Dieser Artikel untersucht das Katastrophengedächtnis zur Spanischen Grippe in den Deutschschweizer Massenmedien anhand ausgewählter Tages-und Sonntagszeitungen im Zeitraum von 1993 bis 2018. Er zeigt, dass die Spanische Grippe im... more
Dieser Artikel untersucht das Katastrophengedächtnis zur Spanischen Grippe in den Deutschschweizer Massenmedien anhand ausgewählter Tages-und Sonntagszeitungen im Zeitraum von 1993 bis 2018. Er zeigt, dass die Spanische Grippe im Zusammenhang mit der Furcht vor einer zukünftigen Grippe-Pandemie in den 1990er Jahren zum massenmedialen Thema wird. Nach der Etablierung der Spanischen Grippe im Zusammenhang wird sie später zunehmend als genuin historisches Ereignis thematisiert. Der Artikel rekonstruiert zwei zentrale Erinnerungsschemata (ein erregerzentriertes und ein gesellschaftlich-historisches). Diese beiden Er-innerungsschemata erweisen sich je als eng gekoppelt mit dominanten Zeithorizonten des Erinnerns: Das erregerzentrierte Schema dient primär dem Blick in eine katastrophische Zu-kunft, das gesellschaftlich-historische dem Blick in eine singuläre Vergangenheit. Der Artikel argumentiert, dass diese beiden Erinnerungsformen in einem Spannungsverhältnis stehen.
Dieser Artikel untersucht das Katastrophengedächtnis zur Spanischen Grippe in den Deutschschweizer Massenmedien anhand ausgewählter Tages-und Sonntagszeitungen im Zeitraum von 1993 bis 2018. Er zeigt, dass die Spanische Grippe im... more
Dieser Artikel untersucht das Katastrophengedächtnis zur Spanischen Grippe in den Deutschschweizer Massenmedien anhand ausgewählter Tages-und Sonntagszeitungen im Zeitraum von 1993 bis 2018. Er zeigt, dass die Spanische Grippe im Zusammenhang mit der Furcht vor einer zukünftigen Grippe-Pandemie in den 1990er Jahren zum massenmedialen Thema wird. Nach der Etablierung der Spanischen Grippe im Zusammenhang wird sie später zunehmend als genuin historisches Ereignis thematisiert. Der Artikel rekonstruiert zwei zentrale Erinnerungsschemata (ein erregerzentriertes und ein gesellschaftlich-historisches). Diese beiden Er-innerungsschemata erweisen sich je als eng gekoppelt mit dominanten Zeithorizonten des Erinnerns: Das erregerzentrierte Schema dient primär dem Blick in eine katastrophische Zu-kunft, das gesellschaftlich-historische dem Blick in eine singuläre Vergangenheit. Der Artikel argumentiert, dass diese beiden Erinnerungsformen in einem Spannungsverhältnis stehen.