SZA
Nicht wenige feiern das Label Top Dawg Entertainment in Nachfolge der A$AP Mob-Posse als neue Goldgrube der Urban Music. Neben Schoolboy Q, Jay Rock und natürlich Platinum-Rapper Kendrick Lamar ist es die aufstrebende Alternative-R'n'B-Sängerin SZA, die sich 2014 um diesen Stempel verdient macht.
Solana Rowe (*1990) aus Maplewood, New Jersey, veröffentlicht im Oktober 2012 und 2013 jeweils EPs, die den Buzz um die einzige Singer-Songwriterin auf Top Dawg mächtig befeuern. Im Spagat zwischen Indie-R'n'B und selbsternanntem "Glitter-Trap" steigt SZA nicht nur musikalisch in die erste Liga auf.
Ihre Jugend verbringt sie in Maplewood - der Heimat von Lauryn Hill – als professionelle Sportlerin. Dann passieren die Terroranschläge des 11. September, und Rowes Leben ändert sich schlagartig. Denn aufgewachsen als behütete Muslimin, wird sie in der Schule plötzlich von Mitschülern für ihre Religion attackiert. Unter dem Druck entfremdet sie sich ein Stück weit vom Islam und beschließt, fortan reguläre Kleidung zu tragen. Privat besucht sie jedoch weiterhin die Moschee gemeinsam mit ihrem gläubigen Vater.
Der bringt sie auch in Kontakt mit dem Jazz von Miles Davis, Billie Holiday und Louis Armstrong. Über den vom Elternhaus stark kontrollierten Freundeskreis kommt SZA nur langsam mit moderner Popmusik in Kontakt. Common, Björk, Wu-Tang, Mos Def und Macy Gray rotieren beim Teenager heimlich im Player.
Auf den drei verschiedenen Colleges, die auf die High School folgen, gönnt Rowe sich eine längere Auszeit. "Im ersten Semester war ich einfach jeden Tag high", blickt die damalige Studentin der Meeresbiologie zurück. Zum ersten Mal fällt die eigentlich herausragende Schülerin durch Kurse.
Zur Profession Sängerin findet sie erst über Umwege. Zwar bittet sie ihr rappender Bruder schon früh, einem seiner Tracks ihre Stimme zu leihen, und auch die befreundete Nachbarin und deren Aaliyah-Jams lenken sie in diese Richtung. Ohne viel Zugang zu Radio und TV zweifelt Solana jedoch an ihrer Massenkompatibilität.
Erst viel später setzt sie den bis dahin losen Gedanken "Popkarriere" in konkrete, eigene Songs um. Auslöser dafür ist vor allem ein Vorsingen für das für Pharrell Williams arbeitende Produzentenduo Christian Rich. Über ihren damaligen Freund lernt Rowe Christian Rich kennen – und steht kurze Zeit später auf der Bühne, um Amy Winehouse-Songs zu interpretieren.
Immer noch misstrauisch dem eigenen Talent gegenüber, denkt sie auch jetzt noch: "Überlass das Singen vielleicht doch lieber den anderen." Während eines Jobs für ein Streewear-Label kommt die Sängerin 2011 schließlich in Kontakt mit Top Dawg Entertainment. Eigentlich soll sie für den Sponsor lediglich Kleidung bei Kendrick & Co. abliefern, doch die begeistern sich mehr für ihr Songwriting-Talent.
Regelmäßiger Austausch entsteht. Und endlich setzt das nötige Vertrauen ins eigene Talent ein. In Anlehnung an Clan-Boss RZA verpasst sie sich den Künstlernamen SZA. Im Studio entstehen 2013 Aufnahmen mit Chance The Rapper, Isaiah Rashad und Kendrick Lamar. Was ihr Selbstbewusstsein einerseits stark fördert, gleichzeitig aber auch ein wenig Sorgen bereitet.
"In dem Moment, in dem ich anfange, mir Gedanken zu machen, welches Outfit ich auf einem Instagram-Bild trage, ist das der Anfang vom Ende. Ich funktioniere als Künstlerin am besten in Isolation von diesem ganzen Drumherum", analysiert sich SZA. "Ich bin ein riesiger Pessimist", fügt sie an, "ich habe Angst, alles wieder zu verlieren."
Eine Angst, für die das Debütalbum "Z" wenig Anlass gibt. Die Medien ziehen lobende Vergleiche zu Frank Ocean, The Weeknd oder FKA Twigs und sehen Einflüsse von Lauryn Hill und Sade.
Auch "Ctrl", das erste Album bei Top Dawg Entertainment, findet Anklang bei Fans und Presse und wird in mehreren Kategorien für einen Grammy nominiert. In der Folge ist sie auf Maroon 5s Hit "What Lovers Do" zu hören und steuert mit Kendrick Lamar den Song "All The Stars" zum "Black Panther"-Soundtrack bei. Auch mit Doja Cat und Summer Walker nimmt sie Songs auf, ehe sie für Dezember 2022 ihr zweites Album "SOS" ankündigt, das u.a. Features von Travis Scott, Phoebe Bridgers und Ol' Dirty Bastard enthält.
Auf modernen R'n'B beschränken lassen will Rowe sich unterdessen auf keinen Fall: "Ich liebe Holy Other, Clams Casino, Toro Y Moi. Und ich weiß, dass ich nicht ruhen werde, bis ich einen Song mit Justin Bieber eingespielt habe."
© Laut
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