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Terminologie und Knowledge Engineering

1999

“Terminology and Knowledge Engineering TKE’99”, Innsbruck, 23. - 27. August 1999 Terminologie ist ein wesentlicher Baustein in jeder Form von betrieblichen Informationsabläufen, ob es sich nun um Produktbezeichnungen und ihre Verwaltung, um das Verfassen technischer Dokumentation oder um mehrsprachige Kommunikation handelt. Immer stehen dabei die mit Termini bezeichneten fachlichen Wissenseinheiten (Produkte, Produktteile, Abläufe, Verarbeitungsschritte, Produktions- und Verarbeitungsmethoden, etc.) im Vordergrund. Terminologisches Wissensmanagement geht damit weit über eine rein sprachliche Aufzeichnung der Termini hinaus; es handelt sich vielmehr darum, die innerhalb eines bestimmten Fachbereichs bzw. eines Unternehmens verwendeten Wissenseinheiten und ihre Benennungen möglichst effizient und rational zu verwalten. Die Automatisierung der verschiedenen damit verbundenen terminologischen Arbeitsabläufe (Terminologieextraktion aus bestehenden Dokumenten und Aufbau von Datenbanken, Terminologiekonsistenzprüfung in Dokumenten, mehrsprachiger Terminologieabgleich, etc.) ist dabei unumgänglich, insbesondere auch unter Zuhilfenahme von Ergebnissen der Künstlichen Intelligenz sowie des Knowledge Engineering. Umgekehrt tritt auch in diesen Disziplinen die Bedeutung der Terminologie für jede Art von Zugang zu Fachwissen immer mehr in den Vordergrund. Beiden Aspekten dieser Thematik widmete sich der 5. internationale Kongreß “Terminology and Knowledge Engineering TKE’99”, der vom 23. zum 27. August 1999 in Innsbruck stattfand und damit die Tradition der alle drei Jahre stattfindenden TKE-Kongresse (1987 Trier, 1990 Trier, 1993 Köln, 1996 Wien, 1999 Innsbruck) fortsetzte. Organisiert von der “Gesellschaft für Terminologie und Wissenstransfer e.V. (GTW)” (http://gtw-org.uibk.ac.at) wurde von der TKE’99 die traditionelle Rahmenthematik des terminologischen Wissensmanagements wieder aufgenommen und in insgesamt 8 Sektionen in ein anspruchsvolles wissenschaftliches Programm verpackt. Von den theoretischen Grundlagen der Terminologielehre (Sektion 1) über neue computergestützte Methoden des Terminologiemanagements (Sektion 2) bis hin zur Einbettung der Terminologie in den breiteren Rahmen der mehrsprachigen Fachkommunikation (Sektion 3) und ihre Rolle in der künftigen Informationsgesellschaft (Sektion 7) reichte das Spektrum der Beiträge. Darüberhinaus spielten neue Technologien eine bedeutende Rolle: Terminologie in multimedialen Anwendungen (Sektion 4), im Bereich der Lokalisierung (Sektion 5) sowie WWW und Terminologie (Sektion 6). Ein neuer brandaktueller Aspekt wurde auf der TKE’99 zum ersten Mal explizit Thema einer eigenene Sektion, die Kulturspezifität von Terminologie (Sektion 8), welche ebenso in anschaulicher Weise den Schwerpunkt einer der beiden Hauptvorträge bildete. Die beiden Hauptvortragenden spannten einen Bogen von der die Kulturen verbindenden Funktion der Terminologiearbeit einerseits zu den neuesten Erkenntnissen im Bereich des Language Engineering andererseits und berührten damit quasi die beiden Eckpfeiler des Kongreßthemas. Von der ungebrochenen Aktualität der Thematik an der Schnittstelle zwischen Terminologie und Wissensmanagement zeugte neben der für ein solch spezifisches Thema durchaus hohen Besucherzahl (über 180 Teilnehmer) auch die Anzahl der Beiträge und damit der beträchtliche Umfang des zur TKE’99 erschienenen Tagungsbandes (Sandrini P. [ed.]: TKE’99. Terminology and Knowledge Engineering. Vienna: TermNet, 830 p.).