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AKTEN DES 13. ÖSTERREICHISCHEN ARCHÄOLOGENTAGES Klassische und Frühägäische Archäologie Paris-Lodron-Universität Salzburg vom 25. bis 27. Februar 2010 herausgegeben von Claus Reinholdt – Wolfgang Wohlmayr Wien 2012 Akten des 13. Österreichischen Archäologentages Klassische und Frühägäische Archäologie Paris-Lodron-Universität Salzburg vom 25. bis 27. Februar 2010 Herausgegeben von Claus Reinholdt – Wolfgang Wohlmayr Wien 2012 Gedruckt mit Unterstützung durch: Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung Magistrat der Stadt Salzburg, Abteilung Kulturförderung Paris-Lodron-Universität Salzburg Stiftungs- und Förderungsgesellschaft der Paris-Lodron-Universität Salzburg Einbandentwurf: Martin Del-Negro; # Universität Salzburg Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abruf bar. Bibliographic information published by Die Deutsche Bibliothek Die Deutsche Bibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data is available in the Internet at http://dnb.ddb.de. Copyright # 2012, Phoibos Verlag, Wien. All rights reserved www.phoibos.at; office@phoibos.at Printed in Austria: Robitschek & Co. Ges.m.b.H., 1050 Wien ISBN 978 - 3- 85161- 053 -6 Die Orientalischen Gottheiten in der minoisch-mykenischen Ikonographie* Veronika Dubcová Die intensiven Kontakte zwischen den Kulturen der Ägäis, Ägyptens und des Alten Orients bilden eine feste Grundlage für einen vielseitigen überregionalen, materiellen und ideologischen Austausch. Bei der Vermutung eines ‚Ex Oriente Lux‘ und eines ausgeprägten religiösen Synkretismus im östlichen Mittelmeerraum haben viele Forscher versucht, mit Hilfe der orientalischen Parallelen Licht in die Dunkelheit der frühägäischen Religion hineinzubringen1. Die Unklarheiten in unserer Kenntnis über diesen Bereich der frühägäischen Gesellschaft, die vor allem auf einem Mangel an schriftlichen Quellen beruhen und die die Identifikation der einzelnen göttlichen Figuren, ihre Natur und Funktionen und ihre Darstellungsweise betreffen, könnten so teilweise beleuchtet werden. Es sind die zahlreichen schon in der Zeit der älteren Paläste erscheinenden Motive und vor allem der Reichtum der neopalatialen Ikonographie, die eine Anzahl von äußerlichen Impulsen annehmen lassen2. Die erhaltenen Bilder formen eine wichtige Basis für unser Verständnis der religiösen Vorstellungen, die hinter den Darstellungen verborgen sein mögen. Gerade aus diesem Grund ist es aber von großer Bedeutung, die Quellen und Wege der möglichen Inspiration gut zu bedenken. Die meisten orientalischen Parallelen werden mit drei unterschiedlichen, in der Ikonographie vorkommenden Phänomenen in Verbindung gebracht. Auf einer Seite sind es verschiedene Attribute und Göttersymbole, die eine Gottheit definieren oder vertreten können, welche miteinander verglichen werden. Es handelt sich oft um Motive wie die sog. „Kulthörner“, Rosette, Stern oder Sonne (Abb. 1), Kreuz, Palme, Pfeiler, Stier, Kuh oder Löwe, die man mit der ägyptischen Göttin Hathor verbindet oder die zu den Attributen der mesopotamischen und syrischen Göttinnen wie Ištar, Astarte oder Ašera gehören3. Die meisten dieser Bildmotive werden im gesamten Alten Orient mehreren Gottheiten zugeschrieben, sind austauschbar und überregional verbreitet4. Bei den minoisch-mykenischen Darstellungen treten sie eher beliebig in verschiedenen * In dem vorgelegten Beitrag werden einige der wichtigsten Ergebnisse meiner Diplomarbeit zusammengefasst, die im Juni 2009 an der Universität Trnava, Slowakei, eingereicht wurde. Ich möchte mich an dieser Stelle vor allem bei Prof. Fritz Blakolmer bedanken, der das Thema der Arbeit initiiert hat, für seine ununterbrochene Unterstützung, Ratschläge und Anregungen, die zu ihrer Fertigstellung geführt haben. 1 Es war der Ausgräber von Knossos Arthur Evans selbst, dem wir die wichtigsten komparativen Beobachtungen zu verdanken haben: Evans 1901; ders., PM I–IV. Zu den neueren Arbeiten gehören vor allem: Sugaya 2000; J. A. MacGillivray, The Great Kouros in Cretan Art, in: J. A. MacGillivray – J. M. Driessen – L. H. Sackett (Hrsg.), The Palaikastro Kouros. A Minoan Chryselephantine Statuette and its Aegean Bronze Age Context, British School at Athens Studies 6, London 2000, 123–130; Moss 2004; Marinatos 2007 a, 2007 b, 2009, 2010. 