Nieby
Nieby (dänisch Nyby) ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein. Sie ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 46′ N, 9° 56′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Schleswig-Flensburg | |
Amt: | Geltinger Bucht | |
Höhe: | 9 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,07 km2 | |
Einwohner: | 135 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 17 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24395 | |
Vorwahl: | 04643 | |
Kfz-Kennzeichen: | SL | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 59 147 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Holmlück 2 24972 Steinbergkirche | |
Website: | nieby.de | |
Bürgermeister: | Volker Lippert (KWG) | |
Lage der Gemeinde Nieby im Kreis Schleswig-Flensburg | ||
Geographie
BearbeitenGeographische Lage
BearbeitenDas Gemeindegebiet von Nieby erstreckt sich auf einem kleinen Landvorsprung zwischen der Geltinger Bucht im Westen und der offenen Ostsee im Nordosten im Bereich des Naturraums Angeln, der Ostseehalbinsel zwischen Flensburger Förde und Schlei (Haupteinheit Nr. 700).[3][4] Im Norden der Gemarkung liegt das bekannte Vogelschutzgebiet Geltinger Birk mit Schilfsümpfen, Dünen und Seegraswiesen, in dem über 200 Vogelarten beobachtet werden können. Es ist das größte Naturschutzgebiet im Kreis. Große Teile der anschließenden Flächen sind als Natura 2000-Gebiete Schutzflächen mit gesamteuropäischer Bedeutung.
Ortsteile
BearbeitenDie Gemeinde lässt sich siedlungsgeographisch in mehrere Wohnplätze gliedern. Neben dem Dorf gleichen Namens und (teilweise) dem weiteren Dorf Falshöft (dänisch Fovlshoved oder auch Falshoved) liegen auch Beveroe (dänisch Bæverø), Elstohl (Elstol, auch Ellestol), Goldhöftberg (Gulvdhovedknub) sowie Niebywesterfeld (Nyby Vestermark) im Gemeindegebiet.[5]
Nachbargemeinden
BearbeitenUnmittelbar angrenzende Gemeindegebiete von Nieby sind:[3]
Gelting, Pommerby |
Geschichte
BearbeitenAus der Jungsteinzeit stammt das Großsteingrab Nieby.
Der Ort Nieby wurde im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt. Wahrscheinlich entstand das neue Dorf (so der Name) seinerzeit als Nachfolger des bei der großen Pest entvölkerten Dorfes Solby. Im 15. Jahrhundert wurde das Gebiet Teil des Gutes Düttebüll, kleinere Besitzungen gehörten zeitweise zu den Gütern Rundhof und Gelting.
Bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 gehörte der Ort zum Herzogtum Schleswig. Seit 1867/71 ist Nieby eine eigenständige Landgemeinde, die 1928 um den dort gelegenen Teil des Gutsbezirks Gelting vergrößert wurde.
In den 1970er Jahren wurde Nieby in einer unabhängigen Untersuchung des TÜV Hannover zum Favoriten für ein Atommüll-Endlager erklärt. Diese Pläne wurden jedoch „zugunsten“ von Gorleben aufgegeben.[6]
Bis 1995 befand sich in Nieby eine Kaserne der deutschen Marine.[7]
Politik
BearbeitenVon neun Sitzen in der Gemeindevertretung werden gemäß der Stimmverteilung bei der Gemeindewahl vom 14. Mai 2023 alle von Kandidaten der Wählergemeinschaft KWG besetzt.[8] Die Wahlbeteiligung betrug 64,7 Prozent.[8]
Wirtschaft
BearbeitenDie Wirtschaft in der Gemeinde wird von der Urproduktion der Landwirtschaft und Fischerei, außerdem durch Gewerbe und durch den Tourismus geprägt.
Nach der Schließung der sogenannten Kaserne Sandkoppel lag die Liegenschaft zunächst brach, lediglich der Fernmeldeturm blieb in Betrieb. 2014 wurde das Gelände von einem Investor erworben,[9] der auf ihm den Bau eines „Feriendorfes“ plant.[10]
Im Gebäude der ehemaligen Lotsenstation für die Flensburger Förde ist jetzt die Integrierte Station Geltinger Birk untergebracht.[11]
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenIn der Liste der Kulturdenkmale in Nieby stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Blau über goldenem Winkelschildfuß, darin ein mittenausgebrochenes blaues Schragenkreuz, vorn übereinander vier stilisierte silberne Möwen im Flug, hinten eine silberne hersehende Eule.“[12]
Literatur
Bearbeiten- Hildegard Pilz: Nieby. Die Ostsee im Blick. In: Schleswig-Holstein-Topographie. Munkbrarup - Pohnsdorf. Band 7. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2006, ISBN 978-3-926055-88-0, S. 106–108.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Übersicht über die anerkannten Kur-, Erholungs- und Tourismusorte in Schleswig-Holstein (einschließlich Gemeindeteile). S. 4, abgerufen am 11. November 2022 (Nr. 109).
- ↑ a b Relation: Nieby (1145095) bei OpenStreetMap (Version #11). Abgerufen am 10. November 2022.
- ↑ Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. S. 8, abgerufen am 10. November 2022.
- ↑ Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstei 1987. 1992, S. 98 (statistischebibliothek.de [PDF; abgerufen am 10. November 2022]).
- ↑ Sigrid Totz: 12.000 Seiten Gorleben-Dokumente ausgewertet – Greenpeace findet geheime Unterlagen über riesiges Laugenreservoir am geplanten Endlagerstandort. greenpeace.de, 13. April 2010, archiviert vom am 1. Mai 2010; abgerufen am 13. September 2017.
- ↑ Bagger machen Weg frei für Feriendorf. In: www.shz.de. 5. März 2016, abgerufen am 13. September 2017.
- ↑ a b Gemeindewahlen Gemeindewahl in Gemeinde Nieby. Abgerufen am 9. Juni 2023.
- ↑ Tourismus. In: www.norbert-essing.de. Abgerufen am 13. September 2017.
- ↑ Reetdorf an der Birk nimmt Gestalt an. In: www.shz.de. Abgerufen am 13. September 2017.
- ↑ Gemeinde Nieby auf der Website des Amtes Geltinger Bucht. Abgerufen am 13. September 2017.
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein