Walter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage
Von Ann K. Boulis
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Über dieses E-Book
INHALTSVERZEICHNIS:
--ABHANDLUNGEN
Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik
Goethes Wahlverwandtschaften
Ursprung des deutschen Trauerspiels
Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit
Charles Baudelaire Ein Lyriker im Zeitalter des Hochkapitalismus
Über den Begriff der Geschichte
Anhang
--AUFSÄTZE, ESSAYS, VORTRÄGE
Frühe Arbeiten zur Bildungs- und Kulturkritik
Metaphysisch-geschichtsphilosophische Studien
Literarische und ästhetische Essays
Literarische Rundfunkvorträge
Ästhetische Fragmente
Vorträge und Reden
Enzyklopädieartikel
Kulturpolitische Artikel und Aufsätze
Anhang
--KRITIKEN UND REZENSIONEN
1912
1924
1926
1927
1928
1929
1930
1931
1932
1933
1934
1935
1936
1937
1938
1939/40
--BAUDELAIRE-ÜBERTRAGUNGEN
Charles Baudelaire. Tableaux parisiens
Übertragungen aus anderen Teilen der »Fleurs du mal«
--KLEINE PROSA
Einbahnstraße
Deutsche Menschen
Berliner Kindheit um Neunzehnhundert
Denkbilder
Satiren, Polemiken, Glossen
Berichte
Illustrierte Aufsätze
Hörmodelle
Das kalte Herz
Rundfunkgeschichten für Kinder
Geschichten und Novellistisches
Geschichten und Rätsel
Sonette
Miszellen
--DAS PASSAGEN-WERK
Exposés Paris, die Hauptstadt des XIX. Jahrhunderts
Paris, Capitale du XIXeme siecle Exposé
Aufzeichnungen und Materialien
Erste Notizen Pariser Passagen 〈I〉
Frühe Entwürfe
--FRAGMENTE VERMISCHTEN INHALTS
Zur Sprachphilosophie und Erkenntniskritik
Zur Moral und Anthropologie
Zur Geschichtsphilosophie, Historik und Politik
Zur Ästhetik
Charakteristiken und Kritiken
Zur Literaturkritik
Zu Grenzgebieten
Betrachtungen und Notizen
--AUTOBIOGRAPHISCHE SCHRIFTEN
Lebensläufe
Aufzeichnungen 1906–1932
Berliner Chronik
Aufzeichnungen 1933-1939
Anhang
--ÜBERSETZUNGEN
Kleinere Übersetzungen
Marcel Proust: Im Schatten der jungen Mädchen
Marcel Proust: Die Herzogin von Guermantes.
Ann K. Boulis
WALTER BENJAMIN (1892–1940) was a German-Jewish Marxist literary critic, essayist, translator, and philosopher. He was at times associated with the Frankfurt School of critical theory and was also greatly inspired by the Marxism of Bertolt Brecht and Jewish mysticism as presented by Gershom Scholem.
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Walter Benjamin - Ann K. Boulis
Walter Benjamin
Gesamtausgabe
Walter Benjamin
Gesamtausgabe
~Sämtliche Werke~
l’Aleph
Walter Benjamin
Gesamtausgabe—Sämtliche Werke
Edition l’Aleph — www.l-aleph.com
© Wisehouse — Schweden 2020
Alle Rechte vorbehalten.
Kein Teil des Werks darf in irgendeiner Form
(durch Fotografie, Mikrofilm, datenverarbeitende Prozesse oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
ISBN 978-978-91-7637-744-4
INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS
ABHANDLUNGEN
Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik
Einleitung
~I. Einschränkungen der Fragestellung~
~II. Die Quellen~
Erster Teil: Die Reflexion
~I. Reflexion und Setzung bei Fichte~
~II. Die Bedeutung der Reflexion bei den Frühromantikern~
~III. System und Begriff~
~IV. Die frühromantische Theorie der Naturerkenntnis~
Zweiter Teil: Die Kunstkritik
~I. Die frühromantische Theorie der Kunsterkenntnis~
~II Das Kunstwerk~
~III. Die Idee der Kunst~
Die frühromantische Kunsttheorie und Goethe
Verzeichnis der zitierten Schriften
~Quellenschriften ~
~Literatur nach den Autoren zitiert~
Goethes Wahlverwandtschaften
I
II
III
Ursprung des deutschen Trauerspiels
Erkenntniskritische Vorrede
Trauerspiel und Tragödie (Erster Teil)
Trauerspiel und Tragödie (Zweiter Teil)
Trauerspiel und Tragödie (Dritter Teil)
Allegorie und Trauerspiel (Erster Teil)
Allegorie und Trauerspiel (Zweiter Teil)
Allegorie und Trauerspiel (Dritter Teil)
Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit
~Erste Fassung~
〈1〉
〈2〉
〈3〉
〈4〉
〈5〉
〈6〉
〈7〉
〈8〉
〈9〉
〈10〉
〈11〉
〈12〉
〈13〉
〈14〉
〈15〉
〈16〉
〈17〉
〈18〉
〈19〉
~Zweite Fassung~
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
XI
XII
XIII
XIV
XV
XVI
XVII
XVIII
XIX
~Dritte Fassung~
Vorwort
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
XI
XII
XIII
XIV
XV
Nachwort
Charles Baudelaire Ein Lyriker im Zeitalter des Hochkapitalismus
~〈1〉 Das Paris des Second Empire bei Baudelaire~
I Die Bohème
II Der Flaneur
III Die Moderne
~〈2〉 Über einige Motive bei Baudelaire~
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
XI
XII
~〈3〉 Zentralpark~
〈1〉
〈2〉
〈3〉
〈4〉
〈5〉
〈6〉
〈7〉
〈8〉
〈9〉
〈10〉
〈11〉
〈12〉
〈13〉
〈14〉
〈15〉
〈16〉
〈17〉
〈18〉
〈19〉
〈20〉
〈21〉
〈22〉
〈23〉
〈24〉
〈25〉
〈26〉
〈27〉
〈28〉
〈29〉
〈30〉
〈31〉
〈32〉
〈32 a〉
〈33〉
〈34〉
〈35〉
〈36〉
〈37〉
〈38〉
〈39〉
〈40〉
〈41〉
〈42〉
〈43〉
〈44〉
〈45〉
Über den Begriff der Geschichte
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
XI
XII
XIII
XIV
XV
XVI
XVII
XVIII
Anhang A
Anhang B
Anhang
〈Selbstanzeige der Dissertation〉
Notes sur les Tableaux parisiens de Baudelaire
AUFSÄTZE, ESSAYS, VORTRÄGE
Frühe Arbeiten zur Bildungs- und Kulturkritik
Das Dornröschen
Die Freie Schulgemeinde
Epilog
Die Schulreform, eine Kulturbewegung
Dialog über die Religiosität der Gegenwart
Unterricht und Wertung
Romantik
Romantik – die Antwort des »Ungeweihten«
Der Moralunterricht
»Erfahrung«
Gedanken über Gerhart Hauptmanns Festspiel
Ziele und Wege der studentisch-pädagogischen Gruppen an reichsdeutschen Universitäten
Die Jugend schwieg
Studentische Autorenabende
Erotische Erziehung
Die religiöse Stellung der neuen Jugend
Das Leben der Studenten
Metaphysisch-geschichtsphilosophische Studien
Gespräch über die Liebe
Metaphysik der Jugend
~Das Gespräch~
~Das Tagebuch~
~Der Ball~
Zwei Gedichte von Friedrich Hölderlin
Der Regenbogen
Das Glück des antiken Menschen
Sokrates
Über das Mittelalter
Trauerspiel und Tragödie
Die Bedeutung der Sprache in Trauerspiel und Tragödie
Über Sprache überhaupt und über die Sprache des Menschen
〈Der Centaur〉
Über das Programm der kommenden Philosophie
Schicksal und Charakter
Zur Kritik der Gewalt
〈Theologisch-politisches Fragment〉
〈I〉 Lehre vom Ähnlichen
〈2〉 Über das mimetische Vermögen
Erfahrung und Armut
Johann Jakob Bachofen
Literarische und ästhetische Essays
»Der Idiot« von Dostojewskij
Ankündigung der Zeitschrift: Angelus Novus
»El mayor monstruo, los celos« von Calderon und »Herodes und Mariamne« von Hebbel
Johann Peter Hebel 〈1〉
J. P. Hebel 〈2〉
Gottfried Keller
Der Sürrealismus
Zum Bilde Prousts
Robert Walser
Julien Green
Karl Kraus
~I Allmensch~
~II Dämon~
~III~ Unmensch
Kleine Geschichte der Photographie
Paul Valéry
Oedipus oder Der vernünftige Mythos
Christoph Martin Wieland
Franz Kafka
~Potemkin~
~Ein Kinderbild~
~Das bucklicht Männlein~
~Sancho Pansa~
Der Erzähler
Betrachtungen zum Werk Nikolai Lesskows
~I. ~
~II. ~
~III. ~
~IV. ~
~V. ~
~VI. ~
~VII. ~
~VIII. ~
~IX. ~
~X. ~
~XI. ~
~XII. ~
~XIII. ~
~XIV. ~
~XV. ~
~XVI. ~
~XVII. ~
~XVIII. ~
~XIX. ~
Eduard Fuchs, der Sammler und der Historiker
~I~
~II~
~III~
~IV~
~V~
~VI~
~VII~
~VIII~
~IX~
~X~
〈Kommentare zu Werken von Brecht〉
~Aus dem Brecht-Kommentar~
~Ein Familiendrama auf dem epischen Theater~
~〈Die Dreigroschenoper〉~
~Das Land, in dem das Proletariat nicht genannt werden darf~
~Was ist das epische Theater? 〈1〉~
~Was ist das epische Theater? 〈2〉~
Kommentare zu Gedichten von Brecht
~Zur Form des Kommentars~
~Zur »Hauspostille«~
~Zu den »Mahagonnygesängen«
~Zu dem Gedicht »Gegen Verführung«
~Zu dem Gedicht »Von den Sündern in der Hölle«~
~Zu dem Gedicht »Vom armen B. B.« ~
~Zu dem »Lesebuch für Städtebewohner«~
~Zu den »Studien«~
~Zu den »Svendborger Gedichten«~
~Zu dem Gedicht »Vom Kind, das sich nicht waschen wollte«~
~Zu dem Gedicht »Der Pflaumenbaum«~
~Zu der »Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration«~
Die Rückschritte der Poesie
~Einleitung~
~Die Rückschritte der Poesie~
Literarische Rundfunkvorträge
Kinderliteratur
Gides Berufung
〈Bücher von Thornton Wilder und Ernest Hemingway〉
Pariser Köpfe
〈Friedrich Sieburgs Versuch »Gott in Frankreich?«〉
Ästhetische Fragmente
〈Aphorismen〉
Balzac
Malerei und Graphik
Über die Malerei oder Zeichen und Mal
Stifter
Shakespeare: Wie es euch gefällt
Molière: Der eingebildete Kranke
Shaw: Frau Warrens Gewerbe
André Gide: La porte étroite
Paul Scheerbart: Lesabéndio
Traumkitsch
〈Über Stefan George〉
Karl Kraus
Neoklassizismus in Frankreich
J. P. Hebels Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes
Die Zeitung
Käuflich doch unverwertbar
〈Sur Scheerbart〉
Vorträge und Reden
〈Johann Peter Hebel. 3〉
E.T.A. Hoffmann und Oskar Panizza
Reuters »Schelmuffsky« und Kortums »Jobsiade«
Bert Brecht
Karussell der Berufe
Franz Kafka: Beim Bau der Chinesischen Mauer
Der Autor als Produzent
Enzyklopädieartikel
Goethe
Kulturpolitische Artikel und Aufsätze
Die politische Gruppierung der russischen Schriftsteller
Zur Lage der russischen Filmkunst
Erwiderung an Oscar A.H. Schmitz
Neue Dichtung in Russland
Programm eines proletarischen Kindertheaters
Kritik der Verlagsanstalten
Theater und Rundfunk
Zum gegenwärtigen gesellschaftlichen Standort des französischen Schriftstellers
Anhang
Juden in der deutschen Kultur
KRITIKEN UND REZENSIONEN
1912
Lily Brauns Manifest an die Schuljugend
1924
Karl Hobrecker, Alte vergessene Kinderbücher.
