Samuel Wesley (Komponist)
Samuel Wesley (* 24. Februar 1766 in Bristol; † 11. Oktober 1837 in London) war ein englischer Organist und Komponist. Er war ein Sohn des anglikanischen Pfarrers Charles Wesley, ein Neffe von John Wesley und ein Enkel von Samuel Wesley (senior). Sein älterer Bruder Charles Wesley junior (1757–1834) wurde gleichfalls als Organist und Komponist bekannt, ebenso sein Sohn Samuel Sebastian Wesley.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wesley wuchs als Wunderkind auf. Früh erlernte er das Geigen-, Cembalo- und Orgelspiel und war schon als Sechsjähriger für sein Kompositions- und Improvisationstalent bekannt. Damals schrieb er das Oratorium Ruth, und mit elf Jahren acht Stücke für das Cembalo. Er erwarb sich einen beachtlichen Ruf als Organist; unter seinen zahlreichen Kompositionen finden sich Stücke für Orgel und Klavier, Werke für Streicher, Cembalo und Orgel sowie sechs Sinfonien. Die bekanntesten Motetten sind Exultate Deo und In exitu Israel. Anlässlich seiner Konversion zum Katholizismus schrieb er 1784 eine Messe unter dem Titel Missa de Spiritu Sancto, die er Papst Pius VI. widmete.[1]
Er war es auch, der die Musik von Johann Sebastian Bach in England einführte, zusammen mit Charles Frederick Horn veröffentlichte er die englische Ausgabe Das Wohltemperierte Klavier (englisch: The Well-Tempered Clavier).[2]
Er wurde auf dem Friedhof der Gemeinde St. Marylebone im Londoner Stadtviertel Marylebone begraben.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wesley, Samuel. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 28: Vetch – Zymotic Diseases. London 1911, S. 530 (englisch, Volltext [Wikisource]).
- Philip Olleson (Hrsg.): The Letters of Samuel Wesley: Professional and Social Correspondence, 1797–1837. New York: Oxford University Press 2001, ISBN 978-0-19-816423-4.
- Michael Kassler, Philip Olleson (Hrsg.): Samuel Wesley (1766–1837): A Source Book. Taylor & Francis Ltd 2001, ISBN 978-1-85928-357-8.
- Philip Olleson: Samuel Wesley: The Man and His Music. Boydell Press 2003, ISBN 978-1-84383-031-3.
- Philip Olleson: Wesley, Samuel. In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X; doi:10.1093/ref:odnb/29072 (Lizenz erforderlich), Stand: 2004.
- Peter Horton: Wesley, Samuel. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 17 (Vina – Zykan). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2007, ISBN 978-3-7618-1137-5 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Samuel Wesley im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Samuel Wesley in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Noten und Audiodateien von Samuel Wesley im International Music Score Library Project
- Gemeinfreie Noten von Samuel Wesley in der Choral Public Domain Library – ChoralWiki (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Philip Olleson: Samuel Wesley : the man and his music. S. 29; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- ↑ Wesley, Samuel. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 28: Vetch – Zymotic Diseases. London 1911, S. 530 (englisch, Volltext [Wikisource]).
Personendaten | |
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NAME | Wesley, Samuel |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Organist und Komponist |
GEBURTSDATUM | 24. Februar 1766 |
GEBURTSORT | Bristol |
STERBEDATUM | 11. Oktober 1837 |
STERBEORT | London |