Videopräsentation "Griechisch im Wuppertal" zu der Ausstellung "50 Jahre Bergische Universität Wu... more Videopräsentation "Griechisch im Wuppertal" zu der Ausstellung "50 Jahre Bergische Universität Wuppertal - 500 Jahre Humanismus im Bergischen Land"; ca. 10 min.
Collection of Ancient Greek Poetry from various European regions from the Renaissance to the pres... more Collection of Ancient Greek Poetry from various European regions from the Renaissance to the present, edited by various scholars: sections include Greece (Zoras/Yiavis/Pontani), Italy (Pontani), Germany (Weise), the Low Countries (Lamers/Van Rooy), the Bohemian Lands (Slavíková), Switzerland (Päll/Steinrück), France (Sanchi/Flamand/Menini), Balkans (Rezar), Hungary (Kiss/Németh), Great Britain (Weise), Iberia (Pontani), Poland and Lithuania (Veteikis/Malinowski/Awianowicz), Russia (Ermolaeva), Austria (Barton/Bauer/Korenjak), Nordic Countries (Akujärvi/Korhonen/Päll/Sironen).
Litterae recentissimae. Formen und Funktionen neulateinischer Literatur vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, 2020
Lateinische Literatur gilt zumeist als Erscheinung der Vergangenheit: der Antike, des Mittelalter... more Lateinische Literatur gilt zumeist als Erscheinung der Vergangenheit: der Antike, des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Dass es aber auch noch ab dem 19. Jahrhundert lateinische Literatur gegeben hat, wird meist als Kurisosum abgetan, da sich das Lateinische mit der Emanzipation der Nationalliteraturen zunehmend auf den akademischen Bereich und von dort schließlich in den der Liebhaberei zurückgezogen habe. Diese Entwicklung verläuft aber keineswegs geradlinig und überall gleich. Die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes widmen sich den verschiedenen Erscheinungsformen und Funktionen, welche lateinische Literatur ab dem 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart haben konnte und kann. Die Palette reicht dabei von „Science Fiction“ über romantische Stücke, Glückwunschgedichte mit politischer Funktion, zeitkritische Bibelparaphrasen, Kriegs- und Wettbewerbsgedichte, persönliche Lebensbilanz, Kinderbuchübersetzungen, Satire, Nonsense-Poetry bis hin zur Latinitas viva. Und damit ist sicherlich nur ein kleiner Teil erfasst. Die Beiträge sollen einladen, sich der lateinischen Literatur auch einmal von der Perspektive der jüngeren und jüngsten Produktion, der litterae recentissimae, wissenschaftlich zu nähern. Dabei wird man manches zum Schmunzeln und Lachen, Kritisches, Unterhaltsames, Bewegendes und Anregendes finden: Literatur im besten Sinne also!
In der Renaissance wurde das Altgriechische als Literatursprache
für das westliche Europa wieder ... more In der Renaissance wurde das Altgriechische als Literatursprache für das westliche Europa wieder neu entdeckt und durch Humanisten wie Angelo Poliziano und Markos Musuros in eigenen griechischen Dichtungen propagiert. In ihrer Nachfolge begannen auch deutsche Humanisten griechische Briefe zu schreiben und Verse zu dichten. Als bedeutendster unter den griechischen Dichtern der Renaissance in Deutschland gilt der Dichterphilologe Lorenz Rhodoman (1545–1606), der gleich mehrere größere Hexameterdichtungen veröffentlichte. Eine außergewöhnliche Stellung unter diesen Gedichten nimmt der bisher wenig beachtete "Arion" ein. Rhodoman bietet in diesem Gedicht eine ausgefeilte Bearbeitung der bei Herodot überlieferten Legende über den lesbischen Sänger Arion. Durch zahlreiche Anleihen aus der antiken Literatur gewinnt Rhodoman der Erzählung neue Seiten ab und nutzt sie, um über Aufgabe und Stellung des Dichters in seiner Zeit zu reflektieren. Ein Höhepunkt seiner Darstellung ist eine ausführliche Schilderung von Ledas Verführung durch Zeus in Schwanengestalt. Diese Edition legt nun erstmals das im dorischen Dialekt verfasste Epyllion mit deutscher Übersetzung und ausführlicher Einleitung vor.