»Alte vergessene Kinderbücher«
1926
Friedensware
Alfred Kuhn, Das alte Spanien. Landschaft, Geschichte, Kunst.
Hugo von Hofmannsthal, Der Turm.
Hans Bethge, Ägyptische Reise. Ein Tagebuch.
»Bella«
Ein Drama von Poe entdeckt
Deutsche Volkheit.
Ventura Garcia Calderon: La vengeance du Condor.
Übersetzungen
Margaret Kennedy, Die treue Nymphe.
Carl Albrecht Bernoulli, Johann Jacob Bachofen und das Natursymbol.
Franz Hessel
Der Kaufmann im Dichter
Ssofja Fedortschenko, Der Russe redet. Aufzeichnungen nach dem Stenogramm.
Oskar Walzel, Das Wortkunstwerk. Mittel seiner Erforschung.
W[ladimir] I[ljitsch] Lenin, Briefe an Maxim Gorki 1908 – 1913.
1927
Einige ältere und neuere Neudrucke
Paul Hankamer, Die Sprache, ihr Begriff und ihre Deutung im 16. und 17. Jahrhundert.
Fjodor Gladkow, Zement.
Iwan Schmeljow, Der Kellner.
Europäische Lyrik der Gegenwart. 1900-1925.
Gaston Baty, Le masque et l’encensoir.
Paul Léautaud, Le théâtre de Maurice Boissard.
Ramon Gomez de la Serna, Le cirque.
Philippe Soupault, Le cœur d’or.
Henry Poulaille, L’enfantement de la paix.
Henry Poulaille, Ames neuves.
Pierre Girard, Connaissez mieux le cœur des femmes.
Martin Maurice, Nuit et jour.
Anthologie de la nouvelle prose française.
Drei Franzosen
Franz Hessel, Heimliches Berlin.
Aus Gottfried Kellers glücklicher Zeit. Der Dichter im Briefwechsel mit Marie und Adolf Exner.
1928
Porträt eines Barockpoeten
Landschaft und Reisen
Drei kleine Kritiken von Reisebüchern
Eva Fiesel, Die Sprachphilosophie der deutschen Romantik.
Hugo von Hofmannsthals »Turm«
Eine neue gnostische Liebesdichtung
Michael Sostschenko, So lacht Rußland! Humoresken.
Aus unbekannten Schriften. Festgabe für Martin Buber zum 50. Geburtstag.
Drei Bücher: Viktor Schklowski – Alfred Polgar – Julien Benda
Kulturgeschichte des Spielzeugs
Giacomo Leopardi, Gedanken.
Ein grundsätzlicher Briefwechsel über die Kritik übersetzter Werke
George Moore, Albert und Hubert. Erzählung.
A[lexanderJ M[oritz] Frey, Außenseiter. Zwölf seltsame Geschichten.
Zwei Kommentare
Spielzeug und Spielen
Jakob Job, Neapel. Reisebilder und Skizzen.
Anja und Georg Mendelssohn, Der Mensch in der Handschrift.
Paris als Göttin
Alexys A. Sidorow, Moskau.
I[saac] Benrubi, Philosophische Strömungen der Gegenwart in Frankreich.
Feuergeiz-Saga
Johann Wolfgang von Goethe, Farbenlehre.
Neues von Blumen
»Adrienne Mesurat«
1929
Rückblick auf Chaplin
Russische Romane
Zwei Bücher über Lyrik
Arthur Holitscher, Es geschah in Moskau.
Robert Faesi, Die Ernte schweizerischer Lyrik.
Nicolas von Arseniew, Die russische Literatur der Neuzeit und Gegenwart in ihren geistigen Zusammenhängen in Einzeldarstellungen.
Bücher, die lebendig geblieben sind
Die dritte Freiheit
Bücher, die übersetzt werden sollten
Gebrauchslyrik? Aber nicht so!
Willa Cather, Frau im Zwielicht.
Curt Elwenspoek, Rinaldo Rinaldini, der romantische Räuberfürst.
Der arkadische Schmock
Echt Ingolstädter Originalnovellen
Hans Heckel, Geschichte der deutschen Literatur in Schlesien.
Die Wiederkehr des Flaneurs
Alfred Polgar, Hinterland.
Joseph Gregor, Die Schwestern von Prag und andere Novellen.
Magnus Hirschfeld, Berndt Götz, Das erotische Weltbild.
Familienbriefe Jeremias Gotthelfs.
Hebel gegen einen neuen Bewunderer verteidigt
Eine kommunistische Pädagogik
[Was schenke ich einem Snob?]
G. F. Hartlaub, Der Genius im Kinde.
1930
Lob der Puppe
François Porché, Der Leidensweg des Dichters Baudelaire.
Ein Außenseiter macht sich bemerkbar. Zu S. Kracauer, »Die Angestellten«
S[iegfried] Kracauer, Die Angestellten.
Ein Buch für die, die Romane satt haben
Krisis des Romans.
Gabriele Eckehard, das deutsche Buch im Zeitalter des Barock.
Theorien des deutschen Faschismus
Zur Wiederkehr von Hofmannsthals Todestag
Wider ein Meisterwerk
Ein Jakobiner von heute
Symeon, der neue Theologe, Licht vom Licht.
Chichleuchlauchra.
Kolonialpädagogik
1931
Theologische Kritik
Linke Melancholie.
Literaturgeschichte und Literaturwissenschaft
Das Problem des Klassischen und die Antike.
Wie erklären sich grosse Bücherfolge?
Wissenschaft nach der Mode
Baudelaire unterm Stahlhelm
Ein Schwarmgeist auf dem Katheder: Franz von Baader
Oskar Maria Graf als Erzähler
Grünende Anfangsgründe
1932
Privilegiertes Denken
Gottfried Keller, Sämtliche Werke.
Hans Hoffmann, Bürgerbauten der alten Schweiz.
Nietzsche und das Archiv seiner Schwester
Hundert Jahre Schrifttum um Goethe
~Aus dem Apparat des Goetheforschers~
~Zur Physiognomie Goethes~
~Früheste Betrachtungen über Goethe~
~Einige Einzeluntersuchungen~
~Zu Goethes Sprache~
~Goethekult~
~Goethegegnerschaft~
~Okkultisches~
~Curiosa~
~Das populäre Goethebild~
~Das philosophische Goethebild~
Faust im Musterkoffer
Pestalozzi in Yverdon
Der Irrtum des Aktivismus
Goethebücher, aber willkommene
Cherry Kearton, Die Insel der fünf Millionen Pinguine.
Erleuchtung durch Dunkelmänner.
Jemand meint
Strenge Kunstwissenschaft
Strenge Kunstwissenschaft
1933
Hermann Gumbel, Deutsche Sonderrenaissance in deutscher Prosa.
Memoiren aus unserer Zeit
Kierkegaard
Briefe von Max Dauthendey
Marc Aldanov, Eine unsentimentale Reise.
Am Kamin.
Rückblick auf Stefan George
Gelehrte Registratur
Kleiner Mann aus London
Deutsch in Norwegen
1934
Rückblick auf 150 Jahre deutscher Bildung
Der eingetunkte Zauberstab
Neues zur Literaturgeschichte
Iwan Bunin
A. Pinloche, Fourier et le socialisme.
Arnold Hirsch, Bürgertum und Barock im deutschen Roman.
Lawrence Ecker, Arabischer, provenzalischer und deutscher Minnesang.
Die deutsche Ballade
Das Gartentheater
Georges Laronze, Le Baron Haussmann.
Julien Benda, Discours à la nation européenne.
1935
Brechts Dreigroschenroman
~Acht Jahre~
~Alte Bekannte~
~Ein neues Gesicht~
~Die Partei des Macheath~
~Plumpes Denken~
~Die Verbrecher-Gesellschaft~
~Die Satire und Marx~
Wilhelm Platz, Charles Renouvier als Kritiker der französischen Kultur.
Volkstümlichkeit als Problem
Probleme der Sprachsoziologie
Jacques Maritain, Du régime temporel et de la liberté.
1936
Pariser Brief (1)
Pariser Brief (2)
1937
Recherches philosophiques.
F[elix] Armand et R[ené] Maublanc, Fourier.
(Helmut Anton – Hansjörg Garte – Oskar Walzel – Alain: Stendhal – Hugo von Hofmannsthal – Hermann Blackert – Hermann Broch)
1938
Ein deutsches Institut freier Forschung.
Max Brod, Franz Kafka. Eine Biographie.
Eine Chronik der deutschen Arbeitslosen
Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegel-Kreis.
Gisèle Freund, La photographie en France au dix-neuvième siècle.
Grete de Francesco, Die Macht des Charlatans.
Roman deutscher Juden
Louise Weiss, Souvenirs d’une enfance républicaine.
Roger Caillois – Julien Benda – Georges Bernanos – G. Fessard
Rolland de Renéville, L’expérience poétique.
Léon Robin, La morale antique.
1939/40
Albert Béguin, L’âme romantique et le rêve.
Ferdinand Brunot, Histoire de la langue française des origines à 1900.
Richard Hönigswald, Philosophie und Sprache. Problemkritik und System.
Louis Dimier, De l’esprit à la parole. Leur brouille et leur accord.
Dolf Sternberger, Panorama oder Ansichten vom 19. Jahrhundert.
Encyclopédie Française. Bd. 16 u. 17: Arts et littératures dans la société contemporaine, I, II. (Dirigé par Pierre Abraham.)
Jean Rostand, Hérédité et racisme.
Henri-Irénée Marrou, Saint Augustin et la fin de la culture antique.
Georges Salles, Le regard. La collection, Le musée, La fouille, Une journée, L’école.