2 Siehe u. a. H. Kantor, The Aegean and the Orient in the Second Millenium B. C. Archaeological Institute of America Monograph, Nr. 1. 1947 (reprint. Boston 1997); F. Schachermeyr, Ägäis und Orient: Die überseeischen Kulturbeziehungen von Kreta und Mykenai mit Ägypten, der Levante und Kleinasien unter besonderer Berücksichtigung des 2. Jahrtausends v. Chr. (Wien 1967); Crowley 1989; M. H. Feldman, Diplomacy by Design: Luxury Arts and an „International Style“ in the Ancient Near East, 1400–1200 BCE (Chicago 2006); Aruz 2008; Phillips 2008. 3 Evans 1901, 161–163; PM I 505–513; B. Otto, Minoische Bildsymbole, in W. Schiering (Hrsg.), Ägäis Kolloquium, Schriften des deutschen Archäologen-Verbandes IX (Mannheim 1987) 9–26; G. Owens, ‘All Religions Are One’ (William Blake 1757–1827), Astarte/Ishtar/Ishassaras/Asasarame: The Great Mother Goddess of Minoan Crete and the Eastern Mediterranean, Cretan Studies 5, 1996, 209–218; Marinatos 2007 a; 2009; 2010; Moss 2005; 201–202. 4 Vor allem im Alten Ägypten gehört ein und dasselbe Symbol oder Attribut mehreren Gottheiten und bezeichnet eher ihren göttlichen Aspekt z. B. Sonnenscheibe, Hörner, Kuh- oder Stierkopf, Stern, siehe Wilkinson 2003; In der mesopotamischen Ikonographie gehören Motive wie Stern, Rosette oder Löwe der Göttin Ištar, Sonnenscheibe 29 Die Orientalischen Gottheiten in der minoisch-mykenischen Ikonographie Kombinationen auf und es besteht offensichtlich kein fester Kanon, nach dem sie einzelnen göttlichen Figuren zugewiesen werden können5. Das alles erschwert die Bestimmung des Einflusses einer konkreten Gottheit anhand dieser vermuteten Göttersymbole erheblich. Einen anderen Fall stellt eine ganze Szenenkomposition dar, die anhand von orientalischen Mythen und allgemeinen religiösen Vorstellungen gedeutet wird. Für eine solche steht die in der minoisch-mykenischen Bildkunst häufiger vorkommende Szene mit einer sitzenden weiblichen Figur, die eine hinzutretende männliche Gestalt entgegennimmt (Abb. 10)6. Aufgrund einer offensichtlich engen Beziehung der Hauptakteure wird sie traditionell als die sog. ‚sacra conversazione‘ oder ‚Heilige Hochzeit‘ bezeichnet und oft mit der mythologischen Beziehung der Göttin Inanna/Ištar und ihres göttlichen Gefährten Dumuzi/Tammuz gleichgesetzt7. Bei den meisten dieser religiösen Modelle besteht aber ein großer Unterschied zwischen der Ideologie, die wir am häufigsten in verschiedenen Mythen fassen können, und der Ikonographie, die zur Darstellung dieser Szenen benutzt wurde. Die mythologische Verbindung zweier Gottheiten wird in den erhaltenen Texten nur selten und meist indirekt angedeutet und unter dem Begriff ‚Heilige Hochzeit‘ versteht man eher eine rituelle Handlung in der säkularen Sphäre8. Das Thema wird mit einigen in der Glyptik und in der Relief kunst vorkommenden Götterpaardarstellungen oder mit symbolischen erotischen Szenen verbunden, wobei die dargestellten Figuren kaum mit einer bestimmten Gottheit zu identifizieren sind9. Die Darstellungen auf den minoisch-mykenischen Siegeln repräsentieren eher eine Art aus dem Orient bekannten Einführungsszene, wo es oft der König oder Siegelbesitzer ist, der zu einer sitzenden oder stehenden Göttin hinzutritt10. Einen ähnlichen gemeinsamen mythologischen Hintergrund kann man nicht ausschließen, die ikonographische Inspiration ist aber anderswo zu suchen. Die Übernahme ikonographischer Motive kann man am besten bei den einzelnen Götterdarstellungen verfolgen, bei ihrer Gestaltung, Positionierung, bei ihren Gesten, ihrer Tätigkeit und ihrer Beziehung zu den anderen menschlichen, tierischen oder phantastischen Wesen. Die Übernahme einer orientalischen Gottheit, die man überzeugend belegen kann, ist die Adoption der ägyptischen Nilpferdgöttin Ta-wrt und ihre Transformation in den minoisch-mykenischen Genius11. Abgesehen von einigen Mischwesen sind die minoisch-mykenischen göttlichen Figuren von einer rein anthropomorphen Gestalt und den orientalischen Einfluss kann man im verschiedenen Ausmaß bei einigen Einzelmotiven annehmen. und Kreuz dem Sonnengott Šamaš. Herles 2006, 226–227, 254–258; in der syrischen Ikonographie Stier dem Wettergott oder der Regengöttin, Otto 2000, 258; zu Stier, Kuh und Stern siehe auch: Black – Green 1992, 47, 53, 118– 119. 5 F. Blakolmer, A Pantheon without Attributes ? Goddesses and Gods in Minoan and Mycenaean Iconography, in: J. Mylonopoulos (Hrsg.), Divine Images and Human Imaginations in Ancient Greece and Rome, Religions in the Graeco-Roman World (Leiden – Boston 2010) 21– 61; siehe auch Blakolmer (im vorliegenden Band). 