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Tim Bendzko

Normalerweise erlernen die meisten Musiker ihr Klang-Einmaleins bereits in frühen Jahren. Bei dem 1985 in Berlin geborenen Tim Bendzko dagegen verhält sich der Werdegang so gar nicht Karriere-typisch. Schon als kleiner Bengel stellte er sich immer und immer wieder die Frage: Was mache ich mit meinem Leben? Bereits früh zementiert sich eine Grundvorstellung: "Ich wollte immer etwas machen, was mir Spaß macht und was ich richtig gut kann", so der Hauptstädter. In seinen Gedanken spielt Musik dabei eine große Rolle, wenngleich eher passiv und begleitend. Mit elf Jahren entscheidet er sich erst einmal für den Bolzplatz. Tim Bendzko hat Talent, ihm wird beim großen 1. FC Union Berlin eine steile Kariere prognostiziert. Er hat hohe Ziele und verfolgt diese akribisch, inklusive Sportgymnasium, endlosen Trainingseinheiten und allem was sonst noch dazugehört. Doch schon während dieser Zeit findet ein Umdenken beim Berliner statt: "Mir war klar, ich muss Musik machen. Und ich war mir sicher, dass das alle ganz toll finden werden". Gesagt, getan. Mit einer fast schon naiven Vision und einem gesunden Selbstbewusstsein nimmt Tim Bendzko kurzzeitig Gitarren-Unterricht. Er lernt die grundlegenden Akkorde, und schneller als gedacht purzeln die ersten Songfragmente aus ihm heraus: "Die Lieder waren richtig gut, aber so ausdrucksstark, dass sie nicht wirklich zu einem 16-Jährigen passen, man hätte sie mir einfach nicht abgenommen", berichtet der Sänger rückblickend. Für Tim Bendzko bedeutet diese Erkenntnis keinerlei Rückschritt, ganz im Gegenteil. Seine Zeit sei noch nicht gekommen. Das große Ziel immer vor Augen fängt er nach dem Abitur an zu studieren. Während dieser Phase wird das Verlangen, sich und seine Musik zu präsentieren, immer größer. Als sich der Lockenkopf dann erstmalig auf die Bühne traut, muss er feststellen, dass die Zeit immer noch nicht reif ist: "Es war noch zu früh, um mit den Stücken groß aufzutreten". So verkriecht sich der Songwriter weiter in seinem Schaffensprozess und wartet geduldig auf den richtigen Moment. Im Sommer 2009 entscheidet Bendzko sich, nach dem Gewinn eines Nachwuchswettbewerbs alles auf eine Karte zu setzen. Sein souliger Jazz-Pop-Mix findet schnell Gehör bei den richtigen Leuten, und so unterschreibt er kurz darauf einen Plattenvertrag beim Major-Label Sony. Auch wenn anfangs wenig darauf hindeutete, gelangt der Berliner genau an den Punkt, wo er schon als kleiner Steppke immer hin wollte: "Singen und Songs schreiben. Aber nicht so nebenher. Das kann nur groß werden, weil es groß werden muss. Und weil ich es weiß", so der selbstbewusste Barde. Der 2011 erscheinende Longplayer "Wenn Worte Meine Sprache Wären" entwickelt sich zum Renner, Bendzko reklamiert mit diesem Erfolg den Titel "Shootingstar des Jahres" für sich. Mit dem Titeltrack des Albums gewinnt er Stefan Raabs "Bundesvision Song Contest". Tim bleibt weiterhin öffentlich präsent. Bei den Tourneen von Elton John und Joe Cocker macht er als Vorprogramm-Act auf sich aufmerksam. Vor Ehrungen kann sich der Newcomer schon bald nicht mehr retten. Er räumt u.a. beim Echo, den MTV Europe Music Awards oder der Bambi-Preisverleihung ab. Sein zweites Album "Am Seidenen Faden" holt Doppelplatin. Für die Kinder-Castingshow "The Voice Kids" sitzt Bendzko 2013 im Juroren-Sessel. Bendzkos Charming Boy-Sound setzt auf eine radiokompatible Mischung aus Pop- und Rock-Elementen. Eine Ausrichtung, die er auch 2016 auf "Immer Noch Mensch" beibehält. 2019 erscheint das vierte Studioalbum "Filter. Danach wird es musikalisch stiller um den Musiker. Während der Pandemie beteiligt er sich als einer von 1.400 Probanden an einer Studie der Martin-Luther-Universität Halle, um das Risiko der Virusausbreitung bei Großveranstaltungen zu erforschen. Im Winter 2020 wird er zum ersten Mal Vater, ein Jahr später sitzt er in der Jury der österreichischen Castingshow "Starmania". Nach vier Jahren Studiopause meldet sich Bendzko Ende März 2023 mit dem Album "April" zurück. 2024 mischt der in Coverversionen inzwischen ungeübte Tim bei "Sing meinen Song" mit und lässt sich im "Tauschkonzert" u.a. von Joy Denalane, Eko Fresh und Broilers-Frontmann Sammy covern.
© Laut

Diskografie

40 Album, -en • Geordnet nach Bestseller

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