Une Lettre de Walter Benjamin au sujet de »Le Regard« de Georges Salles
BAUDELAIRE-ÜBERTRAGUNGEN
Charles Baudelaire. Tableaux parisiens
Die Aufgabe des Übersetzers
Tableaux parisiens
Paysage
Landschaft
Le Soleil
Die Sonne
La Lune offensée
Die Kränkung der Luna
Le Cygne
Der Schwan
Les sept Vieillards
Die sieben Greise
Les petites Vieilles
Alte Frauen
Les Aveugles
Die Blinden
A une passante
Einer Dame
Le Squelette laboureur
Das Skelett bei der Arbeit
Le Crépuscule du soir
Die Abenddämmerung
Le Jeu
Das Spiel
Danse macabre
Totentanz
L’Amour du mensonge
Die Lust an der Lüge
Brumes et Pluies
Nebel und Regen
Rêve parisien
Pariser Traum
Le Crépuscule du matin
Das Morgengrauen
Übertragungen aus anderen Teilen der »Fleurs du mal«
An den Leser
Die kranke Muse
Die Riesin
Totenreue
Geistige Morgenröte
Unterhaltung
Herbstgesang
Einer Madonna
Sisina
Der Geist
Die Katzen
Frohsinn des Toten
Die Wanduhr
Der Wein des Einsamen
Die Zerstörung
Die barmherzigen Schwestern
Der Tod der Liebenden
Die Reise
Der Untergang der romantischen Sonne
Die Stimme
Trauriges Madrigal
〈Der Mahner〉
Der Rebell
Vorbereitung
KLEINE PROSA
Einbahnstraße
Tankstelle
Frühstücksstube
113
Für Männer
Normaluhr
Kehre zurück! Alles vergeben!
Hochherrschaftlich möblierte Zehnzimmerwohnung
Chinawaren
Handschuhe
Mexikanische Botschaft
Diese Anpflanzungen sind dem Schutze des Publikums empfohlen
Baustelle
Ministerium des Innern
Flagge – –
– – auf Halbmast
Kaiserpanorama
Tiefbau-Arbeiten
Coiffeur für penible Damen
Achtung Stufen!
Vereidigter Bücherrevisor
Lehrmittel
Deutsche trinkt deutsches Bier!
Ankleben verboten!
Nr. 13
Waffen und Munition
Erste Hilfe
Innenarchitektur
Papier- und Schreibwaren
Galanteriewaren
Vergrößerungen
Antiquitäten
Uhren und Goldwaren
Bogenlampe
Loggia
Fundbüro
Halteplatz für nicht mehr als 3 Droschken
Kriegerdenkmal
Feuermelder
Reiseandenken
Optiker
Spielwaren
Poliklinik
Diese Flächen sind zu vermieten
Bürobedarf
Stückgut: Spedition und Verpackung
Wegen Umbau geschlossen!
»Augias« Automatisches Restaurant
Briefmarken-Handlung
Si parla Italiano
Technische Nothilfe
Kurzwaren
Steuerberatung
Rechtsschutz für Unbemittelte
Nachtglocke zum Arzt
Madame Ariane zweiter Hof links
Masken-Garderobe
Wettannahme
Stehbierhalle
Betteln und Hausieren verboten!
Zum Planetarium
Deutsche Menschen
Vorwort
Karl Friedrich Zelter an Kanzler von Müller
Georg Christoph Lichtenberg an G.H. Amelung
Johann Heinrich Kant an Immanuel Kant
Georg Forster an seine Frau
Samuel Collenbusch an Immanuel Kant
Heinrich Pestalozzi an Anna Schultheiss
Johann Gottfried Seue an den Gatten seiner früheren Verlobten
Friedrich Hölderlin an Casimir Böhlendorf
Clemens Brentano an den Buchhändler Reimer
Johann Wilhelm Ritter an Franz von Baader
Bertram an Sulpiz Boisserée
Ch.A.H. Clodius an Elisa von der Recke
Johann Heinrich Voss an Jean Paul
Annette von Droste-Hülshoff an Anton Matthias Sprickmann
Joseph Görres an den Stadtpfarrer Aloys Vock in Aarau
Justus Liebig an August Graf von Platen
Wilhelm Grimm an Jenny von Droste-Hülshoff
Karl Friedrich Zelter an Goethe
David Friedrich Strauss an Christian Märklin
Goethe an Moritz Seebeck
Georg Büchner an Karl Gutzkow
Johann Friedrich Dieffenbach an einen Unbekannten
Jacob Grimm an Friedrich Christoph Dahlmann
Fürst Clemens von Metternich an den Grafen Anton von Prokesch-Osten
Gottfried Keller an Theodor Storm
Franz Overbeck an Friedrich Nietzsche
(Anhang)
Friedrich Schlegel an Schleiermacher
Berliner Kindheit um Neunzehnhundert
~FASSUNG BD. IV.1~
Tiergarten
Kaiserpanorama
Die Siegessäule
Das Telephon
Schmetterlingsjagd
Abreise und Rückkehr
Zu spät gekommen
Wintermorgen
Steglitzer Ecke Genthiner
Die Speisekammer
Erwachen des Sexus
Eine Todesnachricht
Markthalle Magdeburger Platz
Verstecke
Zwei Rätselbilder
Der Fischotter
Blumeshof 12
Die Mummerehlen
Die Farben
Gesellschaft
Der Lesekasten
Das Karussell
Affentheater
Das Fieber
Zwei Blechkapellen
Schmöker
Schülerbibliothek
Neuer deutscher Jugendfreund
Ein Gespenst
Das Pult
Ein Weihnachtsengel
Schränke
Bettler und Huren
Winterabend
Der Nähkasten
Unglücksfälle und Verbrechen
Loggien
Krumme Strasse
Pfaueninsel und Glienicke
Der Mond
Das bucklichte Männlein
~FASSUNG LETZTER HAND~
[Vorwort]
Loggien
Kaiserpanorama
Die Siegessäule
Das Telefon
Schmetterlingsjagd
Tiergarten
Zu spät gekommen
Knabenbücher
Wintermorgen
Steglitzer Ecke Genthiner
Zwei Rätselbilder
Markthalle
Das Fieber
Der Fischotter
Pfaueninsel und Glienicke
Eine Todesnachricht
Blumeshof 12
Winterabend
Krumme Strasse
Der Strumpf
Die Mummerehlen
Verstecke
Ein Gespenst
Ein Weihnachtsengel
Unglücksfälle und Verbrechen
Die Farben
Der Nähkasten
Der Mond
Zwei Blechkapellen
Das bucklichte Männlein
〈Beilage〉
Das Karussell
Erwachen des Sexus
Denkbilder
Neapel
Moskau
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~19. ~
~20. ~
Der Weg zum Erfolg in dreizehn Thesen
Weimar
(Zwei Träume)
Paris, die Stadt im Spiegel
Marseille
San Gimignano
Karl Wolfskehl zum sechzigsten Geburtstag
Kurze Schatten (I)
Essen
Kriminalromane, auf Reisen
Nordische See
Ich packe meine Bibliothek aus
Der destruktive Charakter
Der enthüllte Osterhase oder Kleine Versteck-Lehre
Ausgraben und Erinnern
Traum
Ibizenkische Folge
Haschisch in Marseille
In der Sonne
Selbstbildnisse des Träumenden
Kurze Schatten (II)
Denkbilder
Einmal ist keinmal
Schönes Entsetzen
Noch einmal
Kleine Kunst-Stücke
Satiren, Polemiken, Glossen
Acta Muriensa
Nichts gegen die »Illustrierte«
Baedeker bedankt sich
Skandal im Théatre Français
Pariser Theaterskandale II
Rainer Maria Rilke und Franz Blei
Journalismus
Glozel und Atlantis
Staatsmonopol für Pornographie
Ein internationales Gesellschaftsspiel
Vaterherz, kalt garniert
Nochmals: Die vielen Soldaten
Aus dem internationalen Antiquariat
Der grüne Postillon
Kavaliersmoral
Ade mein Land Tirol
Kleiner Briefwechsel mit der Steuerbehörde
Berichte
Die Waffen von morgen
Studio »L’Assaut«
Möbel und Masken
Paul Valéry in der École Normale
Disputation bei Meyerhold
Les Cahiers du Sud
Phantasie über Kiki
Verein der Freunde des neuen Russland – in Frankreich
Für die Diktatur
~I~
~II~
~III~
~IV~
~V~
~VI~
~VII~
~VIII~
~IX~
Soll die Frau am politischen Leben teilnehmen? Dagegen: Die Dichterin Colette
Ein bedeutender französischer Kritiker in Berlin
André Gide und Deutschland
Gespräch mit André Gide
Mondnächte in der Rue La Boétie
Altes Spielzeug
Karl Kraus liest Offenbach
Granowski erzählt
Bragaglia in Berlin
Gespräch mit Anne May Wong
Jahrmarkt des Essens
Der Kampf der Tertia
Krisis des Darwinismus?
