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Hozier

Geboren am St. Patrick's Day 1990, gilt Andrew Hozier-Byrne manch einem als Retter des Blues im 21. Jahrhundert. Als Sohn musikalischer Eltern wächst der Ire in der Küstenstadt Bray auf. Seine irische Herkunft und der damit verbundene Katholizismus prägen seinen Werk deutlich. "Wenn du in Irland aufwächst, umgeben dich in deinem Alltag viele religiöse Aspekte. Meine Musik reflektiert das." Als noch entscheidender entpuppt sich allerdings der frühe Erstkontakt mit den Wurzeln moderner Populärmusik. Im Elternhaus - der Vater ist selbst Blues-Drummer - begegnet Hozier-Byrne dem Delta Blues sowie jeder Menge Motown-Soul und Jazz. Neben den Autoren Oscar Wilde und James Joyce bezeichnet der Ire John Lee Hooker, Pink Floyd, Leonard Cohen, Nina Simone und Tom Waits als Inspirationsquellen. Schon mit 15 steht er einer Soulband vor. Andrew bringt sich selbst das Gitarren- und Pianospiel bei und studiert Musik am Trinity College in Dublin. Dort arbeitet er mit dem Trinity Orchestra zusammen, das Popsongs ins Orchestrale übersetzt. Außerdem ist er zwischen 2009 und 2012 Mitglied des irischen Chors Anúna. Doch anstelle eine Abschlusses entscheidet Hozier sich recht bald dafür, lieber Blues-Demos für das Majorlabel Universal einzuspielen. Im heimischen Keller widmet er sich der Ausformulierung seines Sounds. Der Ansatz klingt wie folgt: "Hör' dir irgendein Stück an, aus einer beliebigen Ära. Damit schaust du durch das Schlüsselloch in die Welt, die der Künstler mit seinen eigenen Augen gesehen hat. Kunst ist in ihrer einfachsten Form die Reproduktion der Welt um uns herum." Bestärkt vom positiven Feedback der Plattenfirma, veröffentlicht Hozier 2013 die äußerst erfolgreiche Debüt-EP "Take Me To The Curch". Wie der Titel bereits zeigt, finden die Gospel-nahen Tracks des irischen Singer/Songwriters regelmäßig vor einem religiösen Hintergrund statt. Für die Produktion gewinnt er Rob Kirwan (Depeche Mode, PJ Harvey). Die Medien feiern ihn nach der Veröffentlichung als "musikalisches Kind von Van Morrison und Adele". Seine soulige Stimme sowie die intensiven Lyrics begeistern USA Today genauso wie das Publikum auf dem amerikanischen Newcomer-Festival SXSW. Der Titeltrack und Durchbruchshit der EP handelt nämlich vom Umgang von Kirche und Gesellschaft mit Homosexuellen. "I was born sick, but I love it / command me to be well / Amen. Amen. Amen." "Es ging mir von Anfang an um Sexualität", bestätigt Hozier. "Es existiert keine größere Lebensbejahung und nichts Menschlicheres als der sexuelle Akt." Das dazugehörige Video, in dem ein wütender Mob einen jungen Mann verfolgt, möchte der Sänger auch als Statement wider die jüngeren homophoben Übergriffe in Russland verstanden wissen. 2014 erscheint das Debütalbum "Hozier". Millionenverkäufe katapultieren den Musiker an die Chartspitzen auf der ganzen Welt. Es folgt, was nach einem so kometenhaften Aufstieg üblich ist: Auszeichnungen (darunter VH1 Artist Of The Year), Soundtrack-Beiträge ("Legend Of Tarzan") und ausverkaufte Touren. Die Konzerte in den USA hält er 2015 mit "Live In America" sogar in EP-Form fest. Dass Hozier dieses Tempo nicht halten kann, ohne daran zu zerbrechen, erkennt er 2016 selbst. Statt mit einem zweiten Album nachzulegen, legt er eine Pause ein. Erst 2018 wärmt er sich mit der "Nina Cried Power"-EP wieder auf, um 2019, ein halbes Jahrzehnt nach der Debütplatte, sein zweites Album "Wasteland, Baby!" zu veröffentlichen. Fans und Kritiker zeigen sich erneut begeistert. Doch der Ire trotzt jeglichem Leistungsdruck und lässt sich nicht zur Eile verleiten. Auf das Folgealbum "Unreal Unearth" müssen sich Fans ganze vier Jahre gedulden. Mit der EP "Eat Your Young" liefert er im März 2023 einen Vorgeschmack auf das dritte Studioalbum, in dem er sich thematisch mit den düsteren Metaphern aus Dantes "Göttlicher Komödie" auseinandersetzt. Mit zahlreichen religiösen Metaphern und einer zunehmenden Begeisterung an souligen Gospel-Sounds, bleibt der Name seines Erfolgshits "Take Me To Church" weiterhin Programm.
© Laut

Diskografie

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