6 Diese wird z. B. auf dem Siegelring aus Mykene (CMS I, Nr. 101), Siegelring aus Theben (CMS V 1, Nr. 199), Siegelring aus Poros (Dimopoulou – Rethemiotakis 2000, 43, fig. 4 c) und auf dem Siegel in Genf (CMS X, Nr. 261) präsentiert. 7 Evans PM I, 160–161; PM III, 464–469; Marinatos 1993, 188–192; Dimopoulou – Rethemiotakis 2000. Statt des männlichen Vegetationsgottes nimmt N. Marinatos eine Version des altorientalischen Wettergottes oder den König an, der unter dem Schutz seiner Muttergöttin steht. Marinatos 2007 b; 2010, 151–166. 8 M. P. Nilsson, The Minoan-Mycenaean Religion 30 and its Survival in Greek Religion, 2. Edit. (Lund 1968), 401–404; R. Koehl, The ‘Sacred Marriage’ in Minoan Religion and Ritual, in Hägg – Laffineur 2001, 237–243, zu dem Zyklus um die ‚Heilige Hochzeit‘ siehe auch Winter 1983, 311–333. 9 Winter 1983, 252–413; Herles 2006, 124; R. Schurte, 14. Juli 2010, Art. Tammuz, in J. Eggler – Ch. Uehlinger Ch. (Hrsg.), Iconography of Deities and Demons in the Ancient Near East, http://www.religionswissenschaft.unizh.ch/idd/prepublications/e_idd_tammuz. pdf (19. 08. 2010). 10 Zahlreiche Beispiele aus verschiedenen Zeitperioden und Regionen, K. Bittel, Die Hethiter: Die Kunst Anatoliens vom Ende des 3. bis zum Anfang des 1. Jahrtausends vor Christus (München 1976) 95; Collon 1987, 36–39; M. Haussperger, Die Einführungsszene. Entwicklung eines mesopotamischen Motivs von der altakkadischen bis zum Ende der altbabylonischen Zeit (München – Wien 1991) 244–256; Schroer 2008, 68–70. 1 1 J. Weingarten, The Transformation of Egyptian Taweret into the Minoan Genius. A Study in Cultural Transmission in the Middle Bronze Age, SIMA 88, 1991. Veronika Dubcová Zu den prominentesten Göttinnendarstellungen der minoischen Bildkunst gehört der sog. „Mother of the Mountain“-Siegelabdruck aus Knossos (Abb. 2)12. Die hervorgehobene Stellung der weiblichen Figur auf dem mit einem Schuppenmotiv verzierten Berg, ihr herrscherlicher Gestus, ihr kriegerischer Aspekt angedeutet durch Lanze oder Stab in der Hand, ihre Assoziation mit den Löwen und mit der untergeordneten männlichen Figur, das alles ermuntert zu einem Vergleich mit der mesopotamischen Göttin Ištar13. Vergleichen wir aber eine der typischen Erscheinungsformen der Ištar (Abb. 3) mit unserem Siegel, erweisen sich die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Göttinnen eher als symbolisch. Ištar trägt meistens einen Schlitzrock und einen Oberteil, zu ihren Waffen gehören verschiedene Keulen oder das Sichelschwert, sie steht nur selten auf einem Hügel und wird meistens nur von einem Löwen begleitet, auf dem sie mit einem Bein ruht14. Wir finden kein einziges Bild dieser Göttin, das eine ähnliche Komposition und Gestaltung wie das minoische Siegel aufweist. Die einzelnen Motive findet man aber bei anderen ihrer Erscheinungsformen15 oder bei anderen Gottheiten. Der mit Schuppen versehene Berghügel, der in der akkadischen und neusumerischen Zeit in der Bildkunst als Vegetationssymbol erscheint, wird von dem Sonnen- und Wettergott bestiegen16 (Abb. 11). Oft nimmt er aber eine Rolle des Bergthrones ein, auf dem verschiedene, vor allem männliche Vegetations- oder Fruchtbarkeitsgottheiten sitzen17. Während die stehende Göttin auf dem „Mother of the Mountain“-Siegelabdruck mit ihrer Position eine Ausnahme bildet, erscheinen die meisten Göttinnen sitzend auf einem Bergthron18. In der frühägäischen Bildkunst findet man mehrere Beispiele bewaffneter weiblicher göttlicher Figuren19. Ihre Gestaltung könnte von der Ištar-Mythologie beeinflusst worden sein; was aber die Ikonographie betrifft, stehen ihnen die westsemitischen Entsprechungen der Ištar näher. Mit Speeren ist es die geflügelte Göttin aus der syrischen Glyptik, die mit Anat oder Aštarte identifiziert wird20. Es sind ebenso diese – nicht ganz klar unterscheidbaren Göttinnen, die ähnlich wie die minoischen und mykenischen Göttinnen mit einem Bogen, mit einem Schild oder mit einer Lanze erscheinen21. Obwohl die göttliche Natur der abgebildeten männlichen Figuren noch mehr umstritten ist als die der weiblichen, besitzen diese offensichtlich auch einen kriegerischen Charakter und wurden ebenso oft mit den orientalischen Göttern verglichen22. Ihr Bildnis begegnet uns vor allem auf einer Gruppe von Siegeln, wo sie meistens mit einer Lanze, mit einer spitzen Kopf bedeckung 12 CMS II 8, Nr. 256. 