»Wat hier jelacht wird, det lache ick«
Piscator und Russland
François Bernouard
Gespräch mit Ernst Schoen
Wedekind und Kraus in der Volksbühne
Hermann Ungar: »Die Gartenlaube«
Ein merkwürdiges Lehrbuch des Deutschen
Bekränzter Eingang
Wie ein russischer Theatererfolg aussieht
Unterirdischer Gang in der Tiergartenstrasse
James Ensor wird 70 Jahre
Pariser Tagebuch
Abend mit Monsieur Albert
Russische Debatte auf Deutsch
Surrealistische Zeitschriften
Alte und neue Graphologie
Für arme Sammler
Eine Zeitgenossin von Fridtjof Nansen
Peintures chinoises à la Bibliothèque Nationale
Illustrierte Aufsätze
Aussicht ins Kinderbuch
Bücher von Geisteskranken
ABC-Bücher vor hundert Jahren
Dienstmädchenromane des vorigen Jahrhunderts
Worüber sich unsere Grosseltern den Kopf zerbrachen
Russische Spielsachen
Die Weihnachtspyramide
Hörmodelle
Hörmodelle
Walter Benjamin und Wolf Zucker »Gehaltserhöhung?! Wo denken Sie hin!«
Was die Deutschen lasen, während ihre Klassiker schrieben
Zweierlei Volkstümlichkeit
Radau um Kasperl
Lichtenberg
Das kalte Herz
Rundfunkgeschichten für Kinder
Berliner Dialekt
Straßenhandel und Markt in Alt- und in Neuberlin
Berliner Puppentheater
Das dämonische Berlin
Ein Berliner Straßenjunge
Berliner Spielzeugwanderung I
Berliner Spielzeugwanderung II
Borsig
Die Mietskaserne
Theodor Hosemann
Besuch im Messingwerk
〈Fontanes »Wanderungen durch die Mark Brandenburg«〉
Hexenprozesse
Räuberbanden im alten Deutschland
Die Zigeuner
Die Bastille, das alte französische Staatsgefängnis
Caspar Hauser
Dr. Faust
Cagliostro
Briefmarkenschwindel
Die Bootleggers
Neapel
Untergang von Herculanum und Pompeji
Erdbeben von Lissabon
Theaterbrand von Kanton
Die Eisenbahnkatastrophe vom Firth of Tay
Die Mississippi-Überschwemmung 1927
Wahre Geschichten von Hunden
Geschichten und Novellistisches
Der Tod des Vaters
Palais D…y
Myslowitz – Braunschweig – Marseille
Die Fahrt der Mascotte
Das Taschentuch
Der Reiseabend
Die Kaktushecke
Geschichten aus der Einsamkeit
~Die Mauer~
~Die Pfeife~
~Das Licht~
Vier Geschichten
~Die Warnung~
~Die Unterschrift~
~Der Wunsch~
~Der Dank~
Auf die Minute
Gespräch über dem Corso
Die glückliche Hand
Rastelli erzählt …
»Dem Staub, dem beweglichen, eingezeichnet«
Geschichten und Rätsel
Sonette
Sonette I
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~50~
Sonette II
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~59~
Sonette III
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~69~
~70~
~71~
~72~
~73~
Sonette IV
~Zum 6ten Januar 1922~
~In trüben Gedanken~
~Vergängnis~
~Zu den Vorigen ein Neues~
~Sonett in der Nacht~
~Erweckung~
Miszellen
〈Zuschrift an Florens Christian Rang〉
Sammlung von Frankfurter Kinderreimen
Walter Benjamin und Bernhard Reich Revue oder Theater
Phantasiesätze,
Zwei Gedichte
Antoine Wiertz Gedanken und Gesichte eines Geköpften
Unbekannte Anekdoten von Kant
~I. Unbekannte Anekdoten~
~II. Kant als Liebesratgeber~
Vom Weltbürger zum Grossbürger
~Einleitende Bemerkungen zu dieser Nummer~
~Redaktionelle Einführung~
~~I~~
~~II~~
~~III~~
~I. Der Bürger und sein Staat Weltbürgertum und Kolonialreich~
~II. Der Bürger läßt marschieren Ewiger Frieden, ewiger Krieg~
~III. Der Bürger nennt die Dinge beim Namen Aus der Vorzeit der Reportage~
~IV. Der Bürger sieht es kommen Die gewesene und die werdende Revolution~
Allemands de quatre-vingt-neuf
DAS PASSAGEN-WERK
Exposés Paris, die Hauptstadt des XIX. Jahrhunderts
I. Fourier oder die Passagen
II Daguerre oder die Panoramen
III. Grandville oder die Weltausstellungen
IV. Louis-Philippe oder das Interieur
V. Baudelaire oder die Straßen von Paris
VI. Haussmann oder die Barrikaden
Paris, Capitale du XIXeme siecle Exposé
Introduction
A. Fourier ou les passages
B. Grandville ou les expositions universelles
C. Louis-Philippe ou l’intérieur
D. Baudelaire ou les rues de Paris
E. Haussmann ou les barricades
Conclusion
Aufzeichnungen und Materialien
〈Übersicht〉
A
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E
F
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H
I
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K
L
M
N
O
P
Q
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U
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W
X
Y
Z
a
b
d
g
i
k
l
m
p
r
Erste Notizen Pariser Passagen 〈I〉
Frühe Entwürfe
Passagen
〈Pariser Passagen II〉
Der Saturnring oder Etwas vom Eisenbau
FRAGMENTE VERMISCHTEN INHALTS
Zur Sprachphilosophie und Erkenntniskritik
Das Urteil der Bezeichnung
Lösungsversuch des Russellschen Paradoxons
Das Skelett des Wortes
Über das Rätsel und das Geheimnis
Das Wort
Schemata zur Habilitationsschrift
Sprache und Logik I
Reflexionen zu Humboldt
Thesen über das Identitätsproblem
Eidos und Begriff
Wahrnehmung ist Lesen
Über die Wahrnehmung in sich
Notizen zur Wahrnehmungsfrage
Über die Wahrnehmung
Zum verlornen Abschluss der Notiz über die Symbolik in der Erkenntnis
Nachträge zu: Über die Symbolik in der Erkenntnis
Versuch eines Beweises, dass die wissenschaftliche Beschreibung eines Vorgangs dessen Erklärung voraussetzt
Analogie und Verwandtschaft
Erkenntnistheorie
Wahrheit und Wahrheiten Erkenntnis und Erkenntnisse
Arten des Wissens
Intentionsstufen
Zu〈m Thema〉 Einzelwissenschaft und Philosophie
Die unendliche Aufgabe
Über die transzendentale Methode
Zweideutigkeit des Begriffs der »unendlichen Aufgabe« in der kantischen Schule
Zur Moral und Anthropologie
Zur Moral
Zur Kantischen Ethik
Der Cynismus
Die drei großen geistigen Wurzeln der Sünde
Über den »Kreter«
Grundlage der Moral
Notizen über »Objektive Verlogenheit« I
Notizen zu einer Arbeit über die Lüge II
Psychologie
Zum Wahrnehmungsproblem
Wahrnehmung und Leib
Über die Ehe
Über die Scham
Tod
Zu Ignatius von Loyola
Über Liebe und Verwandtes. (Ein europäisches Problem)
Die Dirne
Über das Grauen I
Über das Grauen II
Lernen und Üben
Schemata zum psychophysischen Problem
〈Soteriologie und Medizin〉
Zur Theorie des Ekels
Zur Erfahrung
Henri Damaye: Psychiatrie et civilisation 〈Paris 1934〉
Zur Geschichtsphilosophie, Historik und Politik
Zum Problem der Physiognomik und Vorhersagung
Arten der Geschichte
Methodische Arten der Geschichte
Die Fahne
Zur Geschichtsphilosophie der Spätromantik und der historischen Schule
Die Bedeutung der Zeit in der moralischen Welt
Kapitalismus als Religion
Hitlers herabgeminderte Männlichkeit
Das Recht zur Gewaltanwendung
Zur Ästhetik
Aphorismen zum Thema (Phantasie und Farbe)
Die Farbe vom Kinde aus betrachtet
Über die Fläche des unfarbigen Bilderbuches
Zur Malerei
Gedanken über Phantasie
Phantasie
Die Reflexion in der Kunst und in der Farbe
Aphorismen
Schein
Erröten in Zorn und Scham
Schemata
Zur Phantasie
Zu einer Arbeit über die Schönheit farbiger Bilder in Kinderbüchern
Zu einer Arbeit über die Idee der Schönheit
Schönheit
Schönheit und Schein
Charakteristiken und Kritiken
Zur Literaturkritik
Programm der literarischen Kritik
Zur Charakteristik der neuen Generation
Tip für Mäzene
〈Antithesen〉
Die Aufgabe des Kritikers
Falsche Kritik
〈Motivliste〉 zum geplanten Vortrage bei Dalsace
Schemata
Die Umfunktionierung (Produktionsseite)
Die Umfunktionierung (Konsumseite)
Widerstände gegen die Umfunktionierung
Zur Krisis der Kunst
Zum »Alexanderplatz«
Zu Grenzgebieten
Zur Graphologie
Einiges zur Volkskunst
〈Tele〉pathie
Notizen zu einer Theorie des Spiels
Zur Astrologie
Betrachtungen und Notizen
AUTOBIOGRAPHISCHE SCHRIFTEN
Lebensläufe
〈I〉
〈II〉
〈III〉
〈IV〉
〈V〉
〈VI〉
Aufzeichnungen 1906–1932
Pfingstreise von Haubinda aus
Tagebuch Pfingsten 1911
Tagebuch von Wengen
Von der Sommerreise 1911
Meine Reise in Italien Pfingsten 1912
Moskauer Tagebuch
Tagebuch meiner Loire-Reise
Notizen von der Reise nach Frankfurt 30 Mai 1928
〈Verstreute Notizen Juni bis Oktober 1928〉
Notiz über ein Gespräch mit Ballasz
Reisenotizen (1930)
Mai-Juni 1931
Tagebuch vom siebenten August neunzehnhunderteinunddreißig bis zum Todestag
Spanien 1932
Berliner Chronik
Aufzeichnungen 1933-1939
Trauriges Gedicht
Agesilaus Santander
Agesilaus Santander
Notizen Svendborg Sommer 1934
Materialien zu einem Selbstporträt
Tagebuchnotizen 1938
〈Notiz über Brecht〉
Rêve du 11/12 octobre 1939
Anhang
Protokolle zu Drogenversuchen
~Hauptzüge der ersten Haschisch-Impression~
~Hauptzüge der zweiten Haschisch-Impression~
~Protokoll des Haschischversuchs vom 11. Mai 1928~
~29. September. Sonnabend. Marseille~
~Haschisch Anfang März 1930~
~Über den Versuch vom 7./8. Juni 1930~
~Crocknotizen~
~Fritz Fränkel: Protokoll des Meskalinversuchs vom 22. Mai 1934~
~Aufzeichnungen zu demselben Versuch~
~Undatierte Notizen~
Memorandum zu der Zeitschrift »Krisis und Kritik«
Wandkalender der »Literarischen Welt« für 1927
Verzeichnis der gelesenen Schriften
ÜBERSETZUNGEN
Kleinere Übersetzungen
Gabriele d’Annunzio: Der göttlichen Eleonora Duse
Gabriele d’Annunzio: Alla Divina Eleonora Duse
Marcel Proust: Über das Lesen
Marcel Proust: Sur la lecture [Extrait]
Léon Bloy: Auslegung der Gemeinplätze
Léon Bloy: Exégèse des lieux communs
Honoré de Balzac: Ursula Mirouet
~Die Angst um die Erbschaft~
~Minorets Nachlass~
Marcel Proust: Im Schatten der jungen Mädchen
Marcel Proust: Die Herzogin von Guermantes.
I. Band
II. Band
~Erstes Kapitel~
~Zweites Kapitel~
ABHANDLUNGEN
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Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik
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1920
Meinen Eltern
Vor allem … sollte der Analytiker untersuchen, oder vielmehr sein Augenmerk dahin richten, ob er denn wirklich mit einer geheimnisvollen Synthese zu tun habe, oder ob das, womit er sich beschäftigt, nur eine Aggregation sei, ein Nebeneinander, … oder wie das alles modifiziert werden könnte.
Goethe, WA II. Abt. II. Bd., 72.
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Einleitung
~I. Einschränkungen der Fragestellung~
Die vorliegende Arbeit ist als Beitrag zu einer problemgeschichtlichen Untersuchung gedacht, die den Begriff der Kunstkritik in seinen Wandlungen darzustellen hätte. Unleugbar ist eine solche Untersuchung der Geschichte des Begriffs der Kunstkritik etwas ganz anderes als eine Geschichte der Kunstkritik selbst; sie ist eine philosophische, genauer gesagt eine problemgeschichtliche¹ Aufgabe. Zu deren Lösung kann das Kommende nur ein Beitrag sein, weil es nicht den problemgeschichtlichen Zusammenhang, sondern nur ein Moment aus demselben, den romantischen² Begriff der Kunstkritik, darstellt. Den größeren problemgeschichtlichen Zusammenhang, in dem dieses Moment steht und in dem es eine hervorragende Stelle einnimmt, wird diese Arbeit erst am Schluß zu einem Teil anzudeuten suchen.
Eine Begriffsbestimmung der Kunstkritik wird man sich ohne erkenntnistheoretische Voraussetzungen ebenso wenig wie ohne ästhetische denken können; nicht nur weil die letzten die ersten implizieren, sondern vor allem weil die Kritik ein erkennendes Moment enthält, mag man sie übrigens für reine oder mit Wertungen verbundene Erkenntnis halten. So ist denn auch die romantische Begriffsbestimmung der Kunstkritik durchaus auf erkenntnistheoretischen Voraussetzungen aufgebaut, womit selbstverständlich nicht gemeint sein kann, die Romantiker hätten den Begriff bewußt aus ihnen gewonnen. Der Begriff als solcher aber besteht, wie letzten Endes jeder Begriff, der mit Grund so bezeichnet wird, auf erkenntnistheoretischen Voraussetzungen. Sie werden daher im folgenden zuerst darzustellen und niemals aus den Augen zu verlieren sein. Zugleich richtet sich die Arbeit auf sie als auf systematisch faßbare Momente im romantischen Denken, welche sie in höherem Maß und höherer Bedeutung aufweisen möchte, als man sie in ihm gemeinhin vermutet.
