Fast jeder Mensch besitzt ein intuitives Gespür für die Gerechtigkeit und die meisten Menschen würden sicherlich zustimmen, dass eine Gesellschaft vor allem eines sein muss: Gerecht. So sagte bereits Aristoteles, dass die Gerechtigkeit... more
Fast jeder Mensch besitzt ein intuitives Gespür für die Gerechtigkeit und die meisten Menschen würden sicherlich zustimmen, dass eine Gesellschaft vor allem eines sein muss: Gerecht. So sagte bereits Aristoteles, dass die Gerechtigkeit die oberste Tugend der Moral sei und legte der Frage nach der Gerechtigkeit, eine für ihn unbestreitbare Bedeutung fest. Thema der vorliegenden Arbeit soll die kritische Auseinandersetzung mit der Anspruchstheorie von Robert Nozick sein. Nozick ist der Ansicht, dass Fragen der Gerechtigkeit, bei der Verteilung von Gütern, allein danach bewertet werden sollen, wie diese Verteilungen zustande gekommen sind. Nozick schließt somit Bewertungsansätze aus, welche sich auf die Folgen oder das Ergebnis einer Verteilung konzentrieren. Diese Arbeit soll zum Ziel haben, mögliche Konsequenzen, welche sich in der Praxis aus dieser Betrachtungsweise ergeben können, kritisch zu erörtern. Um diesen Sachverhalt näher untersuchen zu können gliedert sich diese Arbeit in drei Teile. Zunächst findet im ersten Teil eine fokussierte Auseinandersetzung mit Nozicks Anspruchstheorie statt. Hierbei werden, die drei Grundsätze seiner Theorie wiedergegeben und zudem erläutert, welche Bedeutung Lockes Naturzustandstheorie innerhalb Nozicks Theorie beizumessen ist. Anschließend werden die Anspruchstheorie und ihre Grundsätze einer kritischen Prüfung unterzogen. Schließlich wird im letzten Teil, anhand eines Beispiels aus der Realität, der Privatisierung der Wasserversorgung, expositorisch überprüft, welche problematischen Konsequenzen aus der Theorie folgen können.