Colbie Caillat
"Sexy und talentiert", findet sie nicht nur der Rolling Stone. Millionen Klicks auf Myspace brachten schließlich ihre erste Single "Bubbly" ins Radio. Dem Debütalbum "Coco" hat das California Girl einfach ihren Spitznamen aus Kindertagen verpasst.
Nett und intim kommt es daher. Die 22-Jährige singt mit warmer Stimme über Herzensangelegenheiten, etwa in "The Little Things". Dazu gibt es dezente Gitarrenbegleitung. Die schöne Blonde mit der Akustikgitarre und dem sonnigen Gemüt steht für Strand- und Lagerfeuergefühl.
Geboren in Malibu, aufgewachsen in Thousand Oaks, prägt sie neben sonnigem Pop vor allem hawaianische Musik. So spielt sie im Song "Tied Down" auch Ukulele. "Seit ich zwölf bin, fahre ich zwei Mal pro Jahr nach Hawaii. Einmal bin ich sogar für ein paar Monate dorthin gezogen, habe mir mit Freunden einen alten Mietwagen besorgt, einen Job angenommen und war ansonsten die gesamte Zeit mit meinem Longboard in den Wellen – es war perfekt! Ich wollte schon immer mit einer Ukulele auf einem meiner Songs arbeiten. Ich liebe einfach diesen zurückgelehnten Sound! Hawaii bedeutet mir unwahrscheinlich viel", schwärmt Caillat.
Dass Colbie Caillat Musik macht, ist kein Zufall. Vater Ken produzierte in den 70er Jahren die Fleetwood Mac-Alben "Rumours" und "Tusk" und gründete kurz darauf sein eigenes Label. Heute berät er seine Tochter und ist ihr Produzent.
"Ich wollte ursprünglich einfach nur eine Sängerin sein. Er aber sagte mir, dass man, um von den Leuten wirklich respektiert zu werden, auch seine eigenen Songs schreiben muss. Nur dann kann man wirklich eine Verbindung zu seinen Zuhörern herstellen, weil man so noch viel mehr von sich preisgibt."
Mit elf Jahren bereits beschloss Caillat, Sängerin zu werden, als sie Lauryn Hills Version von "Killing Me Softly" hört. Noch heute ist Lauryn Hill eines ihrer großen Idole, obwohl ihre Musik eher irgendwo zwischen Sheryl Crow oder Norah Jones einzuordnen ist. Eine schöne Stimme und entspannter Sound, darauf kommt es ihr an. Erst mit neunzehn Jahren lernte sie Gitarre. Sie schreibt erste Songs, und nach einem Platz in den Top Ten der US-Billboard Charts scheint das Konzept ihres Vaters aufzugehen.
Doch "Coco" war erst der Anfang. Mit "Breakthrough" (2009) und "All Of You" (2011) legte die Kalifornierin nicht nur nach, sondern festigte ihren Status als sichere Bank für Radioairplay. Kollaborationen mit Jason Mraz und Taylor Swift sorgten gar für Grammy-Freuden.
Den größten persönlichen Erfolg verzeichnet die Sängerin aber auf einer anderen Ebene: "Ich habe endlich mein Lampenfieber im Griff. Nichts stand mir bisher so im Wege wie meine eigene Nervosität. Daran zu arbeiten, hat mir unheimlich geholfen."
© Laut
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