Gericht
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Gericht (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, n, Institution
[Bearbeiten]Singular | Plural | |
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Nominativ | das Gericht | die Gerichte |
Genitiv | des Gerichts des Gerichtes |
der Gerichte |
Dativ | dem Gericht dem Gerichte |
den Gerichten |
Akkusativ | das Gericht | die Gerichte |
Worttrennung:
- Ge·richt, Plural: Ge·rich·te
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] Recht: Ort zur gesetzlichen Entscheidung von Rechtsstreitigkeiten
- [2] Recht: (staatliches) Organ, dessen Aufgabe es ist, vorgetragene Fälle anzuhören und über sie unter Beachtung der Rechtslage zu entscheiden
Herkunft:
- mittelhochdeutsch geriht → gmh, gerihte → gmh, althochdeutsch girihti → goh, ‚Gericht, Urteil‘, ursprünglich ‚Richtigstellung‘, zu gireht → goh (gerecht), ‚gerade, richtig‘, belegt seit dem 11. Jahrhundert.[1]
Synonyme:
- [1] Gerichtshof
- [2] Richterkollegium, Tribunal
Gegenwörter:
- [2] Feme, Femgericht, Selbstjustiz
Oberbegriffe:
- [1, 2] Gesetz, Justizministerium
Unterbegriffe:
- [1] Amtsgericht, Appellationsgericht, Arbeitsgericht, Ausnahmegericht, Berufungsgericht, Bezirksgericht, Bundesgericht, Disziplinargericht, Ehrengericht, Entnazifizierungsgericht, Familiengericht, Finanzgericht, Firmengericht, Geheimgericht, Geschworenengericht, Handelsgericht, Höchstgericht, Hofgericht, Jugendgericht, Jüngstes Gericht, Kammergericht, Kampfgericht, Kantonsgericht, Kassationsgericht, Kirchengericht, Kollegialgericht, Kreisgericht, Kriegsgericht, Kriminalgericht, Landesgericht, Landgericht, Militärgericht, Nachlassgericht, Obergericht, Parteigericht, Patentgericht, Pflegschaftsgericht, Preisgericht, Prozessgericht, Rechtsmittelgericht, Registergericht, Reichsgericht, Reichskammergericht, Revisionsgericht, Rügegericht, Schiedsgericht, Schifffahrtsgericht, Schnellgericht, Schöffengericht, Schwurgericht, Sondergericht, Sozialgericht, Sportgericht, Stadtgericht, Standgericht, Strafgericht, Untergericht, Verfassungsgericht, Verwaltungsgericht, Vollstreckungsgericht, Vormundschaftsgericht, Waisengericht, Wehrdienstgericht, Weltgericht, Zivilgericht
- [1, 2] Volksgericht
- [2] Blutgericht, Feldgericht, Femegericht, Freigericht, Gaugericht, Gottesgericht, Halsgericht, Hochgericht, Inquisitionsgericht, Ketzergericht, Lehnsgericht, Prisengericht, Revolutionsgericht, Scherbengericht, Sühnegericht, Totengericht, Zentgericht
Beispiele:
- [1] Vor dem Gericht scharten sich bereits die Medien.
- [1] „Den ganzen Tag fuhr ich mit Siavasch hinter Bayer her, vom Gericht zum Gefängnis, zurück zum Gericht und wieder ins Gefängnis.“[2]
- [2] Das Gericht hat entschieden, dass Klaus eine hohe Strafe zahlen muss.