13 Otto 1987, 13–18; Sugaya 2000, 273–286; Moss 2004, 202. 14 Colbow 1991. 1 5 Beispiele aus Colbow 1991: Schuppenberghügel und Falbelgewand (Taf. 3, 17, Kat. Nr. 13); Überreichen eines Stabes und Löwe (Taf. 13, 110, Kat. Nr. 76). 16 Keel – Schroer 2005, 348; Otto 2000, 217. 17 M. Metzger, Königsthron und Gottesthron: Thronformen und Throndarstellungen in Ägypten und im Vorderen Orient im dritten und zweiten Jahrtausend vor Christus und deren Bedeutung für das Verständnis von Aussagen über den Thron im Alten Testament, AOAT 15 (Kavelaer 1985) 142–144, 158. 18 P. Rehak, Enthroned Figures in Aegean Art and the Function of the Mycenaean Megaron, in Rehak 1995, 105–106. 19 Die weiblichen Figuren mit Waffen und ihre mögliche göttliche Natur wurden besprochen bei P. Rehak, New Observations on the Mycenaean ‘Warrior Goddess’, AA 1984, 535–545; ders., Tradition and Innovation in the Fresco from Room 31 in the ‘Cult Center’ at Mycenae, in R. Laffineur – J. L. Crowley (Hrsg.), IKON: Aegean Bronze Age Iconography: Shaping a Methodology, 4 th International Aegean Conference, University of Tasmania, Hobart, 6–9 April 1992, Aegaeum 8 (Liège 1992) 39–62; ders., The Mycenaean ‘Warrior Goddess’ Revisited, in: R. Laffineur (Hrsg.), Polemos, Le contexte guerrier en Égée à l’âge du bronze, Actes de la 7 eme Rencontre égéenne internationale, Universite de Liege, 14–17 avril 1998, Aegaeum 19, I (Liège – Austin 1999) 227–239; P. Warren, Shield and Goddess in Minoan Crete and the Aegean, in A. Karetsou – D. Theocharis (Hrsg.), Pepragmena H' Diethnous Kritologikou Synedriou. Irakleio, 9–14 Septemvriou 1996, Vol. A3: Proïstoriki kai Archaia Elliniki Periodos (Irakleio 2000) 457–470; Sugaya 2000. Zu den anderen weiblichen Figuren mit einem Stab in der Hand siehe Younger 1995, 160–162: Die einzelnen Gesten unterscheiden sich aber und ihre göttliche Natur ist in den meisten Fällen umstritten. 20 Otto 2000, 205–206. 2 1 Cornelius 2004, 26–29. 22 Evans PM III, 464–466; E. Hallager, The Master Impression: A Clay Sealing from the Greek-Swedish Excavations at Kastelli, Khania, SIMA 6 (Göteborg 1985) 23– 25; Marinatos 2007 b; 2010, 167–185. 31 Die Orientalischen Gottheiten in der minoisch-mykenischen Ikonographie und in Begleitung eines Löwen auftreten (Abb. 4)23. Es sind vor allem die syrischen kriegerischen Wettergötter, die auf ähnliche Weise gestaltet und anhand von Texten als Adad, Dagan, Rešep oder Baal identifiziert werden (Abb. 5,11)24. Bei einer Untersuchung der einzelnen Erscheinungsformen der genannten Gottheiten ergeben sich jedoch wieder zahlreiche Unterschiede. Es sind vor allem der schlagende Gestus und das Stehen auf einem Tier, Motive, die in der frühägäischen Bildkunst nicht vorhanden sind25. Nur in einigen Fällen findet man eine Göttin, die auf einem Tier oder auf einem Mischwesen sitzt, was vielleicht dieses Bildmotiv widerspiegeln könnte26. Die Macht über die Tierwelt demonstrieren die minoischen und mykenischen männlichen Gottheiten in der Komposition des „Herrn der Tiere“, die eindeutig orientalischer Herkunft ist27. Dieses im ganzen Alten Orient verbreitete mesopotamische Motiv, das ursprünglich zur Abbildung eines Herrschers und eines mythischen Helden benutzt wurde, lässt sich aber keiner bestimmten Gottheit zuweisen28. Es ist eher die weibliche Version der „Herrin der Tiere“, bei der man die Göttlichkeit annehmen kann, was auch durch die ältesten Beispiele des sicher eine Göttin darstellenden Motives aus dem syrischen Bereich unterstützt wird (Abb. 9). Ihre genaue Identifikation ist ebenso problematisch, man vermutet meist einen Aspekt der Ištar oder der späteren Göttinnen Anat und Kadeš29. Eines der wichtigsten Attribute der Göttlichkeit im Alten Orient und Ägypten sind die zahlreichen Hörnerkronen30. Einen Eindruck von solchen Kopf bedeckungen erweckt der sog. snake frame, der mit einer zentralen, von Löwen oder Greifen flankierten, weiblichen Figur erscheint und der einst vielleicht einen Ritualgegenstand gebildet hat (Abb. 6)31. Die Verbindung mit einer Hörnerkrone und diesem Gegenstand deutet ein Siegelabdruck aus Pylos an (Abb. 8), auf dem die Hörner direkt auf der Kopf bedeckung angebracht sind32. Es ist nicht auszuschließen, dass die zahlreichen orientalischen Hörnerkronen