Es ist kaum nötig, das folgende als eine problemgeschichtliche und als solche gewiß systematisch orientierte Untersuchung gegen eine rein systematische über den Begriff der Kunstkritik schlechthin abzugrenzen. Nötiger dagegen mögen zwei andere Grenzbestimmungen sein: der philosophiegeschichtlichen und der geschichtsphilosophischen Fragestellung gegenüber. Nur im uneigentlichsten Sinne dürfte man problemgeschichtliche Untersuchungen philosophiegeschichtliche im engeren Sinn nennen, mögen auch in gewissen Einzelfällen die Grenzen sich notwendig verwischen. Denn es ist zum mindesten eine metaphysische Hypothese, daß das Ganze der eigentlichen Philosophiegeschichte zugleich und ipso facto die Entwicklung eines einzigen Problems sei. Daß die problemgeschichtliche mit der philosophiegeschichtlichen Darstellung gegenständlich mannigfach verflochten ist, ist selbstverständlich; vorauszusetzen, daß sie es auch methodisch sei, bedeutet eine Grenzverschiebung. – Da diese Arbeit von der Romantik handelt, ist eine weitere Abgrenzung unentbehrlich. Es wird in ihr nicht der oft mit unzureichenden Mitteln unternommene Versuch gemacht, das historische Wesen der Romantik darzustellen; mit anderen Worten: die geschichtsphilosophische Fragestellung bleibt aus dem Spiel. Trotzdem werden die folgenden Aufstellungen, besonders hinsichtlich der eigentümlichen Systematik von Friedrich Schlegels Denken und der frühromantischen Idee der Kunst, auch für eine Wesensbestimmung Materialien – nicht aber den Gesichtspunkt³ – beibringen.
Den Terminus »Kritik« gebrauchen die Romantiker in mannigfachen Bedeutungen. Im folgenden handelt es sich um die Kritik als Kunstkritik, nicht als erkenntnistheoretische Methode und philosophischen Standpunkt. Zu dieser letzten Bedeutung ist damals, wie noch gezeigt werden soll, das Wort im Anschluß an Kant erhoben worden, als esoterischer Terminus für den unvergleichlichen und vollendeten philosophischen Standpunkt; im allgemeinen Sprachgebrauch hat es sich aber allein im Sinn der gegründeten Beurteilung durchgesetzt. Vielleicht nicht ohne den Einfluß der Romantik, denn die Begründung der Kritik der Kunstwerke, nicht eines philosophischen Kritizismus, ist eine ihrer bleibenden Leistungen gewesen. Wie der Begriff der Kritik im genaueren nicht weiter erörtert wird, als sein Zusammenhang mit der Kunsttheorie es mit sich führt, so soll ihrerseits die romantische Kunsttheorie nur verfolgt werden, soweit sie für die Darstellung jenes Kritikbegriffs⁴ wichtig ist. Das bedeutet eine sehr wesentliche Einschränkung des Stoffkreises: die Theorien vom künstlerischen Bewußtsein und vom künstlerischen Schaffen, die kunstpsychologischen Fragestellungen fallen fort und es bleiben von der Kunsttheorie allein die Begriffe der Idee der Kunst und des Kunstwerks im Gesichtskreis der Betrachtung. Die objektive Begründung des Begriffs der Kunstkritik, die Friedrich Schlegel gibt, hat es nur mit der objektiven Struktur der Kunst – als Idee, und ihrer Gebilde – als Werke, zu tun. Übrigens denkt er, wenn er von Kunst spricht, vor allem an die Poesie, andere Künste haben ihn in der hier in Frage kommenden Zeit fast nur mit Rücksicht auf diese beschäftigt. Ihre Grundgesetzlichkeit galt ihm höchstwahrscheinlich für diejenige aller Kunst, sofern ihn das Problem überhaupt beschäftigt hat. In diesem Sinn wird im folgenden unter dem Ausdruck »Kunst« stets die Poesie, und zwar in ihrer zentralen Stellung unter den Künsten, unter dem Ausdruck »Kunstwerk« die einzelne Dichtung verstanden werden. Es würde ein falsches Bild geben, wollte diese Arbeit in ihrem Rahmen dieser Äquivokation abhelfen, denn sie bezeichnet einen grundsätzlichen Mangel in der romantischen Theorie der Poesie, bzw. der Kunst überhaupt. Beide Begriffe sind nur undeutlich voneinander unterschieden, geschweige denn aneinander orientiert, so daß keine Erkenntnis von der Eigenart und den Grenzen des poetischen Ausdrucks gegenüber demjenigen anderer Künste sich bilden konnte.
Die Kunsturteile der Romantiker als literargeschichtliche Fakten interessieren in diesem Zusammenhang nicht. Denn die romantische Theorie der Kunstkritik soll nicht der Praxis, etwa dem Verfahren A. W. Schlegels, entnommen, sondern nach den romantischen Theoretikern der Kunst systematisch dargestellt werden. A. W. Schlegels kritische Tätigkeit hat in ihrer Methode wenig Beziehungen zu dem Begriff der Kritik, den sein Bruder gefaßt hatte, und mit dem er eben in die Methode, nicht wie A. W. Schlegel in die Maßstäbe, ihren Schwerpunkt verlegte. Aber Friedrich Schlegel selbst hat seinem Ideal der Kritik nur in jener Rezension des »Wilhelm Meister« völlig entsprochen, die ebensosehr Theorie der Kritik wie Kritik des Goetheschen Romans ist.
—————
~II. Die Quellen~
Als die romantische Theorie der Kunstkritik wird im folgenden diejenige Friedrich Schlegels dargestellt. Das Recht, diese Theorie als die romantische zu bezeichnen, beruht auf ihrem repräsentativen Charakter. Nicht daß alle Frühromantiker sich mit ihr einverstanden erklärt oder auch nur von ihr Notiz genommen hätten: Friedrich Schlegel ist auch seinen Freunden oft unverständlich geblieben. Aber seine Anschauung vom Wesen der Kunstkritik ist das Wort der Schule darüber. Er hat diesen Gegenstand als problematischen und philosophischen zu seinem eigensten gemacht – wenn auch gewiß nicht zu seinem einzigen. Für A. W. Schlegel war Kunstkritik kein philosophisches Problem. Neben Friedrich Schlegels Schriften kommen als Quellenschriften im engeren Sinne für diese Darstellung allein diejenigen des Novalis in Betracht, während die früheren Schriften Fichtes nicht für den romantischen Begriff der Kunstkritik selbst, sondern nur für sein Verständnis unentbehrliche Quellen darstellen. Die Heranziehung der Schriften des Novalis zu denen Schlegels⁵ rechtfertigt sich durch die völlige Einhelligkeit beider hinsichtlich der Prämissen und der Folgerungen aus der Theorie der Kunstkritik. Das Problem selbst hat Novalis weniger interessiert, aber die erkenntnistheoretischen Voraussetzungen, auf Grund deren Schlegel es behandelte, teilte er mit ihm, und mit ihm vertrat er die Konsequenzen dieser Theorie für die Kunst. In Form einer eigentümlichen Erkenntnismystik und einer bedeutenden Theorie der Prosa hat er beide manchmal schärfer und aufschlußreicher formuliert als sein Freund. Zwanzigjährig, im Jahre 1792, haben die beiden gleichaltrigen Freunde einander kennen gelernt und seit dem Jahre 1797 im regsten brieflichen Verkehr gestanden, in dem sie sich auch ihre Arbeiten mitteilten.⁶ Diese enge Gemeinschaft macht die Untersuchung der wechselseitigen Einflüsse großenteils unmöglich; für die vorliegende Fragestellung ist sie vollends entbehrlich.
Höchst schätzbar ist die Zeugenschaft des Novalis auch darum, weil die Darstellung Friedrich Schlegel gegenüber sich in einer schwierigen Lage befindet. Seine Theorie der Kunst, geschweige ihrer Kritik, ist auf das entschiedenste auf erkenntnistheoretischen Voraussetzungen fundiert, ohne deren Kenntnis sie unverständlich bleibt. Dem steht gegenüber, daß Friedrich Schlegel vor und um 1800, als er seine Arbeiten im »Athenäum«, welche die Hauptquelle dieser Abhandlung bilden, veröffentlichte, kein philosophisches System niedergelegt hat, in dem allein man eine bündige erkenntnistheoretische Auseinandersetzung erwarten könnte. Vielmehr sind die erkenntnistheoretischen Voraussetzungen in den Fragmenten und Abhandlungen des Athenäums aufs engste in den außerlogischen, ästhetischen Bestimmungen gebunden und nur schwer von ihnen loszulösen und gesondert darzustellen. Schlegel kann, wenigstens in dieser Zeit, keinen Gedanken fassen, ohne das Ganze seines Denkens und seiner Ideen in schwerfällige Bewegung zu versetzen. Diese Kompression und Gebundenheit der erkenntnistheoretischen Ansichten im Ganzen von Schlegels Gedankenmasse und ihre Paradoxie und Kühnheit mögen sich gegenseitig gesteigert haben. Für das Verständnis des Kritikbegriffs ist die Explikation und Isolierung, die reine Darstellung jener Erkenntnistheorie unerläßlich. Ihr ist der erste Teil dieser Arbeit gewidmet. So schwierig sie auch sein mag, fehlt es dennoch nicht an Instanzen, an denen das gewonnene Resultat sich bestätigen muß. Will man von dem immanenten Kriterium absehen, daß die Ausführungen zur Theorie der Kunst und ihrer Kritik ohne jene erkenntnistheoretischen Voraussetzungen den Anschein ihrer Dunkelheit und Willkür schlechterdings nicht verlieren, so bleiben als zweites die Fragmente des Novalis, auf dessen erkenntnistheoretischen Grundbegriff der Reflexion die Schlegelsche Erkenntnistheorie gemäß der allgemeinen höchst ausgesprochenen Ideenverwandtschaft beider Denker zwanglos sich muß beziehen lassen, wie denn in der Tat die genauere Betrachtung lehrt, daß sie sich mit ihm deckt. Glücklicherweise aber ist die Erforschung von Schlegels Erkenntnistheorie nicht allein und in erster Linie auf seine Fragmente angewiesen; sie verfügt über eine breitere Grundlage. Dies sind die nach ihrem Herausgeber so genannten Windischmannschen Vorlesungen Friedrich Schlegels. Diese Vorlesungen, gehalten zu Paris und Köln in den Jahren 1804 bis 1806, nehmen, zwar völlig beherrscht von den Ideen der katholischen Restaurationsphilosophie, diejenigen Gedankenmotive auf, welche ihr Verfasser aus dem Verfall der Schule in seine spätere Lebensarbeit hinüberrettete. Die Hauptmasse der Gedanken in diesen Vorlesungen ist bei Schlegel neu, wenn auch nichts weniger als originell. Überwunden scheinen ihm seine ehemaligen Aussprüche über Humanität, Ethik und Kunst. Aber die erkenntnistheoretische Einstellung der vergangenen Jahre tritt hier zum ersten Male deutlich, wenn auch modifiziert, in Erscheinung. Bis in die zweite Hälfte der neunziger Jahre des achtzehnten Jahrhunderts ist der Reflexionsbegriff, der auch Schlegels erkenntnistheoretische Grundkonzeption ist, in seinen Schriften zurückzuverfolgen, aber in der Fülle seiner Bestimmungen erscheint er zum ersten Male in den Vorlesungen explizit entwickelt. In ihnen wollte Schlegel ausdrücklich ein System geben, in dem die Erkenntnistheorie nicht fehlt. Es ist nicht zuviel gesagt, wenn man behauptet, daß gerade diese erkenntnistheoretischen Grundpositionen die statische, positive Komponente der Beziehung zwischen dem mittleren und späteren Schlegel darstellen – wobei man sich die innere Dialektik seiner Entwicklung als die dynamische, negative Komponente zu denken hätte. Sie sind, wie für Schlegels eigene Entwicklung, so überhaupt für den Übergang der früheren zur späteren Romantik wichtig.⁷ Übrigens können und wollen die folgenden Ausführungen von den Windischmannschen Vorlesungen als Ganzem kein Bild geben, sondern nur einen ihrer Gedankenkreise berücksichtigen, der für den ersten Teil dieser Arbeit wichtig ist. Diese Vorlesungen stehen damit zum Ganzen der Darstellung im gleichen Verhältnis wie die Fichteschen Schriften, im Zusammenhang, mit welchen sie behandelt werden. Beides sind Quellenschriften zweiten Ranges, sie dienen dem Verständnis der Hauptquellen, derjenigen Schlegelschen Arbeiten im »Lyceum«, »Athenäum«, in den »Charakteristiken und Kritiken«, sowie derjenigen Fragmente des Novalis, welche unmittelbar den Begriff der Kunstkritik bestimmen. Schlegels frühe Schriften zur Poesie der Griechen und Römer werden in diesem Zusammenhang, der nicht das Werden seines Begriffs der Kunstkritik, sondern diesen selbst darstellt, nur gelegentlich berührt.