Das Altgriechische hat wie das Lateinische seine Funktion als Literatursprache mit dem Ende der A... more Das Altgriechische hat wie das Lateinische seine Funktion als Literatursprache mit dem Ende der Antike nicht verloren, sondern wurde vor allem seit der Renaissance in Europa und darüber hinaus wieder als solche verwendet. Allerdings war diese Literatur, die heute oftmals unter dem Stichwort "Humanistengriechisch" zusammengefasst wird, lange Zeit von der Forschung vernachlässigt. Die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes gehen diesem Phänomen in Einzelstudien und Überblicken auf den Grund. Dabei kommt eine ungewöhnliche Vielfalt an Formen und Kontexten dieser neuzeitlichen Literatur in altgriechischer Sprache zu Tage, die den Blick auf die europäische Literatur- und Kulturgeschichte zu erweitern hilft und auch die Rezeption der griechischen Literatur der Antike in einem neuen Licht erscheinen lässt. Die Beiträge decken ein breites Spektrum ab, das von der Renaissance bis in die Gegenwart reicht. Auf diese Weise geben sie sowohl einen Ein- als auch einen Überblick und regen zu weiterer Forschung an.
Als „Erfinder“ der Hirtendichtung ging der hellenistische Dichter Theokrit in die Literaturgeschi... more Als „Erfinder“ der Hirtendichtung ging der hellenistische Dichter Theokrit in die Literaturgeschichte ein und prägte damit für Jahrhunderte das Gattungsspektrum der europäischen Literatur. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes widmen sich der Wirkungsgeschichte des Dichters in der Literatur der römischen Kaiserzeit (Calpurnius Siculus, Longos und andere Prosaiker) und der lateinischen und altgriechischen Literatur der Frühen Neuzeit. Sie diskutieren die antike Rezeption
und bisher unbekanntere Rezeptionszeugnisse aus der frühneuzeitlichen Tradition. So können der Wirkungsgeschichte dieses „Klassikers“ neue Aspekte hinzugefügt werden. Dabei sticht nicht nur die häufige Verbindung und der Vergleich mit
seinem römischen Pendant Vergil, sondern auch seine spätere Einbindung in christliche Kontexte heraus. Auf diese Weise blieben seine Gedichte lebendig und wurden wiederholt aktualisiert – sei es rein literarisch oder sogar, wie in einem Fall, in Form von Aufführungen theokriteisch geprägter Stücke. Symbolhaft für diese immer neuen Transformationen und Verschmelzungen steht die Junktur Hyblaea avena („hybläische/sizilische Flöte“), mit der der Römer Calpurnius dem griechischen Gattungsvater in vergilischem Vokabular seine Reverenz erweist.
Im Jahr 1995 ist postum das altgriechische Science-Fiction-Epos "Astronautilia" von Jan Křesadlo ... more Im Jahr 1995 ist postum das altgriechische Science-Fiction-Epos "Astronautilia" von Jan Křesadlo veröffentlicht worden. In homerischer Diktion berichtet das Werk von der Jagd des Ich-Erzählers Kapitän Nemo bzw. Udeis nach dem Ingenieur Mandys und dem "kosmosbetrachtenden" Schaf. Dabei verwendet der Autor nicht nur griechische Hexameter und homerisches Wortgut, sondern bindet auch Neuschöpfungen, Lehnwörter und Neugriechisches in sein außergewöhnliches Werk ein. Der hier zur Verfügung gestellte Index stellt den Versuch dar, das gesamte Sprachmaterial alphabetisch zu erfassen und wichtige Eigenheiten der Grammatik, Orthographie, Metrik und Stilistik für die weitere Forschung zusammenzustellen. Er dient als Ergänzung zu der geplanten Neuedition mit deutscher Übersetzung.
