAIS-Report ist eine Vorschau für »Das Kreditkarten-Buch: Geschichte und Theorie des digitalen Bezahlens«. Es wird 2021 im Berliner Kulturverlag Kadmos erscheinen. Weite Teile des Texts sind durch das Bochumer Fellowship überarbeitet und geschrieben worden. Mein herzlicher Dank gilt dem gesamten Team des Center for Advanced Internet Studies und dem Siegener Sonderforschungsbereich Medien der Kooperation.
Die Kapitel des Buches tragen folgende Titel (Stand November 2020):
1. Andere Medien des Geldes
2. „Debtor Nation“ USA
3. Europas Ringen um die Zahlungssysteme
4. Globalisierungen der Kreditkarte
5. Digitales Bezahlen und die Blockchain
6. Die neue Öffentlichkeit des Geldes.
Working Paper Series Media of Cooperation (17), 2020
Registrieren, Identifizieren und Klassifizieren sind Praktiken, die in digitalen Kulturen ka... more Registrieren, Identifizieren und Klassifizieren sind Praktiken, die in digitalen Kulturen kaum mehr zu trennen sind. Anhand der Mediengeschichte des Passes und der Kreditkarte geht der folgende Text der Frage nach, wie immer neue infrastrukturelle Kaskaden des Identifizierens entstehen und welche öffentliche Brisanz den entsprechenden Datenverarbeitungen innewohnt. Beim Identifizieren handelt es sich um eine ko-operative Medien- und Datenpraktik, an der stets mehr als eine Person beteiligt ist. Sie involviert von Anfang an menschliche Körper samt ihrer semiotischen Ressourcen und koppelt diese mit bürokratischen Aufschreibesystemen. Auch die neuesten digitalen Prozeduren greifen bevorzugt auf Gesichter und Fingerabdrücke zu: Biometrie versucht, den für das Identifizieren konstitutiven Abstand zwischen Konten, Körpern und Personen aufzuheben.
Zeitschrift für Medienwissenschaft, 2020
The contribution argues for an interdisciplinary shift of perspectives: Germanophone Media and Cu... more The contribution argues for an interdisciplinary shift of perspectives: Germanophone Media and Cultural Studies should open up to new forms of empirical theorizing, and become a part of the thriving international discussions on «inventive, mixed, lively, mobile, digital methods».
Der Text interveniert in die laufende Diskussion zu medienwissenschaftlichen Methoden. Mehr unter https://www.zfmedienwissenschaft.de/online/debatte/methoden-der-medienwissenschaft.
Bildwelten des Wissens: Visuelle Zeitgestaltung, 2019
Zeitgestaltung ist Präzisionsarbeit. Sie entwickelt sich insbesondere dazu, wenn die mit ihr ein... more Zeitgestaltung ist Präzisionsarbeit. Sie entwickelt sich insbesondere dazu, wenn die mit ihr einhergehenden koordinativen Notwendigkeiten ganze Infrastrukturen umfassen. So wird derjenige, der den 1928 im Selbstverlag erschienenen Band Handling London’s Under- ground Traffic unvorbereitet aufschlägt, von der textlichen Akkuratesse und genauen grafischen Zurichtung überrascht sein. Die Sorgfalt, mit der hier die elementaren Operationen eines großstädtischen Verkehrsnetzes vermittelt werden, steht im auffälligen Kontrast zu den im Text stets präsenten alltäglichen Notwendigkeiten des Verkehrsmanagements. Nichts ist dreckig, nichts dysfunktional an diesem Band, der sowohl Lehrmittel für die interne Schulung wie repräsentative Firmenschrift war.
Media in Action, 2019
We humans spend most of our waking lives working. Our work includes cultural, intellectual, manag... more We humans spend most of our waking lives working. Our work includes cultural, intellectual, managerial and emotional labour as well as physical toil. And yet, most research carried out by humanities and media scholars implicitly treats the study of work as marginal, uninteresting or as a “mere” sociological topic. Even the study of “digital practices” rarely engages with the specifics of the workplace, despite the importance of distributed micro-practices such as clickworking, filesharing and collaborative editing. Information technology continues to underpin this transformation of work today, as it has in the past.
For this reason, the contributions to the interdisciplinary conference “Computing is Work!” (Siegen, Germany, 6–8 July 2017) focused on computing as work practice, both on a local or situated and an infrastructural level. Speakers explored different kinds of computing as work, from computerised literary production to computer-based scientific research. In publishing this think piece as a part of the interdisciplinary online journal Media in Action, we aim to document this conference in a hybrid and productive way: so consider this think piece as a pathway to the conference talks and the conference talks as pathways to this think piece.
