Schneckenhausen

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Wappen Deutschlandkarte
Schneckenhausen
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Schneckenhausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 32′ N, 7° 45′ OKoordinaten: 49° 32′ N, 7° 45′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Kaiserslautern
Verbandsgemeinde: Otterbach-Otterberg
Höhe: 330 m ü. NHN
Fläche: 3,72 km2
Einwohner: 576 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 155 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67699
Vorwahl: 06301
Kfz-Kennzeichen: KL
Gemeindeschlüssel: 07 3 35 042
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 27
67697 Otterberg
Website: www.otterbach-otterberg.de
Ortsbürgermeister: vakant (geschäftsführend: Harald Westrich, Beauftragter)
Lage der Ortsgemeinde Schneckenhausen im Landkreis Kaiserslautern
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Karte

Schneckenhausen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg an, innerhalb derer sie gemessen an der Einwohnerzahl die drittkleinste und gemessen an der Fläche die zweitkleinste Ortsgemeinde darstellt.

Schneckenhausen liegt im Teilbereich Untere Lauterhöhen des Nordpfälzer Berglandes elf Kilometer nördlich von Kaiserslautern. Ganz im Süden ragt die Gemeindegemarkung bis zu den Ausläufern des zum Pfälzerwald gehörenden Otterberger Wald heran. Zu Schneckenhausen gehört zusätzlich der Wohnplatz Sonnenhof.[2]. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Heiligenmoschel, Otterberg, Mehlbach und Schallodenbach.

Im Norden am Gemarkungsdreieck zu Heiligenmoschel und Schallodenbach erstreckt sich der Reiserberg (459,7 m ü. NHN). Im äußersten Südosten der Gemarkung an der Grenze zu Heiligenmoschel befindet sich der Andreasberg.

Der Ort befindet sich an der Quelle des Odenbachs, der nach etwa 22 Kilometern Lauf im gleichnamigen Ort Odenbach in den Glan mündet. Er fließt in die nördliche Richtung mitten durch das Siedlungsgebiet, wo zunächst von links der Steidelbach mündet. Am nordwestlichen Siedlungsrand nimmt er von rechts den Horterbach auf, der den nördlichen Bebauungsrand streift. Im Westen des Gemeindegebiets entspringt der Bach vom Gorrhof, der zeitweise auf das Gebiet von Schallodenbach übersetzt.

Die erste urkundliche Erwähnung von Schneckenhausen findet man Ende des 12. Jahrhunderts als „Sneggohof“. Der Name geht vermutlich zurück auf den Klosterknecht „Sneggo“, der die dort ansässigen Fischweiher versorgte, im Rahmen seiner Tätigkeit im Kloster Otterberg. Mit dem Wachsen der Siedlung wurde aus „Sneggohof“ später „Sneggohusen“ und ab 1775 Schneckenhausen.[3]

Schneckenhausen gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur Herrschaft Schallodenbach, die als kurtrierisches Erblehen im Besitz der Grafen von Sickingen war.[4]

Nach 1792 wurde die Region im Ersten Revolutionskrieg von französischen Truppen besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) annektiert. Von 1798 bis 1814 gehörte Schneckenhausen zum französischen Departement Donnersberg und war dem Kanton Otterberg zugeordnet. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen und einem Tauschvertrag mit Österreich kam die Region 1816 zum Königreich Bayern. Ab 1818 war die Gemeinde Schneckenhausen dem Landkommissariat Kaiserslautern im bayerischen Rheinkreis, später dem Bezirksamt Kaiserslautern zugeordnet, aus dem 1939 der Landkreis Kaiserslautern hervorging.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schneckenhausen innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz und gehörte bis 1968 zum Regierungsbezirk Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde Schneckenhausen in die neu gebildeten Verbandsgemeinde Otterberg eingegliedert. Seit 1. Juli 2014 gehört sie zur Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg, die durch Fusion der Verbandsgemeinden Otterberg und Otterbach entstand.

Einwohnerentwicklung

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Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Schneckenhausen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]

Jahr Einwohner
1815 344
1835 496
1871 357
1905 401
1939 425
Jahr Einwohner
1950 472
1961 506
1970 510
1987 548
1997 631
Jahr Einwohner
2005 630
2011 595
2017 578
2023 576[1]

Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer und unterstehen dort dem Dekanat Kaiserslautern, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche der Pfalz.

