Chance the Rapper
Während in den 2010ern alle Welt auf die Kreise um Drill-Instructor Chief Keef schaut, wenn es um richtungsweisenden Chicagoer Hip Hop geht, schlägt Chancelor Bennett (*1993) einen gänzlich anderen Weg ein. Als Chance The Rapper kombiniert er seine Raps mit Elementen aus klassischem Soul, Juke, Gospel, Bluesrock, Acid Jazz, House und Ragtime Scat.
"Ein bisschen Kanye, ein bisschen Twista, ein bisschen R. Kelly", attestiert ihm die begeisterte US-Presse 2013 auf den Leib – da hat Chance gerade einmal zwei Mixtapes veröffentlicht. Nicht dass die Umschreibung völlig falsch wäre: der Chicago-Zögling nennt den Superstar der Stadt, Kanye West, sein größtes Vorbild.
Tatsächlich ist "College Dropout" (2004) auch das allererste Rapalbum, das der damals elf Jahre alte Chancelor hört. Bis dahin war er vor allem mit Jazz, Soul und Classic Rock in Berührung gekommen. "Meine Eltern wollten nicht, dass ich Rap höre. Michael Jackson, Queen und die Beatles kannte ich dafür in- und auswendig, aber Rap hatte ich höchstens mal bei Freunden gehört."
Wenig später tauchen Eminem und Lupe Fiasco auf dem Radar des Nachwuchs-MCs auf. Mit einem Freund gründet er das Hip Hop-Duo Instrumentality. Aus dem anfänglichen Hobby zu Highschool-Zeiten wird endgültig ernst, als Chance The Rapper 2011 in der Schule beim Marihuanarauchen erwischt wird.
Bennett, der sein Einkommen zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich mit Drogendeals bestreitet, erhält dafür zehn Tage Schulverbot. Die Zeit nutzt er kreativ. In diesen zehn Tagen schreibt er die Rohversionen seines ersten Mixtapes "10 Day". Weil in dem Chicagoer aber ein absoluter Perfektionist steckt, dauert es weitere acht Monate, bis das Tape vollendet und via Website gratis zu beziehen ist.
"Ich nehme mir bei allem, was ich tue, sehr viel Zeit", erklärt Chance. "Ich überlege mir sehr genau, was ich sagen will und kalkuliere durch, wie viel Platz ich habe. Ich weiß immer zuerst, was ich erzählen möchte. Erst dann beginne ich zu schreiben." Auf lyrischer Ebene behandelt der MC neben zahlreichen lebensbejahenden Stücken über Partys, Frauen und Marihuana etwa auch die eskalierende Gewaltsituation in seiner Heimatstadt.
Als einer seiner besten Freunde unschuldig zum Opfer von Waffengewalt wird, verarbeitet Chance The Rapper die Tragödie mit dem zweiten Mixtape "Acid Rap". Damit gelingt ihm nach vorherigen lokalen Erfolgen und einer Tour im Vorprogramm von Childish Gambino der Durchbruch. Das XXL Magazin nimmt ihn in seine Liste der "Freshman 2014" auf, die BBC kürt ihn zum "Sound of 2014", und selbst das Indie-Magazin Pitchfork featuret ausführlich.
Innerhalb der Hip Hop-Künstlerkreise hat Bennett zu diesem Zeitpunkt längst eine stattliche Gefolgschaft aufgebaut. So kann "Acid Rap" neben Childish Gambino noch Twista, Ab-Soul und Action Bronson als Gastrapper auflisten. Außerdem kommt es zu einem Feature mit Pop-Teenstar Justin Bieber. Das Mixtape erhält eine Nominierung für die BET Hip Hop Awards.
Einen Plattenvertrag unterzeichnet der Rapper mit der Comicfigurenstimme trotzdem erst einmal nicht. Warum auch? Schließlich erhält Chance selbst ohne reguläres Albumrelease Einladungen zu renommierten Festivals wie Splash!, Lollapalooza oder Roskilde.
© Laut
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