die Entstehung dieses Gegenstandes beeinflusst haben könnten. Die Komposition, ihre frontale Stellung, teilweise Nacktheit, die flankierenden Tiere und vor allem die häufige Kombination mit den Ziegen, die eine große Rolle im gesamten syrisch-palästinischen Bereich spielten, verbinden die minoischen Göttinnen gerade mit diesem Gebiet33. Die Mehrzahl der ägäischen Göttinnen ist mit einem Volantrock bekleidet, der sich aus dem mesopotamischen Falbelgewand entwickelte34. Dieses, wahrscheinlich auch von irdischen Menschen getragenes Kleid gehört zu den typischen Gestaltungsmerkmalen der meisten altorientalischen Gottheiten. Außer der Göttin Ištar ist es vor allem die fürbittende Göttin Lamma, die in diesem Gewand am häufigsten in der mesopotamischen wie auch in der syrischen Glyptik vorkommt (Abb. 7)35. 23 CMS II 8, Nr. 236, 237. 24 I. Cornelius, The Iconography of the Canaanite Gods Reshef and Baal. Late Bronze and Iron Age I Periods (c 1500–1000 BCE), OBO 140 (Freiburg – Göttingen 1994). 25 Crowley 1989, 269–283. 26 D. Levi, Gleanings from Crete, I. Dragon of Babylon in Crete ?, AJA 49, 1945, 270–280; J. C. Poursat, Notes d’iconographie préhellenique: dragons et crocodiles, BCH l00: 1, 1976, 461–474; Younger 1995, 179–180. 27 Crowley 1989, 28–39, 271–272; A. Barclay, The Potnia Theron: Adaptation of a Near Eastern Image, in Hägg – Laffineur 2001, 373–386; Aruz 2008, 66, 199–200. 28 Keel – Schroer 2005, 182–183. 29 Winter 1983, 185–186; I. Cornelius, 2009, 20. Juli, Art. Mistress of Animals, in: J. Eggler – Ch. Uehlinger (Hrsg.), Iconography of Deities and Demons in the Ancient Near East, http://www.religionswissenschaft. unizh.ch/idd/ prepublications/e_idd_baal.pdf (07. 09. 2010). 32 30 R. M. Boehmer, Kopf bedeckung, in D. O. Edzard (Hrsg.), RlA VI (Berlin 1980/1983) 203–210, S. A. Collier, The Crowns of Pharaoh. Their Development and Significance in Ancient Egyptian Kingship (Los Angeles 1996). 3 1 R. Hägg – Y. Lindau, The Minoan ‘Snake Frame’ Reconsidered, OpAth 15, 1984, 67–77. 32 CMS I, Nr. 379. 33 Schroer 2008, 48. 34 B. Jones, The Clothes-Line: Imports and Exports of Aegean Cloth(es) and Iconography, in R. Laffineur – E. Greco (Hrsg.), Emporia: Aegeans in the Central and Eastern Mediterranean. Proceedings of the 10 th International Aegean Conference, Athens, Italian School of Archaeology, 14–18 April 2004, Aegaeum 25 (Liège – Austin 2005) 707–715. 35 A. Spycket, La déesse Lama, Revue d’Assyriologie 54, 1960, 73–84; Otto 2000, 211–212; Herles 2006, 231– 232. Veronika Dubcová Einer der wichtigsten Unterschiede der weiblichen Trägerinnen dieses Gewandes im Alten Orient ist ihr bekleideter Oberkörper, dessen Enthüllung nur in einigen Fällen angenommen werden kann. Obwohl wir in der minoisch-mykenischen Bildkunst nur ganz selten eine komplett nackte Frau finden36, wird bei vielen Darstellungen mindestens der Schein erweckt und eine enthüllte Brust ist eines der wichtigsten Merkmale der dargestellten weiblichen Figuren. Die Verbreitung und wichtige Rolle der nackten Göttinnen in der Ikonographie des Alten Orients, trotz ihrer niedrigeren Stellung im mesopotamischen oder syrischen Pantheon, konnte sehr bedeutend bei der ikonographischen Gestaltung der ägäischen Göttinnen mitgewirkt haben. Die akkadische und syrische Regengöttin Šala, die babylonische Baštu oder die palästinische Zweiggöttin besitzen einen magisch-erotischen Fruchtbarkeitsaspekt, der zu ihren Aufgaben als Fürbitterinnen und Partnerinnen des Wettergottes bedeutend beiträgt37. Der große Einfluss und die Beliebtheit dieser Göttinnen spiegeln sich auch in der Erscheinung der Göttin des sog. Kadeš-Typus wider, die nackt auf einem Tier steht und verschiedene Gegenstände in den Händen hält (Abb. 12)38. Ihre Entstehung durch die Kombination von verschiedenen Motiven, durch synkretistische Verschmelzungen und ihre Eingliederung in die lokalen Götterfamilien deuten an, dass solche religiöse, künstlerische und soziologische Prozesse auch in der minoisch-mykenischen Gesellschaft durchaus möglich wären. Wie schon früher erwähnt, weisen die weiblichen göttlichen Figuren einen engen Kontakt mit den männlichen auf (Abb. 11). Kadeš wird öfter von den Göttern Min und Rešep flankiert und die syrische nackte Göttin erweckt durch ihre Nacktheit oder mit ihrem Gestus des „Sich-Entschleiern“ die Lebenskräfte des Gottes und gewährt so die Fruchtbarkeit und eine Art