Ein wesentliches Kennzeichen von altgriechischen Dichtungen aus der Zeit des Humanismus sind Neol... more Ein wesentliches Kennzeichen von altgriechischen Dichtungen aus der Zeit des Humanismus sind Neologismen. Ihre Erfassung trägt nicht nur dazu bei, den sprachschöpferischen Aspekt dieser Werke besser einzuschätzen und ihren Beitrag zum griechischen Wortschatz zu würdigen, sondern kann teilweise auch auf anderem Wege schwer erfassbare Abhängigkeiten sichtbar machen helfen. Diese Liste umfasst im LSJ nicht belegte Epitheta aus griechischen Hexameterwerken von Dichtern der sogenannten „Ilfelder Dichterschule“. Bisher erfasst sind Werke von Lorenz Rhodoman, Matthaeus Gothus und Theodosius Fabricius. Eine kontinuierliche Erweiterung ist geplant. Perspektivisches Fernziel ist eine systematische, lexikographische Sammlung von Neologismen aus neualtgriechischer Literatur in Europa.
Das Alte Testament in der Dichtung der Antike. Paraphrase, Exegese, Intertextualität und Figurenzeichnung, 2023
This paper examines the use of epithets for Old Testament personnel in Nonnusʼ Paraphrase of St J... more This paper examines the use of epithets for Old Testament personnel in Nonnusʼ Paraphrase of St Johnʼs Gospel. The examination demonstrates that Nonnus creates a tight web of inter- and intratextual allusions. Nonnus highlights Old Testament patriarchs as a positive group foreshadowing Christ through the Scriptures. At the end of the Paraphrase the voice of the Johannine narrator and that of Nonnus coalesce into one, combining Old Testament prophecy of Isaiah, the narration of the Gospel and Nonnus’ Paraphrase.
Since editions of Theocritus from the early sixteenth century, the two poems Heracliscus (“Little... more Since editions of Theocritus from the early sixteenth century, the two poems Heracliscus (“Little Heracles”) and the so-called Heracles leontophonos (“Heracles the Lionslayer”) have been regarded as incomplete. This diagnosis was confirmed at least for the Heracliscus by the publication of a papyrus in 1930, whereas the Heracles leontophonos is now generally accepted as being complete. This paper presents the Greek supplements made for these poems by the German Hellenist Joachim Camerarius (1500-1574) in collaboration with his friend and colleague Helius Eobanus Hessus (1488-1540). The texts are analysed with regard to their sources and relations to the originals. Thus, Camerarius is shown to be a good observer of the texts, who makes extensive use of ancient sources (e.g. Homer, the Aspis and the Megara) for his supplements. An edition with German translation is given in the Appendix, along with Hessus’ Latin rendering of Camerarius’ Greek supplements.
Hyblaea avena. Theokrit in römischer Kaiserzeit und Früher Neuzeit, 2020
The paper examines the imitation and reception of Theocritus in three Greek Idylls by the Leipzig... more The paper examines the imitation and reception of Theocritus in three Greek Idylls by the Leipzig schoolmaster Johann Gottfried Herrichen from the 17th century. Herrichen, who was one of the most talented Greek poets of the time, composed all three pieces for performance by pupils of his school. Therefore, some elements can be identified which might result from the intended performance of the pieces. Another important aspect is the use of pastoral settings for Christian topics.
Videopräsentation "Griechisch im Wuppertal" zu der Ausstellung "50 Jahre Bergische Universität Wu... more Videopräsentation "Griechisch im Wuppertal" zu der Ausstellung "50 Jahre Bergische Universität Wuppertal - 500 Jahre Humanismus im Bergischen Land"; ca. 10 min.
Collection of Ancient Greek Poetry from various European regions from the Renaissance to the pres... more Collection of Ancient Greek Poetry from various European regions from the Renaissance to the present, edited by various scholars: sections include Greece (Zoras/Yiavis/Pontani), Italy (Pontani), Germany (Weise), the Low Countries (Lamers/Van Rooy), the Bohemian Lands (Slavíková), Switzerland (Päll/Steinrück), France (Sanchi/Flamand/Menini), Balkans (Rezar), Hungary (Kiss/Németh), Great Britain (Weise), Iberia (Pontani), Poland and Lithuania (Veteikis/Malinowski/Awianowicz), Russia (Ermolaeva), Austria (Barton/Bauer/Korenjak), Nordic Countries (Akujärvi/Korhonen/Päll/Sironen).
