Jemen immer schlimmer
Pressemitteilungen | 27. Oktober 2020
Krise
Das UN World Food Programme (WFP) plant, bis 2022 etwa 13 Millionen der gefährdetsten Menschen im Jemen zu unterstützen. Damit ist der Nothilfe-Einsatz der größte von WFP weltweit.
Der Hunger im Jemen ist so hoch wie nie zuvor und bringt Millionen von Menschen in große Not. Trotz humanitärer Hilfe stehen 17,4 Millionen Menschen jeden Tag hungrig auf. Die Zahl der Menschen, die Hunger leiden, könnte bis Dezember 2022 voraussichtlich auf 19 Millionen ansteigen.
Der Anteil mangelernährter Kinder ist im weltweiten Vergleich besonders hoch und die Ernährungssituation verschlechtert sich fortlaufend. Laut einer aktuellen Studie haben fast ein Drittel aller Familien nicht genügend zu essen. Sie können sich fast nie Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Milchprodukte oder Fleisch leisten.
Die Rate der Mangelernährung von Frauen und Kindern im Jemen gehört immer noch zu den schlimmsten weltweit, 1,3 Millionen schwangere und stillende Frauen und 2,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren benötigen dringend eine Behandlung gegen akute Mangelernährung.
Die humanitäre Lage im Jemen ist extrem fragil. Ist es nicht möglich, die nötigsten Hilfsgüter wie Nahrung und Medikamente unmittelbar und regelmäßig ins Land zu bringen, droht Millionen Menschen der Hungertod. WFP appelliert ausdrücklich für ungehinderten Zugang, um die Bedürftigsten zu erreichen und eine Hungersnot abwehren zu können.
WFP leistet Nothilfe für die Bedürftigsten im Jemen – einer der schlimmsten Hungerkrisen weltweit. 2022 plant WFP, 13 Millionen Menschen mit vollen Notrationen zu unterstützen.
Trotz großzügiger Zuwendungen von Gebern wie der deutschen Bundesregierung sind die finanziellen Bedarfe weiterhin hoch. WFP ist mit erheblichen Finanzierungslücken konfrontiert und benötigt dringend mindestens 1,97 Miliarden US-Dollar, um die Ernährungshilfe 2022 nicht unterbrechen zu müssen.