Uploads
Books by Sebastian Gießmann
Hewitt, Bibliothekswissenschaftlern oder Soziologinnen wie Adele Clarke zusammenarbeitete, stets hat sie sich intensiv auf andere Wissens- und Wissenschaftskulturen
eingelassen. Die dazu nötigen Lernprozesse reflektierte sie eindringlich – und teils sehr persönlich. Ihre Vielseitigkeit beruhte dabei auf einer tiefen
Verwurzelung im amerikanischen Pragmatismus, insbesondere in der Tradition der Chicago School of Sociology und des symbolischen Interaktionismus.2 Stars ethnografische Arbeit zeichnete sich im Sinne der Grounded Theory durch ein stetiges Hin und Her zwischen Forschungsgegenständen, analytischen Kategorien und der eigenen, verkörperten Erfahrung aus.
Auf dem Backcover steht:
Netze halten, verbinden und fangen. Sie verfangen, binden und verstricken. Unsere sozialen Netzwerke verdanken ihren Namen einem denkbar merkwürdigen und zwiespältigen Objekt. Wie aber kam das Netz ins Netzwerk? Warum kann es für ein Verbundensein von Menschen, Dingen, Institutionen, Zeichen, Infrastrukturen, ja selbst der Natur einstehen?
Mit der »Verbundenheit der Dinge« liegt erstmals eine Kulturgeschichte vor, in der die überwältigende Vielfalt von Netzwerken ausgebreitet wird. Sie beginnt mit den Geschicken von Fischer- und Spinnennetz in den alten Hochkulturen. Das Buch erzählt von den entscheidenden Momenten, in denen sich aus Vernetzungen eine veritable Kulturtechnik entwickelt. Es nimmt die Leser mit in die Pariser Kanalisation und an den Suez-Kanal, in die Telefonzentralen Nordostamerikas und lädt ein, mit der Londoner Untergrundbahn zu fahren. Sebastian Gießmanns fulminante Geschichte erklärt, warum soziale Netzwerke erst spät entdeckt wurden, wie sich der rasante Aufstieg der mathematischen Netzwerktheorie vollziehen konnte, wie unwahrscheinlich die Erfindung des Internets eigentlich war und was Diagramme und Verschwörungstheorien mit alldem zu tun haben.
Vorsicht! Nicht alles, was verbunden ist, ist auch vernetzt. Schon jetzt haben Netzwerke ihre Grenzen. Von ihnen handelt das Ende der »Verbundenheit der Dinge«.
Edited Journals by Sebastian Gießmann
Für einen medienkulturwissenschaftlichen Begriff des Tests gilt: In den Mikroentscheidungen des verteilten und verteilenden Testens steht das Soziale selbst auf der Probe. Der Schwerpunkt untersucht deshalb medienhistorische wie gegenwärtige Praktiken und Techniken von Testgesellschaften und fragt, wie sich Medien und Tests wechselseitig konstituieren. Besondere Aufmerksamkeit soll dabei die Frage der Politiken des Testens erfahren – wer oder was bestimmt, unter welchen Umständen getestet wird? Wir laden dazu ein, die konkreten Situationen des Testens einer medienwissenschaftlichen Prüfung zu unterziehen.
Einreichung kompletter Beiträge bis Ende Februar 2023.
Stylesheet und ausführlicher Call unter www.zfmedienwissenschaft.de.
Redaktion: Sebastian Gießmann, Carolin Gerlitz
Creative Commons 3.0, Namensnennung, Keine kommerzielle Nutzung, Keine Bearbeitung (CC BY-NC-ND 3.0 DE)
URN: urn:nbn:de:hbz:467-9293
URL: http://dokumentix.ub.uni-siegen.de/opus/volltexte/2015/929/
Papers by Sebastian Gießmann
We then move on to a discussion of the alphabet as itself digital, grounded in the work of Nelson Goodman. Engaging with the contributions of Matthew Kirschenbaum, we explore the limited interchangeability of representations between different encodings of the same symbols, connecting the purported immateriality of digitality to this actual fungibility of material representations.
This is a draft chapter of a book on “Defining Digitalities.” Comments are highly welcome!
