Wie kann die diversitätsorientierte Organisationsentwicklung in der Praxis gelingen? Am Beginn eines jeden diskriminierungskritischen Prozesses steht die Verständigung über ein kritisches Verständnis von Diskriminierung. Am IDB haben wir... more
Wie kann die diversitätsorientierte Organisationsentwicklung in der Praxis gelingen? Am Beginn eines jeden diskriminierungskritischen Prozesses steht die Verständigung über ein kritisches Verständnis von Diskriminierung. Am IDB haben wir in Bezug auf Rassismus dazu den Fragenkatalog „Meine Organisation und Rassismus“ entwickelt. Dessen Bearbeitung erlaubt es Teilnehmenden, das Thema Rassismus in der Organisation zu benennen, Rassismuskritik als Querschnittsaufgabe zu verstehen und Strategien für verändertes Handeln in der Organisation zu entwickeln.
Im Kontext der Debatte um chancengerechte Bildung, stellt die Diversität und Heterogenität von Lernenden in Schule und Hochschule eine Herausforderung dar. Institutionelle Bildungsprozesse müssen zunehmend berücksichtigen, dass sich... more
Im Kontext der Debatte um chancengerechte Bildung, stellt die Diversität und Heterogenität von Lernenden in Schule und Hochschule eine Herausforderung dar. Institutionelle Bildungsprozesse müssen zunehmend berücksichtigen, dass sich Menschen in vielen grundlegenden Aspekten ihrer Persönlichkeit unterscheiden. Dabei gilt die Kategorie Geschlecht weiterhin als eines der prägendsten Merkmale, wobei „Geschlecht“ in den meisten Disziplinen zunehmend als gesellschaftliche Konstruktion verstanden wird, die wir alle täglich mehr oder weniger bewusst herstellen, indem wir uns als Frau bzw. als Mann auf eine bestimmte Weise verhalten. Auch visuelle und sprachliche Medien, seien sie nun analog oder digital, künstlerisch oder unterhaltend, tragen zu einer bestimmten Vorstellung von Geschlecht bei. Medien betreiben ebenso wie Personen ein so genanntes „doing-gender“. Die Übung „Diversity 2.0 – Kleider machen Leute“ ist praxiserprobt und regt dazu an, „doing-gender“ im Web 2.0 kritisch zu hinterfragen und Geschlecht nicht allein als (medial) konstruiertes sondern auch via medialer Kommunikation häufig reproduziertes gesellschaftliches Phänomen zu erkennen. Auf Basis dieser Erkenntnis wird eine andere Sichtweise auf Geschlechter/-verhältnisse möglich, die sich jenseits etablierter Klischees bewegt und zu einer diskriminierungsfreien Atmosphäre in Schule und Hochschule beiträgt.
Nach dem Ende Jugoslawiens bleibt Indien der 'Testfall' dafür, daß ethnische, religiöse und sprachliche Vielfalt mit dem Konzept eines einheitlichen Staates kompatibel ist. Dies rechtfertigt Überlegungen zum Problem der... more
Nach dem Ende Jugoslawiens bleibt Indien der 'Testfall' dafür, daß ethnische, religiöse und sprachliche Vielfalt mit dem Konzept eines einheitlichen Staates kompatibel ist. Dies rechtfertigt Überlegungen zum Problem der Homogenität und Heterogenität im postkolonialen Umfeld und den Rückgriff auf die indische Kulturdiskussion aus der Zeit der antikolonialen Bewegung. Postkoloniales Denken wird dabei begriffen als widersprüchliches Ensemble von Haltungen zum Prozeßcharakter von Kulturen. Ihr Reflexionsfeld umfaßt plurikulturelle, multilinguale, multireligiöse und multiethnische Zusammenhänge
»Bildung wird vererbt«, zu diesem Schluss kommen empirische Studien und bestätigen erneut: Bildungserfolg und soziale Herkunft sind eng miteinander verknüpft. Chancenungleichheit wird in Forschung und medialer Rezeption vor allem zum... more
»Bildung wird vererbt«, zu diesem Schluss kommen empirische Studien und bestätigen erneut: Bildungserfolg und soziale Herkunft sind eng miteinander verknüpft. Chancenungleichheit wird in Forschung und medialer Rezeption vor allem zum Thema »verAnderter« Schüler*innen gemacht. Diese werden an der Intersektion von Sprache, Geschlecht und Herkunft als fremd markiert. Tatsächlich bleibt es für Kinder und Jugendliche aus Elternhäusern, denen von außen Bildungsferne zugeschrieben wird, ungleich schwerer, im Bildungssystem zu bestehen oder gar aufzusteigen. Doch der Ruf nach Bildungsgerechtigkeit sollte kein Ruf an vermeintlich »andere« sein, vielmehr –haben sich Forscher*innen, Eltern, Lehrende und Schüler*innen als Akteur*innen eines partizipativen Bildungsdiskurses einzubringen. Um gemeinsam Bildungswelten der Zukunft zu gestalten, benötigt es enge Kooperationen von Wissenschaft und Praxis auf Augenhöhe sowie einen zuschreibungsarmen und machtkritischen Zugang.