Ani Difranco
Ani DiFranco passt nicht ins gängige Bild der Plattenfirmen - zwischen 1990 und 2004 nimmt sie achtzehn Alben auf und verkauft ohne jegliche kommerzielle Unterstützung über drei Million Tonträger. Zugleich politisch und künstlerisch geprägt, nimmt sie in ihren Texten und Aussagen kein Blatt vor den Mund, wenn es um Missstände in der Gesellschaft geht.
Ani DiFranco kommt 1970 in Buffalo, New York zur Welt. Mit neun spielt sie Beatles-Songs in Bars, mit fünfzehn zieht sie von zu Hause aus und beginnt eigene Stücke zu schreiben. Drei Jahre später verlässt sie Buffalo und geht nach New York.
Für ihr erstes Album überzieht sie ihr Konto, leiht sich von Freunden Geld und gründet Righteous Babe Records. Angebote von Major- und Independent-Labels schlägt sie seitdem konsequent aus und nutzt ihren Namen, um auch anderen Musikern eine Plattform zu bieten.
Mit ihrer Mischung aus Punk-Attitüde und Folk-Sound erspielt sie sich schnell eine enthusiastische Fangemeinde. Ihre Texte sind mal außergewöhnlich persönlich, mal hochgradig politisch und erregen die Gemüter. Besonders beliebte Ziele sind Republikanische Senatoren und die NRA - die National Rifle Association Of America. Aufgrund ihrer Unabhängigkeit kann ihr niemand vorschreiben, was sie sagen darf und was nicht. Sie wird von amerikanischen Feministinnen zu einer Art Galionsfigur auserkoren, was sie jedoch ablehnt. DiFranco lässt sich zu niemandes Aushängeschild machen.
Mit ihrem Debüt "Ani DiFranco" (1990) und rasch folgenden Alben steigt ihre Popularität. Spielte sie anfangs noch in Clubs, tritt sie zunehmen bei großen Festivals auf. Mitte der 90er öffnet sie ihre Musik auch für andere Einflüsse außer Folk. Im Laufe der Zeit bekommt sie auch mehr und mehr Beachtung von Kollegen. So tritt auf "To The Teeth" neben Saxophonlegende Maceo Parker u.a. auch Prince auf.
Mit dem jazzigen "Evolve" (2003) gewinnt sie 2004 ihren ersten Grammy für das 'Best Recording Package'. Zur selben Zeit stellt sie mit "Educated Guess" ein akustisches Album vor, das sie komplett selbst einspielt, während sie für "Knuckle Down" (2005) erstmals eine komplette Band ins Studio lädt.
Am 20. Januar 2007 bringt sie ihre erste Tochter zur Welt. Der Vater der kleinen Petah Lucia ist DiFrancos Freund und Mit-Produzent Mike Napolitano. 2008 zeigt die DVD "Live At Babeville" eine enthusiastische und energiegeladene Mutter. So voller Power, dass sie die Fingerkuppen ihrer Schlaghand abkleben muss und nach jedem Song eine neu gestimmte Gitarre gereicht bekommt. Ihre gute Laune zeigt sie auch auf dem Studioalbum "Red Letter Year", das noch im selben Jahr erscheint.
"Which Side Are You On?" thematisiert 2012 u.a. die Occupy-Bewegung und schwankt dabei zwischen gut gemeint und gut gemacht. Auch auf dem 2017 erscheinenden "Binary" sind Arrangements und Songwriting vor allem Transportmittel und Verpackung. Doch im Vordergrund steht immer die Botschaft. Und die Amerikanerin hat - im ersten Jahr von Trumps Präsidentschaft - Einiges mitzuteilen. So verhält es sich auch mit den Folgealben "Revolutionary Love" (2021) und "Unprecedented Sh!t" (2024), die sich zwischen sozialen und politischen Themen sowie etwas persönlicheren Tönen bewegen. Dazwischen erscheinen Re-Recordings älterer Songs als "No Walls Mixtape".
"Eine der faszinierendsten Dinge an DiFranco ist, dass sie in einem Lied dein bester Freund sein kann und schon im nächsten dein schlimmster Feind", ist im Internet über sie zu lesen. Dem ist nichts hinzuzufügen.
© Laut
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