Location via proxy:   [ UP ]  
[Report a bug]   [Manage cookies]                

Marco Koch (* 25. Januar 1990 in Darmstadt) ist ein deutscher Schwimmer. Marco Koch ist Brustschwimmer und startet für die SG Frankfurt. Er wird von Dirk Lange und Shila Sheth betreut. Bis August 2018 arbeitete er mit Alexander Kreisel (Trainer des Jahres 2014 in Hessen)[1] zusammen und startete bis dahin für den DSW Darmstadt. Anschließend wurde er von Henning Lambertz gecoached, bevor er Ende 2019 zu Dirk Lange wechselte. Landestrainerin Shila Sheth übernimmt weiterhin die Arbeit am Beckenrand.[2] Koch wurde 2014 Europa- und 2015 Weltmeister über 200 Meter Brust. Am 20. November 2016 ist er einen Kurzbahnweltrekord über 200 Meter Brust geschwommen, den mittlerweile Kirill Prigoda innehat.

Marco Koch
Marco Koch 2018 in Darmstadt.
Persönliche Informationen
Name: Marco Koch
Nation: Deutschland Deutschland
Schwimmstil(e): Brust
Verein: SG Frankfurt
Geburtstag: 25. Januar 1990 (34 Jahre)
Geburtsort: Darmstadt
Größe: 1,85 m
Gewicht: 81 kg
Medaillen
Fédération Internationale de Natation Weltmeisterschaften
Silber 2013 Barcelona 200 m Brust
Gold 2015 Kasan 200 m Brust
Fédération Internationale de Natation Kurzbahnweltmeisterschaften
Silber 2014 Doha 200 m Brust
Gold 2016 Windsor 100 m Brust
Gold 2016 Windsor 200 m Brust
Bronze 2018 Hangzhou 200 m Brust
LEN Logo Europameisterschaften
Silber 2012 Debrecen 200 m Brust
Gold 2014 Berlin 200 m Brust
Silber 2016 London 200 m Brust
LEN Logo Kurzbahneuropameisterschaften
Silber 2008 Rijeka 4 × 50 m Lagen
Gold 2010 Eindhoven 200 m Brust
Silber 2013 Herning 100 m Brust
Bronze 2013 Herning 200 m Brust
Gold 2015 Netanja 100 m Brust
Gold 2015 Netanja 200 m Brust
Silber 2017 Kopenhagen 200 m Brust
Bronze 2019 Glasgow 200 m Brust
Jugend-Schwimmweltmeisterschaften
Silber 2008 Monterrey 100 m Brust
Silber 2008 Monterrey 200 m Brust
Jugend-Schwimmeuropameisterschaften
Gold 2008 Belgrad 200 m Brust
Silber 2008 Belgrad 100 m Brust
Bronze 2008 Belgrad 50 m Brust

Internationale Jugendmeisterschaften

Bearbeiten

Marco Koch gewann im Alter von 18 Jahren seine erste internationale Medaille bei den Jugendweltmeisterschaften 2008 in Monterrey auf der Langbahn, als er jeweils Vizejuniorenweltmeister über 100 und 200 Meter Brust wurde.[3] Drei Wochen später gewann er einen kompletten Medaillensatz auf den Bruststrecken bei den Jugendeuropameisterschaften in Belgrad: Gold über 200 Meter, Silber über 100 Meter und Bronze über 50 Meter Brust.[4]

Internationale Kurzbahnmeisterschaften

Bearbeiten

Bei den Kurzbahneuropameisterschaften 2008 gewann er seine erste Medaille in der offenen Klasse, als er zusammen mit Thomas Rupprath, Johannes Dietrich und Steffen Deibler Silber in der Lagenstaffel gewann. Zwei Jahre später wurde er Europameister bei den Kurzbahneuropameisterschaften 2010 über 200 Meter Brust. Im Dezember 2013 gewann er erstmals eine internationale Medaille in der offenen Klasse über seine Nebenstrecke 100 Meter Brust: Bei den Kurzbahneuropameisterschaften 2013 in Herning wurde er Vizeeuropameister über 100 Meter Brust in neuer deutscher Rekordzeit und belegte über 200 Meter Brust den dritten Platz, ebenfalls ein neuer deutscher Rekord. 2015 wiederholte Koch seinen Sieg von 2010 über 200 Meter Brust und wurde bei den Kurzbahneuropameisterschaften 2015 in Netanja erneut Europameister. Dabei verbesserte er mit 2:00,53 min seinen eigenen deutschen Rekord und blieb nur fünf Hundertstel über dem Weltrekord. Im 100-Meter-Brustfinale wurde Koch zwei Tage später in ebenfalls neuer deutscher Rekordzeit erstmals Europameister über diese Strecke. Nach der Silbermedaille bei den Kurzbahneuropameisterschaften 2017 in Kopenhagen, gewann er 2019 in Glasgow Bronze.

