Mühlhausen (Affing)
Mühlhausen Gemeinde Affing
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Koordinaten: | 48° 26′ N, 10° 56′ O |
Höhe: | 472 m |
Einwohner: | 1327 (1. Dez. 2020)Mitteilungsblatt Gem. Affing (Dez. 2020) |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 86444 |
Vorwahl: | 08207 |
Mühlhausen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Affing im Landkreis Aichach-Friedberg, der zum Wittelsbacher Land im Regierungsbezirk Schwaben in Bayern gehört.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mühlhausen liegt an der Lechleite und an der Staatsstraße St 2035 (Augsburg–Neuburg). Das Dorf Mühlhausen ist ca. 4 km vom Autobahnanschluss Augsburg-Ost der A 8 und vom Flugplatz Augsburg entfernt. Auf dem Fahrradweg sind es ca. 6 km nach Augsburg. Durch Mühlhausen fließen die Friedberger Ach, der Leitengraben, der Rohrgraben, der Schwarzgraben und der Hörgelaugraben. Leitengraben und Rohrgraben unterqueren südlich von Mühlhausen die Friedberger Ach.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort Mühlhausen wurde 1130 nach einer Güterschenkung an das Kloster Sankt Ulrich und Afra Augsburg in Augsburg als Mulehusen (zu den Häusern bei der Mühle) in einer alten Besitzliste des Klosters erwähnt. Im 12. Jahrhundert stand auf der Höhe über dem Ort, der das Eigentum der bayerischen Landesherren war, eine Burg, deren Bedienstete die Geschäfte des herzöglichen Amtes (officium Mulhausen) führten. Wittelsbachische Dienstmannen von Mühlhausen (erwähnt 1146–1217) erbauten die erste Burganlage. Nach dem Aussterben (1284/1287) der von Herzog Ludwig II. belehnten Marschalke von Schiltberg erhielt der Augsburger Bürger Konrad Lang von Wörth bis nach 1343 das Lehen und 1420 verwalteten die Land- bzw. Pflegegerichte Friedberg und Aichach das Mühlhausener Amt für die bayerischen Herzöge. 1388 wurde die Burg im Städtekrieg niedergebrannt.
Im April 1464 zog Markgraf Albrecht von Brandenburg im Krieg der Reichsstädte gegen Herzog Ludwig IX. gegen die Orte Mühlhausen, Aulzhausen, Miedering, Anwalting und Gebenhofen, brannte sie nieder und zerstörte die Burgen in Mühlhausen und Miedering. 1687 kam der Ort Mühlhausen in den Besitz der Hofmark Affing. 1821 waren noch Trümmer der Burg zu sehen (runde Türme an den vier Ecken und in der Mitte eine auf Gewölben stehende Gebäude-Ruine).
Um 1958 wurde in Mühlhausen die Flurbereinigung durchgeführt. Vor der Kreisreform gehörte die selbstständige Gemeinde Mühlhausen zum Landkreis Friedberg (FDB) und seit der Gemeindegebietsreform, die am 1. Mai 1978 in Kraft trat, gehört Mühlhausen zur Einheitsgemeinde Affing.[1] Heute hat Mühlhausen über 1250 Einwohner. Die Einwohner sprechen bairische und schwäbische Dialektvarianten.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Mühlhausen
- Katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist und Maria Magdalena. Der am Hang der Lechrain-Anhöhe errichtete Kirchenbau hat einen spätgotischen Satteldach-Turm mit dekorativen Treppengiebeln. Das erste Gotteshaus an dieser Stelle stammt aus der Zeit vor dem Jahre 1000. Die Decken-Fresken in Chor und Langhaus aus dem Jahre 1776 stammen von Johann Georg Dieffenbrunner. Das Gotteshaus wurde 1987/1988 renoviert, das Langhaus neu gebaut.
- Krieger- und Friedens-Denkmal (vor dem Friedhof, Einweihung 1990)
- Mittelalterlicher Burgstall Mühlhausen (nördlich der Pfarrkirche)
Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe: Liste der Bodendenkmäler in Affing
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liederkranz Mühlhausen
- Sportanglerclub Mühlhausen
- Freiwillige Feuerwehr Mühlhausen
- Soldaten- und Kameradenverein Mühlhausen-Aulzhausen
- Burschenverein Mühlhausen-Aulzhausen
- TSV Mühlhausen
- Junger Chor Voice Mix
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Festausschuss des TSV Mühlhausen (Hrsg.): Turn- und Sportverein Mühlhausen 1964–1989. Festschrift zum 25-jährigen Gründungsjubiläum des Turn- und Sportvereins Mühlhausen 30.6. – 2. Juli 1989. Blasaditsch, Augsburg 1989.
- Festausschuss des TSV Mühlhausen (Hrsg.): Festschrift zum 30jährigen Gründungsfest des Turn- und Sportvereins Mühlhausen 15.–17. Juli 1994. Druckhaus am Kitzenmarkt, Augsburg 1994.
- Geiger-Verlag: Affing und seine Ortsteile in Bildern von damals bis heute. Bildband, Horb am Neckar 1996, ISBN 3-89570-218-8.
- Gemeindeverwaltung Affing (Hrsg.): Gemeinde Affing – Bürgerinformation. 2003.
- Katholischer Burschenverein Mühlhausen-Aulzhausen (Hrsg.): Fahnensegnung der restaurierten Fahne 2001. 1.9. – 2. September 2001, Augsburg 2001.
- Landkreis Aichach-Friedberg (Hrsg.): Die fünf Burgen in der Gemeinde Affing. Bodendenkmäler im Landkreis Aichach-Friedberg Nr. 6, Faltblatt zum „Tag des offenen Denkmals“, Text: Helmut Rischert. Aichach 2006.
- Soldaten- und Kameradenverein Mühlhausen-Aulzhausen e. V. (Hrsg.): Fahnenweihe – Standartenweihe – 50 Jahre. Kreisverband Aichach-Friedberg Süd der Bayerischen Kameradenvereinigung. Burschenverein Mühlhausen-Aulzhausen. 5.6. – 7. Juni 1998. Druckhaus am Kitzenmarkt, Augsburg 1998, 70 S.
- Thomas Balk: St. Laurentius und Elisabeth Aulzhausen. St. Johannes Baptist und Maria Magdalena Mühlhausen. Kleine Kunstführer Nr. 2025. Schnell & Steiner Verlag, München 1992.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mühlhausen (Affing) in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- Luftbild von Mühlhausen (Gemeinde Affing)
- Karte von Mühlhausen (BayernViewer)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 788 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).