... Ioannis Vayas Maria-Eleni Dasiou Aikaterini Marinelli ... [5] Mouzakis, H., Psycharis, IN, Papa-stamatiou, D., Carydis, P., Papantono-poulos, C., Zambas, C.: Experimental investigation of the earthquake response of a model of marble classical column. ...
Erdbeben in der Antike
Deutungen – Folgen – Repräsentationen
Hrsg. v. Jonas Borsch u. Laura Carrara
Der mediterrane Raum gehört weltweit zu den Gebieten mit der höchsten seismischen Aktivität. Insbesondere Griechenland
und die heutige Türkei, aber auch große Teile Italiens oder der Levante wurden und werden in regelmäßigen Abständen von
Erdbeben heimgesucht, die nicht selten katastrophale Folgen haben. Diese Ereignisse wurden bereits in der antiken
Literatur in vielfältiger Art und Weise re ektiert und gedeutet.
Innerhalb der altertumswissenschaftlichen Forschung ist das Thema Erdbeben in den letzten Jahrzehnten zwar
verschiedentlich aufgegri en worden, doch konzentrierte man sich dabei auf einige wenige Aspekte: Im Vordergrund
standen die Katalogisierung von Einzelfällen, die Aufbereitung antiker Erklärungsansätze sowie die Untersuchung des
materiellen Bewältigungshandelns. Zu vertiefenden Analysen, die das Phänomen über die Jahrhunderte hinweg, in seiner
breiten räumlichen Ausdehnung und unter Berücksichtigung der verschiedenen Zeugnisformen betrachten, ist es bisher
nicht gekommen.
An dieser Stelle setzt der vorliegende Sammelband an. Er fragt nach den Beziehungen zwischen dem Eintreten von extremen
seismischen Ereignissen und zeitgenössischen Weltanschauungen, nach Möglichkeiten und Grenzen der Rekonstruierbarkeit
vergangener Bebenkatastrophen sowie nach den Modi ihrer literarischen Repräsentation. Zu diesem Zweck versammelt der
Band Expertisen aus unterschiedlichen altertumswissenschaftlichen Disziplinen (Geschichts- und Literaturwissenschaft,
Archäologie, Epigraphik) und darüber hinaus (historische Seismologie, Sinologie).
Inhaltsübersicht
2016. X, 278 Seiten. BedrO 4
ISBN 978-3-16-154170-4
DOI 10.1628/978-3-16-154170-4
eBook PDF 59,00 €
ISBN 978-3-16-154169-8
Festeinband 59,00 €
Jonas Borsch/Laura Carrara: Zwischen Natur und Kultur: Erdbeben als Gegenstand der Altertumswissenschaften. Eine
Einleitung – Emanuela Guidoboni: Erdbeben und Seebeben im antiken Mittelmeerraum: Ansätze für einen Dialog zwischen
Seismologie und Geschichtswissenschaft
Deutungen
Ulrike Ehmig: Der »Erdbebengott Neptun« und die »unbestimmten Erdbebengötter« in lateinischen Inschriften – Stefano
Conti: Ende des Herrschers – Ende der Welt? Naturkatastrophen und der Tod des Kaisers – Gerhard Waldherr:
Erdbebenkatastrophen bei christlichen Autoren der Spätantike
Folgen
Wolfram Martini: Schadensbilder. Archäologische Dokumentation von Erdbeben im Mittelmeerraum – Richard Posamentir:
Erdbeben als Ende und Anfang: Au ösungsprozesse im römischen Reich – Dora Katsonopoulou: Natural Catastrophes in
the Gulf of Corint, northwestern Peloponnese, from Prehistory to Late Antiquity: The Example of Helike – Philipp Deeg:
Nero und die Naturkatastrophen – Was der kaiserliche Umgang mit Desastern über Herrschaftsau assung verraten kann –
Christian Fron: Ein Unglück als Chance begreifen lernen. Aelius Aristides' Wirken im Kontext der Erdbeben auf Rhodos und
in Smyrna
Repräsentationen
Claudia Wiener: ratio terrorem prudentibus excutit ‒ Zur Methode und Zielsetzung der Evaluierung von Erdbebentheorien
in Senecas Naturales quaestiones – Antje Wessels: Sicherheit im Angesicht der Katastrophe – Zu Senecas Schrift De terrae
motu – Giusto Traina: Trajan and the Earthquake of Antioch (115 AD) – Carlo Franco: Ein Erdbeben, ein Rhetor, eine
Tradition: Libanios und Nikomedia – Justine Walter: terrae motus und dizhen (地震) – Alles anders am anderen Ende der
Welt? Vergleichende Betrachtungen zum Umgang mit Erdbeben in Geschichtswerken aus dem Römischen Reich und dem
Alten China
Jonas Borsch Geboren 1984; Studium der Altertumswissenschaften in Trier und Tübingen; 2015 Promotion (Alte Geschichte);
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sonderforschungsbereich 923 »Bedrohte Ordnungen« der Universität Tübingen; seit 2015
Postdoc bei der Heidelberger Akademie der Wissenschaften im Kommentarprojekt zur Chronik des Johannes Malalas.
Laura Carrara Geboren 1984; Studium der Klassischen Philologie an der Universität Pisa und der Scuola Normale Superiore
di Pisa; Promotion an der Universität Ca'Foscari Venedig; 2011–15 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am SFB 923 »Bedrohte
Ordnungen« der Universität Tübingen; seit 2015 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt »Historisch-Philologischer
Kommentar zur Chronik des Johannes Malalas« der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
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