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Erster Teil:
Die Reflexion
~I. Reflexion und Setzung bei Fichte~
Das im Selbstbewußtsein über sich selbst reflektierende Denken ist die Grundtatsache, von der Friedrich Schlegels und größtenteils auch Novalis’ erkenntnistheoretische Überlegungen ausgehen. Die in der Reflexion vorliegende Beziehung des Denkens auf sich selbst wird als die dem Denken überhaupt nächstliegende angesehen, aus ihr werden alle andern entwickelt. Schlegel sagt einmal in der »Lucinde«: »Das Denken hat die Eigenheit, daß es nächst sich selbst am liebsten über das denkt, worüber es ohne Ende denken kann«.⁸ Dabei ist zugleich verstanden, daß das Denken am allerwenigsten im Nachdenken über sich selbst ein Ende finden könne. Die Reflexion ist der häufigste Typus im Denken der Frühromantiker; auf Belegstellen für diesen Satz heißt auf ihre Fragmente verweisen. Nachahmung, Manier und Stil, drei Formen, die sich sehr wohl auf das romantische Denken anwenden lassen, finden sich im Reflexionsbegriff ausgeprägt. Bald ist er Nachahmung Fichtes (wie vor allem beim frühen Novalis), bald Manier (z. B. wenn Schlegel an sein Publikum die Zumutung richtet »das Verstehen zu verstehen«⁹]), vor allem aber ist Reflexion der Stil des Denkens,¹⁰ in dem die Frühromantiker ihre tiefsten Einsichten nicht willkürlich, sondern mit Notwendigkeit aussprechen. Der »romantische Geist scheint angenehm über sich selbst zu phantasieren«¹¹, sagt Schlegel von Tiecks »Sternbald«, und er tut es nicht nur in den frühromantischen Kunstwerken, sondern, wenngleich strenger und abstrakter, auch, und vor allem, im frühromantischen Denken. In einem in der Tat phantastischen Fragment sucht Novalis das gesamte Erdendasein als Reflexion von Geistern in sich selbst, und den Menschen in diesem Erdenleben als teilweise Auflösung und »Durchbrechen jener primitiven Reflexion«¹² zu deuten. Und in den Windischmannschen Vorlesungen formuliert Schlegel jenes ihm längst bekannte Prinzip mit den Worten: »Das Vermögen der in sich zurückgehenden Tätigkeit, die Fähigkeit, das Ich des Ichs zu sein, ist das Denken. Dies Denken hat keinen anderen Gegenstand als uns selbst«.¹³ Hiermit sind also Denken und Reflexion gleichgesetzt. Dies geschieht jedoch nicht allein, um dem Denken jene Unendlichkeit zu sichern, die in der Reflexion gegeben und ohne nähere Bestimmung, als Denken des Denkens über sich selbst, als fragwürdiger Wert erscheint. Vielmehr haben die Romantiker in der reflektierenden Natur des Denkens eine Bürgschaft für dessen intuitiven Charakter gesehen. Sobald die Geschichte der Philosophie in Kant, wenn auch nicht zum ersten Male, so doch explizit und nachdrücklich, zugleich mit der Denkmöglichkeit einer intellektuellen Anschauung ihre Unmöglichkeit im Bereich der Erfahrung behauptet hatte, tritt ein vielfältiges und beinahe fieberhaftes Bestreben hervor, diesen Begriff für die Philosophie als Garantie ihrer höchsten Ansprüche wieder zurückzugewinnen. Es ging von Fichte, Schlegel, Novalis und Schelling in erster Reihe aus.
Schon in seiner ersten Fassung der Wissenschaftslehre (»Ueber den Begriff der Wissenschaftslehre oder der sogenannten Philosophie« Weimar 1794) dringt Fichte auf das wechselseitige Durch-Einander-Gegebensein von reflexivem Denken und unmittelbarer Erkenntnis. Er tut es mit voller Deutlichkeit der Sache nach, wenn sich auch der letztere Ausdruck in dieser Schrift noch nicht findet. Für den romantischen Reflexionsbegriff ist dies von großer Wichtigkeit. Es gilt hier dessen Beziehungen zum Fichteschen eingehend klarzulegen; daß er von diesem abhängig ist, steht fest, kann aber für den vorliegenden Zweck nicht genügen. Hier kommt es darauf an, genau zu vermerken, wieweit die Frühromantiker Fichte folgen, um deutlich zu erkennen, wo sie sich von ihm trennen.¹⁴ Jener Trennungsort läßt sich philosophisch festlegen, er kann nicht lediglich durch die Abwendung des Künstlers vom wissenschaftlichen Denker und Philosophen bezeichnet und begründet werden. Denn auch bei den Romantikern liegen philosophische, ja erkenntnistheoretische Motive dieser Trennung zugrunde; es sind eben dieselben, auf welche der Bau ihrer Theorie der Kunst und der Kritik fundiert ist.
In der Frage der unmittelbaren Erkenntnis läßt sich noch völlige Übereinstimmung der Frühromantiker mit Fichtes Position im »Begriff der Wissenschaftslehre« feststellen. Er ist später von dieser Position abgewichen, und nie wieder hat er in so naher systematischer Verwandtschaft mit romantischem Denken gestanden, wie in dieser Schrift. In ihr bestimmt er die Reflexion als die einer Form und erweist auf diesem Wege die Unmittelbarkeit der in ihr gegebenen Erkenntnis. Sein Gedankengang dabei ist folgender: Die Wissenschaftslehre hat nicht nur Gehalt, sondern auch eine Form; sie ist »die Wissenschaft von etwas, nicht aber dieses Etwas selbst«. Das, wovon die Wissenschaftslehre Wissenschaft ist, ist die notwendige »Handlung der Intelligenz«, jene Handlung, die vor allem Gegenständlichen im Geiste, welche die reine Form von diesem ist.¹⁵ »Hierin liegt nun der ganze Stoff einer möglichen Wissenschaftslehre, aber nicht diese Wissenschaft selbst. Um diese zustande zu bringen, dazu gehört noch eine, unter jenen Handlungen allen nicht enthaltene Handlung des menschlichen Geistes, nämlich die, seine Handlungsart überhaupt zum Bewußtsein zu erheben … Durch diese freie Handlung wird nun etwas, das schon an sich Form ist, die notwendige Handlung der Intelligenz, als Gehalt in eine neue Form, die Form des Wissens oder des Bewußtseins aufgenommen, und demnach ist jene Handlung eine Handlung der Reflexion.«¹⁶ Es wird also unter Reflexion das umformende – und nichts als umformende – Reflektieren auf eine Form verstanden. In anderem Zusammenhange, aber genau im gleichen Sinne formuliert Fichte vorher in derselben Schrift: Die »Handlung der Freiheit, durch welche die Form zur Form der Form als ihres Gehaltes wird und in sich selbst zurückkehrt, heißt Reflexion«.¹⁷ Diese Bemerkung ist höchst beachtenswert. Offenbar handelt es sich in ihr um einen Versuch der Bestimmung und Legitimierung unmittelbarer Erkenntnis, der von deren späterer Begründung bei Fichte durch die intellektuelle Anschauung abweicht. Das Wort Anschauung findet sich in dieser Abhandlung noch nicht. Fichte meint also hier, eine unmittelbare und sichere Erkenntnis durch einen Zusammenhang zweier Bewußtseinsformen (der Form und der Form der Form oder des Wissens und des Wissens des Wissens), welche in einander übergehen und in sich selbst zurückkehren, begründen zu können. Das absolute Subjekt, auf welches allein die Handlung der Freiheit sich bezieht, ist Zentrum dieser Reflexion und daher unmittelbar zu erkennen. Nicht um die Erkenntnis eines Gegenstandes durch Anschauung, sondern um die Selbsterkenntnis einer Methode, eines Formalen – nichts anderes repräsentiert das absolute Subjekt – handelt es sich. Die Bewußtseinsformen in ihrem Übergang in einander sind der einzige Gegenstand der unmittelbaren Erkenntnis, und dieser Übergang ist die einzige Methode, welche jene Unmittelbarkeit zu begründen und begreiflich zu machen vermag. Diese Erkenntnistheorie mit ihrem radikalen mystischen Formalismus hat, wie sich zeigen wird, die tiefste Verwandtschaft mit der Kunsttheorie der Frühromantik. An ihr hielten die Frühromantiker fest, und sie bildeten sie weit über Fichtes Andeutungen hinaus aus, welcher seinerseits in den folgenden Schriften die Unmittelbarkeit der Erkenntnis auf ihre anschauliche Natur gründete.