Litterae recentissimae. Formen und Funktionen neulateinischer Literatur vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, 2020
Lateinische Literatur gilt zumeist als Erscheinung der Vergangenheit: der Antike, des Mittelalter... more Lateinische Literatur gilt zumeist als Erscheinung der Vergangenheit: der Antike, des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Dass es aber auch noch ab dem 19. Jahrhundert lateinische Literatur gegeben hat, wird meist als Kurisosum abgetan, da sich das Lateinische mit der Emanzipation der Nationalliteraturen zunehmend auf den akademischen Bereich und von dort schließlich in den der Liebhaberei zurückgezogen habe. Diese Entwicklung verläuft aber keineswegs geradlinig und überall gleich. Die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes widmen sich den verschiedenen Erscheinungsformen und Funktionen, welche lateinische Literatur ab dem 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart haben konnte und kann. Die Palette reicht dabei von „Science Fiction“ über romantische Stücke, Glückwunschgedichte mit politischer Funktion, zeitkritische Bibelparaphrasen, Kriegs- und Wettbewerbsgedichte, persönliche Lebensbilanz, Kinderbuchübersetzungen, Satire, Nonsense-Poetry bis hin zur Latinitas viva. Und damit ist sicherlich nur ein kleiner Teil erfasst. Die Beiträge sollen einladen, sich der lateinischen Literatur auch einmal von der Perspektive der jüngeren und jüngsten Produktion, der litterae recentissimae, wissenschaftlich zu nähern. Dabei wird man manches zum Schmunzeln und Lachen, Kritisches, Unterhaltsames, Bewegendes und Anregendes finden: Literatur im besten Sinne also!
In der Renaissance wurde das Altgriechische als Literatursprache
für das westliche Europa wieder ... more In der Renaissance wurde das Altgriechische als Literatursprache für das westliche Europa wieder neu entdeckt und durch Humanisten wie Angelo Poliziano und Markos Musuros in eigenen griechischen Dichtungen propagiert. In ihrer Nachfolge begannen auch deutsche Humanisten griechische Briefe zu schreiben und Verse zu dichten. Als bedeutendster unter den griechischen Dichtern der Renaissance in Deutschland gilt der Dichterphilologe Lorenz Rhodoman (1545–1606), der gleich mehrere größere Hexameterdichtungen veröffentlichte. Eine außergewöhnliche Stellung unter diesen Gedichten nimmt der bisher wenig beachtete "Arion" ein. Rhodoman bietet in diesem Gedicht eine ausgefeilte Bearbeitung der bei Herodot überlieferten Legende über den lesbischen Sänger Arion. Durch zahlreiche Anleihen aus der antiken Literatur gewinnt Rhodoman der Erzählung neue Seiten ab und nutzt sie, um über Aufgabe und Stellung des Dichters in seiner Zeit zu reflektieren. Ein Höhepunkt seiner Darstellung ist eine ausführliche Schilderung von Ledas Verführung durch Zeus in Schwanengestalt. Diese Edition legt nun erstmals das im dorischen Dialekt verfasste Epyllion mit deutscher Übersetzung und ausführlicher Einleitung vor.
