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Brian Setzer

"Ich mag was ich mag: Gitarren, heiße Schlitten und Rock'n'Roll", beschreibt sich Brian Setzer auf seiner Homepage. Ein Rezept, das in der Musikbranche nicht unüblich sein dürfte, ihn dennoch von den meisten seiner Kollegen unterscheidet: Seine Identität ist nämlich in den 50er Jahren angesiedelt. Über Dekaden hinweg fährt Setzer damit Erfolge ein, dem Rock'n'Roll jene Bosheit und Unangepasstheit zurück zu geben, die zwar im Kern auch früher vorhanden waren, die aber Manager und Plattenfirmen glätteten oder gar unterdrückten, wie im Falle Elvis oder der frühen Beatles. Setzers Vorbilder sind neben der Ikone aus Memphis vor allem Rockabilly-Performer wie Gene Vincent ("Be-Bop-A-Lula") und Eddie Cochran ("C'mon Everybody"), Vertreter jener rebellischen Jugend, wie sie Marlon Brando in "Der Wilde" oder James Dean in "... Denn Sie Wissen Nicht, Was Sie Tun" darstellten. Dass er dabei nicht einfach Coverversionen bekannter Lieder mit Pepp runterspielt, sondern eigenes, oft hochwertiges Material präsentiert, festigt Setzers Status zusätzlich. Die Karriere des 1959 geborenen New Yorkers beginnt zwanzig Jahre später, als er, Sänger und Gitarrist, mit dem Bassisten Lee Rocker und dem Schlagzeuger Slim Jim Phantom die Stray Cats gründet. Mit Sonnenbrillen, blondierten Fönlocken, fiesen Mienen und einer wachsenden Anzahl an Tatoos führen sie zu einem Rockabilly-Revival, das sich im Laufe der 80er Jahre auch kommerziell auszahlt: Mit Alben wie "Built For Speed" (1982) oder "Rant N' Rave With The Stray Cats" (1983) gelingt ihnen der Sprung in die obersten Etagen der Charts. 1986 löst sich die Band zum ersten Mal auf. Nach einer Reunion ist 1992 ist zunächst endgültig Schluss. Setzer orientiert sich neu und verpflichtet ein Orchester mit 16 Musikern. Als Brian Setzer and his Big Band Orchestra weiten sie das Repertoire auf Musikstile der 40er und 50er Jahre aus. Der große Coup gelingt ihnen 1998 mit dem swingenden Album "The Dirty Boogie", das sich mehrere Millionen Mal verkauft und zwei Grammys einbringt. Nach mehreren ausverkauften Welttourneen erscheint zwei Jahre später der Nachfolger "Vavoom," "ein Wort, das Erregung bedeutet, vom Geräusch eines losdüsenden Autos bis zum Laut, den man erzeugt, wenn man ein wunderschönes Mädel sieht", erklärt Setzer. Gut genug, um für die Coverversion von Duke Ellingtons "Caravan" einen weiteren Grammy einzustecken. Neben der Tätigkeit mit seinem Orchester ist Setzer aber auch mit klassischer Rock-Begleitung im Studio. "Ignition!" (2001) stellt eine Hommage an den Rockabilly seiner ersten Jahre dar. Nach einem Weihnachtsalbum 2002 und seinem wohl persönlichsten Werk "Nitro Burnin' Funny Daddy" (2003) begibt sich Setzer nach Memphis auf die Suche nach seinen Wurzeln. Daraus resultiert die Sammlung "Rockabilly Riot Vol. 1 - A Tribute To Sun Records" (2005), die neu eingespielte Lieder aus den Jahren 1954 bis '57 enthält. Auch in den folgenden Jahren ist der Mann mit der Tolle unermüdlich und teilt sich dabei zwischen Solotätigkeit, Orchester und Stray Cats auf. 2006 präsentiert er sein 13. Album mit dem sinnigen Titel "13", das in Japan Platz zwei in den Charts erreicht. Auf "Setzer Goes Instru-Mental!" verzichtet er 2011 zum ersten Mal auf seine Stimme - zumindest im Studio. Drei Jahre später präsentiert er sich wieder vor dem Mikrofon - und zwar eindrucksvoller denn je. Mit dem Album "Rockabilly Riot: All Original" erinnert Setzer an die Zeiten, in denen die Stray Cats ihre ersten Spuren hinterließen. Auch der Meister selbst ist hin und weg: "Ich will nicht überheblich rüberkommen, aber meiner Meinung nach, hätte das Album nur besser werden können, wenn Elvis Presley alle Songs eingesungen hätte." Nicht ganz frei von Starallüren feiert Setzer das 40. Jubiläum der ersten Stray Cats-Platte Anfang 2019. Für das Album "40" begibt er sich mit seinen ehemaligen Mitstreitern Slim Jim Phantom (Drums) und Lee Rocker (Bass) ins Studio. Mit einem Dutzend neuer Songs läuten sie die Reunion ein und halten den alten Rockabilly-Sound auch auf einer gut geölten Deutschland-Tournee well alive. Solo taucht Setzer 2021 mit "Gotta Have The Rumble" wieder auf. Eines der Lockdown-Probleme, starke logistische Verzögerungen beim Pressen von Vinyl, bekommt auch der stets gut verkaufende Künstler zu spüren: Die LP-Version muss nach dem CD-Release mindestens zwei Monate warten. Der Album-Titel "Gotta Have The Rumble" bezieht sich dabei doppeldeutig auch auf einen hartnäckigen Tinnitus des Musikers. Um überhaupt weiter locker aufspielen zu können, ist er auf seinen größten Verstärker angewiesen, damit die Schallwellen ausreichend rumpeln und er sie gut hören kann. Mittlerweile lebt er in Nashville, wo ein Teil der Aufnahmen entsteht. Auf die Country-Hauptstadt bezieht er sich im Abschlusstrack "Rockabilly Banjo" ziemlich kongenial und beweist wieder einmal seine stilistische Flexibilität.
© Laut

Diskografie

18 Album, -en • Geordnet nach Bestseller

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