Lady Susan
Von Jane Austen und Horst Tran
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Über dieses E-Book
Jane Austen
Jane Austen nació en 1775 en Steventon (Hampshire), séptima de los ocho hijos del rector de la parroquia. Educada principalmente por su padre, empezó a escribir de muy joven, para recreo de la familia, y a los veintitrés años envió a los editores el manuscrito de La abadía de Northanger, que fue rechazado. Trece años después, en 1811, conseguiría publicar Juicio y sentimiento, a la que pronto seguirían Orgullo y prejuicio (1813), Mansfield Park (1814) y Emma (1816), que obtuvieron un gran éxito. Después de su muerte, acaecida prematuramente en 1817, y que le impidió concluir su novela SanditonLa abadía de Northanger, Persuasión (1818). Satírica, antirromántica, profunda y tan primorosa como mordaz, la obra de Jane Austen nace toda ella de una inquieta observación de la vida doméstica y de una estética necesidad de orden moral. «La Sabidu-ría –escribió una vez- es mejor que el Ingenio, y a la larga tendrá sin duda la risa de su parte.»
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Buchvorschau
Lady Susan - Jane Austen
Brief 1
Lady Susan Vernon an Mr. Vernon.
Langford, Dezember.
Mein lieber Schwager,
ich kann nicht länger dem Vergnügen widerstehen, von Ihrer freundlichen Einladung bei unserem letzten Abschied Gebrauch zu machen, einige Wochen bei Ihnen in Churchill zu verbringen. Darum hoffe ich, wenn Ihnen und Mrs. Vernon ein Besuch im Moment keine Umstände bereitet, innerhalb weniger Tage meiner Schwägerin vorgestellt zu werden, die ich schon lange habe kennenlernen wollen. Meine liebenswürdigen Freunde hier drängen mich herzlich, meinen Aufenthalt zu verlängern, doch ihre Geselligkeit und ihr Frohsinn führen sie öfter in Gesellschaften, als es meiner Situation und meinem gegenwärtigen Gemütszustand zuträglich ist. Und so sehe ich ungeduldig dem Augenblick entgegen, an dem mir Zugang zu Ihrem prächtigen Ruhesitz gewährt wird.
Ich sehne mich danach, Ihre lieben kleinen Kinder kennenzulernen, in deren Herzen ich mir einen Platz sichern will. Bald werde ich all meiner Kraft bedürfen, denn ich stehe kurz davor, mich von meiner Tochter zu trennen. Die lange Krankheit ihres lieben Vaters hielt mich davon ab, ihr die Aufmerksamkeit zu schenken, welche Pflicht und Neigung von mir fordern, und ich habe mehr als genug Grund zur Befürchtung, dass die Gouvernante, deren Fürsorge ich sie unterstellt habe, ihrer Aufgabe nicht gewachsen war.
Ich habe daher entschieden, sie auf eine der besten Privatschulen von London zu schicken, wohin sie zu bringen ich auf meinem Weg zu Ihnen Gelegenheit habe. Sie sehen, dass ich fest entschlossen bin, mich in Churchill nicht abweisen zu lassen. Es würde mich in der Tat sehr kränken, wenn es Ihnen nicht möglich wäre, mich zu empfangen.
Ihre höchst dankbare und zugeneigte Schwägerin
S. VERNON
Brief 2
Lady Susan Vernon an Mrs. Johnson
Langford.
Du hast dich geirrt, liebe Alicia, als du dachtest, dass ich für den Rest des Winters an diesem Ort bleibe. Ich sage nur ungern, wie sehr du daneben gelegen hast, denn selten habe ich drei Monate in angenehmerer Weise verbracht als die gerade vergangenen. Im Moment laufen die Dinge nicht gut; die Frauen der Familie haben sich gegen mich vereint. Du hast vorhergesagt, wie es kommen würde, als ich zum ersten Mal nach Langford fuhr, und Manwaring ist so ungewöhnlich liebenswert, dass ich selbst nicht ohne Befürchtungen war. Ich weiß noch, wie ich auf dem Weg zu diesem Haus zu mir selbst sagte: Ich mag diesen Mann; gebe der Himmel, dass nichts Übles daraus entsteht!
Ich war aber entschlossen, mich zurückzuhalten und mir stets bewusst zu sein, dass ich erst seit vier Monaten Witwe bin, und mich so ruhig wie möglich zu geben. Und das tat ich auch, meine Liebe. Niemandem außer Manwaring habe ich erlaubt, mir Augen zu machen. Jedes Techtelmechtel, wie es sonst üblich ist, habe ich vermieden. Keinen der Kerle, die hier in großer Zahl verkehren, habe ich mit meiner Gunst geehrt, außer Sir James Martin, dem ich ein wenig Aufmerksamkeit schenkte, um ihn von Miss Manwaring abzubringen. Wüsste die Welt um mein Motiv, würde sie mich dafür ehren. Man hat mich eine lieblose Mutter genannt, doch es war der heilige Impuls der Mutterliebe, es war der Nutzen für meine Tochter, der mich angetrieben hat. Und wäre meine Tochter nicht der größte Einfaltspinsel auf Erden, dann wäre ich für meine Mühen belohnt worden, wie es mir zusteht.