The Oxford English Dictionary, for example, which is perhaps the most suitable for praxeological research, notes early modern occurrences from 1626 onwards for the transitive use of identify – in the sense of ‘to regard or treat as identical’. To identify in the sense of ‘to serve as a means of identification for; to show something or somebody to be’ became common as a transitive verb especially in the late eighteenth century (ibid.).
Die Kapitel des Buches tragen folgende Titel (Stand November 2020):
1. Andere Medien des Geldes
2. „Debtor Nation“ USA
3. Europas Ringen um die Zahlungssysteme
4. Globalisierungen der Kreditkarte
5. Digitales Bezahlen und die Blockchain
6. Die neue Öffentlichkeit des Geldes.
Der Text interveniert in die laufende Diskussion zu medienwissenschaftlichen Methoden. Mehr unter https://www.zfmedienwissenschaft.de/online/debatte/methoden-der-medienwissenschaft.
For this reason, the contributions to the interdisciplinary conference “Computing is Work!” (Siegen, Germany, 6–8 July 2017) focused on computing as work practice, both on a local or situated and an infrastructural level. Speakers explored different kinds of computing as work, from computerised literary production to computer-based scientific research. In publishing this think piece as a part of the interdisciplinary online journal Media in Action, we aim to document this conference in a hybrid and productive way: so consider this think piece as a pathway to the conference talks and the conference talks as pathways to this think piece.
Hewitt, Bibliothekswissenschaftlern oder Soziologinnen wie Adele Clarke zusammenarbeitete, stets hat sie sich intensiv auf andere Wissens- und Wissenschaftskulturen
eingelassen. Die dazu nötigen Lernprozesse reflektierte sie eindringlich – und teils sehr persönlich. Ihre Vielseitigkeit beruhte dabei auf einer tiefen
Verwurzelung im amerikanischen Pragmatismus, insbesondere in der Tradition der Chicago School of Sociology und des symbolischen Interaktionismus.2 Stars ethnografische Arbeit zeichnete sich im Sinne der Grounded Theory durch ein stetiges Hin und Her zwischen Forschungsgegenständen, analytischen Kategorien und der eigenen, verkörperten Erfahrung aus.
Auf dem Backcover steht:
Netze halten, verbinden und fangen. Sie verfangen, binden und verstricken. Unsere sozialen Netzwerke verdanken ihren Namen einem denkbar merkwürdigen und zwiespältigen Objekt. Wie aber kam das Netz ins Netzwerk? Warum kann es für ein Verbundensein von Menschen, Dingen, Institutionen, Zeichen, Infrastrukturen, ja selbst der Natur einstehen?
Mit der »Verbundenheit der Dinge« liegt erstmals eine Kulturgeschichte vor, in der die überwältigende Vielfalt von Netzwerken ausgebreitet wird. Sie beginnt mit den Geschicken von Fischer- und Spinnennetz in den alten Hochkulturen. Das Buch erzählt von den entscheidenden Momenten, in denen sich aus Vernetzungen eine veritable Kulturtechnik entwickelt. Es nimmt die Leser mit in die Pariser Kanalisation und an den Suez-Kanal, in die Telefonzentralen Nordostamerikas und lädt ein, mit der Londoner Untergrundbahn zu fahren. Sebastian Gießmanns fulminante Geschichte erklärt, warum soziale Netzwerke erst spät entdeckt wurden, wie sich der rasante Aufstieg der mathematischen Netzwerktheorie vollziehen konnte, wie unwahrscheinlich die Erfindung des Internets eigentlich war und was Diagramme und Verschwörungstheorien mit alldem zu tun haben.
Vorsicht! Nicht alles, was verbunden ist, ist auch vernetzt. Schon jetzt haben Netzwerke ihre Grenzen. Von ihnen handelt das Ende der »Verbundenheit der Dinge«.
Für einen medienkulturwissenschaftlichen Begriff des Tests gilt: In den Mikroentscheidungen des verteilten und verteilenden Testens steht das Soziale selbst auf der Probe. Der Schwerpunkt untersucht deshalb medienhistorische wie gegenwärtige Praktiken und Techniken von Testgesellschaften und fragt, wie sich Medien und Tests wechselseitig konstituieren. Besondere Aufmerksamkeit soll dabei die Frage der Politiken des Testens erfahren – wer oder was bestimmt, unter welchen Umständen getestet wird? Wir laden dazu ein, die konkreten Situationen des Testens einer medienwissenschaftlichen Prüfung zu unterziehen.