Das Altgriechische hat wie das Lateinische seine Funktion als Literatursprache mit dem Ende der A... more Das Altgriechische hat wie das Lateinische seine Funktion als Literatursprache mit dem Ende der Antike nicht verloren, sondern wurde vor allem seit der Renaissance in Europa und darüber hinaus wieder als solche verwendet. Allerdings war diese Literatur, die heute oftmals unter dem Stichwort "Humanistengriechisch" zusammengefasst wird, lange Zeit von der Forschung vernachlässigt. Die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes gehen diesem Phänomen in Einzelstudien und Überblicken auf den Grund. Dabei kommt eine ungewöhnliche Vielfalt an Formen und Kontexten dieser neuzeitlichen Literatur in altgriechischer Sprache zu Tage, die den Blick auf die europäische Literatur- und Kulturgeschichte zu erweitern hilft und auch die Rezeption der griechischen Literatur der Antike in einem neuen Licht erscheinen lässt. Die Beiträge decken ein breites Spektrum ab, das von der Renaissance bis in die Gegenwart reicht. Auf diese Weise geben sie sowohl einen Ein- als auch einen Überblick und regen zu weiterer Forschung an.
Als „Erfinder“ der Hirtendichtung ging der hellenistische Dichter Theokrit in die Literaturgeschi... more Als „Erfinder“ der Hirtendichtung ging der hellenistische Dichter Theokrit in die Literaturgeschichte ein und prägte damit für Jahrhunderte das Gattungsspektrum der europäischen Literatur. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes widmen sich der Wirkungsgeschichte des Dichters in der Literatur der römischen Kaiserzeit (Calpurnius Siculus, Longos und andere Prosaiker) und der lateinischen und altgriechischen Literatur der Frühen Neuzeit. Sie diskutieren die antike Rezeption
und bisher unbekanntere Rezeptionszeugnisse aus der frühneuzeitlichen Tradition. So können der Wirkungsgeschichte dieses „Klassikers“ neue Aspekte hinzugefügt werden. Dabei sticht nicht nur die häufige Verbindung und der Vergleich mit
seinem römischen Pendant Vergil, sondern auch seine spätere Einbindung in christliche Kontexte heraus. Auf diese Weise blieben seine Gedichte lebendig und wurden wiederholt aktualisiert – sei es rein literarisch oder sogar, wie in einem Fall, in Form von Aufführungen theokriteisch geprägter Stücke. Symbolhaft für diese immer neuen Transformationen und Verschmelzungen steht die Junktur Hyblaea avena („hybläische/sizilische Flöte“), mit der der Römer Calpurnius dem griechischen Gattungsvater in vergilischem Vokabular seine Reverenz erweist.
Im Jahr 1995 ist postum das altgriechische Science-Fiction-Epos "Astronautilia" von Jan Křesadlo ... more Im Jahr 1995 ist postum das altgriechische Science-Fiction-Epos "Astronautilia" von Jan Křesadlo veröffentlicht worden. In homerischer Diktion berichtet das Werk von der Jagd des Ich-Erzählers Kapitän Nemo bzw. Udeis nach dem Ingenieur Mandys und dem "kosmosbetrachtenden" Schaf. Dabei verwendet der Autor nicht nur griechische Hexameter und homerisches Wortgut, sondern bindet auch Neuschöpfungen, Lehnwörter und Neugriechisches in sein außergewöhnliches Werk ein. Der hier zur Verfügung gestellte Index stellt den Versuch dar, das gesamte Sprachmaterial alphabetisch zu erfassen und wichtige Eigenheiten der Grammatik, Orthographie, Metrik und Stilistik für die weitere Forschung zusammenzustellen. Er dient als Ergänzung zu der geplanten Neuedition mit deutscher Übersetzung.
Ein wesentliches Kennzeichen von altgriechischen Dichtungen aus der Zeit des Humanismus sind Neol... more Ein wesentliches Kennzeichen von altgriechischen Dichtungen aus der Zeit des Humanismus sind Neologismen. Ihre Erfassung trägt nicht nur dazu bei, den sprachschöpferischen Aspekt dieser Werke besser einzuschätzen und ihren Beitrag zum griechischen Wortschatz zu würdigen, sondern kann teilweise auch auf anderem Wege schwer erfassbare Abhängigkeiten sichtbar machen helfen. Diese Liste umfasst im LSJ nicht belegte Epitheta aus griechischen Hexameterwerken von Dichtern der sogenannten „Ilfelder Dichterschule“. Bisher erfasst sind Werke von Lorenz Rhodoman, Matthaeus Gothus und Theodosius Fabricius. Eine kontinuierliche Erweiterung ist geplant. Perspektivisches Fernziel ist eine systematische, lexikographische Sammlung von Neologismen aus neualtgriechischer Literatur in Europa.
