[u.a.] : de Gruyter, 2008.-XVII, 600 S. ; 24 cm.-(Quellen und Studien zur Philosophie ; 84).-Zugl.: Münster, Univ., Diss., 2007.-ISBN 978-3-11-020314-1 : EUR 128.00 [#0051] Die umfangreiche und sorgfältige Dissertation von Daniel Eggers,...
more[u.a.] : de Gruyter, 2008.-XVII, 600 S. ; 24 cm.-(Quellen und Studien zur Philosophie ; 84).-Zugl.: Münster, Univ., Diss., 2007.-ISBN 978-3-11-020314-1 : EUR 128.00 [#0051] Die umfangreiche und sorgfältige Dissertation von Daniel Eggers, die an der Universität Münster angenommen wurde, nimmt ihren Ausgangspunkt von dem bekannten Phänomen der divergierenden Rezeption und Deutung des Werkes von Thomas Hobbes. Hobbes, der als einer der bedeutendsten englischen politischen Philosophen zu gelten hat, kann nach wie vor als ein Denker gelesen werden, dessen Lehre keineswegs einheitlich eingeschätzt wird. 350 Jahre nach dem Erscheinen des Leviathan ist die kontroverse Rezeptionsgeschichte noch nicht an ihr Ende gekommen-vielleicht der be-ste Beweis für die fortdauernde Provokation und Anregungskraft, die von Hobbes' Denken ausgeht. Andererseits könnte es sich dabei auch um ein Indiz dafür handeln, daß in den Grundlagen der Hobbes'schen Theorie der Grund für die Auseinandersetzungen zu suchen sein könnte. Eggers fokus-siert seine Untersuchung daher auf die Naturzustandstheorie, die seiner Auffassung nach "für die Existenz der vielen stark voneinander abweichen-den Deutungen verantwortlich zu machen" sei, weshalb die Naturzustands-theorie gerade als Ausgangspunkt für die Uneinigkeit der Forschung nam-haft gemacht werden kann (S. 2). Eingangs rekapituliert der Verfasser wichtige Positionen der Forschung, die jedoch als unbefriedigend eingeschätzt werden, woraus sich die Berechti-gung ableitet, die Hobbes'sche Naturzustandstheorie in ihrer Gesamtheit genetisch zu untersuchen, indem die verschiedenen Fassungen der Theorie verglichen werden. Als ein Resultat einer solchen Untersuchung wäre schon viel gewonnen, wenn sich besser erklären ließe, wieso es zu so divergenten Deutungen der Hobbes'schen Theorie kommen konnte. Hypothetisch geht der Autor davon aus, daß möglicherweise die mangelnde Unterscheidung zwischen unterschiedlichen Fassungen dieser Theorie der Grund dafür sein könnte. Es wäre dann zu zeigen, daß sich entsprechende Interpreten nicht in konsequenter Weise auf ihre jeweilige Textgrundlage gestützt haben, sondern wahlweise Versatzstücke unterschiedlicher Fassungen miteinander verquickt haben (vgl. S. 7). Methodisch geht die Arbeit so vor, daß historische mit systematischen Aspekten verbunden werden, und zwar so, daß die elementaren Bestandtei-le der Hobbes'schen Naturzustandstheorie präpariert und dann chronolo-gisch nach den Fassungen jeweils durchdekliniert werden. Bei den sol-chermaßen zu untersuchenden Aspekten und Elementen handelt es sich um "a) das Konzept bzw. den theoretischen Begriff des menschlichen Na-turzustands selbst, b) die Herleitung des 'Krieges aller gegen alle', c) das