Die Romantik gründete ihre Erkenntnistheorie auf den Reflexionsbegriff nicht allein, weil er die Unmittelbarkeit der Erkenntnis, sondern ebensosehr, weil er eine eigentümliche Unendlichkeit ihres Prozesses garantierte. Das reflektierende Denken gewann für sie vermöge seiner Unabschließbarkeit, in der es jede frühere Reflexion zum Gegenstand einer folgenden macht, eine besondere systematische Bedeutung. Auch Fichte hat auf diese auffallende Struktur des Denkens häufig hingewiesen. Seine Ansicht von derselben ist der romantischen entgegengesetzt und einerseits für deren indirekte Charakteristik wichtig, andererseits geeignet, die Ansicht von der durchgängigen Abhängigkeit frühromantischer philosophischer Theoreme von Fichte in ihre rechten Grenzen einzuschränken. Fichte ist überall bestrebt, die Unendlichkeit der Aktion des Ich aus dem Bereich der theoretischen Philosophie auszuschließen und in das der praktischen zu verweisen, während die Romantiker sie gerade für die theoretische und damit für ihre ganze Philosophie überhaupt – die praktische übrigens interessierte Friedrich Schlegel am wenigsten – konstitutiv zu machen suchen. Fichte kennt zwei dergestalt unendliche Aktionsweisen des Ich, nämlich außer der Reflexion noch das Setzen. Man kann die Fichtesche Tathandlung förmlich als eine Kombination dieser beiden unendlichen Aktionsweisen des Ich auffassen, in der sie ihre beiderseitige rein formale Natur, ihre Leerheit gegenseitig auszufüllen und zu bestimmen suchen: die Tathandlung ist eine setzende Reflexion oder ein reflektiertes Setzen, »… ein sich Setzen als setzend … keineswegs aber etwa ein bloßes Setzen«,¹⁸ formuliert Fichte. Beide Termini besagen etwas verschiedenes, beide sind von großer Wichtigkeit für die Geschichte der Philosophie. Während der Reflexionsbegriff zur Grundlage der frühromantischen Philosophie wird, erscheint – nicht ohne Beziehung auf den letzteren – der Begriff des Setzens in seiner vollen Ausgestaltung in der Hegelschen Dialektik. Es ist vielleicht nicht zuviel gesagt, wenn man behauptet, daß der dialektische Charakter des Setzens gerade wegen seiner Kombination mit dem Reflexionsbegriff bei Fichte noch nicht zum gleich vollen und charakteristischen Ausdruck gelangt wie bei Hegel.
Das Ich sieht nach Fichte als sein Wesen eine unendliche Tätigkeit, welche im Setzen liegt. Dieses geht folgendermaßen vor sich: das Ich setzt sich (A), setzt sich in der Einbildungskraft ein Nicht-Ich (B) entgegen. Die »Vernunft tritt ins Mittel … und bestimmt dieselbe, B in das bestimmte A (das Subjekt) aufzunehmen: aber nun muß das als bestimmt gesetzte A abermals durch ein unendliches B begrenzt werden, mit welchem die Einbildungskraft gerade so verfährt wie oben; und so geht es fort, bis zur vollständigen Bestimmung der (hier theoretischen) Vernunft durch sich selbst, wo es weiter keines begrenzenden B außer der Vernunft in der Einbildungskraft bedarf, d. i. bis zur Vorstellung des Vorstellenden. Im praktischen Felde geht die Einbildungskraft fort ins Unendliche, bis zu der schlechthin unbestimmbaren Idee der höchsten Einheit, die nur nach einer vollendeten Unendlichkeit möglich wäre, welche selbst unmöglich ist«.¹⁹ Mithin: das Setzen geht in der theoretischen Sphäre nicht ins Unendliche; deren Eigenart wird gerade durch die Eindämmung des unendlichen Setzens konstituiert; sie liegt in der Vorstellung. Durch die Vorstellungen, und letzten Endes durch deren höchste, die des Vorstellenden, wird das Ich theoretisch vollendet und ausgefüllt. Die Vorstellungen sind solche vom Nicht-Ich. Das Nicht-Ich hat, wie schon aus den zitierten Sätzen hervorgeht, eine doppelte Funktion: in der Erkenntnis in die Einheit des Ich zurück-, im Handeln in das Unendliche hineinzuführen. – Für das Verhältnis der Fichteschen zur frühromantischen Erkenntnistheorie wird es sich von Wichtigkeit erweisen, daß die Bildung des Nicht-Ich im Ich auf einer unbewußten Funktion desselben beruht. »Der einzelne Inhalt des Bewußtseins … in der ganzen Notwendigkeit, womit er darin sich geltend macht, kann nicht aus einer Abhängigkeit des Bewußtseins von irgendwelchen Dingen an sich, sondern nur aus dem Ich selbst erklärt werden. Nun ist aber alles bewußte Produzieren durch Gründe bestimmt und setzt deshalb immer wieder besonderen Vorstellungsinhalt voraus. Das ursprüngliche Produzieren, wodurch zu allererst das Nichtich im Ich gewonnen wird, kann nicht bewußt, sondern nur bewußtlos sein.«²⁰ Fichte sieht »den einzigen Ausweg für die Erklärung des gegebenen Bewußtseinsinhaltes darin, daß dieser aus einem Vorstellen höherer Art, einem freien unbewußten Vorstellen herstamme«.²¹
Es dürfte nach dem Vorstehenden klar sein, daß Reflexion und Setzen zwei verschiedene Akte sind. Und zwar ist die Reflexion im Grunde die autochthone Form der unendlichen Setzung: Reflexion ist die Setzung in der absoluten Thesis, wo sie nicht auf die materielle, sondern auf die rein formale Seite des Erkennens bezogen scheint. Wenn das Ich sich selbst in der absoluten Thesis setzt, entsteht Reflexion. Ganz in Fichtes Sinn spricht Schlegel in den Windischmannschen Vorlesungen einmal von einer »innere(n) Verdoppelung«²² im Ich.
Zusammenfassend ist über die Setzung zu sagen: Sie beschränkt und determiniert sich durch die Vorstellung, durch das Nicht-Ich, durch die Gegensetzung. Auf Grund der bestimmten Gegensetzungen wird endlich die an sich ins Unendliche gehende Tätigkeit des Setzens²³ wieder ins absolute Ich zurückgeführt und dort, wo sie mit der Reflexion zusammenfällt, in der Vorstellung des Vorstellenden eingefangen. Jene Beschränkung der unendlichen Setzungstätigkeit ist also die Bedingung der Möglichkeit der Reflexion. Die »Bestimmung des Ich, seine Reflexion über sich selbst … ist nur unter der Bedingung möglich, daß es sich selbst durch ein Entgegengesetztes begrenze …«.²⁴ Die so bedingte Reflexion ist wiederum selbst, wie die Setzung, ein unendlicher Prozeß, und ihr gegenüber ist von neuem Fichtes Bestreben sichtbar, sie durch Zerstörung ihrer Unendlichkeit zum philosophischen Organon zu machen. Dieses Problem ist in dem fragmentarischen »Versuch einer neuen Darstellung der Wissenschaftslehre« von 1797 gestellt. Fichte argumentiert dort folgendermaßen: »Du bist Deiner Dir bewußt, sagst Du; Du unterscheidest sonach notwendig Dein denkendes Ich von dem im Denken desselben gedachten Ich. Aber damit Du dies könnest, muß abermals das Denkende in jenem Denken Objekt eines höheren Denkens sein, um Objekt des Bewußtseins sein zu können; und Du erhältst zugleich ein neues Subjekt, welches dessen, das vorhin das Selbstbewußt sein war, sich wieder bewußt sei. Hier argumentiere ich nun abermals wie vorher; und nachdem wir einmal nach diesem Gesetze fortzuschließen angefangen haben, kannst Du mir nirgends eine Stelle nachweisen, wo wir aufhören sollten; wir werden sonach ins Unendliche fort für jedes Bewußtsein ein neues Bewußtsein bedürfen, dessen Objekt das erstere sei und sonach nie dazu kommen, ein wirkliches Bewußtsein annehmen zu können«.²⁵ Diese Argumentation gibt Fichte dort nicht weniger als dreimal, um immer wieder auf Grund jener Endlosigkeit der Reflexion zu dem Schluß zu kommen, daß auf diese Weise »uns das Bewußtsein unbegreiflich«²⁶ bleibe. Fichte sucht also und findet eine Geisteshaltung, in der Selbstwußtsein schon unmittelbar liege und nicht erst durch eine prinzipiell endlose Reflexion hervorgerufen zu werden brauche. Diese Geisteshaltung ist das Denken. »Das Bewußtsein meines Denkens ist meinem Denken nicht etwa ein zufälliges, erst hinterher dazugesetztes und damit verknüpftes, sondern es ist von ihm unabtrennlich.«²⁷ Das unmittelbare Bewußtsein des Denkens ist identisch mit dem Selbstbewußtsein. Wegen seiner Unmittelbarkeit wird es eine Anschauung genannt. In diesem Selbstbewußtsein, in dem Anschauung und Denken, Subjekt und Objekt zusammenfallen, ist die Reflexion gebannt, eingefangen und ihrer Endlosigkeit entkleidet, ohne vernichtet zu sein.
Im absoluten Ich ist die Unendlichkeit der Reflexion, im Nicht-Ich die des Setzens überwunden. Mag auch Fichte vielleicht sich über das Verhältnis dieser beiden Tätigkeiten nicht durchaus klar gewesen sein, so ist doch deutlich, daß er ihren Unterschied gefühlt hat und jede auf besondere Weise in sein System einzubeziehen suchte. Dieses System kann in seinem theoretischen Teil keinerlei Unendlichkeit dulden. In der Reflexion aber liegen, wie sich ergab, zwei Momente: die Unmittelbarkeit und die Unendlichkeit. Die erste gibt für Fichtes Philosophie den Hinweis, in eben jener Unmittelbarkeit den Ursprung und die Erklärung der Welt zu suchen, die zweite aber trübt jene Unmittelbarkeit und ist durch einen philosophischen Prozeß aus der Reflexion zu eliminieren. Das Interesse an der Unmittelbarkeit der obersten Erkenntnis teilte Fichte mit den Frühromantikern. Ihr Kultus des Unendlichen, wie sie ihn auch in der Erkenntnistheorie ausprägen, trennte sie von ihm und gab ihrem Denken seine höchst eigentümliche Richtung.
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~II. Die Bedeutung der Reflexion bei den Frühromantikern~
Man tut gut, die von Fichte dargelegte Bewußtseinsparadoxie, welche auf der Reflexion beruht,²⁸ der Darstellung der romantischen Erkenntnistheorie zugrunde zu legen. Die Romantiker haben in der Tat an jener von Fichte verworfenen Unendlichkeit keinen Anstoß genommen, und es entsteht damit die Frage, in welchem Sinne sie die Unendlichkeit der Reflexion denn aufgefaßt und sogar betont haben. Offenbar mußte, damit dies letzte geschehen konnte, die Reflexion mit ihrem Denken des Denkens des Denkens und so fort ihnen mehr sein als ein endloser und leerer Verlauf, und so befremdend dies auf den ersten Blick erscheint, kommt doch für das Verständnis ihrer Gedanken alles darauf an, ihnen hierin zunächst zu folgen, ihre Behauptung hypothetisch zuzugestehen, um zu erfahren, in welcher Meinung sie sie aussprechen. Diese Meinung wird sich ihres Orts als eine durchaus nicht abstruse, vielmehr – im Gebiete der Kunsttheorie – folgenreiche und fruchtbare ausweisen. – Die Unendlichkeit der Reflexion ist für Schlegel und Novalis in erster Linie nicht eine Unendlichkeit des Fortgangs, sondern eine Unendlichkeit des Zusammenhanges. Dies ist neben und vor ihrer zeitlichen Unabschließbarkeit des Fortgangs, die man anders als eine leere verstehen müßte, entscheidend. Hölderlin, welcher ohne Fühlung mit den Frühromantikern in einigen ihrer Ideenzusammenhänge, die hier noch begegnen werden, das letzte und unvergleichlich tiefste Wort sprach, schreibt an einer Stelle, an der er einen innigen, höchst triftigen Zusammenhang ausdrücken will: »unendlich (genau) zusammenhängen«.²⁹ Das Gleiche hatten Schlegel und Novalis im Sinn, indem sie die Unendlichkeit der Reflexion als eine erfüllte Unendlichkeit des Zusammenhanges verstanden: es sollte in ihr alles auf unendlich vielfache Weise, wie wir heute sagen würden systematisch, wie Hölderlin einfacher sagt »genau« zusammenhängen. Mittelbar kann dieser Zusammenhang von unendlich vielen Stufen der Reflexion aus erfaßt werden, indem gradweise die sämtlichen übrigen Reflexionen nach allen Seiten durchlaufen werden. In der Vermittlung durch Reflexionen liegt aber kein prinzipieller Gegensatz zur Unmittelbarkeit des denkenden Erfassens, weil jede Reflexion in sich unmittelbar ist.³⁰ Es handelt sich also um eine Vermittlung durch Unmittelbarkeiten; Friedrich Schlegel kannte keine andere und er spricht gelegentlich in diesem Sinne von dem »Übergang, der immer ein Sprung sein muß«.³¹ Diese prinzipielle, jedoch nicht absolute, sondern vermittelte Unmittelbarkeit ist es, auf der die Lebendigkeit des Zusammenhanges beruht. Es ist freilich virtuell auch eine absolute Unmittelbarkeit in der Erfassung des Reflexionszusammenhanges denkbar; mit dieser würde der Zusammenhang in der absoluten Reflexion sich selbst erfassen. – In diesen Ausführungen ist nicht mehr als ein Schema der romantischen Erkenntnistheorie gegeben, und erst die Fragen, wie die Romantiker es im einzelnen konstruieren, sodann aber, wie sie es ausfüllen, bilden das Hauptinteresse.
