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Ein verirrter Kater im Nether
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Ein verirrter Kater im Nether
eBook267 Seiten3 Stunden

Ein verirrter Kater im Nether

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Über dieses E-Book

Billy ist kein sehr gehorsamer Kater … Seine Mutter hatte ihn gewarnt, nicht im Wald zu spielen, doch er hörte nicht. So landet Billy eines Tages im Nether, einer bizarren Welt, die von unheimlichen Kreaturen bewohnt wird. In Begleitung eines fast fröhlichen Ghastes und einer gar nicht so bösen Hexe entwickelt er unglaublich unnatürliche Kräfte!

Aber werden diese ausreichen, um gegen Endernovas Armee zu bestehen? Um seine Freunde zu retten, muss der kleine Kater zum Vorkämpfer des Nethers aufsteigen, so wie die Prophezeiung es vom Auserwählten verlangt …
SpracheDeutsch
HerausgeberUllmann Medien
Erscheinungsdatum10. Sept. 2018
ISBN9783741523427
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    Buchvorschau

    Ein verirrter Kater im Nether - Cube Kid

    KAPITEL 1

    Billy war ein ungezogenes Kätzchen. Sehr ungezogen, um ehrlich zu sein. Er hörte einfach nie auf seine Mutter. Den lieben langen Tag ermahnte sie ihn: „Bleib immer in der Nähe, mein Sohn. Es ist gefährlich, durch den Wald zu streifen. Und wenn du einem violetten Licht begegnest, lauf sofort weg, so schnell du kannst."

    Aber Billy liebte das Herumstreunen im Wald. Er sah darin überhaupt keine Gefahr. In seinen Augen war der Wald sehr aufregend und wunderbar geheimnisvoll. Mindestens einmal in der Woche schlich er sich dorthin. Heute begleiteten ihn seine beiden besten Freunde, Zottel und Maunz. Soeben hatten sie eine Wiese zum Spielen entdeckt. Sie war mit bunten Blumen übersät. Sofort begannen sie einen kleinen Wettkampf, Sieger sollte der sein, der die meisten Blumen pflückte.

    Billy beobachtete Maunz und Zottel, die sich um eine kleine blaue Orchidee stritten. Maunz beendete das Gerangel, indem sie Zottel ein Bein stellte, sodass dieser einen Purzelbaum im hohen Gras schlug. Bevor Zottel sich wieder aufrappeln konnte, hatte die kleine Maunz die Orchidee schon gepflückt.

    He!, rief Zottel. Das ist unfair!

    — Du hast aber vorher nicht gesagt, dass Beinchenstellen verboten ist, antwortete sie scheinheilig.

    Zottel starrte sie nur eindringlich mit angelegten Ohren an.

    Stolz präsentierte Maunz ihre farbenfrohe Sammlung.

    — Also, seht ihr all diese vielen Blumen hier? Ich schätze, ich habe gewonnen, sagte sie strahlend.

    Pff, antwortete Zottel und warf seine Blumen weg. Das war sowieso ein doofes Spiel.

    — Das finde ich auch, stimmte Billy zu. Mir ist langweilig. Vielleicht sollten wir nach Hause gehen?

    Das ist doch hoffentlich nur ein Scherz, antwortete Maunz.

    Zottel machte einen Schritt nach vorn.

    — Wir sollten uns nicht schon wieder erwischen lassen, was meint ihr?

    — Ja schon, aber …

    — Hör zu, sagte Zottel. Unsere Eltern verbieten uns nur, hier zu spielen, weil sie es einfach nicht ertragen können, dass wir so viel Spaß haben.

    — Das stimmt, sagte Maunz. Oder ist dir hier etwa schon einmal ein Zombie über den Weg gelaufen? In Wirklichkeit erzählen sie uns diese Geschichten nur, damit wir brav zu Hause bleiben und ihnen bei der Hausarbeit helfen.

    Billy seufzte. Vielleicht hatten sie ja recht. Im Wald konnte man wirklich am besten spielen. Es gab unendlich viele Verstecke zu durchstöbern und Geheimnisse zu lüften.

    — Schon gut, sagte Billy. Sollen wir „Versteckt euch vor der Katze" spielen?

    Gleich zwei Pfoten tippten ihm zustimmend auf die Schulter.

    Jap, nichts anderes wollte ich von dir hören!

    — Das ist das Kätzchen, wie ich es kenne!

    Doch Billy zweifelte nicht daran, dass sein Vorschlag schlimme Folgen haben würde, denn ihm war durchaus bewusst, dass diese dunklen Wolken in der Ferne nichts Gutes verhießen. Von dem eiskalten Wind, der gerade über die Wiese fegte, ganz zu schweigen …

    Billy wollte aber unbedingt, dass dieser Tag lustig wurde, ein Tag wie gemacht für Spiele, aufregende Entdeckungen und allerlei Albereien.

