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Pop Smoke

Drill ist einen weiten Weg gekommen: Ursprünglich mit Patient Null in Chicago wanderte der harsche, grimmigere Cousin der Trapmusik global aus und fand in Großbritannien neue Ableger. Es brauchte aber ein ganzes Jahrzehnt, bis der eigentlich von Fredo Santana und Chief Keef initialisierte Stil zurück in die Staaten findet. New Yorker Rapper hegen ohnehin regelmäßige Freundschaften auf die Insel. Aber erst, als der junge Rapper Pop Smoke sich mit den britischen Produzenten 808 Melo und Axl Beatz zusammentut, entsteht der magische Synergie-Moment, der als New York-Drill Geschichte schreiben wird. Eigentlich steigt Pop Smoke dabei erst spät in das Musikmachen ein. Als Kind von Einwanderern aus Jamaika und Panama wächst er in schwierigen Verhältnissen New Yorks auf, schon in frühen Teenager-Jahren assoziiert er sich mit Gangs, Gewalt und Drogen. Wegen Waffenbesitz muss er in den Hausarrest, seine Freunde treiben sich zunehmend mit Rappern herum und er trifft auf Jay Gwuapo, der ihn zu seinen ersten Studio-Sessions mitnimmt. Stellt sich raus: Die Stimme von Pop Smoke eignet sich überhaupt nicht schlecht für Sprechgesang. Gemeinsam entsteht eine Keimzelle für diesen neuen Sound, der in New York schnell Überhand nimmt. Die Anzahl an Drill-Rappern explodiert ab 2018, und in seiner Heimatstadt wird Pop Smoke augenblicklich ein Megastar. Das Mixtape "Meet The Woo" erscheint im Sommer 2019 und birgt zwei Hits, die ihn trotz ehernen Trap-Mainstream zur Relevanz verhelfen. Erst geht "Welcome To The Party" durch die Decke. Das soll aber nur Vorspiel sein, denn nur wenig später folgt sein größter Erfolg: "Dior" macht ihn überregional bekannt. Während in New York in manchen Vierteln "Dior" schön häufiger als so mancher Nummer Eins-Hit gespielt wird, holt der Rest der Staaten langsam auf. Zeitgleich gastiert er prominent auf "Gatti", dem letzten Song auf Travis Scotts "Jackboys"-Labelsampler. "Gotti" chartet, "Dior" chartet und es scheint, als stünde der Sternstunde für Drill und Pop Smoke nichts mehr im Weg. Der Aufstieg scheint sich endlich für ihn auszuzahlen. Der Mainstream guckt plötzlich ganz genau hin. Und Pop Smoke stirbt. Am 19. Februar 2020 wird er bei einem Einbruch in seine Unterkunft in Los Angeles von vier maskierten Männern im Schlaf getötet. Erst drei Jahre später werden die Täter, die zum Zeitpunkt der Tat mehrheitlich noch minderjährig waren, zu Haftstrafen verurteilt. Der Tod des Rappers sendet seismische Wellen durch die Szene. Künstler, Fans, Journalisten, sie alle reagieren mit Ungläubigkeit. Für die meisten ist es nur wenige Monate her, seit der Sound des Rappers das erste Mal auf dem Radar aufgetaucht ist. Auch in einer Szene, die langsam taub gegenüber dem viel zu häufigen Sterben junger Künstler werden müsste, gibt es keine angemessene Reaktion für das Erbe eines Musikers, das so wenig Zeit hatte, sich auszudrücken. 50 Cent, der für Pop Smoke seit "Meet The Woo" Mentor und Freund war, zeichnet nach seinem Tod dafür verantwortlich, dass sein Album "Shoot For The Stars Aim For The Moon" noch im selben Jahr der Vision von Pop Smoke gerecht erscheint.
© Laut

Diskografie

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