Koch war mehrfach Teilnehmer bei Kurzbahnweltmeisterschaften. Bei den Kurzbahnweltmeisterschaften 2010 wurde er Vierter über 200 Meter Brust und verpasste knapp die Bronzemedaille. Bei den Kurzbahnweltmeisterschaften 2012 in Istanbul wurde er mit nur sechs Zehntel Rückstand hinter dem Drittplatzierten Siebter über 200 Meter Brust. In Doha bei den Kurzbahnweltmeisterschaften 2014 gewann er die Silbermedaille mit nur 42 Hundertstel hinter seinem damaligen Dauerrivalen Dániel Gyurta. Zwei Jahre später wurde er erstmals Weltmeister über seine Nebenstrecke 100 Meter Brust bei den Kurzbahnweltmeisterschaften 2016 in Windsor. Nur einen Tag später holte er sich den Weltmeistertitel auch über seine Paradestrecke 200 Meter Brust. Über 200 m Brust gewann er mit Bronze erneut eine Medaille bei den Kurzbahnweltmeisterschaften 2018 in Hangzhou, China.

Koch nimmt an vielen internationalen Meetings teil. So ist er regelmäßig bei der FINA Weltcup Serie zu Gast. Im Jahre 2011 belegte er dabei nach sieben Einzel-Meetings den dritten Platz in der Endabrechnung.[5] 2014 konnte er nach Teilnahmen in 4 der 7 Stationen Platz 5 in der Endabrechnung belegen.[6]

Internationale Langbahnmeisterschaften

Bearbeiten

Auf der Langbahn nahm Koch an einigen Europameisterschaften teil. In Budapest wurde er 2010 Siebter über 200 Meter Brust. Zwei Jahre später gewann er in Debrecen die Silbermedaille auf der gleichen Strecke hinter dem Ungarn Dániel Gyurta. Außerdem verfehlte er nur um sechs Hundertstel die Bronzemedaille über 100 Meter Brust, als er den vierten Platz belegte. Bei den Titelkämpfen 2014 in Berlin wurde er Europameister über 200 Meter Brust mit neuem deutschen Rekord. Zwei Jahre später gewann er in London über diese Strecke die Silbermedaille. Für die Europameisterschaften 2018 konnte er sich nicht qualifizieren.

Erstmals nahm Koch 2009 in Rom an Weltmeisterschaften teil. Hier schied er im Halbfinale mit dem zwölften Platz über 200 Meter Brust aus. Bei den Weltmeisterschaften 2011 wurde er vom DSV nicht berücksichtigt. Zwei Jahre später wurde er Vizeweltmeister in Barcelona über seine Paradestrecke 200 Meter Brust. Er musste sich lediglich seinem ärgsten Konkurrenten Dániel Gyurta geschlagen geben. Bei den Weltmeisterschaften 2015 in Kasan gewann er über 200 Meter in 2:07,76 min die Goldmedaille.

Olympische Spiele

Bearbeiten

Koch war Teil des DSV-Kaders bei den 30. Olympischen Sommerspielen in London 2012. Nachdem er sich noch als Elfter für ein Halbfinale qualifiziert hatte, schied er dort als 13. hinter seinem Landsmann Christian vom Lehn aus.

Bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro qualifizierte sich Koch im Halbfinale mit einer Zeit von 2:08,12 min als Siebtschnellster für das Finale über 200 Meter Brust. Dort belegte er beim Olympiasieg des Kasachen Dmitri Balandin in einer Zeit von 2:08,00 min den 7. Platz.