    Die Kätzchen begannen ihr Spiel.

    — Du bist als Erster dran, sagte Zottel.

    Wieso ich?, fragte Billy.

    — Weil es deine Idee war, Dummkopf.

    Billy schüttelte den Kopf. Es war ihm egal. Er spielte ohnehin lieber die Katze, als sich zu verstecken, und er wusste, dass Zottel lieber ruhig in seinem Versteck hockte und sich nicht rührte. Er war nicht besonders sportlich und das Blumenpflücken hatte ihn schon ziemlich angestrengt. Maunz grinste Billy spöttisch an, während Zottel behäbig ins Unterholz trottete.

    — In deiner Haut möchte ich nicht stecken, ich kenne nämlich das beste Versteck der Welt. Du wirst Stunden brauchen, um mich zu finden.

    Billy reckte seinen Schwanz aufgeregt nach oben.

    — Ich liebe solche Herausforderungen.

    Eine echte Herausforderung! Er sollte nicht enttäuscht werden.

    Er wartete, bis Maunz davongeschlichen war und begann zu zählen. Bei 20 hörte er auf und machte sich auf die Suche. Er hetzte über Hügel und zwischen den Bäumen hindurch, spähte in den kleinsten Spalt, nahm die kleinsten Grasbüschel unter die Lupe, lief durch sämtliche Täler in der Umgebung.

    Doch er fand niemanden, nicht einmal Zottel, der eigentlich immer leicht aufzuspüren war. Hatten sie sich etwa zusammen versteckt?

    Das wird es sein, sagte sich Billy. Maunz wird Mitleid mit ihm gehabt und ihn mit in ihr geniales Versteck genommen haben.

    Er suchte sie überall, vergeblich. Zwanzig Minuten vergingen, dann dreißig. Ein erster Regentropfen fiel auf seine Nase. Kurz darauf folgten weitere wie eine Sintflut.

    Papi hat gesagt, heute gäbe es nur ein paar Tröpfchen!, dachte Billy. Von wegen! Wenn das so weitergeht, brauche ich bald ein Boot.

    Er war nicht auf das vorbereitet, was dann kam. Er ging an einigen großen Tannen vorbei und fand sich … am Rande eines Bergbioms.

    Ich bin …

    auf der anderen Seite des Waldes.

    Noch nie war er so weit fort gewesen. Er hatte sich so sehr auf die Suche konzentriert, dass er überhaupt nicht auf den Weg geachtet hatte.

    Er hatte sich verirrt.

    Hallo!, rief er. Ich habe mich verlaufen! Hört mich jemand? Sein zartes Stimmchen verlor sich im lauten Geprassel der Regentropfen um ihn herum. Selbst wenn seine Freunde direkt neben ihm gewesen wären, sie hätten ihn nicht hören können. Doch sie waren nicht in der Nähe, da war sich Billy sicher. Sie waren clever und hätten sich nie so weit von zu Hause entfernt.

    Ich bin auch clever, dachte sich Billy. Ich werde eine Lösung finden. Ich könnte am Waldrand entlanggehen. Wenn ich mich stur daran halte, werde ich irgendwann wieder zu unserem Haus kommen. Oder nicht?

    Er blieb abrupt stehen.

    Aber was ist mit Zottel und Maunz? Vielleicht suchen sie mich gerade oder warten irgendwo auf mich? Ich kann doch nicht ohne sie nach Hause gehen. Was soll ich nur tun?

    Der Regen wurde noch stärker. Billy begann zu zittern.

    Er beschloss, in den Wald zurückzukehren, um sie zu suchen. Es war einfach das Beste. Schweren Herzens blickte er noch einmal auf die Berge. Im Licht eines Blitzes strahlten sie kurz auf und er sah … Wölfe

    .

    Sie kamen langsam näher. Kein gutes Zeichen. Wenn er sie sehen konnte, sahen sie ihn auch. Nun vernahm er auch noch ihr Heulen.

    Sein Herz war nicht mehr schwer, oh nein, es raste wie wild und klopfte ihm bis zum Hals. Also begann er zu laufen. Er rannte so schnell er konnte. Billy war immer schon ein guter Läufer gewesen, aber so schnell war er noch nie gerannt. Die Bäume flogen an ihm vorbei, während blanke Panik in ihm aufstieg. Er achtete nicht auf den Weg, und es war ihm auch egal. Er wollte nur das Geheul und Geknurre hinter sich lassen. Doch ganz egal wie schnell er auch lief, sie waren immer hinter ihm.

    Auch die Wölfe liefen

    schnell,

    sehr schnell.

