Cerrone
Für den Franzosen Jean-Marc Cerrone erfüllt sich der Traum vom Musikerdasein in ganz großen Schritten: Mit 18 Jahren hat er als A&R Manager des Club Med bereits mehr als ein gutes Einkommen, mit 20 Jahren folgt ein lukrativer Plattenvertrag und mit 24 Jahren veröffentlicht er mit "Love In C Minor", das erste einer Reihe erfolgreicher Disco-Alben, und steigt neben Giorgio Moroder zum europäischen Disco-König auf.
Die Voraussetzungen dafür, einmal ganz oben zu stehen, sind bei dem am 24. Mai 1952 in Vitry-sur-Seine geborenen Musiker alles andere als gut. Mit zwölf Jahren beginnt er Schlagzeug zu spielen, inspiriert von Musikern wie Otis Redding, Jimi Hendrix und Carlos Santana. Aber seinem Vater gefällt die neue Leidenschaft seines Sohnes nicht und er versucht, ihn von der Musik abzubringen.
Ohne Erfolg wie sich schon bald zeigt. Mit 17 steigt er zum A&R des Club Med auf und steigt bei der Funk-Soul-Disco-Band Kongas ein. Mit ihr veröffentlicht er zwischen 1974 und 1979 insgesamt fünf erfolgreiche Alben. Gleichzeitig arbeitet er auch an seiner Solokarriere, die 1976 mit dem Album "Love In C Minor" und seinem freizügigen Cover gleich recht öffentlichkeitswirksam beginnt.
In den folgende Jahren steigt der Drummer, Komponist und Produzent mit den Alben "Cerrone's Paradise", "Cerrone 3 - Supernature" und "Cerrone IV - The Golden Touch" zu einem der ganzen großen Stars des Disco-Boom auf. Alle Platten erscheinen auf seinem eigenen Label Malligator. Aus den zahlreiche Cerrone-Veröffentlichungen jener Jahre ragt die Single "Supernature" heraus, bis heute einer der größten Hits der Disco-Ära.
"Letzten Endes ist mein Ziel, mein Publikum zum Lachen zur bringen. Schau dir ein paar von den Clips an, die ich auf meiner Homepage habe. Dort sind Leute allen Alters zu sehen, die tanzen und dabei Spaß haben und lachen. So etwas ist ein großes Geschenk für mich. Es gibt keine wichtigere Botschaft in meiner Musik - sie ist zum Tanzen da", sagt Cerrone im Interview.
Die Botschaft von Cerrone kommt auch nach dem Abflauen der Disco-Ära gut an. Acts wie die Beastie Boys und Run DMC samplen seinen Sound und sorgen so dafür, dass Cerrone die jungen Hörer nicht ausgehen. DJ Hell, Lindstrom, Todd Terje und Goldfrapp, die ein Album "Supernature" betiteln, tragen ihren Teil dazu bei, dass die discoiden Grooves von Cerrone nicht in Vergessenheit geraten.
Er selbst veröffentlicht während der 80er und 90er Jahre kontinuierlich Musik und macht sich vor allen Dingen mit seinen bombastischen Live-Shows einen Namen. 2015 blickt eine "Best Of Cerrone Productions"-Compilation auf die vier Jahrzehnte umfassende Musiker- und Produzentenkarriere von Cerrone zurück, selbstverständlich mit allen Hitsingles des Franzosen.
© Laut
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