Das Alte Testament in der Dichtung der Antike. Paraphrase, Exegese, Intertextualität und Figurenzeichnung, 2023
This paper examines the use of epithets for Old Testament personnel in Nonnusʼ Paraphrase of St J... more This paper examines the use of epithets for Old Testament personnel in Nonnusʼ Paraphrase of St Johnʼs Gospel. The examination demonstrates that Nonnus creates a tight web of inter- and intratextual allusions. Nonnus highlights Old Testament patriarchs as a positive group foreshadowing Christ through the Scriptures. At the end of the Paraphrase the voice of the Johannine narrator and that of Nonnus coalesce into one, combining Old Testament prophecy of Isaiah, the narration of the Gospel and Nonnus’ Paraphrase.
Since editions of Theocritus from the early sixteenth century, the two poems Heracliscus (“Little... more Since editions of Theocritus from the early sixteenth century, the two poems Heracliscus (“Little Heracles”) and the so-called Heracles leontophonos (“Heracles the Lionslayer”) have been regarded as incomplete. This diagnosis was confirmed at least for the Heracliscus by the publication of a papyrus in 1930, whereas the Heracles leontophonos is now generally accepted as being complete. This paper presents the Greek supplements made for these poems by the German Hellenist Joachim Camerarius (1500-1574) in collaboration with his friend and colleague Helius Eobanus Hessus (1488-1540). The texts are analysed with regard to their sources and relations to the originals. Thus, Camerarius is shown to be a good observer of the texts, who makes extensive use of ancient sources (e.g. Homer, the Aspis and the Megara) for his supplements. An edition with German translation is given in the Appendix, along with Hessus’ Latin rendering of Camerarius’ Greek supplements.
Hyblaea avena. Theokrit in römischer Kaiserzeit und Früher Neuzeit, 2020
The paper examines the imitation and reception of Theocritus in three Greek Idylls by the Leipzig... more The paper examines the imitation and reception of Theocritus in three Greek Idylls by the Leipzig schoolmaster Johann Gottfried Herrichen from the 17th century. Herrichen, who was one of the most talented Greek poets of the time, composed all three pieces for performance by pupils of his school. Therefore, some elements can be identified which might result from the intended performance of the pieces. Another important aspect is the use of pastoral settings for Christian topics.
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zur Latinitas viva. Und damit ist sicherlich nur ein kleiner Teil erfasst. Die Beiträge sollen einladen, sich der lateinischen Literatur auch einmal von der Perspektive der jüngeren und jüngsten Produktion, der litterae recentissimae, wissenschaftlich zu nähern. Dabei wird man manches zum Schmunzeln und Lachen, Kritisches, Unterhaltsames, Bewegendes und Anregendes finden: Literatur im besten Sinne also!
für das westliche Europa wieder neu entdeckt und durch
Humanisten wie Angelo Poliziano und Markos Musuros in
eigenen griechischen Dichtungen propagiert. In ihrer Nachfolge
begannen auch deutsche Humanisten griechische Briefe zu
schreiben und Verse zu dichten. Als bedeutendster unter den
griechischen Dichtern der Renaissance in Deutschland gilt der
Dichterphilologe Lorenz Rhodoman (1545–1606), der gleich
mehrere größere Hexameterdichtungen veröffentlichte. Eine
außergewöhnliche Stellung unter diesen Gedichten nimmt der
bisher wenig beachtete "Arion" ein. Rhodoman bietet in diesem
Gedicht eine ausgefeilte Bearbeitung der bei Herodot überlieferten
Legende über den lesbischen Sänger Arion. Durch zahlreiche
Anleihen aus der antiken Literatur gewinnt Rhodoman der
Erzählung neue Seiten ab und nutzt sie, um über Aufgabe und
Stellung des Dichters in seiner Zeit zu reflektieren. Ein Höhepunkt
seiner Darstellung ist eine ausführliche Schilderung von
Ledas Verführung durch Zeus in Schwanengestalt. Diese Edition
legt nun erstmals das im dorischen Dialekt verfasste Epyllion
mit deutscher Übersetzung und ausführlicher Einleitung vor.