    Billy rannte auf ein Dickicht zu. Das Wolfsgeheul hallte von den Bäumen wider. Er konnte sogar das Schnüffeln der Wölfe hören, die nach seiner Fährte suchten. Dann bemerkte er einen violetten Schimmer zwischen den Bäumen und rannte auf das Licht zu.

    Er war noch ein kleines Kätzchen und glaubte, vor einer von dunklen Steinen umrandeten Leinwand … zu stehen, auf der violettes Wasser … durch die Luft wirbelte. Für einen kleinen Moment vergaß er die Wölfe. Er hatte keine Ahnung, was er da vor Augen hatte, und auch noch nie etwas Ähnliches gesehen. Naja, die Menschen bauten schon mal sogenannte … Portale, aber das hier sah anders aus. Es war schon sehr, sehr alt. Man könnte fast sagen, der Wald sei um diesen seltsamen Gegenstand herum gewachsen. Hatte seine Mutter von diesem violetten Licht gesprochen? Es sah aber gar nicht gefährlich aus. Das Licht war beruhigend, fast gemütlich. Billy konnte sich nicht erklären, warum es ihn so anzog. Es war, als würde ihn das Portal rufen und ihn einladen, hindurchzuschreiten.

    Diese verlausten Köter würden ihn bald gefunden haben, und er fragte sich, was schlimmer wäre. Außerdem erwärmte ihn das Licht. Es war noch wärmer als das Sonnenlicht und sogar wärmer als der Ofen des Schmieds, auf dem er einmal eine Siesta gehalten hatte.

    Das warme Licht kam wie gerufen und trocknete sein Fell. So schlich er langsam immer näher heran.

    Plötzlich tauchten die drei Wölfe aus dem Unterholz auf.

    Als sie das Licht sahen, blieben sie stehen. Ihr Knurren wurde fast zu einem Wehklagen. Nach einem kurzen Zögern knurrten sie erneut, starrten Billy an und gingen langsam auf ihn zu. Er war eine allzu leichte Beute, und sie waren eindeutig schlimmer als das violette Licht …

    Billy wich in Richtung des Lichts zurück. Hitzewellen vernebelten ihm den Blick. Er konnte geradezu spüren, wie das Licht ihn aufsog. Er dachte an seine Freunde und hoffte, dass sie gesund und wohlbehalten wieder zu Hause waren.

    Er war sich sicher, dass sie angekommen waren. Maunz wusste immer, wo es langging.

    Das war sein letzter Gedanke,

    bevor er in das Licht sprang.

    Um ihn herum wurde alles trübe, bis er schließlich gar nichts mehr sehen konnte.

    Billy war kein normales Tier mehr. Nie wieder würde er auf Bäume klettern oder Schmetterlinge jagen. Im Dorf würde man sich Geschichten erzählen über ein seltsames Kätzchen mit violetten Augen und blauem Fell.

    Er hatte nicht auf seine Mutter gehört

    und sich in den Nether

    gewagt.

    KAPITEL 2

    Für einige Sekunden spürte Billy nichts außer dem Pochen seines Herzens. Nach und nach wich die Dunkelheit einer riesigen rötlichen Fläche. Es war wie in einer gigantischen Höhle. Billy konnte den Himmel nicht mehr sehen, alles war düster.

    Überall erhoben sich Säulen aus geschmolzenem Gestein. Um ihn herum ergossen sich orangefarbene Ströme in ein ebenso gefärbtes Meer. Dieses Orange kannte er, denn nicht weit von zu Hause inmitten einer Ebene gab es einen See, der so ähnlich aussah. Er war sehr heiß, vergleichbar mit flüssigem Feuer. Immer wenn es draußen kalt wurde, gingen Billy und die anderen Kätzchen dorthin, um sich zu wärmen. Als seine Mutter ihn einmal dort entdeckt hatte, schimpfte sie stundenlang mit ihm.

    Deshalb ist es also so heiß hier, sagte sich Billy. Er drehte sich zum violetten Vorhang um. Er war sehr lange gelaufen, um ihn zu durchqueren. Ohne erklären zu können, woher er es wusste, war er sich sicher, jederzeit wieder zurückkehren zu können.

    Allerdings warteten dort sicherlich diese räudigen Köter noch immer auf ihn. Falls er jetzt zurückginge, würden sie ihn auf der Stelle auffressen.

    Nein, dachte sich Billy. Ich werde noch ein bisschen hier bleiben. Hier bin ich sicher. Nur ein wenig Geduld …

    Genau in diesem Moment tauchte ein einzelner Wolf aus dem Portal auf. Billy konnte seinen fauligen Atem und den Gestank seines nassen Fells riechen, so nah war er ihm schon gekommen. Er blickte ihm direkt in die Augen, und der Wolf starrte zurück. Keiner der beiden bewegte sich. Totenstille. Dann brach der Wolf überraschend in Wut aus. Seine spitzen Zähne und sein dumpfes Knurren zwangen

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