kosmischer Ordnung39. Die partielle Nacktheit oder die betonten Körperteile der Göttinnen, ebenso wie ihre Beziehung zu der männlichen Gestalt, lassen eine Verwandtschaft dieser Szenen erahnen. Ohne jetzt in der Lage zu sein, die orientalische Herkunft der erwähnten Motive überzeugend demonstrieren zu können, haben wir in dieser kurzen Zusammenfassung die wichtigsten Aspekte und Quellen der möglichen Einflüsse bei der Bildung der minoischen religiösen Ikonographie vorgestellt. Die genauere Bestimmung der einzelnen Motive erfordert eine weitere, detaillierte Untersuchung. Selbst in den Regionen mit den zahlreichen schriftlichen Quellen wie Ägypten oder Mesopotamien erweist sich die Identifikation der einzelnen Gottheiten in der Bildkunst als problematisch40. Es handelt sich um synkretistische Verschmelzungen und verschiedene Erscheinungsformen der einzelnen Gottheiten, um eine Austauschbarkeit ihrer Attribute sowie zeitliche und regionale Unterschiedlichkeiten. Diese Vielfältigkeit hat bestimmt stark auf die Ägäer gewirkt und sich in ihrer Bildwelt teilweise widergespiegelt. Ein Transfer der religiösen Ideologie zwischen den Kulturen des östlichen Mittelmeerraumes ist keinesfalls auszuschließen; was aber die Ikonographie betrifft, sind dies eher einzelne Motive von verschiedenen Gottheiten, die einerseits zufällig, andererseits aber wahrscheinlich absichtlich ausgewählt und benutzt wurden. Die wachsende Macht, der Reichtum und das damit zusammenhängende Prestige der mino36 Zu den Ausnahmen zählen die Goldbleche oder eine Elfenbeinstatuette aus Mykene, S. Böhm, Die ‘nackte Göttin’: zur Ikonographie and Deutung unbekleideter weiblicher Figuren in der frühgriechischen Kunst (Mainz am Rhein 1990), M1–3, Taf. 1 a, b, f; die angebliche Nacktheit wird meistens infrage gestellt: E. Kyriakidis, Nudity in Late Minoan I Seal Iconography, Kadmos 36, 1997, 119–126; E. J. W. Barber, Half-clad Minoan Women, Revisited, Kadmos 44, 2005, 40–42. 37 Die mesopotamischen nackten Göttinnen werden aber oft auch als ein Aspekt der Ištar identifiziert. Black – Green 1992, 144. Zu ihrem Charakter siehe: Ch. Uehlinger, Nackte Göttin, B, in D. O. Ebzard (Hrsg.), RlA IX (New York 1998–2001), 46–64; Otto 2000, 206–211; Schroer 2008, 46–50. Die mögliche Verbindung ihrer Eigenschaften bei den minoischen Darstellungen erwähnt auch S. Morris, The Iconography of the Bared Breast in Aegean Bronze Age Art, in K. Kopaka (Hrsg.), FYLO, Engendering Prehistoric ‘Stratigraphies’ in the Aegean and the Mediterranean, Proceedings of an International Conference University of Crete, Rethymno 2–5 June 2005, Aegaeum 30, (Liège – Austin 2009) 247. 38 Cornelius 2004, 48–50. 39 Siehe oben (Anm. 37). 40 Zu der Problematik der Götterdarstellungen und ihrer Identifikation siehe: Collon 1987, 165–171; Black – Green 1992, 15–21. 33 Die Orientalischen Gottheiten in der minoisch-mykenischen Ikonographie ischen Palastelite haben eine Notwendigkeit der Selbstdefinition und Präsentation hervorgerufen, die mit der Suche nach neuen Ausdrucksmitteln verbunden sein mag. Die bildtragenden orientalischen Importe, die ihren Weg in die Ägäis schon seit der frühminoischen Zeit gefunden haben und immer hochgeschätzt wurden, konnten also schon am Ende der Altpalastzeit gewisse Quellen der Inspiration gewährt haben41. Die Bestimmung des Einflusses der einzelnen Regionen erweist sich als sehr problematisch und erfordert eine weitere und detaillierte Untersuchung. Mit der Ausnahme von Ta-wrt sehen wir im Bereich der Religion nur sehr wenige Motive, die direkt aus Ägypten stammen dürften42. Es sind vor allem mesopotamische und syrisch-palästinische Motive, deren Auswirkung auf die frühägäische Ikonographie viel deutlicher fassbar ist. Bibliographie: Aruz 2008 J. Aruz, Marks of Distinction, Seals and cultural Exchange between the Aegean and the Orient (ca. 2600–1360 B.C.), CMS Beiheft 7 (Mainz am Rhein 2008). Black – Green 1992 J. A. Black, A. Green, Gods, Demons and Symbols of Ancient Mesopotamia: An illustrated Dictionary (London 1992). CMS F. Matz – I. Pini (Hrsg.), Corpus der minoischen und mykenischen Siegel, I – XIII (Berlin 1965 seq.). Colbow 1991 G. Colbow, Die kriegerische Ištar: zu den Erscheinungsformen bewaffneter Gottheiten zwischen der Mitte des 3. und der Mitte des 2. 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Schroer, Eva – Mutter alles Lebendigen: Frauen- und Göttinnenidole aus dem Alten Orient (Fribourg 2004) 139 Nr. 108. 