- [2] „Er geht zum Stehpult, stützt seine Ellenbogen darauf, sieht hoch zum Gericht und hebt an, mit linksgeneigtem Kopf, hochdeutsch und in einer Ausführlichkeit, als habe er hier eine Vorlesung zu halten.“[3]
Redewendungen:
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] gerichtliche Verfügung
- [1, 2] vor Gericht aussagen, vor Gericht ziehen
Wortbildungen:
- Adjektiv: gerichtlich, gerichtsärztlich, gerichtsfest, gerichtskundig, gerichtsmedizinisch, gerichtsnotorisch, gerichtsverwertbar
- Substantive: Gerichtsakte, Gerichtsangestellter, Gerichtsarzt, Gerichtsassessor, Gerichtsbarkeit, Gerichtsbeamter, Gerichtsberichterstatter, Gerichtsberichterstattung, Gerichtsbescheid, Gerichtsbeschluss, Gerichtsbezirk, Gerichtsdiener, Gerichtsdolmetscher, Gerichtsentscheid, Gerichtsentscheidung, Gerichtsferien, Gerichtsflur, Gerichtsgebäude, Gerichtsgebühr, Gerichtsgutachten, Gerichtsgutachter, Gerichtsherr, Gerichtshof, Gerichtshoheit, Gerichtskantine, Gerichtskanzlei, Gerichtskasse, Gerichtsklage, Gerichtskosten, Gerichtskritik, Gerichtsmedizin, Gerichtsmediziner, Gerichtsort, Gerichtspräsident, Gerichtspraxis, Gerichtsprotokoll, Gerichtsreferendar, Gerichtssaal, Gerichtssachverständiger, Gerichtsschelte, Gerichtsschreiber, Gerichtssiegel, Gerichtssitzung, Gerichtssprache, Gerichtsstand, Gerichtsstenograph, Gerichtstafel, Gerichtstag, Gerichtstermin, Gerichtsurteil, Gerichtsverfahren, Gerichtsverfassung, Gerichtsverfassungsgesetz, Gerichtsverhandlung, Gerichtsverwaltung, Gerichtsvollzieher, Gerichtsvorsitzender, Gerichtsweg, Gerichtsweibel, Gerichtswesen
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] Recht: Ort zur gesetzlichen Entscheidung von Rechtsstreitigkeiten
[2] Recht: (staatliches) Organ, das vorgetragene Fälle anhört und über sie gemäß der Rechtslage entscheidet
- [1, 2] Wikipedia-Artikel „Gericht (Begriffsklärung)“
- [2] Wikipedia-Artikel „Gericht“
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Gericht“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gericht“
- [1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Gericht“
- [1, 2] The Free Dictionary „Gericht“
- [1, 2] Duden online „Gericht, Gerichtshof, Richter“
- [1, 2] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Gericht“ auf wissen.de
- [2] wissen.de – Lexikon „Gericht“
- [1, 2] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Gericht“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Gericht“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937 , Stichwort: Gericht1.
- ↑ Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter. Roman. btb, München 2019, ISBN 978-3-442-71754-5 , Seite 153.
- ↑ Heidi Frommann: Die Tante verschmachtet im Genuß nach Begierde und zehn andere Erzählungen. Diogenes, Zürich 1981, ISBN 3-257-01616-6, Seite 30f .
Substantiv, n, Speise
[Bearbeiten]Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | das Gericht | die Gerichte |
Genitiv | des Gerichts des Gerichtes |
der Gerichte |
Dativ | dem Gericht dem Gerichte |
den Gerichten |
Akkusativ | das Gericht | die Gerichte |
Worttrennung:
- Ge·richt, Plural: Ge·rich·te
Aussprache:
Bedeutungen:
Herkunft:
- mittelhochdeutsch geriht(e), „angerichtete Speise“, zu richten, belegt seit dem 13. Jahrhundert[1]
Sinnverwandte Wörter:
Oberbegriffe:
- [1] Nahrung
Unterbegriffe:
- [1] Fertiggericht, Hauptgericht, Leibgericht, Mittagsgericht, Tagesgericht, Zwischengericht
- [1] Hauptspeise, Nachspeise, Vorspeise
- [1] nach Inhalt: Fischgericht, Fleischgericht, Hammelgericht, Kartoffelgericht, Muschelgericht, Nudelgericht, Reisgericht, Suppengericht
Beispiele:
- [1] Mohnnudeln sind ein beliebtes Waldviertler Gericht.
- [1] Die Gerichte von heute stehen dort drüben auf der Tafel.
- [1] „Solche Benennungen für Gerichte nenne ich kostümiert.“[2]
- [1] „Er gab mir im Kreise seiner Familie ein Festessen, wobei mir seine mit Knoblauch gewürzten Gerichte das Herz im Leibe verbrannten, und schenkte mir noch zwölf Botargen und zwei Phund ausgzeichneten parfümierten Tabak.“[3]
- [1] „Um die Pause zwischen den Gerichten auszufüllen, trug er sich in das Gästebuch ein.“[4]
- [1] „Die Kochkunst der französischen Hofküche übte ebenfalls einen großen Einfluss sowohl auf die Auswahl der Speisen in den Küchen der deutschen Fürstenhöfe als auch auf die Bezeichnungen der Gerichte selbst und sogar auf die zur Zubereitung benötigten Küchengeräte aus.“[5]
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] zubereitete Speise als eine Mahlzeit
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- [1] Wikipedia-Artikel „Gericht (Speise)“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Gericht“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gericht“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Gericht“
- [1] The Free Dictionary „Gericht“
- [1] Duden online „Gericht_Essen_Mahlzeit“
- [1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Gericht-0“ auf wissen.de
- [1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Gericht“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937 , Stichwort: Gericht2.
- ↑ Elke Donalies: Himmel und Erde – Wie wir Gerichte benennen und warum wir das tun. In: Sprachreport. Nummer Heft 3, 2017 , Seite 4-6, Zitat Seite 5.
- ↑ Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 225.
- ↑ Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-39061-9, Seite 103. Entstanden in der Zeit 1942 – 1946.
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9 , Seite 77.