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Teezo Touchdown

Es ist ungewöhnlich, ein Portrait für einen Artist, dessen Durchbruch in den Zweitausend-Zwanzigern passiert, irgendwo um 2010 zu beginnen. Aber genau so ist es: Der in einem relativ unbedeutendem Ort in Texas aufwachsende Teezo macht seine erste Musik als lokaler Rapper unter dem denkbar wenig versprechenden Namen AyeTee. Sein Vater ist ein DJ, er selbst bekommt von Rick James über Marvin Gaye bis zu Prince und Kraftwerk alles auf die Ohren, was herumliegt. Und weil das texanische Kafflife zu Teenage-Megalomanen nicht so dankbar ist, merkt er schnell, dass er wahrscheinlich ein bisschen breiter aufstellen muss, um seine Visionen zu erfüllen. Er fängt an, sich mit dem Produzieren auseinanderzusetzen und schnappt sich Film-Equipment, um für alle anderen Rapper*innen in seiner Gegend Musikvideos zu machen. Es führt nicht zu einem Hype, aber er baut sich ein Gefühl für das Gesamtbild des Musikmachens auf. 2015 beginnt ein langer und immer wieder einsetzender Prozess des sich selbst neu Erfindens. Aus AyeTee wurde inzwischen Teezo Suave, sein Look und sein Sound ändern sich, er sucht in der Soundcloud-Generation nach neuen Ideen und Einflüssen und rappt nicht mehr wie Waka Flocka Flame. Es ist davon auszugehen, dass er immer ein Head bleibt, einfach nur, weil er wie ein Schwamm aufsaugt, was um ihn herum passiert und wie er sich mit verschiedenen Sounds inspirieren könnte. Der richtige Lauf beginnt aber erst in seiner nächsten Inkarnation. Er baut zwar schleppend ein bisschen Momentum auf, so richtig geht es aber erst los, als er 2019 mit der Single "100 Drums" hart in den Pop-Punk-Zeitgeist einsteigt. Mit einem direkten Remix von "I Write Sins, Not Tragedies" von Panic! At The Disco über Waffengewalt und Trauma geht er viral und macht Rapper wie Chance The Rapper oder Trippie Redd auf sich aufmerksam. Er geht nach LA und sorgt für echte Connections. In den Lockdown-Jahren schaltet sein Plan und seine Netzwerk-Momente dann in den Overdrive. Er lässt sich in Foushee-Singles sehen und bekommt Cover-Stylings von Balenciaga, deklariert auf seiner Single "Mid", dass er endgültig als große Musik-Müllabfuhr all das Mittelmaß von den Straßen holen würde und gastiert bei Kenny Beats in der Cave. 2021 ist der Hype perfekt, als er auf Tyler The Creators neuem Album "Call Me If You Get Lost" unterkommt. Bis zum Album dauert es dann zwar doch noch einmal zwei Jahre, aber die sollen sich lohnen. Ein kontinuierlicher Strang an Singles setzt sich fort, sogar auf dem neuen Travis Scott-Album "Utopia" darf er sich sehen lassen, und eine Woche vor Release postet Drake persönlich, dass "How Do You Sleep At Night?" eines der besten Alben sei, die er je gehört habe. Ziemlich weite Schritte für einen Dude aus Texas über dreißig, der zwar schon drei Rappernamen, aber bis dahin noch keine eigenes Album hatte. Aber manchmal muss der Plan eben eine Weile marinieren, bis er spruchreif wird.
© Laut

Diskografie

25 Album, -en • Geordnet nach Bestseller

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