Sir James hat bei mir tatsächlich um die Hand von Frederica angehalten, doch Frederica, die auf die Welt kam, um mich zu peinigen, zog es vor, sich heftig gegen die Verbindung zu sträuben, so dass es mir angeraten schien, den Plan vorläufig beiseite zu legen. Mehr als einmal habe ich bereut, ihn nicht selbst geheiratet zu haben, und wäre er etwas weniger verachtenswert schwach, täte ich es ganz sicher. Ich bin aber, wie ich bekennen muss, in dieser Hinsicht ziemlich romantisch und keine, die mit einem großen Vermögen allein zufrieden wäre. Das Ergebnis von all dem ist ärgerlich: Sir James ist fort, Maria hochgradig erzürnt und Mrs. Manwaring unerträglich eifersüchtig, so eifersüchtig, um es kurz zu sagen, und so erbost gegen mich, dass es nicht verwunderlich wäre, wenn sie sich, erhitzt von ihrem Temperament, bei ihrem Vormund beschweren würde, sofern ihr freistünde, sich an ihn zu wenden, doch da hält dein Gatte freundschaftlich zu mir. Die liebenswürdigste Tat seines Lebens war, dass er sie wegen ihrer Heirat verstieß. Achte deshalb unbedingt darauf, dass er seinen Widerwillen bewahrt. Wir sind jetzt in einer schlimmen Lage, in keinem Haus ging es jemals mehr drunter und drüber: Die ganze Familie liegt miteinander im Krieg, und Manwaring traut sich kaum noch, mit mir zu sprechen. Es wird Zeit, dass ich gehe. Ich habe also beschlossen, das Haus zu verlassen, und werde mit dir in London hoffentlich einen angenehmen Tag verbringen. Falls ich bei Mr. Johnson wie eh und je in Ungunst stehe, musst du zu mir in die Wigmore Street Nr. 10 kommen. Ich hoffe aber, das wird nicht der Fall sein, denn Mr. Johnson ist, bei all seinen Schwächen, ein Mann, der immer mit dem großen Wort ´Ehrenwert´ belegt wird. Und weil man allgemein weiß, wie vertraut ich mit seiner Frau umgehe, lässt ihn seine Geringschätzigkeit mir gegenüber dumm aussehen.
Auf meinem Weg zu diesem unerträglichen Ort, einem Bauerndorf, mache ich einen Halt in London, denn ich habe wirklich vor, nach Churchill zu reisen. Vergib mir, liebe Freundin, das ist meine letzte Zuflucht. Stünde mir ein anderes Haus in England offen, würde ich es vorziehen. Charles Vernon ist mir widerwärtig, und seine Frau fürchte ich. In Churchill muss ich aber bleiben, bis ich etwas Besseres in Aussicht habe. Meine Tochter begleitet mich nach London, wo ich sie unter die Aufsicht von Miss Summers in der Wigmore Street stellen werde, bis sie etwas mehr Vernunft angenommen hat. Sie wird dort gute Beziehungen knüpfen, denn die Mädchen kommen alle aus den besten Familien. Die Kosten sind immens und weit über dem, was ich jemals zu bezahlen imstande bin.
Adieu, ich sende dir eine Nachricht, sobald ich in London bin.
Für immer die deine,
S. VERNON
Brief 3
Mrs. Vernon an Lady De Courcy
Churchill.
Liebe Mutter,
es tut mir sehr leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass wir unser Versprechen, Weihnachten bei Ihnen zu verbringen, nicht einhalten können. Uns hält ein Umstand von dieser Freude ab, der dies kaum wettmachen kann. In einem Brief an ihren Schwager hat Lady Susan ihre Absicht erklärt, uns in allernächster Zeit besuchen zu kommen – und da ein solcher Besuch nach aller Wahrscheinlichkeit bloß einen praktischen Grund hat, ist es unmöglich, seine Dauer vorherzusagen. Ich war weder in irgendeiner Weise auf so etwas vorbereitet noch habe ich jetzt eine Erklärung für das Verhalten ihrer Ladyschaft. Langford schien für sie in jeder Beziehung so sehr der passende Platz zu sein, sowohl in Hinsicht auf den eleganten und teuren Lebensstil als auch auf ihre besondere Bindung zu Mrs. Manwaring, dass ich überhaupt nicht erwartet hätte, so rasch diese Auszeichnung zu erhalten, auch wenn ich mir wegen ihrer zunehmend freundschaftlichen Haltung zu uns seit dem Tod ihres Mannes immer vorgestellt habe, dass wir einmal verpflichtet sein würden, sie zu empfangen. Ich glaube, Mr. Vernon war bei seinem Aufenthalt in Staffordshire viel zu gütig zu ihr. Seit unsere Ehe zum