35 Die Orientalischen Gottheiten in der minoisch-mykenischen Ikonographie Abb. 1: Siegelabdruck aus Knossos Abb. 2: „Mother of the Mountain“-Siegelabdruck aus Knossos Abb. 4: Siegelabdruck aus Knossos Abb. 5: Altsyrisches Rollsiegel Abb. 7: Altbabylonisches Rollsiegel aus Platanos Abb. 10: Siegelring aus Mykene 36 Abb. 3: Altbabylonische Rollsiegelabrollung Abb. 8: Siegelabdruck aus Pylos Abb. 6: Siegel aus Mykene Abb. 9: Frühsyrische Rollsiegelabrollung Veronika Dubcová Abb. 11: Altsyrisches Rollsiegel Abb. 12: Ägyptische Kalksteinstele aus Deir el-Medina 37 Inhaltsverzeichnis Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Tomáš Alušík Die Befestigungsanlagen der Bronzezeit im ägäisch-anatolischen Raum aus der minoischen Perspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Fritz Blakolmer Wie Bilder lügen. Die Frühägäer und ihre Götter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Veronika Dubcová Die Orientalischen Gottheiten in der minoisch-mykenischen Ikonographie . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Ute Günkel-Maschek Unterwegs im Labyrinth. Zur Gestaltung des ‚Prozessionskorridors‘ im spätminoischen ‚Palast‘ von Knossos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Felix Höflmayer Ein neues 14C-Datum aus Saqqara (Lepsius) Grab 16 und seine Bedeutung für die absolute Chronologie von SM I B und SH II A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Andrea Kurz Architekturdarstellungen in der ägäischen Bronzezeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Jörg Weilhartner Die graphische Gestaltung der Tierlogogramme auf den Linear B-Tafeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Isabella Benda-Weber Kleidung, Identitäten und Textilproduktion rund um die Ägäis bis zu den Römern: Bericht über Teilprojekte im Rahmen von DressID-Project . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Maria Christidis-Poulkou Ein wiederaufgefundenes Kapitellfragment im archäologischen Institut, Graz . . . . . . . . . . . . . . . 83 Monika Hinterhöller Das Nilmosaik von Palestrina – Aspekte zur Raumerfassung und perspektivischen Bildstruktur eines geographischen Großraums in einem späthellenistisch-republikanischen Mosaik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 Ernst Kanitz Die Wasserversorgungsinfrastruktur als Indikator der Stadtentwicklung und der Einwohnerzahl antiker Großstädte: Der Fall von Syrakus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Gabriele Koiner Tavium 2009 – Die archäologischen Arbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 Hanne Maier Von der imitatio zur aemulatio Alexandri. Ein Rekonstruktionsversuch einer bei Herodian genannten Statue Caracallas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 Patrick Marko „Skenographien“ im Vierten Stil aus Pompeji . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 Georg Nightingale Der Glanz der Toten Lef kandis. Die Rolle von Glas, Fayence und Fritte in den Grabausstattungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 Toshihiro Osada Die Entmythologisierung des Alexandermosaiks anhand der Darstellung des Dareios . . . . . . . 145 5 Inhaltsverzeichnis Viktoria Räuchle Unmütterlichen Zornes verwirrt ? Zur wandelbaren Ikonographie der Kindsmörderin Prokne im Athen des 5. Jahrhunderts v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 Ulrike Schuh Die Ausgrabungen in den Theaterthermen von Limyra. Vorläufige Ergebnisse 2007–2009 . . 161 Yvonne Seidel Künstliches Licht im öffentlichen Bereich – zur Frage der antiken Straßenbeleuchtung . . . . . 169 Johanna Struber-Ilhan Feinware (Dünnwandige Keramik) im Ostmediterranen Raum: Ein Vergleich des Formenspektrums von Ephesos mit Fundplätzen in Griechenland und Kleinasien . . . . . . . . . . 175 Magdalena Stütz Zur Religionspolitik des Augustus: Apollo und apollinische Symbolik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 Dieta Svoboda Zur räumlichen Organisation von Heiligtümern im antiken Lukanien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193 Emiko Tanaka Die Perspektive des Parthenonfrieses – eine Rekonstruktion der Anordnung des Reiterzugs . . 201 Barbara Tober Ein Überblick zur späthellenistischen und augusteischen Wanddekoration in Ephesos . . . . . . 