Was zunächst die Konstruktion angeht, so hat sie in ihrem Ausgangspunkt mit Fichtes Reflexionstheorie im »Begriff der Wissenschaftslehre« eine gewisse Verwandtschaft. Das bloße Denken mit seinem Korrelat eines Gedachten ist für die Reflexion Stoff. Es ist zwar dem Gedachten gegenüber Form, es ist ein Denken von etwas, und darum soll es aus terminologischen Gründen erlaubt sein, es die erste Reflexionsstufe zu nennen; bei Schlegel heißt sie der »Sinn«.³² Die eigentliche Reflexion in ihrer vollen Bedeutung entsteht jedoch erst auf der zweiten Stufe, in dem Denken jenes ersten Denkens. Das Verhältnis dieser beiden Bewußtseinsformen, des ersten und zweiten Denkens, hat man sich genau gemäß den Fichteschen Ausführungen in der genannten Schrift vorzustellen. Im zweiten Denken oder, mit Friedrich Schlegels Wort, der »Vernunft«³³ kehrt in der Tat das erste Denken verwandelt auf höherer Stufe wieder: es ist zur »Form der Form als ihres Gehaltes«³⁴ geworden, die zweite ist aus der ersten Stufe, somit unmittelbar durch eine echte Reflexion hervorgegangen. Es ist mit anderen Worten das Denken der zweiten Stufe aus dem ersten von selbst und selbsttätig³⁵ als dessen Selbsterkenntnis entsprungen. »Sinn, der sich selbst sieht, wird Geist«,³⁶ heißt es in Übereinstimmung mit der späteren Terminologie der Vorlesungen schon im Athenäum. Fraglos ist vom Standpunkt der zweiten Stufe das bloße Denken Stoff, das Denken des Denkens seine Form. Die erkenntnistheoretisch maßgebende Form des Denkens ist also – und dies ist für die frühromantische Auffassung fundamental – nicht die Logik – vielmehr gehört diese zum Denken ersten Grades, zum stofflichen Denken – sondern diese Form ist das Denken des Denkens. Auf Grund der Unmittelbarkeit seines Ursprungs aus dem Denken ersten Grades wird dieses Denken des Denkens mit dem Erkennen des Denkens identifiziert. Es bildet für die Frühromantiker die Grundform alles intuitiven Erkennens und erhält so seine Dignität als Methode; es befaßt als Erkennen des Denkens jede andere, niedere Erkenntnis unter sich, und so bildet es das System.
In dieser romantischen Deduktion der Reflexion darf ein charakteristischer Unterschied von der Fichteschen bei aller Ähnlichkeit mit dieser nicht übersehen werden. Von seinem absoluten Grundsatz alles Wissens sagt Fichte: »Vor ihm hat Cartes einen ähnlichen angegeben: cogito ergo sum, … welches er … sehr wohl als unmittelbare Tatsache des Bewußtseins betrachtet haben kann. Dann hieße es soviel als cogitans sum, ergo sum … Aber dann ist der Zusatz cogitans völlig überflüssig; man denkt nicht notwendig, wenn man ist, aber man ist notwendig, wenn man denkt. Das Denken ist gar nicht das Wesen, sondern nur eine besondere Bestimmung des Seins …«.³⁷ Es interessiert hier nicht, daß der romantische Standpunkt nicht der des Cartesius ist, auch kann nicht die Frage aufgeworfen werden, ob Fichte mit dieser Bemerkung aus der »Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre« nicht sein eigenes Verfahren durchkreuze, sondern allein darauf ist hinzuweisen, daß der Gegensatz, in dem Fichte sich zu Cartesius weiß, auch zwischen ihm und den Romantikern obwaltet. Während Fichte die Reflexion in die Ursetzung, in das Ursein verlegen zu können meint, fällt für die Romantiker jene besondere ontologische Bestimmung, die in der Setzung liegt, fort. Sein und Setzung hebt das romantische Denken in der Reflexion auf. Die Romantiker gehen vom bloßen Sich-Selbst-Denken als Phänomen aus; es eignet allem, denn alles ist Selbst. Für Fichte kommt nur dem Ich ein Selbst zu,³⁸ d. h. eine Reflexion existiert einzig und allein korrelativ zu einer Setzung. Für Fichte ist das Bewußtsein »Ich«, für die Romantiker ist es »Selbst«, oder anders gesagt: bei Fichte bezieht sich die Reflexion auf das Ich, bei den Romantikern auf das bloße Denken, und gerade durch diese letzte Beziehung wird, wie sich noch deutlicher zeigen soll, der eigentümliche romantische Reflexionsbegriff konstituiert. – Die Fichtesche Reflexion liegt in der absoluten Thesis, ist Reflexion innerhalb derselben und soll außerhalb ihrer, weil ins Leere führend, nichts bedeuten. Innerhalb jener Setzung begründet sie das unmittelbare Bewußtsein, d. h. die Anschauung, und als Reflexion die intellektuelle Anschauung derselben. Fichtes Philosophie geht zwar von einer Tathandlung, nicht von einer Tatsache aus, aber das Wort »Tat« spielt dennoch in einer Unterbedeutung auf »Tatsache«, auf das »fait accompli« noch an. Diese Tathandlung im Sinne der in der Tat ursprünglichen Handlung, und nur sie, wird durch die Mitwirkung der Reflexion gegründet. Fichte sagt: »weil das Subjekt des Satzes³⁹ das absolute Subjekt, das Subjekt schlechthin ist, so wird in diesem einzigen Falle mit der Form des Satzes zugleich sein innerer Gehalt gesetzt«.⁴⁰ Also kennt er nur einen einzigen Fall fruchtbarer Anwendung der Reflexion, diejenige in der intellektuellen Anschauung. Was aus der Funktion der Reflexion in der intellektuellen Anschauung entspringt, ist das absolute Ich, eine Tathandlung, und sonach ist das Denken der intellektuellen Anschauung ein relativ gegenständliches Denken. Es ist mit anderen Worten die Reflexion nicht die Methode der Fichteschen Philosophie; diese hat man vielmehr in dem dialektischen Setzen zu sehen. Die intellektuelle Anschauung ist Denken, das seinen Gegenstand, die Reflexion im Sinne der Romantiker aber Denken, das seine Form erzeugt. Denn was bei Fichte nur im »einzigen« Falle stattfindet, eine notwendige Funktion der Reflexion, und was in diesem einzigen Falle konstitutive Bedeutung für ein vergleichsweise Gegenständliches, die Tathandlung, hat, jenes »Form der Form als ihres Gehaltes«-Werden des Geistes findet nach der romantischen Anschauung unaufhörlich statt und konstituiert vorerst nicht den Gegenstand, sondern die Form, den unendlichen und rein methodischen Charakter des wahren Denkens.
Es wird demgemäß das Denken des Denkens zum Denken des Denkens des Denkens (und so fort), und es ist damit die dritte Reflexionsstufe erreicht. Erst in ihrer Analyse tritt die Größe der Differenz, die zwischen dem Denken Fichtes und dem der Frühromantiker besteht, vollkommen hervor; es wird begreiflich, aus welchen philosophischen Motiven die gegnerische Haltung der Windischmannschen Vorlesungen gegen Fichte sich herschreibt, und wie Schlegel in seiner Fichte-Rezension von 1808, wenn auch gewiß nicht ganz ohne Voreingenommenheit, die früheren Berührungen seines Kreises mit Fichte als ein Mißverständnis bezeichnen konnte, das sich auf die ihnen beiden gleicherweise aufgezwungene polemische Haltung gegen dieselben Gegner gründete.⁴¹ Die dritte Reflexionsstufe bedeutet, mit der zweiten verglichen, etwas prinzipiell Neues. Die zweite, das Denken des Denkens, ist die Urform, die kanonische Form der Reflexion; als solche hat sie auch Fichte in der »Form der Form als ihres Gehaltes« anerkannt. Auf der dritten und jeder folgenden höheren Reflexionsstufe geht jedoch in dieser Urform eine Zersetzung vor sich, die in einer eigentümlichen Doppeldeutigkeit sich bekundet. Das scheinbar Sophistische der folgenden Analyse kann für die Untersuchung kein Hindernis bilden; denn tritt man in die Diskussion des Reflexionsproblems, wie sie der Zusammenhang erfordert, ein, so sind freilich subtile Unterscheidungen nicht zu vermeiden, unter denen der folgenden eine wesentliche Bedeutung zukommt. Das Denken des Denkens des Denkens kann auf zweifache Art aufgefaßt und vollzogen werden. Wenn man von dem Ausdruck »Denken des Denkens« ausgeht, so ist dieser auf der dritten Stufe entweder das gedachte Objekt: Denken (des Denkens des Denkens), oder aber das denkende Subjekt (Denken des Denkens) des Denkens. Die strenge Urform der Reflexion des zweiten Grades ist durch die Doppeldeutigkeit im dritten erschüttert und angegriffen. Diese aber würde zu einer immer vielfacheren Mehrdeutigkeit auf jeder folgenden Stufe sich entfalten. In diesem Sachverhalt beruht das Eigentümliche der von den Romantikern in Anspruch genommenen Unendlichkeit der Reflexion: die Auflösung der eigentlichen Reflexionsform gegen das Absolutum. Die Reflexion erweitert sich schrankenlos, und das in der Reflexion geformte Denken wird zum formlosen Denken, welches sich auf das Absolutum richtet. Diese Auflösung der strengen Reflexionsform, die identisch ist mit der Verminderung ihrer Unmittelbarkeit, ist freilich eine solche nur für das beschränkte Denken. Schon oben wurde darauf hingewiesen, daß das Absolutum sich selbst reflexiv, in geschlossener Reflexion unmittelbar erfaßt, während die niederen Reflexionen sich der höchsten nur in der Vermittlung durch Unmittelbarkeit nähern können; diese vermittelte muß ihrerseits wiederum der völligen Unmittelbarkeit weichen, sobald