Für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio qualifizierte er sich im Januar 2020 als erster Beckenschwimmer. Im Juli 2021 ging er dort über 200 Meter Brust an den Start und schied nach einem 7. Platz in seinem Vorlauf in der Zeit von 2:10,18 min aus.

Sonstiges

Bearbeiten

Er ist bekannt für seine außerordentlich gute Gleitfähigkeit in Verbindung mit starken Delphinbeinkicks nach Start und Wende.[7] So wurde er durch diese bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften 2012 Deutscher Meister über 200 Meter Schmetterling, indem er auf jeder der acht Bahnen mindestens 10 Meter tauchte, was nur die wenigsten Spitzensportler schaffen.

Marco Koch ist Student an der SRH FernHochschule Riedlingen.

In der Premierensaison der International Swimming League 2019 ging Koch für die New York Breakers an den Start. Auch 2020 schwimmt er für die New York Breakers und hat in allen vier Playoffs die Rennen über 200 Meter Brust gewonnen, das schnellste in 2:00,58 min.

Deutsche Meisterschaften

Bearbeiten

Langbahn

Kurzbahn

  • 200 Meter Brust: 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016
  • 100 Meter Brust: 2008, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016
  • 50 Meter Brust: 2008, 2014, 2016
  • 200 Meter Schmetterling: 2012
  • 100 Meter Lagen: 2013
  • 400 Meter Lagen: 2015
  • 4 × 50 Meter Lagen: 2016
  • 4 × 50 Meter Lagen Mixed: 2016

Bestzeiten

Bearbeiten

Koch hält aktuell fünf deutsche Rekorde in der offenen Klasse, einen Weltmeisterschafts-Event-Rekord, zwei Europameisterschafts-Event-Rekorde und mehrere Altersklassenrekorde. Er hatte vom 28. Juni 2009 bis 30. Juli 2009 den Europarekord auf der Langbahn über 200 Meter Brust mit seiner Zeit von den Deutschen Meisterschaften in Berlin in 2:08,33 min inne.

Seine aktuellen Rekorde:

50-Meter-Bahn

25-Meter-Bahn

Er hält mit der DSV-Staffel, zusammen mit Christian Diener, Marius Kusch und Damian Wierling, den deutschen Kurzbahnrekord über 4 × 100 Meter Lagen in 3:22,17 min, aufgestellt am 16. Dezember 2018 in Hangzhou, China bei den Kurzbahnweltmeisterschaften.

Auszeichnungen

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Marco Koch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Marco Koch wieder Sportler des Jahres (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) echo-online.de, 29. September 2014, abgerufen am 29. September 2014.
  2. Marco Koch und Reva Foos wechseln zur SG Frankfurt. Abgerufen am 2. November 2018.
  3. Ergebnisse der deutschen Mannschaft bei den Jugendweltmeisterschaften im Schwimmen in Monterrey, Mexico (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive) swimrankings.net, 13. Juli 2008, abgerufen am 13. Dezember 2013.
  4. Ergebnisse der deutschen Mannschaft bei den Jugendeuropameisterschaften im Schwimmen in Belgrad, Serbien (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive) swimrankings.net, 4. August 2008, abgerufen am 13. Dezember 2013.
  5. Gesamtergebnis des FINA / ARENA Swimming World Cup 2011 (Memento vom 26. Juli 2015 im Internet Archive) fina.org, 8. Juli 2011, abgerufen am 13. Dezember 2013.
  6. Gesamtergebnis des FINA / ARENA Swimming World Cup 2014 (Memento vom 6. November 2014 im Internet Archive) fina.org, 1. November 2014, abgerufen am 6. November 2014.
  7. Peter Jacob: Marco Koch taucht 20 Meter mit nur einem Zug. In: swim.de. 24. November 2013, abgerufen am 26. November 2013.
  8. Koch und Kalla Nachwuchsschwimmer des Jahres 2008 dsv-jugend-News, 20. Februar 2009, abgerufen am 23. August 2014.
  9. Höchste hessische Sportauszeichnung als Anerkennung und Dank für sportliche Höchstleistungen und ehrenamtliches Engagement Landesportal Hessen, 24. November 2011, abgerufen am 14. Dezember 2013.