209 Elisabeth Trinkl Überlegungen zum Maler von Wien 1631 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219 Claudia-Maria Behling Ausgewählte Wandmalereifunde aus der villa urbana, Carnuntum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229 Dimitrios Boulasikis Das Militäramphitheater von Bad-Deutsch Altenburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235 Franz Humer Die Präsentation von archäologischen Denkmälern im Archäologischen Park Carnuntum . . . 246 Andreas Konecny Die südliche Peripherie der Zivilstadt von Carnuntum. Neue Evidenz aus den Grabungen 2001–2009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271 Hannes Lehar Wie behaglich lebten die Römer auf einer Hypokaustheizung ? Berechnungen und Überlegungen am Beispiel der rekonstruierten Villa Urbana im Archäologischen Park von Carnuntum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281 Dominik Maschek „Ad aeternitatem perfectus habeatur sine vitio murus“ (Vitr. I 5). Neue Befunde zur Lage und Datierung der Stadtmauer von Carnuntum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289 Matthias W. Pacher Erlebnistour durch die römische Antike – Kulturvermittlung im Archäologischen Park Carnuntum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297 René Ployer Das römische Gräberfeld von Mannersdorf am Leithagebirge (Niederösterreich) als Quelle zur Bevölkerung der Spätantike im Hinterland von Carnuntum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303 Martin Auer Überlegungen zur lokalen Keramikproduktion im Umfeld des Municipium Claudium Aguntum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311 6 Inhaltsverzeichnis Raimund Kastler – Stefan Traxler Große Villenbäder in Nordwest-Noricum: Neue Rauminterpretationen für Salzburg Loig und Altheim-Weirading . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317 Stefan Traxler – Raimund Kastler Kleine Villenbäder in Nordwest-Noricum: Neue Rauminterpretationen für zwei Badegebäude im Bezirk Gmunden (Oberösterreich) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325 Gudrun Kieweg-Vetters Die Aula der Villa von Bruckneudorf (Burgenland) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 333 Julia Kopf Wohngebäude, Begräbnisstätte und Schmiede ? – Ein Nebengebäude der villa rustica von Brederis/Rankweil (Vorarlberg) im Wandel der Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 339 Susanne Lamm Einige Beispiele der einheimischen grauen feinen Keramik der villa rustica von Grünau (Steiermark) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 345 Felix Lang – Wolfgang Wohlmayr – Raimund Kastler – Thomas Wilfing Die Ausgrabungen im Wirtschaftstrakt der villa rustica von Neumarkt-Pfongau 2008–2010 . 353 Felix Lang Bauunternehmer, Gutsherr oder Ziegler – wer war L.VA.S. ? Bemerkungen zu einem Ziegeleibetrieb im Umfeld von Iuvavum / Salzburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 363 Karl Oberhofer Die römerzeitliche Holzbausiedlung von Schönberg, MG Hengsberg, VB Leibnitz . . . . . . . . . 371 Henrik Pohl Eine neue römerzeitliche Gräberstraße bei St. Paul i. Lavanttal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 377 Eva Kuttner Archäologische Informationssysteme – Aufarbeitungen von Altgrabungen am Donaulimes (Linz-Altstadt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 383 Kordula Gostenčnik Zentren der Textilwirtschaft im südlichen Noricum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 393 Karina Grömer Spätantike Textilien in Österreich – Ein Vorbericht zu den Analysen im Rahmen des EU-Projektes DressID . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 403 Christian Gugl Leugengrenze und juristischer Status von canabae-Siedlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 413 Julia C. Reuckl Zum Erscheinungsbild römischer Stadtstraßen in Noricum und Pannonien . . . . . . . . . . . . . . . 421 Susanne Klemm Montanarchäologische Forschung in den Eisenerzer Alpen, Steiermark: Bronzezeit bis Neuzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429 Bernhard Hebert Zur Organisation der archäologischen Denkmalpflege in Österreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437 Claudia Ertl Mit Pickelhaube und Spaten – Kaiser Wilhelm II. und die Archäologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 439 Programmübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 Adressen der Autorinnen und Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 452 7