und bisher unbekanntere Rezeptionszeugnisse aus der frühneuzeitlichen Tradition. So können der Wirkungsgeschichte dieses „Klassikers“ neue Aspekte hinzugefügt werden. Dabei sticht nicht nur die häufige Verbindung und der Vergleich mit
seinem römischen Pendant Vergil, sondern auch seine spätere Einbindung in christliche Kontexte heraus. Auf diese Weise blieben seine Gedichte lebendig und wurden wiederholt aktualisiert – sei es rein literarisch oder sogar, wie in einem Fall, in Form von Aufführungen theokriteisch geprägter Stücke. Symbolhaft für diese immer neuen Transformationen und Verschmelzungen steht die Junktur Hyblaea avena („hybläische/sizilische Flöte“), mit der der Römer Calpurnius dem griechischen Gattungsvater in vergilischem Vokabular seine Reverenz erweist.
Drafts by Stefan Weise
Papers by Stefan Weise
zur Latinitas viva. Und damit ist sicherlich nur ein kleiner Teil erfasst. Die Beiträge sollen einladen, sich der lateinischen Literatur auch einmal von der Perspektive der jüngeren und jüngsten Produktion, der litterae recentissimae, wissenschaftlich zu nähern. Dabei wird man manches zum Schmunzeln und Lachen, Kritisches, Unterhaltsames, Bewegendes und Anregendes finden: Literatur im besten Sinne also!
für das westliche Europa wieder neu entdeckt und durch
Humanisten wie Angelo Poliziano und Markos Musuros in
eigenen griechischen Dichtungen propagiert. In ihrer Nachfolge
begannen auch deutsche Humanisten griechische Briefe zu
schreiben und Verse zu dichten. Als bedeutendster unter den
griechischen Dichtern der Renaissance in Deutschland gilt der
Dichterphilologe Lorenz Rhodoman (1545–1606), der gleich
mehrere größere Hexameterdichtungen veröffentlichte. Eine
außergewöhnliche Stellung unter diesen Gedichten nimmt der
bisher wenig beachtete "Arion" ein. Rhodoman bietet in diesem
Gedicht eine ausgefeilte Bearbeitung der bei Herodot überlieferten
Legende über den lesbischen Sänger Arion. Durch zahlreiche
Anleihen aus der antiken Literatur gewinnt Rhodoman der
Erzählung neue Seiten ab und nutzt sie, um über Aufgabe und
Stellung des Dichters in seiner Zeit zu reflektieren. Ein Höhepunkt
seiner Darstellung ist eine ausführliche Schilderung von
Ledas Verführung durch Zeus in Schwanengestalt. Diese Edition
legt nun erstmals das im dorischen Dialekt verfasste Epyllion
mit deutscher Übersetzung und ausführlicher Einleitung vor.
und bisher unbekanntere Rezeptionszeugnisse aus der frühneuzeitlichen Tradition. So können der Wirkungsgeschichte dieses „Klassikers“ neue Aspekte hinzugefügt werden. Dabei sticht nicht nur die häufige Verbindung und der Vergleich mit
seinem römischen Pendant Vergil, sondern auch seine spätere Einbindung in christliche Kontexte heraus. Auf diese Weise blieben seine Gedichte lebendig und wurden wiederholt aktualisiert – sei es rein literarisch oder sogar, wie in einem Fall, in Form von Aufführungen theokriteisch geprägter Stücke. Symbolhaft für diese immer neuen Transformationen und Verschmelzungen steht die Junktur Hyblaea avena („hybläische/sizilische Flöte“), mit der der Römer Calpurnius dem griechischen Gattungsvater in vergilischem Vokabular seine Reverenz erweist.