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iamamiwhoami

Der Name fordert selbst nach der Übersetzung ins Deutsche noch jede Menge Dechiffrierungsarbeit: Ichbinbinichwerbinich weckt Assoziationen wie Selbstverlust oder Identitiätskrise, und auch sonst hängt Jonna Emily Lee Nilsson (* 1981) prinzipiell lieber ein Schloss mehr als weniger vor ihre Kunst. So verursacht eine Serie überaus kryptischer YouTube-Videos zum Jahreswechsel 2009/2010 einen riesigen initialen Wirbel: In mehreren einminütigen Clips, die rätselhafte Zahlencodes wie "13.1.14.4.18.1.7.15.18.1.1110" tragen, präsentiert sich die damals noch unbekannte Künstlerin in einem Waldszenario. Als Wesen zwischen Mensch und Tier, bemalt mit schwarzer Farbe, ist Lee unter anderem in hochästhetisierten Schnitten beim Herumkriechen oder Baumrindelecken zu beobachten. Schnell spekulieren abertausende User über die Herkunft des viralen Natur-Mystizismus. Aufgrund der sehr synthielastigen Elektronica, die die Videos begleitet, vermuten viele Goldfrapp, The Knife, The Golden Filter und sogar Christina Aguilera hinter dem Projekt. Wenig später ist die Schwedin mit dem so passenden Pseudonym im erstem richtigen Song "b" in Plastik eingewickelt am Piano zu beobachten. In Fortsetzung einer Lady Gaga-artigen Künstlichkeit mit experimentelleren, sphärischeren Mitteln offenbart sich die multimediale Mischung aus Ambient, Dreampop, Goth-Breitseiten, Synthiesounds und TripHop darin der Öffentlichkeit: Neben der Sängerin Jonna Lee verbirgt sich hinter iamamiwhoami noch der Songwriter Claes Björklund (u.a. Produzent/Musiker für Travis, Ron Sexsmith, Martha Wainwright). Lee erlangte zuvor bereits einige Underground-Erfolge als Singer-Songwriter in Schweden, wo sie zwischen 2007 und 2009 die Alben "Ten Pieces, Ten Bruises" sowie "This Is Jonna Lee" veröffentlichte. Im Januar 2011 gewinnt das geheimnisumrankte Projekt den schwedischen Grammy in der neugeschaffenen Kategorie "Innovator of the year". BBC Radio krönt es im Folgejahr zum "Best tease of the past 12 months" – noch vor Lana del Rey. Das Debütalbum "kin" erscheint im Juni 2012 in Schweden, im September über das eigene Label To Whom It May Concern/Cooperative Music in Deutschland. Entsprechend dem Anspruch des Acts wird die akustische Seite von einem 45-minütigen Film begleitet. iamamiwhoamis Londoner Management-Büro D.E.F. hat auch musikalisch verwandte Bands wie Röyksopp, The Knife und Robyn unter Vertrag.
© Laut

Diskografie

71 Album, -en • Geordnet nach Bestseller

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