Das kleine Bauerndorf Worpswede wurde 1218 erstmals in einer Urkunde erwähnt – ein guter Grund der Einheimischen mit Gästen von Nah und Fern ein großes Fest zu feiern. Seit vier Jahren bereitet sich das Dorf auf sein Jubiläum vor. Das...
moreDas kleine Bauerndorf Worpswede wurde 1218 erstmals in einer Urkunde erwähnt – ein guter Grund der Einheimischen mit Gästen von Nah und Fern ein großes Fest zu feiern. Seit vier Jahren bereitet sich das Dorf auf sein Jubiläum vor. Das Ergebnis der Planungen ist eine Mischung aus speziell kreierten Veranstaltungen, die auf verschiedene Epochen der Ortsentwicklung oder direkt auf die mittelalterliche Zeit vor 800 Jahren Bezug nehmen, und Traditionsfeste, die in diesem Jahr mit besonderen Attraktionen aufwarten. Das gesamte Jahr steht unter dem Motto „800 Jahre Worpswede – mit Brief und Siegel“.
Mittelalter
Es war Sonnabend, der 21. Juli 1218, als der Erzbischof Gerhard I. von Hamburg-Bremen dem Benediktiner Nonnenkloster St. Marien zu Osterholz eine Hälfte des Zehnten von vier Hufen in „Worpensweerde“, das heißt von vier Vollhöfnern, übertrug. Der Name eines Worpsweder Einwohners wird in dieser Urkunde genannt: „mit samt den Töchtern des Swether“. 1 Er ist damit der älteste bekannte Worpsweder Familienname – der allerdings später im Ort nicht mehr zu finden ist. Die drei Töchter heirateten vielleicht in die Familien Oldenbüttel, Schmonsees, Behrens, Bötjer oder Segelken, die aus den Hofakten überliefert sind.
1223 folgt eine Schenkung des Welfen Heinrich V. Herzog von Sachsen und Pfalzgraf bei Rhein, Sohn des Welfen Heinrich der Löwe, der dem Kloster Osterholz „vier Hufen Landes zu Worpswede mit dem Obereigentumsrecht“ überschreibt. Etwa um 1224 schenkt auch die Markgräfin Mathilde von Brandenburg, Witwe des Askanier Albrecht II., die zweite Hälfte der Worpsweder Insel, „medietatem insule“ mit vier Hufen. Hier mutiert der Name zu „Worpeneswede“. In einer Urkunde des Papstes Gregor IX. vom 5. Februar 1229, wird dem Kloster Osterholz der Besitz des Ortes Worpswedes, nun „Worpensethe“ genannt, bestätigt.2 1244 verfügt dann der Erzbischof von Bremen Gerhard II. die letzte Hälfte des Zehnten der Worpsweder Höfe an das Kloster.