Der Gemeinderat in Schneckenhausen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und – wenn das Amt wieder besetzt werden konnte – dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]

Ortsbürgermeister

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Das Amt ist derzeit vakant. Letzte Ortsbürgermeisterin von Schneckenhausen war Hanna-Lore Scharding (FWG). Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Kandidat angetreten war, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat, der sich auf seiner konstituierenden Sitzung am 12. August 2019 mehrheitlich für Hanna-Lore Scharding entschied.[7][8] Im Sommer 2021 legte sie ihr Amt aus persönlichen Gründen nieder. Da sich kein Nachfolger fand, wurde Harald Westrich, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg, ab dem 1. Mai 2022 als Beauftragter eingesetzt, um die laufenden Aufgaben fortzuführen. Auch bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 und bei der Konstituierung des neuen Rates fand sich kein Kandidat, sodass die bisherige Lösung zunächst weiter Bestand hat.[9][10][11][12]

Schardings Vorgänger waren Konrad Schiwek (Amtszeit 2014–2019)[8] und zuvor Gerhard Schohl, der das Amt 17 Jahre innehatte.[13]

Wappen von Schneckenhausen
Wappen von Schneckenhausen
Blasonierung: „Von Schwarz und Silber geteilt, oben fünf silberne Bollen 2:1:2, unten eine rote Schnecke mit Schneckenhaus.“[14]
Wappenbegründung: Die Bollen erinnern an die ehemaligen Ortsherren, die Herren von Sickingen, und die Schnecke verweist redend auf den Ortsnamen.

Es wurde 1960 vom Mainzer Innenministerium genehmigt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Vor Ort befinden sich insgesamt vier Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die folgenden:

Beim protestantischen Glockenturm handelt es sich um ein offenes Geläut mit Eisenkonstruktion aus dem Jahr 1895. Die ehemalige Schule von 1913 stellt einen Kubus unter Pyramidendach mit Vorhalle dar, der zusätzlich einen gestaffelten Toilettenanbau umfasst. Die katholische Kirche St. Wendelin ist ein im Rundbogenstil gehaltener Saalbau, der in den Jahren 1843 und 1844 errichtet wurde; Architekt war der Zivilbauinspektor August von Voit aus Speyer.[15]

Der Öffentliche Nahverkehr ist in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar integriert. Die Linien 130 und 131 der DB Regio Bus Mitte GmbH verbinden den Ort mit Kaiserslautern. Der nächste Bahnhof ist Katzweiler an der von Kaiserslautern nach Lauterecken-Grumbach verlaufenden Lautertalbahn, etwa sieben Kilometer südwestlich von Schneckenhausen gelegen.[16]

Durch Schneckenhausen verläuft die Landesstraße 382, die die Gemeinden in nördliche Richtung mit Odenbach und in die südliche Richtung mit Otterberg, Mehlingen sowie Enkenbach-Alsenborn verbindet. Im nördlichen Gemeindegebiet zweigt von dieser die über Heiligenmoschen bis nach Gehrweiler führende Landesstraße 388 ab und im Siedlungsgebiet die Kreisstraße 33, die den zu Heiligenmoschel gehörenden Weiler Horterhof anbindet. Parallel zur Lautertalbahn verläuft die Bundesstraße 270.

  • Willibald Scharding (†), erster Ehrenbürger Schneckenhausens[17]
  • Hans Denig (* 1935), geehrt 2015 für sein langjähriges Wirken in der Kommunalpolitik als Gemeinderat und Beigeordneter[17]
Commons: Schneckenhausen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 146 (PDF; 3,3 MB).
  3. Kath. Kirche Schneckenhausen. Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, abgerufen am 28. August 2020.
  4. Michael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistische Beschreibung des kön. bayer. Rheinkreises. Band 3. Neidhard, 1837, S. 132, 134 (Google Books)
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 3. Februar 2021.
  6. Gemeinderatswahl Schneckenhausen 2024. Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg, abgerufen am 7. November 2024.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 27. Oktober 2019 (siehe Otterbach-Otterberg, Verbandsgemeinde, vorletzte Ergebniszeile).
  8. a b Waltraud Weller: Schneckenhausen: FWG-Politikerin Hanna-Lore Scharding ist neue Ortsbürgermeisterin. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 13. August 2019, abgerufen am 1. September 2024 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  9. Sebastian Stollhof: Kein Ortsbürgermeister: Wie es in einem Dorf im Kreis Kaiserslautern läuft. In: SWR Aktuell. Südwestrundfunk, Stuttgart, 28. Mai 2024, abgerufen am 7. November 2024.
  10. Schneckenhausen, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Schneckenhausen. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 7. November 2024.
  11. Kein Ortsbürgermeister für Schneckenhausen. In: Stadt- und Land-Kurier Otterbach-Otterberg, Ausgabe 29/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 7. November 2024.
  12. Willkommen auf den Seiten der Ortsgemeinde Schneckenhausen. Beauftragter für Schneckenhausen ab 01.05.2022: Harald Westrich. Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg, abgerufen am 7. November 2024.
  13. Vielerorts ist ein Wechsel in Sicht. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 22. Dezember 2018, abgerufen am 7. November 2024.
  14. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
  15. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Kaiserslautern. Mainz 2024, S. 27 f. (PDF; 5,4 MB).
  16. Liniennetzplan Kreis Kaiserslautern. (PDF; 1,06 MB) Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), abgerufen am 7. November 2024.
  17. a b Der zweite Ehrenbürger Schneckenhausens. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 28. Oktober 2015, abgerufen am 7. November 2024.