Einreichung kompletter Beiträge bis Ende Februar 2023.
Stylesheet und ausführlicher Call unter www.zfmedienwissenschaft.de.
Redaktion: Sebastian Gießmann, Carolin Gerlitz
Creative Commons 3.0, Namensnennung, Keine kommerzielle Nutzung, Keine Bearbeitung (CC BY-NC-ND 3.0 DE)
URN: urn:nbn:de:hbz:467-9293
URL: http://dokumentix.ub.uni-siegen.de/opus/volltexte/2015/929/
We then move on to a discussion of the alphabet as itself digital, grounded in the work of Nelson Goodman. Engaging with the contributions of Matthew Kirschenbaum, we explore the limited interchangeability of representations between different encodings of the same symbols, connecting the purported immateriality of digitality to this actual fungibility of material representations.
This is a draft chapter of a book on “Defining Digitalities.” Comments are highly welcome!
The Oxford English Dictionary, for example, which is perhaps the most suitable for praxeological research, notes early modern occurrences from 1626 onwards for the transitive use of identify – in the sense of ‘to regard or treat as identical’. To identify in the sense of ‘to serve as a means of identification for; to show something or somebody to be’ became common as a transitive verb especially in the late eighteenth century (ibid.).
Die Kapitel des Buches tragen folgende Titel (Stand November 2020):
1. Andere Medien des Geldes
2. „Debtor Nation“ USA
3. Europas Ringen um die Zahlungssysteme
4. Globalisierungen der Kreditkarte
5. Digitales Bezahlen und die Blockchain
6. Die neue Öffentlichkeit des Geldes.
Der Text interveniert in die laufende Diskussion zu medienwissenschaftlichen Methoden. Mehr unter https://www.zfmedienwissenschaft.de/online/debatte/methoden-der-medienwissenschaft.
For this reason, the contributions to the interdisciplinary conference “Computing is Work!” (Siegen, Germany, 6–8 July 2017) focused on computing as work practice, both on a local or situated and an infrastructural level. Speakers explored different kinds of computing as work, from computerised literary production to computer-based scientific research. In publishing this think piece as a part of the interdisciplinary online journal Media in Action, we aim to document this conference in a hybrid and productive way: so consider this think piece as a pathway to the conference talks and the conference talks as pathways to this think piece.
"Net neutrality is the principle that governments should mandate Internet service providers to treat all data on the Internet the same, and not discriminate or charge differently by user, content, website, platform, application, type of attached equipment, or method of communication." (Wikipedia 2018a)
By now, net neutrality is almost inseparable from other widely discussed trajectories of digitally networked media such as mass surveillance and censorship. Ever since it became an issue in itself, net neutrality is constantly under repair, flickering in and out with political changes and activist engagement.
Unlike policy-related papers, this article takes a different approach to the formation of net neutrality as a contested issue, with specific reference to US media publics. Along with Susan Leigh Star, I propose to understand it as a boundary object that has developed into a global “ideal type” (Star 1989, p. 49; Star and Griesemer 1989, p. 410). Boundary objects mediate between the informational requirements of heterogeneous social worlds (or publics). They aggregate different and even opposing viewpoints in a controversy without necessarily reconciling them. More specifically, as an “ideal-type” boundary object, net neutrality retains its interpretative flexibility for heterogeneous stake- holders from different social worlds (Pinch and Bijker 1987). It allows for different imaginations of how all data and “content” circulation should work on the internet. While an ideal-type boundary object “does not accurately describe the [technical, SG] details”, for example of non-discriminatory data package transmission and internet architecture, it is in fact “fairly vague” (Star and Griesemer 1989, p. 410).
Precisely because of its contested definition, net neutrality seems to be adaptable by all stakeholders for their purposes. This adaptability and interpretative flexibility is key to local appropriation and to the similar, yet not identical formations of net neutrality as an issue of public concern. Although there is no neutrality of stakeholders’ interests when it comes to net neutrality, even the most adversarial proponents will agree that the controversy deals with the question of how the internet should work as a global, yet techno-legally localised infrastructure. Obviously, there is no standardisation of related protocols that could ever deliver ‘real’ network neutrality. In producing an administrative and legal ideal type that is actually rather vague, the controversy is creating an abstraction from historical and actual infrastructural practice.
The deadline for submissions (including the pre-conference day) is 15th October 2024.
To submit a proposal :
https://easychair.org/conferences/?conf=resaw2025